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Veröffentlicht am 24.05.2017

Interessante Familiensaga

Das Seehaus
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Cornwall 1933, die Familie Edevane bereitet sich auf ihrem Landgut Loenneth auf das alljährlich Mittsommernachtsfest vor.
Alles ist prachtvoll geschmückt und viele Gäste werden erwartet. Um Mitternacht ...

Cornwall 1933, die Familie Edevane bereitet sich auf ihrem Landgut Loenneth auf das alljährlich Mittsommernachtsfest vor.
Alles ist prachtvoll geschmückt und viele Gäste werden erwartet. Um Mitternacht gibt es ein großes Feuerwerk.
Doch am nächsten Morgen ist nichts mehr wie es einmal war.
Der 11 Monate alte Theo Edevane liegt nicht in seinem Bettchen.
Die Suche nach ihm ist erfolglos, auch die Polizei findet keinerlei Hinweise auf den Verbleib des Jungen. Eine Lösegeldforderung geht nicht ein. Nach einiger Zeit wird der Fall eingestellt.
70 Jahre später.
Die Polizisten Sadie kommt nach Cornwall um ihren Großvater zu besuchen.
Bei einer Joggingrunde mit den Hunden stößt sie im Wald auf ein verlassenes Anwesen.
Sie erfährt die Geschichte von Loenneth und das die Familie Edevane das Anwesen nach dem Verschwinden ihres Sohnes verlassen hat.
Sadie stellt Nachforschungen über die Familie Edevane an und stößt dabei auf das Schicksal des kleinen Theo. Jetzt ist ihr Jagdsinn geweckt.
Das Seehaus ist der neue Roman der Bestsellerautorin Kate Morton. Das Cover sieht sehr schön aus und passt gut zum Titel.
Das Buch erzählt die Geschichte einer Familie die in Cornwall auf einem großen Landgut lebte.
Als eines Tages das jüngste Kind, der kleine Theo plötzlich verschwindet hält die Familie nichts mehr in dieser Idylle. Sie kehren Loenneth den Rücken und kommen nicht mehr zurück.
Ich hatte anfänglich große Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu finden.
Die Kapitel erzählen von der Gegenwart 2003 und der Vergangenheit 1933 im Wechsel.
Es sind aber nicht nur die Zeitsprünge von 1933 zu 2003 gewesen die das Lesen schwer machten.
Nein die Personen gingen auch in ihren Gedanken immer weiter in der Zeit zurück, so dass man sich auf einmal in einem Kapitel das mit 1933 deklariert war auch in der Zeit vor und im 1. Weltkrieg befand.
Es hat gut 150 Seiten gebraucht bis ich mich daran gewöhnt hatte, oft musste ich mehrere Seiten zurückblättern um das gelesenen besser zu verstehen.
Es war klar, das Buch braucht die volle Aufmerksamkeit des Lesers.
Was die Charaktere angeht konnte ich mich nicht mit allen anfreunden. In der Familie Edevane wurde sehr viel verschwiegen. Nach außen hin war es ein heiles Familienleben aber wenn man es näher betrachtet gab es viele Ängste und Zwänge. Auch wenn ich im Laufe er Geschichte vieles nachvollziehen konnte sind sie mir doch keine Freunde geworden.
Auch mit Sadie konnte ich mich nicht recht anfreunden.
Sie hatte sich in London so in einen Fall hineingesteigert, dass sie auch nachdem sie in Zwangsurlaub geschickt wurde nicht davon ablassen konnte. Es ist nicht ihre Hartnäckigkeit die mich gestört hat sondern ihre Dickköpfigkeit.
Aber trotz der Hindernisse war die Story recht interessant und hat sich nach den Anfangsschwierigkeiten doch recht gut gelesen.
Das Ende wiederum war dann sehr kurz. Hier hatte mir doch das eine oder andere gefehlt auf das ich nicht näher eingehen kann ohne zu viel zu verraten.

Veröffentlicht am 09.05.2017

Krimi mal anders

Die Fotografin
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Die Frankfurter Staatsanwältin Karen Stark kann den Selbstmord einer Buchhändlerin nicht auf sich beruhen lassen. Sie glaubt nicht, dass es wirklich Selbstmord war. Dann noch die alte Pistole, die aus ...

Die Frankfurter Staatsanwältin Karen Stark kann den Selbstmord einer Buchhändlerin nicht auf sich beruhen lassen. Sie glaubt nicht, dass es wirklich Selbstmord war. Dann noch die alte Pistole, die aus einem Raub stammt. Als dann eine neue Kollegin Karens Fälle übernimmt und diese in Zwangsurlaub geschickt wird, kommt ihr der Gedanke, dass etwas vertuscht werden soll.
Kurz darauf taucht in Südfrankreich die Leiche einer Fotografin auf, neben der Leiche wird eine Waffe aus demselben Raub gefunden. Kurzentschlossen entscheidet sich Karen ihren Urlaub zusammen mit Paul Bremer in dem kleinen Dorf in Südfrankreich zu verbringen.

Die Fotografin ist ein Buch aus der Krimireihe um Karen Stark und Paul Bremer von Anne Chaplet und mein erstes Buch von der Autorin. Dass ich die ersten Bände nicht gelesen habe hat hier nicht gestört, der Krimi ist in sich abgeschlossen.
Im Mittelpunkt stehen drei Frauen die sehr unterschiedlich sind.
Karen Stark, Staatsanwältin in Frankfurt. Sie hat sich in den Fall der Buchhändlerin verbissen, glaubt nicht an Selbstmord und ermittelt in ihrem Urlaub weiter obwohl der Fall als abgeschlossen gilt.
Dorothea v. Plato, kommt aus einfachen Verhältnissen, ist zum Studieren nach Frankfurt gezogen. Hie hat sie promoviert und den reichen Arnold v. Plato geheiratet von dem sie mittlerweile wieder geschieden ist.
Jetzt scheint die Vergangenheit sie in Form von Briefen einzuholen.
Alexa Senger, Millionenerbin lebt in Beualie in Südfrankreich.
Hier hat sie das Haus einer verschwundenen Fotografin gekauft. Alexa lebt alleine, hat wenig Kontakt zu den Dorfbewohnern. Sie hängt oft ihren Gedanken an die Vergangenheit nach. Ihr Vater, Flugkapitän, ist bei einer Flugzeugentführung getötet worden. Er wurde später als Held gefeiert da er den Passagieren und der Besatzung das Leben gerettet hat. Ihre Mutter und ihr Stiefvater sind auch verunglückt. Jetzt ist sie alleine mit ihrem Erbe aber eigentlich will sie nur ihre Familie zurück.
Drei unterschiedliche Charaktere die auf dem ersten Blick nichts miteinander zu tun haben aber die etwas verbinden muss den die Wege der Frauen führen alle nach Südfrankreich.
Der Leser erfährt allerdings wirklich erst am Ende des Buches wie die Schicksale zusammenhängen.
Der Schreibstil ist recht flüssig. Die Autorin beschreibt die Charaktere wie deren Umgebung sehr visuell. Ein Krimi der einmal etwas anders geschrieben ist, ohne herkömmliche Verbrecherjagd und viel Blutvergießen. Es sind mehr die Gedanken der Protagonisten und deren Vergangenheit die den Leser langsam zum Ziel führen.
Ein Krimi einmal anders als man es gewohnt ist.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Maria von Burgund

Die Thronfolgerin
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Maria von Burgund wird zum Spielball ihres Vaters Karl der Kühne. Durch ihre Heirat möchte er Burgund vor seinen Gegnern sichern.
Die Bewerber geben sich förmlich die Klinke in die Hand wobei nicht jeder ...

Maria von Burgund wird zum Spielball ihres Vaters Karl der Kühne. Durch ihre Heirat möchte er Burgund vor seinen Gegnern sichern.
Die Bewerber geben sich förmlich die Klinke in die Hand wobei nicht jeder sein Werben überlebt.
Von den Machenschaften ihres Vaters bekommt Maria nichts mit und eines Tages verliebt sie sich in Maximilian, den Sohn Kaiser Friedrichs III.
„Die Thronfolgerin ist mein erstes Buch von Hildegard Burri-Bayer aber bestimmt nicht mein letztes. In diesem Buch erzählt sie die Geschichte von Maria von Burgund, einer jungen Frau die zum Spielball ihres Vaters und seiner Politik wird. Der Leser begibt sich ca. 550 Jahre in die Vergangenheit an den Hof Karl des Kühnen. Man liest, wie Karl der Kühne seine Tochter benutzt um sein Land gegen seine Gegner zu Schützen. So handelt er mit eventuellen Heiratskandidaten Bündnisse aus um sie dann wieder aufzukündigen. Das alles geschieht hinter dem Rücken von Maria. Maria selbst verliebt sich eines Tage in Maximilian, den Sohn Kaiser Friedrichs III. Aber auch diese Liebe steht unter keinem guten Stern.
Maria von Burgund wird in diesem Buch als eine starke, junge Frau beschrieben die schnell meine Sympathie gewonnen hat. Mutig kämpft sie nach dem Tod ihres Vaters um ihr Land und ihr Recht.
Der Schreibstil der Autorin ist recht flüssig und man kann sich das Gelesene gut vorstellen.
„Die Thronfolgerin“ ist ein Historischer Roman der mir sehr viel Freude beim Lesen bereitet hat.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Der große Traum

Das Haus der schönen Dinge
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Als Jacob und Thea Hirchvogl im Mai 1897 ihr Kaufhaus am Münchner Rindermarkt eröffnen und zum Königlich Bayrischen Hoflieferanten ernannt werden glauben sie sich am Ziel ihres großen Traumes.
Schnell ...

Als Jacob und Thea Hirchvogl im Mai 1897 ihr Kaufhaus am Münchner Rindermarkt eröffnen und zum Königlich Bayrischen Hoflieferanten ernannt werden glauben sie sich am Ziel ihres großen Traumes.
Schnell wird das Hirchvogl, dank seines ausgewählten und luxuriösen Angebotes zum 1. Haus am Platz. Doch die Konkurrenz schläft nicht, bald schon werden Hermann Tietz und das Oberpolinger zu ernsten Konkurrenten.
Doch dank der immer neuen Ideen von Thea und der baldigen Vergrößerung des Hirchvogls bleibt das Kaufhaus nach wie vor Münchens liebstes Kind. Aber dann werden die Zeiten stürmisch.

Das Buch „Das Haus der schönen Dinge“ von Heidi Rehn ist sehr schön gestaltet. Auf dem Cover sieht man das Kaufhaus mit seiner großen Kuppel und dem Lichthof, so wie es im Buch beschrieben wird.
Auf den Innenseiten des Covers ist vorne der Stammbaum der Familie und hinten eine Karte der Münchner Innenstadt mit Hinweisen zu den Kaufhäusern gedruckt.
Erstaunlich wie viele große Kaufhäuser sich in enger Nachbarschaft angesiedelt haben und mit welcher Pracht sie ausgestattet waren.
Eins dieser Kaufhäuser ist das der jüdischen Kaufmanns Familie Hirchvogl. Bald schon wird es zum beliebtesten Kaufhaus von Münchens edler Gesellschaft. Dank der immer neuen Ideen von Thea Hirchvogl, wenn es um Dekorationen und das Warenangebot geht, ist es ein beliebter Treffpunkt der feinen Damen. Auch ihre Soireen erfreuen sich einer großen Beliebtheit.
Im Mittelpunkt der Erzählung stehen Jacob und Thea Hirchvogl die sich mit dem Kaufhaus einen Traum erfüllt haben und ihre drei Kinder Benno, Lily und Joseph. Lily zeigt schon früh, dass auch sie dem Kaufhaus sehr verbunden ist, schon als Kind verbringt sie am liebsten die Zeit mit ihrer Freundin Cäcilie zwischen den vielen Theken und Regalen.
Der Leser begleitet die Familie Hirchvogl über drei Generationen durch viele Höhen und Tiefen.
Man erfährt viel über die großen Kaufhäuser die meist von jüdischen Kaufmannsfamilien betrieben wurden und von der Zeit die nach dem 1. Weltkrieg anfing suggestiv schwerer für sie zu werden.
Das Buch liest sich sehr schnell, der Schreibstil ist flüssig und so, dass man sich alles richtig bildhaft vorstellen kann.
So freut man sich mit der Familie Hirchvogl aber man leidet auch mit der sympathischen Familie.
Das Buch „Das Haus der schönen Dinge“ stufe ich als unbedingt lesenswert ein.

Veröffentlicht am 07.04.2017

Spannung pur

Anders
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Der 11 jährige Sander verschwindet bei einer Nachtwanderung im Feriencamp, sein Freund wird Tod aufgefunden.
6 Jahre später taucht ein 17jähriger Junge bei der Polizei auf und behauptet er sei Sander. ...

Der 11 jährige Sander verschwindet bei einer Nachtwanderung im Feriencamp, sein Freund wird Tod aufgefunden.
6 Jahre später taucht ein 17jähriger Junge bei der Polizei auf und behauptet er sei Sander. Erst nach dem Tod seines Entführers ist ihm die Flucht gelungen.
Alma, die Mutter Hat immer geglaubt, dass Sander lebt und ist jetzt überglücklich den Jungen wieder in die Arme zu schließen.
Doch bald taucht die Frage auf, ist es wirklich Sander?

Der Thriller von Anita Terpstra heißt nicht nur “Anders“, er ist auch Anders.
Es ist ein Psychothriller der Spannung erzeugt durch das, was nicht zu lesen ist, was im Kopf des Lesers passiert. Es gibt kein Mord, kein Gemetzel, es gab zwar Tote aber vor der eigentlichen Story, von denen erfährt man nur durch die Gedanken der Personen.
Die einzelnen Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und in Szene gesetzt.
Da ist Alma, die Mutter. Sie hat die Hoffnung, dass ihr Sohn noch lebt nie aufgegeben. Sich ständig an die Presse gewandt und nach ihrem Sohn gesucht.
Dann ist da Linc, der Vater. Er war damals als freiwilliger Helfer im Feriencamp und konnte das Verschwinden seines Sohnes nicht verhindern. Daran ist Linc zerbrochen, seine Ehe ist kaputt, seinen Job hat er verloren und er leidet unter Depressionen. Aber er scheint ein Geheimnis zu haben, etwas zu verbergen
Dann gibt es noch Iris, die ältere Schwester. Sie war mit ihrem Freund bei der Nachtwanderung dabei und stand nach dem Verschwinden ihres Bruders unter Schock, hat ein Jahr kein Wort gesprochen. Sie hat immer unter ihrem jüngeren Bruder gelitten, ihn gehasst. Egal was Sander gemacht hat, er hat den Spies umgedreht und sie bekam die Schuld. Auch Iris scheint ein Geheimnis zu haben.
Und nicht zuletzt Sander, die Hauptperson. Er ist nach seiner Rückkehr sehr verschlossen, hat nur wenige Erinnerungen an früher. Aber er war schon immer ein Einzelgänger. Er war einfach immer „Anders“
Die Abschnitte wechseln zwischen der Ansicht der einzelnen Protagonisten. Bald kommen Zweifel, ist der Junge wirklich Sander.
Der Leser stellt sich schnell die Frage, „was ist damals wirklich passiert?“ Es entstehen beim lesen Bilder im Kopf die für große Spannung sorgen.
„Anders“ ist ein Psychothriller mit Hochspannung den ich nur empfehlen kann.