Profilbild von XesLady

XesLady

Lesejury Star
offline

XesLady ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit XesLady über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2021

Eine Story zum Mitfiebern, Kopfschütteln, Schmunzeln und Verzweifeln

Stadt, Land, Mann
1

Ins Auge sticht zunächst das schön gestaltete Cover, das sehr gut zur Story passt.
Sobald man reinliest merkt man, dass das Buch fröhlich, humorvoll und locker geschrieben ist. Besonders mag ich die Kapitellängen, ...

Ins Auge sticht zunächst das schön gestaltete Cover, das sehr gut zur Story passt.
Sobald man reinliest merkt man, dass das Buch fröhlich, humorvoll und locker geschrieben ist. Besonders mag ich die Kapitellängen, da sie nicht zu lang sind und somit das Buch abwechslungsreich zu lesen ist. Auch das Setting in einem kleinen, idyllisch beschriebenen Örtchen im Schwarzwald gefällt mir gut. Aufgelockert wird die ganze Atmosphäre zudem durch das Schwäbisch mancher Bewohner. Die Protagonistinnen sind ein Schlag für sich. Ina ist eine Pseudo-Vegetarierin, bei der man vom Schmunzeln ins Kopfschütteln gerät. Sie verliebt sich gerne in den Falschen und könnte Mr. Right unmittelbar vor der Nase haben, ohne es zu merken. Sie plant mit jedem Mann direkt ihr ganzes Leben und trägt fast ununterbrochen eine rosarote Brille. Nathalie ist eine vermeintlich gute Freundin, die in erster Linie nur an ihr eigenes Wohl denkt. Sie ist für Ina bedingt eine Bereicherung und hat Glück diese naive, aber auch liebenswerte Freundin an ihrer Seite zu haben. Nathalie macht zunächst einen vernünftigen Eindruck, hat aber auch eine unaufrichtige und oberflächliche Seite. Gefallen haben mir allerdings ihre 10-Punkte-Listen, die ich als treffend und unterhaltsam empfand. Der sexy Barkeeper Nick ist ein A****loch, wie er im Buche steht und denkt nur an sein Vergnügen. Ob Ina ihn ändern kann? Oder bricht er ihr letzten Endes das Herz? Der liebe und gutherzige Olli ist da ideal zum ausheulen. Auch, wenn er durch seine Aufmerksamkeit und Vernunft das hat was ein Mann braucht, ist er doch der nette Junge von nebenan, der den Frauen meist zu langweilig ist.
Die Story an sich ist stellenweise turbulent und hält immer mal wieder Überraschungen bereit. So steht natürlich die Liebe im Mittelpunkt, aber auch die Karriere und Freundschaft.
Stadt, Land, Mann ist ein humorvolles Buch, bei dem man hofft/froh ist nicht wieder solo zu sein. Ein ideales Buch für jeden, der gerne schmunzelt, unglücklich verliebt ist, genug von Männern hat, daran erinnert werden muss seinen Partner zu schätzen und und und, bei dem man allerdings die Protagonistinnen nicht allzu ernst nehmen sollte. Als Bonus nimmt man mit, wie man charakterlich besser nicht sein sollte und wie wichtig eine gewisse Reife ist. Alles in allem fühlte ich mich gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.07.2021

Zeitgemäßer und spannender Thriller der Kerner und Oswald-Reihe

Die Karte
1

Das Cover sticht zunächst ins Auge und trotz seiner Schlichtheit ist es ansprechend, wie auch passend. Ebenso treffend ist der Titel des Buches, der noch nicht allzu viel verrät, jedoch die Fantasie anregt. ...

Das Cover sticht zunächst ins Auge und trotz seiner Schlichtheit ist es ansprechend, wie auch passend. Ebenso treffend ist der Titel des Buches, der noch nicht allzu viel verrät, jedoch die Fantasie anregt. Die Story ist sehr gut an das digitale Zeitalter angepasst und stellt die Gefahren der sozialen Netzwerke dar. Mir gefällt es immer sehr, dass der Autor zeitgemäße Thriller schreibt, so findet auch die Corona-Krise geringfügig ihren Platz in diesem Buch, wodurch es meiner Meinung nach realistischer wirkt. Ein zentrales Thema ist zudem die Stellung der Frau. Werden Frauen von den Männern nur ausgenutzt oder sind es die Frauen, die ihre Macht missbrauchen? So finden sich in diesem spannenden Buch auch ernste Gedanken zu moralisch/ethischen Fragen.
Das Buch greift mehrere Handlungsstränge auf, die letzten Endes zusammen finden. So wird die Story teilweise aus der Sicht des Täters und größtenteils aus einer auktorialen Erzählerperspektive geschildert. Die Geschichte umfasst mehrere Straftaten, bei denen ein Zusammenhang unklar ist. So muss der Protagonist Jens immer wieder entscheiden, ob die gefundene Fährte die richtige ist, oder ob er sich letztlich die Fakten nur zurecht rückt und Verbindungen sieht, wo gar keine sind. Er wünscht sich eine schlüssige Verknüpfung, zumal der Tod eines Opfers die Emotionalität weckt. Schlussendlich ist die Auflösung verzwickt, ergibt aber ein relativ stimmiges Bild.
Das Buch ist spannend geschrieben und man fiebert vorallem auf den letzten Seiten mit, allerdings kann es meiner Meinung nach nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten. Ich bin jedoch gespannt, wie es mit einer Fortsetzung ausschaut. Der Schreibstil ist wie gewohnt bildhaft und flüssig. So fühlt man sich gut in die Story hineinversetzt und durch die angenehme Länge der einzelnen Abschnitte wird es auch zu keiner Zeit langweilig. Im vierten Buch habe ich mich mittlerweile an die außergewöhnlichen Ermittler gewöhnt und besonders Jens weckte in diesem Buch bei mir mehr Sympathien als in den vorherigen.
Ich habe bisher jedes Buch der Kerner und Oswald-Reihe gelesen und auch dieses lässt sich unabhängig lesen. Aufgrund der Aktualität und da man den verschrobenen Ermittler Jens und seine Unterstützung Rebecca irgendwie ins Herz geschlossen hat, kann ich zu diesem Buch eine Leseempfehlung aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.06.2021

Ein etwas anderer Psychothriller

Die Fremde - Du darfst nicht leben
3

Ein Cover, das auf eine Flucht hindeutet… Doch wovor flieht diese Frau? Vor ihrer Vergangenheit? Vor dem was vor ihr liegt? Oder vor der Wahrheit?
Die Protagonistin Klara musste den Doppelmord an ihren ...

Ein Cover, das auf eine Flucht hindeutet… Doch wovor flieht diese Frau? Vor ihrer Vergangenheit? Vor dem was vor ihr liegt? Oder vor der Wahrheit?
Die Protagonistin Klara musste den Doppelmord an ihren Eltern mit anschauen und auch sie und ihre Schwester blieben nicht unversehrt. In dieser spannenden Geschichte ist die Protagonistin auf der Suche nach dem Täter, dabei gibt es nicht nur einen Verdächtigen. Kann der Täter geschnappt werden, bevor er sein Werk zu Ende bringt und auch den Schwestern noch das Leben nimmt?
Bei den Ermittlungen der Polizei und auch den eigenen Nachforschungen von Klara kommen immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht, die ihre zuvor heile Welt in einem ganz anderen Licht dastehen lassen.
Die Figuren sind vielseitig und wecken mal mehr, mal weniger Sympathien. Klara ist eine anständige junge Frau, die an das Gute in den Menschen glaubt und dabei auch enttäuscht wird. Im Laufe des Buches lernt sie die wahren Seiten der Menschen in ihrem Umfeld kennen und man erlebt die ein oder andere Überraschung.
Auch der Schreibstil ist angenehm und man hat das Gefühl alles aus Klaras Augen wahrzunehmen.
Dieses Buch sticht hervor, da sich ein Großteil der Handlung an einem Ort abspielt und die Story aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Demnach bietet das Buch eine gelungene Abwechslung zu anderen Veröffentlichungen des Genres. Allerdings hat das Buch durch fehlende Ortswechsel Längen, die die Spannung etwas mindern. Die Spannung variiert und nimmt zum Schluss noch Fahrt auf. Beim Rätseln um den Täter und das Motiv wird man auf verschiedene Fährten gelockt, doch konnte mich hierbei das Ergebnis nicht ganz überzeugen.
Insgesamt lässt sich das Buch flüssig lesen. Durch den etwas anderen Stil ist es unterhaltsam und bis auf kleinere Durststrecken auch spannend. Lediglich die Auflösung hat mich nicht ganz überzeugt, doch dies ist definitiv Geschmackssache. So kann ich den Psychothriller beruhigt empfehlen, da er diese Bezeichnung auch verdient hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 27.06.2021

Ein aufregender Jugendthriller mit einer außergewöhnlichen Idee

Die Nacht der Acht
1

„Die Nacht der Acht“ ist ein spannender Jugendthriller, der auch eingefleischte Fans von Erwachsenenthrillern fesseln kann. So hat die Idee und Umsetzung des Buches mir Spannung geboten und mich gut unterhalten, ...

„Die Nacht der Acht“ ist ein spannender Jugendthriller, der auch eingefleischte Fans von Erwachsenenthrillern fesseln kann. So hat die Idee und Umsetzung des Buches mir Spannung geboten und mich gut unterhalten, obwohl ich nicht zur Zielgruppe gehöre. Das Buch lässt sich flüssig lesen und man möchte es nach kurzer Zeit gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Erzählstil ist nicht zu modern, sodass man sich als älterer Leser nicht verloren fühlt. Das Buch hat durch die Erwähnung von Künstlern verschiedener Art, die zudem in einem Glossar am Ende des Buches erläutert werden, einen anspruchsvolleren Touch. So würde ich das Buch auch erst für ein Lesealter ab 16 Jahren einordnen, denn neben den doch potentiell verstörenden Szenen werden auch Horrorfilme benannt, die LeserInnen jüngeren Alters nicht kennen sollten.
Ein Manko in der Story sind für mich die Charaktere, die trotz einer vorherigen Vorstellung, oberflächlich bleiben und auch gewisse Klischees erfüllen. So erwecken die Figuren allesamt wenig Sympathien. Dies wird allerdings durch den kreativen Einfall eine Horrornacht mit Angst und Schrecken zu veranstalten ausgeglichen. Die Idee hatte für mich etwas Neues und die ausgeklügelten Umsetzungen der Jugendlichen einander Angst zu machen waren sehr einfallsreich. Lediglich an manchen Stellen wurde es etwas verrückt und übersinnlich, sodass man schmunzeln musste. Die jungen Leute merken jedoch schnell, dass es nicht unbedingt klug war dem Horror keine Grenzen zu setzen und so schaukelt sich die Situation hoch und die Spannung steigt mehr und mehr. Als Leser fragt man sich des Öfteren, ob die Geschehnisse inszeniert sind oder den Jugendlichen nicht doch ernsthafte Gefahr droht.
Die Spannung ist durchgängig und die Auflösung stimmig und leicht schockierend. Enttäuscht muss ich noch anmerken, dass in dem Buch sensible Themen, wie Rassismus, Missbrauch und Selbstmord eingebracht, aber nicht kritisch behandelt wurden. Leider vermittelt die Geschichte keinerlei Moral und es werden beispielsweise Straftaten verharmlost, indem sie keine Konsequenzen nach sich ziehen. Auch der Konsum von Alkohol und Marihuana wird meines Erachtens eher beschönigt. Da es ein Jugendbuch ist, finde ich es wichtig negative Handlungen nicht zu verharmlosen und eine gewisse Moral zu vermitteln, somit gibt es einen Stern Abzug. Lässt man dies außer Betracht, dann ist „Die Nacht der Acht“ für mich ein gelungener und pulserhöhender Thriller, der unterhaltsame Stunden beschert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.06.2021

Ein Wohlfühlkrimi im nordischen Idyll

Wattenmeermord
1

Bereits das Cover ist durch die Deichlandschaft, den Schafen und den Leuchtturm sehr einladend. Der ratlos wirkende Polizist und die freche Möwe bringen einen hingegen zum Schmunzeln. So lädt dieser Krimi ...

Bereits das Cover ist durch die Deichlandschaft, den Schafen und den Leuchtturm sehr einladend. Der ratlos wirkende Polizist und die freche Möwe bringen einen hingegen zum Schmunzeln. So lädt dieser Krimi immer mal wieder zum Schmunzeln, aber auch zum Wohlfühlen auf der beschaulichen Insel Pellworm ein. Auch wenn man dieses schöne Fleckchen Erde noch nicht besucht hat, sind die Beschreibungen so bildhaft, dass man sich dorthin versetzt fühlt und sich die Schönheit der Insel gut vorstellen kann. So weckt dieses Buch definitiv Sehnsucht bei allen Fans der (Nord-)See.
Der Schreibstil ist ansprechend und locker. Die nordische Mentalität wird sehr gut dargestellt und das gelegentlich gesprochene Platt lockert das Ganze noch zusätzlich auf. Die Charaktere sind größtenteils sympathisch, haben ihre Eigenheiten und sind dabei recht unterschiedlich, wobei der Umgang miteinander größtenteils freundschaftlich und harmonisch abläuft. Der Ermittler Jan und seine Frau werfen immer mal wieder Fragen zu ihrer Vergangenheit und auch der Zukunft auf, die zusätzliche Neugierde wecken. Bei der Frage nach dem Täter wird man auf verschiedene Fährten gelockt. Allerdings gibt es bereits früh Hinweise wer dahinterstecken könnte, doch ob das Offensichtliche auch die Antwort ist, bleibt recht lange offen. Die Spannung ist hierbei jedoch moderat und nimmt lediglich zum Schluss hin an Fahrt auf. Dennoch stört dies bei diesem Buch kaum, da man sich beim Lesen sehr wohl und stets gut unterhalten fühlt.
Nach diesem Krimi bekommt man Lust auf diese idyllische und üblicherweise friedliche Insel mit den niedlichen Schafen und den rauen, aber charmanten Inselbewohnern. Ich würde mich freuen noch mehr von Jan, seiner Frau Laura und Pellworm zu lesen. So gibt es von mir eine klare Leseempfehlung, auch wenn das Buch eher durch Atmosphäre als Spannung punktet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere