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Veröffentlicht am 15.07.2021

Ein tolles Kompendium mit allen Basics, die man zur Hundeerziehung braucht, und vielen Praxistipps

Hundetraining mit Martin Rütter
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„Erziehung erfordert Beziehung, daher steht das Zusammenleben mit dem Hund im Vordergrund.“ (S. 8)

Meine Meinung:
Wer sich mit den Themen Hundetraining und Hundeerziehung beschäftigt, wird kaum an Martin ...

„Erziehung erfordert Beziehung, daher steht das Zusammenleben mit dem Hund im Vordergrund.“ (S. 8)

Meine Meinung:
Wer sich mit den Themen Hundetraining und Hundeerziehung beschäftigt, wird kaum an Martin Rütter, dem deutschen „Hundepapst“, vorbeikommen. Vielen ist er sicherlich von seinen smarten TV-Sendungen bekannt. Inzwischen hat er bereits mehr als 15 Bücher rund um den Hund veröffentlicht. „Hundetraining mit Martin Rütter“ ist dabei ein sehr umfassendes und in sich „rundes“ Buch, dass die Beziehung zwischen Mensch und Hund auf mehreren Ebenen betrachtet und für die meisten Herausforderungen, die sich im Alltag mit dem Vierbeiner ergeben können, Trainings- und damit auch Lösungsansätze anbietet. Ratgeber und „Erziehungsmethoden“ für Hunde gibt es in zwischen ja wie Sand am Meer. Martin Rütter setzt mit seiner „DOGS“-Methode dabei, wie einige andere Trainer auch, auf eine gute und gefestigte soziale Bindung zum Hund als Basis. Erziehungsmethoden, die auf „Respekt und Unterwürfigkeit“ (sprich: Angst!) des Tieres basieren, sucht man hier glücklicher Weise vergebens! Der Tierschutz, nicht nur für den eigenen Hund, sondern auch für andere Tiere, ist ein zentrales Element Rütters Konzept.

„Jeder Hund ist anders“ (S. 8) – Auch wenn viele Hunde durchaus rassetypische Verhaltensweisen haben, so ist eben nicht jeder Rottweiler per se ein gefährliches Tier und nicht jeder Golden Retriever ein zahmer Kuschelbär. Entsprechend betont Rütter immer wieder, dass man stets auf die Körpersprache des Hundes achten soll, um zu überprüfen, ob man den richtigen Weg für seinen Hund gewählt hat. Auch ist es wichtig, immer die Beweggründe des Hundes zu analysieren, warum er ein unerwünschtes Verhalten zeigt. So lässt sich das „Problem“ oft an der Wurzel bekämpfen, statt gegen die Symptome anzutrainieren.

Neben vielen allgemeinen Tipps zum Zusammenleben und -wohnen mit Hund (zwei eigenständige Kapitel) betrachtet Rütter auch ganz konkrete „Problemstellungen“, die viele Hundehalter*innen vor Herausforderungen stellen, wie z.B. das Jagdfieber des Hundes, ein Anspringen von Besuch oder auch das allzu oft zu beobachtende Problem „Ziehen an der Leine“ – Hunde, die mit ihren Menschen Gassi gehen! Martin Rütter erklärt, was die Ursachen sein können und mit welchen konkreten Übungen man den unerwünschten Verhaltensweisen entgegenwirken kann. Dazu gibt es wichtige Übungen, die zwar keine „Problemlösung“ an sich darstellen, aber ganz grundlegende Basics für eine gute Hundeerziehung sind, wie etwa die Übung „Decke“.

Ganz grundsätzlich empfehle ich, sich ein solches Buch wie dieses hier bereits zuzulegen und aufmerksam durchzulesen, bevor ein Hund zu Hause einzieht! Das schafft nicht nur das notwendige Grundverständnis für die Beziehung zwischen Mensch und Hund, sondern auch vom ersten gemeinsamen Tag an eine Grundlage dafür, wie man ein harmonisierendes und funktionierendes „Mensch-Hund-Team“ (wie Rütter es nennt) wird. Jeder Hund wird es einem Danken!

Allerdings muss man sich bewusst sein, dass eine erfolgreiche Hundeerziehung Konsequenz und Ausdauer voraussetzt – Also: üben, üben, üben! Dann klappt´s auch mit dem Hund!

FAZIT:
Ein Schweizer Taschenmesser für alle, die eine gute Bindung zu ihrem Hund aufbauen wollen.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Ein fesselnder historischer Krimi im spannenden Abbild seiner Zeit

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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„Friedhöfe sind magische Orte – Heimat der Toten, an die es uns Lebende doch immer wieder hinzieht.“ (S. 442)

Meine Meinung
Wien im Jahre 1893 – eine Zeit des Umbruchs, in der viele neue Techniken und ...

„Friedhöfe sind magische Orte – Heimat der Toten, an die es uns Lebende doch immer wieder hinzieht.“ (S. 442)

Meine Meinung
Wien im Jahre 1893 – eine Zeit des Umbruchs, in der viele neue Techniken und Geräte schleichend Einzug in das Leben der Menschen genommen haben, vom Automobil über die Fotografie bin hin zur Telefonie. In Sachen Polizeiarbeit entwickelt sich langsam die Kriminalistik, im Jahr zuvor wurde erstmals ein Mord (in Argentinien!) rein aufgrund eines Fingerabdrucks aufgeklärt. Mit viel Elan und neuen Ideen tritt Leopold „Leo“ von Herzfeldt seine Stelle beim Wiener Sicherheitsbüro an und muss gegen mannigfaltige Vorurteile aus dem Kreis der „altgedienten“ Wiener Ermittler ankämpfen.

Bereits der Prolog ist fesselnd und sorgt für eine Gänsehaut: In einem Sarg erwacht ein vermeintlich Toter, der seine eigene Beerdigung miterleben muss. Zugleich wird eine Frauenleiche aufgefunden, die mit einem Holzpflock geschändet wurde. Die Wiener Polizei ist bis in die höchste Spitze in Aufruhr und Leopold von Herzfeldt steht vor einer Aufgabe, deren Dimensionen er noch nicht mal im Ansatz erahnen kann…

Es entspinnt sich ein Storyline, die es in sich hat. Je tiefer Leo „gräbt“, desto mehr Fragen werfen sich auf. Neue Verdachtsmomente ergeben sich, andere lösen sich wieder in Luft auf. Zwielichtige Gestalten tauchen auf und scheinbar spurlos wieder unter. Überraschende Wendungen und schockierende Erkenntnisse sorgen dafür, dass die Geschichte von Beginn an bis zum letzten Kapitel spannend bleibt und in einem packenden Finale gipfelt, dass alle Fragen beantwortet und diese Story zu einem runden Abschluss bringt. Zugleich gelingt es Oliver Pötzsch sehr gut, ein Portrait dieser vom Umbruch geprägten Zeit zu zeichnen, mit allen ihren Glanzlichtern, aber umso mehr auch mit den teils menschenverachtenden Schattenseiten einer sehr heterogenen Gesellschaft.

Ein weiteres Highlight dieses Romans sind für mich die drei Protagonisten. Neben dem sympathischen Charakter des Leo von Herzfeldt, der unter seinen ganz eigenen Dämonen leidet, haben mir insbesondere die selbstbewusste und (für diese Zeit unglaublich) emanzipierte Julia Wolf sowie der etwas verschrobene, aber herzensgute und blitzgescheite Totengräber Augustin Rothmayer gefallen. Ein tolles Trio, das Oliver Pötzsch da zusammengedacht hat, von dem ich gerne mehr lesen / hören würde!

FAZIT:
Ein ausgeklügelter Fall, tolle Charaktere und ein interessantes Zeitportrait - eine klare Leseempfehlung für alle Fans historischer Krimis.

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Veröffentlicht am 09.07.2021

Eine fundierte und sehr wichtige Abgrenzung von Informationsverarbeitungsstörungen zur Mode-Diagnose „AD(H)S“

Es muss nicht immer ADHS sein
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„Diese Welt braucht mehr Erwachsene, die die Entwicklung von Kindern verstehen.“ (aus der Vorbemerkung)

„Was können Eltern tun, wenn ihr Kind entwicklungsverzögert ist, Verhaltensauffälligkeiten zeigt ...

„Diese Welt braucht mehr Erwachsene, die die Entwicklung von Kindern verstehen.“ (aus der Vorbemerkung)

„Was können Eltern tun, wenn ihr Kind entwicklungsverzögert ist, Verhaltensauffälligkeiten zeigt oder mit Lern- und Leistungsproblemen zu kämpfen hat? Viele dieser Kinder und ihre Eltern durchleben eine wahre Odyssee an Beratungen und Diagnostiken“

Meine Meinung:
Ich möchte meine Rezension gleich mit zwei Zitaten aus dem Buch beginnen: „ADHS ist das am häufigsten diagnostizierte Störungsbild im Kindes- und Jugendalter in Deutschland.“ „Zudem wird kaum eine andere medizinische Diagnose so kontrovers diskutiert wie ADHS.“ Das ist die traurige Ausgangslage…

In diesem Buch erläutert das Autorenpaar Petra und Edgar Friedrichs, dass Wahrnehmungs- / Informationsstörungen, egal ob auditiv und / oder visuell, eine dem ADHS ganz ähnliche Verhaltensweise hervorrufen können. Anders als bei ADHS, das „nur“ über Beobachtungen und Checklisten diagnostiziert wird, und sich somit nicht durch „harte Fakten“ nachweisen lässt, können Wahrnehmungsstörungen mittels Tests und funktionellen EEG-Untersuchungen zweifelsfrei belegt werden – sogar bildhaft! Das Autorenpaar vermutet sehr nachvollziehbar, dass hinter vielen ADHS-Diagnosen eigentlich ganz andere Ursachen stehen, wie z.B. die Wahrnehmungs- / Verarbeitungsstörungen, die auch in den allermeisten Fällen für eine Legasthenie ursächlich sein dürften. „Es gibt zahlreiche andere Erkrankungen und Störungsbilder bei denen Kinder gleiche Verhaltensweisen wie bei einer ADHS zeigen. Dieser Sachverhalt wird jedoch in der diagnostischen Vorgehensweise zur Abklärung einer ADHS wenig berücksichtigt.“ Dies ist besonders dramatisch, da bei ADHS-Diagnosen oft zur medikamentösen Behandlung gegriffen wird, die einzig und allein die Symptome unterdrückt, während es für Wahrnehmungsstörungen eine Vielzahl erfolgversprechender Therapieansätze gibt. Sprich: Kinder werden mit Drogen vollgepumpt, ohne dass ihnen wirklich geholfen wird!

Sehr fundiert erklärt das Ehepaar Friedrichs die Hintergründe von Wahrnehmungsstörungen, die Diagnostik (auch in Abgrenzung zu ADHS), die Auswirkungen sowie die Therapieansätze. Dabei stützen sie sich auf eine Vielzahl internationaler Studien und Fachliteratur und verdeutlichen die Thematik und Problematik mit zahlreichen Fallbeispielen aus ihrer langjährigen Praxis. Insofern wird der Titel dem Buch auch nicht ganz gerecht, denn Kernpunkt dieses Buches ist nicht das ADHS, sondern es sind die Wahrnehmungsstörungen. Auch als medizinischer Laie kann man dabei den Ausführungen der Autor*innen gut folgen, manche Exkurse – die man auch problemlos überspringen kann, wenn man es nicht so theoretisch mag - gehen sogar noch tiefer in die wissenschaftlichen Erkenntnisse hinein.

Brisant ist, dass das Thema Wahrnehmungs- / Verarbeitungsstörung in Deutschland noch immer kaum bekannt ist. Augen- und HNO-Ärzte untersuchen in der Regel nur das Sinnesorgan, nicht aber die dahinter liegende Verarbeitung der Reize. Und selbst wenn man das Glück hat, auf einen Arzt zu treffen, der über den Tellerrand hinausblickt und die richtige Diagnose findet, stellen die beiden Autoren doch konsterniert fest, dass es bislang kaum effektive Unterstützungs- oder Hilfsmaßnahmen für Eltern mit betroffenen Kindern gibt. „Viele bleiben auf sich selbst gestellt.“

Dies wollen Petra und Edgar Friedrichs ändern. Wie bereits erwähnt, skizzieren sie hier auch mögliche Therapien, wie z.B. die Neurofeedback-Therapie. Sie betonen aber auch immer wieder, dass die Wahl der Therapieansätze von der individuellen Situation jedes Patienten abhängt. Ein „Rezept“, das allen Betroffenen gerecht wird, gibt es leider nicht – und kann damit hier in diesem Buch folgerichtig auch nicht angeboten werden.

Sehr positiv finde ich es, dass dieses Buch auch vielfältige Impulse gibt, wie betroffenen Kindern grundsätzlich geholfen werden kann, sowohl zu Hause, als auch in KiTa und Schule. Der Ansatz, den Petra und Edgar Friedrich hierbei verfolgen, spricht mir persönlich voll und ganz aus dem Herzen: „Im Mittelpunkt der Förderung eines Kindes steht, dass sich ein Kind entsprechend seiner Begabungen, Fähigkeiten und Kompetenzen trotz Beeinträchtigungen bestmöglich entfalten kann und einen Bildungserfolg erzielen soll.“ Ein schöner Schlusssatz, oder?

FAZIT:
Eine Pflichtlektüre für alle Eltern von Kindern mit ADHS-Verdacht. Darüber hinaus sollte dieses Buch sollte zum Standard-Werk für das Lehramtsstudium werden!

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Ein fundiert recherchiertes und emotional geschriebenes Buch, das wachrüttelt

Überhitzt
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„Angesichts des Klimawandels müssen wir alle mehr tun, uns verändern, anders denken, anders leben, anders arbeiten“ (S. 248)

Meine Meinung
Das Thema Klimawandel ist in Zeiten von Corona leider und vollkommen ...

„Angesichts des Klimawandels müssen wir alle mehr tun, uns verändern, anders denken, anders leben, anders arbeiten“ (S. 248)

Meine Meinung
Das Thema Klimawandel ist in Zeiten von Corona leider und vollkommen zu Unrecht etwas aus dem öffentlichen Fokus verschwunden. Dennoch ist das Thema drängender als jemals zuvor und besitzt eine Tragweite, die momentan wohl noch den Wenigsten bewusst sein dürfte. Hier setzten die beiden Autorinnen mit ihrem Sachbuch „Überhitzt“ an und bieten einen fundiert recherchierten und gut verständlichen Überblick über die vielfältigen Folgen des Klimawandels, die wir schon heute zu spüren bekommen. Denn „Klimawandel“ bedeutet viel mehr als „es wird 1,5 Graf wärmer“!

Sehr detailliert gehen die Autorinnen darauf ein, was sogenannte Hitzetage – die nachweislich deutlich zugenommen haben – für den menschlichen Organismus bedeuten. Neben klar erkennbaren Problemen wie Hitzekollaps, Hitzschlag und Co. (die sogar tödlich enden können!) sind inzwischen viele (Volks-)Krankheiten bekannt, deren Verlauf sich durch den Klimawandel verschlimmert, vom Asthma über Neurodermitis bis hin zur Schizophrenie. Auch gilt es als bewiesen, dass bei Hitze der Magen-Darm-Trakt nicht mehr so gut in der Lage ist, Viren und Bakterien abzuwehren. So drohen akute Krankheitsbilder, die man fälschlicher Weise wahrscheinlich gar nicht mit der Hitze als auslösendem Faktor in Verbindung bringt. Während der Corona-Pandemie ist der Begriff „Übersterblichkeit“ den meisten Menschen ein Begriff geworden. Doch die Übersterblichkeit durch Hitze wird in Deutschland noch immer nicht systematisch erhoben! So präsentieren die Autorinnen gleich zu Beginn des Buches einen erschreckenden Schluss: „Europaweit hatte nur das Erdbeben im italienischen Messina im Jahr 1908 mehr Opfer gefordert, als der Hitzesommer 2003“ (S. 20). Anders als in unseren Nachbarländern, in denen es seitdem staatliche Hitzeschutzpläne gibt, fehlt dies in Deutschland leider bis heute und wir sind diesbezüglich ein echtes Entwicklungsland.

Die schon heute nachweisbare Veränderung des Klimas vor unserer Haustür sorgt allerdings nicht nur für direkt ableitbare Krankheitsbilder, sondern auch für weitere negative Einflussfaktoren auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Ursprünglich fremde Pflanzen breiten sich immer weiter aus, wie etwa die extrem allergene „Ambrosia artemisiifolia“. Jede Pflanze kann bis zu drei Milliarden Pollen freisetzen („allesamt hochaggressive Mini-Bomben“ – S. 105), die auch die Atemwege gesunder Menschen stark reizen können und dadurch Viren das Eindringen in den menschlichen Organismus erleichtern. „Das bedeutet im Klartext, dass Pollen eine bislang unterschätzte oder gar nicht erkannte Rolle bei einem Infektionsgeschehen wie der Corona-Pandemie spielen.“ (S. 110)

Auch in der Fauna ruft die Klimaveränderung ein Migrationsverhalten diverser Spezies hervor. Ob Vibrionen in der Ostsee oder Zekarien in Badeseen, krankmachende Keime breiten sich weiter aus und finden in dem wärmeren Klima optimale Wachstumsbedingungen. Darüber hinaus breiten sich auch zuvor als „exotisch“ geltende Wirtstiere in deutsche Gefilde aus, wie etwa die tropische Riesenzecke oder die asiatische Tigermücke, und bringen dabei (für uns) ganz neue Erreger mit (Zika, Dengue & Co.). So kam es vor wenigen Jahren zum Beispiel in einem beschaulichen Dorf in Sachsen zu einer kleinen West-Nil-Virus-Epidemie. Erschreckend, oder?

Damit leider noch nicht genug. Denn der Klimawandel befeuert auch andere, teils allgegenwärtige Gefahrenlagen, wie etwa Überflutungen und Erdrutsche nach Starkregen, Holzbruch durch Orkane oder auch Waldbrände durch Dürre. Auch hier sind unsere europäischen Nachbarn in Sachen Prävention deutlich weiter als wir, da Deutschland – nicht nur in Sachen Prävention – durch „Verantwortungs-Ping-Pong zwischen Behörden“ (S. 119) gelähmt wird.

In diesem Buch lassen die Autorinnen viele Expertinnen und Betroffene zu Wort kommen und unterlegen ihre Aussagen mit einer Vielzahl internationaler Studien. Aufbauend dabei ist, dass sich viele Expertinnen einig darin sind, dass es noch nicht zu spät ist – auch wenn schon viel Zeit vergeudet wurde. So weisen die Autorinnen darauf hin, dass es eine Vielzahl an Möglichkeiten gibt gegenzusteuern. Teilweise durch verblüffend einfache Maßnahmen, wie z.B. mehr Bäume zu pflanzen und dabei darauf zu achten, möglichst wenig allergene Arten zu nehmen (wie z.B. Birnen-, Kirsch- oder Ginkgo-Bäume). Für viele Probleme gibt es bereits „best practices“ bei unseren europäischen Nachbarn (z.B. hat GB in den vergangenen Jahren den – bei uns heute noch – horrenden Energieverbrauch des Gesundheitssektors stark reduzieren können), zum Teil finden sich sogar in Deutschland Vorreiter, die Nachahmer suchen, wie etwa die Stadt Stuttgart, die schon seit langem mit Stadtklimakarten arbeitet. An guten Ideen und Vorbildern mangelt es also nicht…

Das Buch endet mit einer „Klimasprechstunde kompakt“, in der die Autorinnen ganz konkrete Tipps geben, z.B. zum Sonnen- und Hitzeschutz, Schutz im Falle einer Allergie oder auch gegen Zecken, Mücken & Co. Eine wirklich praktische Abrundung für dieses Buch.

Es gibt noch viel mehr Positives über dieses Buch zu schreiben, aber am Besten ist es, Sie lesen es selbst!

FAZIT:
„Klima retten heißt Menschen retten“ (S. 56) – ein sehr gutes Sachbuch, dass ich nur jedem „wärmstens“ empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Luis, die Lachnummer, startet nun richtig durch

Wie man seine Eltern richtig groß rausbringt (Eltern 6)
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„Ich bin der frech aussehende Junge mit dem zweibelförmigen Kopf, der Kids beim Problemlösen hilft und Witze erzählt.“ (S. 7)

Meine Meinung:
Dies ist bereits der sechste Band der erfolgreichen „Eltern“-Reihe ...

„Ich bin der frech aussehende Junge mit dem zweibelförmigen Kopf, der Kids beim Problemlösen hilft und Witze erzählt.“ (S. 7)

Meine Meinung:
Dies ist bereits der sechste Band der erfolgreichen „Eltern“-Reihe von Bestsellerautor Pete Johnson („Wie man 13 wird…“). Natürlich dreht sich auch diesmal alles um Luis großen Traum: endlich den Durchbruch als Komiker zu schaffen! Doch während Luis und seine Freundin und Managerin Maddie wirklich alles daransetzen, Luis ins Rampenlicht zu bringen, ziehen seine spleenigen Eltern mal eben rechts an ihm vorbei und avancieren zu zwei Kult-Ikonen…

Wieder einmal liefert Pete Johnson gekonnt ab und bietet rund 180 Seiten beste und extrem humorvolle Leseunterhaltung für alle jungen und junggebliebenen Leser*innen. Der Spaß an der Geschichte steht hier gewohnt an erster Stelle, doch auch Beziehungs- und Familienprobleme kommen hier vor und verleihen dem Buch durchaus ein wenig Tiefgang. Neben Luis zahlreichen Kalauern und einiger wunderbarer Situationskomik gibt es so mal wieder eine on-/off-Problematik mit Maddie, in die sich Luis gekonnt ahnungslos und sehenden Auges hineinmanövriert, und endlich tatsächlich auch die langersehnte Anerkennung seiner Eltern für Luis´ großen Karriereplan.

Nicht nur mein Sohn (10) hat schrecklich viel Spaß mit diesem Buch gehabt, sondern ich selbst (ü40) auch. Es hat uns mal wieder ein paar absolut unterhaltsame Lesestunden beschert. Jetzt freuen wir uns gemeinsam auf den nächsten Band!

FAZIT:
Wer nach „Greg´s Tagebuch“ neues Lesefutter sucht, wird von dieser Reihe garantiert nicht enttäuscht werden!

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