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Veröffentlicht am 11.12.2021

Es ist nicht immer alles so, wie es scheint!

Die Bosheit
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Mikael und Bianca möchten nach einem Vorfall in Stockholm in der kleinen Ortschaft Köpinge in Südschweden einen Neuanfang wagen. Hier haben die Straßen Namen aus den Astrid-Lindgren-Büchern. Auf den ersten ...

Mikael und Bianca möchten nach einem Vorfall in Stockholm in der kleinen Ortschaft Köpinge in Südschweden einen Neuanfang wagen. Hier haben die Straßen Namen aus den Astrid-Lindgren-Büchern. Auf den ersten Blick eine beschauliche Vorstadtidylle. Die Nachbarschaft scheint eine lebendige harmonische Gemeinschaft zu sein, doch das ist trügerisch, denn jeder verbirgt dunkle Geheimnisse. Als sich plötzlich ein tragischer Unfall ereignet und Bianca mit dem Tod ringt, hat Mikael den Verdacht, dass es sich bei dem Unfall um eine vorsätzliche Tat handelt.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und in zwei Zeitebenen, vor und nach dem Unfall, aufgegliedert. Zu allen Charakteren konnte ich keine Sympathie entwickeln. Die kurzen Perspektivwechsel und Zeitwechsel empfand ich persönlich als sehr anstrengend und langatmig. Der Spannungsbogen ist gleichbleibend und der Schluss war in nicht ganz so krasser Form erwartbar und hat mich positiv überrascht.

Das Cover gefällt mir gut, es ist absolut atmosphärisch und passt zum Inhalt. Wer die Bücher von Mattias Edvardsson mag, kommt hier bestimmt auch seine Kosten. Mich hat es nicht ganz so überzeugt.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Mysteriöse Kriminalfälle

Der rote Raum
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In der Stadt Växjö in Smaland ereignet sich kurz nach Mitsommer ein mysteriöser Mordfall. Ein alleinstehender Informatiker wird erschossen und ihm wird anschließend das Herz professionell entfernt und ...

In der Stadt Växjö in Smaland ereignet sich kurz nach Mitsommer ein mysteriöser Mordfall. Ein alleinstehender Informatiker wird erschossen und ihm wird anschließend das Herz professionell entfernt und durch einen ungewöhnlichen Stein ersetzt. Ein obskurer Fall für Ingrid Nyström und ihr Team. Das Hochhaus Stairway to Heaven, wo sich der Mord ereignet hat, ist das Opfer nur flüchtig bekannt und keiner der Bewohner kann über ungewöhnliche Vorkommnisse berichten. Zudem gibt die aufgezeichnete Schließhäufigkeit der überwachten Türen Rätsel auf. Je mehr Ingrid und ihr Team in die Vergangenheit von Adam Arlemark eintauchen, desto mehr erfahren sie über sein schreckliches familiäres Schicksal und seine geheimen Wünsche.
Stina Forss, die noch vor einiger Zeit in Ingrids Team war, ermittelt in Stockholm. Durch ihre wiederholten Alleingänge und die daraus resultierenden tragischen Ereignisse, wird sie nach Kiruna geschickt, um da dem ortsansässigen Polizisten Linus Tannendal bei einem weiteren rätselhaften Verbrechen unter die Arme zu greifen. Aus einem hermetisch abgeriegelten Raum, das sogenannte „Locked-room Mystery“, ist der Mörder spurlos verschwunden.

Es scheint, dass sich die beiden Fälle zunehmend aufeinander zu bewegen und es lassen sich erste Parallelen erkennen. Doch ist alles so, wie es scheint, werden noch mehr Menschen sterben müssen?

Der Schreibstil ist relativ flüssig, doch einige Sätze waren schon arg lang. Es wurde in 3 Handlungssträngen erzählt, wobei man die dritte Handlung erst am Ende zuordnen konnte. Für mich hätte dieser Strang in wesentlich kürzerer Form ausgereicht. Sara Hjalmarsson und Linus Tannendal waren in diesem Krimi ganz klar meine Sympathieträger, wobei die anderen Charaktere für mich nicht richtig greifbar waren bis auf Stina Forss, die in ihrer Art sehr speziell ist, denn außergewöhnliche Ermittler mag ich sehr.

Die Spannung hat sich bis zum Ende gut aufgebaut, doch die Handlungen wirkten teilweise etwas konstruiert.

Das Cover passt auf jeden Fall in die Krimireihe und hat einen Wiedererkennungswert.
Ich habe die Vorgängerbücher nicht gelesen und durch die vielen Rückblenden und Erklärungen war dies auch nicht nötig und wird nicht nötig sein. Mich hat das Buch sehr gespalten und enttäuscht zurückgelassen.

Ich vergebe für diesen Krimi wohlwollende 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Was geschah wirklich in der Novembernacht 1994?

Unter dem Sturm
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Im südschwedischen Marbäck brennt das Haus der Familie Markström. Die Ereignisse geschehen in einer kalten Novembernacht 1994. Im niedergebrannten Gebäude wird die Leiche der jungen Lovisa gefunden. Schnell ...

Im südschwedischen Marbäck brennt das Haus der Familie Markström. Die Ereignisse geschehen in einer kalten Novembernacht 1994. Im niedergebrannten Gebäude wird die Leiche der jungen Lovisa gefunden. Schnell wird ein Täter ausgemacht, Edvard Christensson, der Freund der toten jungen Frau. Edvard ist für seine unbeherrschte und gewalttätige Wesensart bekannt. Obwohl Edvard immer wieder seine Unschuld beteuert, wird er auf unbestimmte Zeit verurteilt. Nun kehrt im Dorf wieder Ruhe ein, doch nicht für seinen siebenjährigen Neffen Isak Nyquist. Die sonntäglichen Treffen zwischen ihm und Edvard waren etwas Besonderes und er fragt sich, ob er auch die Boshaftigkeit, wie alle Männer aus seiner Familie, in sich trägt.

Vidar, zu dem Zeitpunkt Polizei-Assistent und mit der Laufarbeit bei diesen Ermittlungen betraut, wird von dem Fall noch Jahrzehnte begleitet.

Als zehn Jahre später Isak wegen eines Diebstahldeliktes wieder auf Vidar trifft, kommen die Erinnerungen an die Ermittlungen zu dem Brand und dem Mord wieder hoch. Es regen sich in Vidar Zweifel an den Ermittlungen und er nimmt sich den Fall nochmals vor. Jahre später verschwindet Isak plötzlich und Vidar, bereits aus dem Polizeidienst ausgetreten, begibt sich auf die Suche nach dem jungen Mann und der Lösung, was in der Novembernacht 1994 wirklich geschah.

Schon das Cover vermittelt dem Leser eine düstere Grundstimmung, die sich leider durch den ganzen Roman hindurchzieht. Er setzt sich aus drei Zeitebenen zusammen, wobei in den einzelnen Kapiteln zwischen Perspektiven und Rückblenden hin und her gesprungen wird, was auch teilweise sehr langatmig und für den Leser anstrengend ist. Nach den anfänglichen Geschehnissen ließ sich eigentlich eine Spannungssteigerung vermuten, doch dies kam erst im letzten Viertel, als nun endlich der wahre Täter gefunden werden konnte. Von den Charakteren hat sich für mich keiner besonders herausgehoben. Alles in allem sehr speziell. Das Buch konnte meine Erwartungen nicht erfüllen.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Geheimnisvolles Vermächtnis

Enriettas Vermächtnis
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Nach dem Tod der 85-jährigen Enrietta da Silva, einer weltberühmten argentinischen Schriftstellerin, die bereits in jungen Jahren in die Schweiz ausgewandert ist, werden die Erben von dem Testamentsvollstrecker ...

Nach dem Tod der 85-jährigen Enrietta da Silva, einer weltberühmten argentinischen Schriftstellerin, die bereits in jungen Jahren in die Schweiz ausgewandert ist, werden die Erben von dem Testamentsvollstrecker Andreas Leuthard nach Zürich eingeladen. Zum einen ist da der aus Buenos Aires stammende Schönheitschirurg Emilio Volpe und zum anderen die Schauspielerin Jana Horwarth, die Ziehtochter der Verstorbenen, aus Salzburg. Emilios Verbindung zu Enrietta reicht weit in seine Kindheit zurück. Doch plötzlich taucht Armando da Silva in Zürich auf, um den rechtmäßigen Anteil seines Erbes zu beanspruchen. Er ist Enriettas todgeschwiegener, leiblicher Sohn. Diese unerwartete Situation gestaltet die Erbschaft etwas kompliziert, denn Emilio hat von Armandos Existenz gewusst und es verheimlicht.

Hier nehmen die Wendungen rund um Enriettas Vermächtnis ihren Lauf, was anfangs noch ganz interessant und spannend war, wird im Laufe der Geschichte etwas langatmig. Der Schreibstil ist flüssig, so dass der Leser gut in die Geschichte reinkommt. Die drei Hauptprotagonisten sind sehr plastisch beschrieben, doch mir blieben sie emotional sehr fern. Emilios Charakter, eigentlich ein sehr intelligenter Mensch, hat seine Erfahrungen und Meinungen aus seiner Kindheit und späteren Lebens nie hinterfragt. Für ihn war Armando immer der Aufsässige, ein Krimineller mit viel Geld. Ich sehe das mal als Hinweis, dass man grundsätzlich Menschen nicht verurteilen sollte, ohne alle Fakten zu kennen.

Ich hätte von dem Buch mehr erwartet und es lässt mich etwas enttäuscht zurück.

Das Cover mit der Wahl der Farben und dem kleinen Lesebändchen gefällt mir sehr, passt aber eher zu einem romantischen Roman.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Ohne Spannung

Die Nacht des Feuers
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Dies ist der 10. Band von Kjell Eriksson um seine Hauptprotagonistin Ann Lindell.

Ann hat sich nach dem Ausscheiden aus dem Polizeidienst in dem kleinen Dorf Tilltorp niedergelassen und arbeitet in der ...

Dies ist der 10. Band von Kjell Eriksson um seine Hauptprotagonistin Ann Lindell.

Ann hat sich nach dem Ausscheiden aus dem Polizeidienst in dem kleinen Dorf Tilltorp niedergelassen und arbeitet in der nahegelegenen Meierei. Bei einem Brandanschlag auf die alte Dorfschule, die als Flüchtlingsunterkunft dient, sterben drei Menschen. Bei Ann erwacht wieder ihr Ermittlerinstinkt und sie fängt an, sich im Dorf ein bisschen umzuhören, um ihrem ehemaligen Kollegen Sammy mit Informationen zu versorgen. Doch keiner will etwas gesehen haben und die Dorfbewohner hüllen sich in Schweigen. Ihre Schnüffelei wird im Dorf nicht gern gesehen und sie bekommt eindeutige Warnungen. Ann vermutet, dass der Brandanschlag einen rassistischen Hintergrund hat und schließt die Beteiligung einer rechtsextremen Gruppe nicht aus. Wenig später brennt die alte Schmiede und auch dabei kommt eine junge Frau ums Leben.

Die Themen um Rechtsextremismus, das Sterben der Dörfer und die Ignoranz der Gesellschaft sind hochaktuelle Problematiken und bieten eigentlich viel Potential für einen spannenden Roman. Leider wurden hier so viele Nebensächlichkeiten angesprochen, dass weder ein Spannungsaufbau noch eine klare Linie zu erkennen war und die Ermittlungen zu Randerscheinungen wurden. Für Ann und Sammy konnte ich tatsächlich Sympathie entwickeln, nur Anns Beziehung zu Edvard empfand ich als eigenartig.

Das Cover des Buches finde ich sehr ansprechend, kann aber kaum einen Bezug zur Story herstellen. Vielleicht soll das Grau die düstere Stimmung im Dorf widerspiegeln und das Orange steht für die nächtlichen Feuer. Ansonsten eine typische schwedische Ansicht.

Der Schreibstil ist der holprig und zäh, der Autor verliert sich in Nebensächlichkeiten und Schachtelsätzen. Einige Sätze blieben mir auch nach mehrmaligem Lesen unverständlich, dies wurde zusätzlich noch durch die Ausdrucksweise und die Übersetzung erschwert.

Meine Erwartungen an diesen Roman wurden leider nicht erfüllt und ich kann hier nur 2 Sterne vergeben, sehr schade.

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