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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2021

Gelungener Abschluss der Trilogie

What if we Trust
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"What if we trust" ist der dritte Band der What if-Reihe von Sarah Sprinz. Er schließt von der Handlung her an Band 2 an, kann aber auch ohne Vorkenntnisse eigenständig gelesen werden.

Dieses Buch war ...

"What if we trust" ist der dritte Band der What if-Reihe von Sarah Sprinz. Er schließt von der Handlung her an Band 2 an, kann aber auch ohne Vorkenntnisse eigenständig gelesen werden.

Dieses Buch war für mich voller Überraschungen - das erste Drittel konnte mich leider überhaupt nicht mitnehmen, dafür nahm die Geschichte dann im letzten Drittel nochmal richtig Fahrt auf. Irgendwann mittendrin dachte ich dann auch mal: Ach ja, ich weiß schon wie es jetzt weiter geht, bestimmt im gleichen Stil wie bei Band 1 und 2... Doch auch in dem Punkt hab ich mich mächtig geirrt!

Aber von Anfang an: Ich hatte schon im Vorfeld die Befürchtung, dass ich mit diesem Roman nicht viel anfangen könnte. Das Thema Fan Fiction ist überhaupt nicht meins, und auch die Ähnlichkeit des männlichen Protagonisten und Popstars PLY mit dem realen Künstler CRO war mir einfach zu viel. Entsprechend enttäuscht war ich dann auch im ersten Drittel der Geschichte, weil alles so oberflächlich erschien. Die immer wieder eingeschobenen Auszüge aus der Fan Fiction, die sicherlich Parallelen zwischen Hopes Geschichte und der Realität aufzeigen sollten, empfand ich nur als störend, nervig und an den Haaren herbei gezogen. Und auch mit Hope und Scott konnte ich nicht warm werden - obwohl ich Hope eigentlich in Band 1 und 2 bereits ins Herz geschlossen hatte...
Dazu kam dann noch die Tatsache, dass Sarah Sprinz wie auch bereits in den ersten beiden Teilen oft nicht meinen sprachlichen Geschmack traf - zu viel denglische Ausdrücke oder unpassende Synonyme für "sehr", über die ich noch Seiten danach den Kopf schütteln musste ("maximal", "unverhältnismäßig")...

Dann jedoch die Kehrtwende: Aus dem seicht dahindümpelnden Groupie-Roman wurde ein wunderbar tiefgründiger Roman über zwei junge Menschen, die auf ganz unterschiedliche Weise die Schattenseiten des Ruhms kennen- und sich nebenbei lieben lernen. Der ein oder andere Plottwist sorgte dafür, dass ich das Buch ab der Hälfte nicht mehr aus der Hand legen konnte und mehr als einmal so richtig überrascht wurde von der Handlung und von den Protagonisten. Am Ende war ich neben Hope der größte Scott-Fan der Welt...

Mein Fazit: Aus 2 mach 4 - schön, wenn sich die Bewertung im Laufe eines Romans ebenso stark entwickelt wie die Charaktere...

Veröffentlicht am 02.09.2021

Für mich leider kein Taschentuchmoment. Dennoch ein grandioser Roman!

Gegen den bittersten Sturm
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"Gegen den bittersten Sturm" ist Teil 2 der Compass-Reihe von Brittainy C. Cherry. Den Protagonisten Connor Roe kennt man bereits aus "Durch die kälteste Nacht", dem ersten Band der Reihe, der einige Jahre ...

"Gegen den bittersten Sturm" ist Teil 2 der Compass-Reihe von Brittainy C. Cherry. Den Protagonisten Connor Roe kennt man bereits aus "Durch die kälteste Nacht", dem ersten Band der Reihe, der einige Jahre vor "Gegen den bittersten Sturm" in Kentucky angesiedelt ist.

Von Brittainy C. Cherry ist man ja tiefgreifende und emotionale Romane mit starker Moral gewohnt. Auch in diesem Fall konnte mich die Autorin wieder voll und ganz in ihren Bann ziehen und mir durch ihre wundervolle Geschichte in Gedächtnis rufen, wie wertvoll unser Leben ist und wie sehr wir uns alle selbst lieben und wertschätzen sollten. Dennoch muss ich gestehen, dass dieses Buch nicht mein liebster Roman der Autorin war - es hat irgendwie der letzte Kick gefehlt.

An den Protagonisten hat das aber keinesfalls gelegen - Connor Roe hatte ich bereits in "Durch die kälteste Nacht" sehr ins Herz geschlossen aufgrund seines grundoptimistischen Wesens, seines bedingungslosen Engagements und seiner humorvollen Art. Ich habe mich ein bisschen schwer getan, ihn als schwerreichen Immobilienmogul zu betrachten, da er sich immer noch seinen Klein-Jungen-Charme behalten hat, was ich einerseits sehr sympathisch, aber andererseits auch etwas verwirrend fand.
Auch Aaliyah fand ich ganz zauberhaft, auch wenn ich gestehen muss, dass ich mit ihrer schon fast zwanghaften Suche nach Bindung und Familie nicht viel anfangen konnte.
Vor allem haben mir die beiden in Kombination gut gefallen - die geistreichen und witzigen Dialoge haben mir so manches Schmunzeln entlockt und vor allem im ersten Drittel habe ich das zwanglose und spontane Miteinander der beiden gefeiert.

Die Handlung war wie immer sehr emotional und an mancher Stelle auch dramatisch. Aber obwohl ich wirklich mit Aaliyah und Connor mitgefiebert habe, war ich nicht so tief getroffen wie bei so manch anderem Buch der Autorin. Der Taschentuchmoment hat einfach gefehlt! Vielleicht lag das daran, dass die Rahmenhandlung ab einem gewissen Punkt vorhersehbar war, wer weiß...

Mein Fazit: Auch wenn der letzte Funke nicht so ganz übergesprungen ist, war das wieder ein grandioser Roman von Brittainy C. Cherry, den ich sehr gerne gelesen habe und weiterempfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.07.2021

Eine deutliche Steigerung zu Teil 1

Feeling Close to You
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Ich bin heilfroh, dass Bianca Iosivoni sich ein paar Jährchen Zeit gelassen hat, um nach "Finding back to us" die Fortsetzung "Feeling close to you" zu schreiben. Man merkt, dass sie in der Zwischenzeit ...

Ich bin heilfroh, dass Bianca Iosivoni sich ein paar Jährchen Zeit gelassen hat, um nach "Finding back to us" die Fortsetzung "Feeling close to you" zu schreiben. Man merkt, dass sie in der Zwischenzeit einiges an Erfahrung gesammelt hat - ihr Stil wirkt reifer und sie schafft es wesentlich besser, die Gefühle ihrer Protagonisten darzustellen und dadurch wiederum beim Leser Emotionen hervorzurufen.

Die Handlung fand ich sehr erfrischend - ich selber habe mit Computerspielen nicht viel am Hut, aber ich fand die Szenen, in denen Teagan und Parker gegeneinander spielen, super witzig und abwechslungsreich. Auch die eingeworfenen WhatsApp-Chatverläufe haben für mich gut zu diesem modernen Roman gepasst und lockerten die ganze Geschichte schön auf.

Das Cover habe ich, um ehrlich zu sein, nicht so richtig verstanden. Ich finde es ein bisschen seltsam, kann es nicht zuordnen und finde auch keinen Bezug zum Roman. Aber gut, daran soll eine gute Bewertung natürlich nicht scheitern.

Mein Fazit: Ich freue mich, dass ich diesmal 4 von 5 Sternen vergeben kann! Das ist die Bianca Iosivoni, die ich aus anderen Romanen kennen- und zu schätzen gelernt habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.07.2021

Gefühlvoller Abschluss der Kanada-Dilogie

Free like the Wind
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"Das Finale der Kanada-Reihe" liest man auf der Rückseite des Romans "Free like the wind" von Kira Mohn. Es stimmt schon, das Buch ist der zweite Teil einer Dilogie, insofern ist es auch der Abschlussband. ...

"Das Finale der Kanada-Reihe" liest man auf der Rückseite des Romans "Free like the wind" von Kira Mohn. Es stimmt schon, das Buch ist der zweite Teil einer Dilogie, insofern ist es auch der Abschlussband. Ein "Finale" war er in meinen Augen trotzdem nicht, denn unter einem Finale stelle ich mir etwas großes, mächtiges und vielleicht auch actiongeladenes vor. All das war "Free like the wind" jedoch nicht - vielmehr habe ich es als ein Buch der leisen Töne empfunden, ein Roman, der ohne viel Aufhebens nachhallt und zum nachdenken anregt.

Wie auch schon beim ersten Band, hat mich das wunderschöne Cover gleich in seinen Bann gezogen. Sehr stimmungsvoll und trotz der poppigen Farben naturverbunden. Der Naturaspekt kommt in diesem Roman zwar im Vergleich zum ersten Teil ein wenig zu kurz, ist aber trotzdem vorhanden.

Kira Mohns Schreibstil habe ich bereits bei der Leuchtturm-Trilogie zu schätzen gelernt. Die Seiten fliegen gerade so dahin, weil sie so packend und flüssig schreibt. "Free like the wind" war bestimmt nicht das letzte Buch, das ich von ihr gelesen habe.

Die Protagonisten Rae und Cayden haben wir ja schon in Teil 1 kurz kennen gelernt. Ich war von beiden ziemlich begeistert, da ihre Charaktere sehr facettenreich gezeichnet waren - Caydens sogar noch mehr als Raes. Auch Haven und Jackson spielen in diesem Roman wieder eine Rolle - aber dann wars das auch schon. Mehr Charaktere braucht "Free like the wind" nicht.
Kurz zusammengefasst geht es darum, dass Rae und Cayden sich von ihren Fesseln befreien müssen - bei einer gemeinsamen Wanderung durch den Nationalpark finden die beiden zu sich selbst, aber auch zu einander. Die beiden haben mir als Duo ganz gut gefallen, allein schon aufgrund der ständigen Sticheleien. Ihre Liebesgeschichte kam nicht mit einem Knall, vielmehr hat sie sich auf leisen Sohlen angeschlichen, aber das empfand ich als umso glaubwürdiger.

Einen Meckerpunkt muss ich leider noch anbringen: Mir ging das Ende zu schnell - innerhalb der letzten 15 Seiten wurden nochmal so viele wichtige Themen abgearbeitet, dass ich mir gewünscht hätte, das Buch wäre einfach noch ein paar Seiten länger gewesen.

Mein Fazit: Ich habe mich super unterhalten gefühlt und konnte mich richtig hineinfallen lassen in die Geschichte von Rae und Cayden. Gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
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Veröffentlicht am 13.07.2021

Typisch Jonasson: Ironisch, sozialkritisch, chaotisch

Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte
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"Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte" reiht sich nahtlos in die bisherigen Romane von Jonas Jonasson ein. Voller Ironie und Wortwitz erzählt Jonasson die Geschichte seiner liebenswert ...

"Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte" reiht sich nahtlos in die bisherigen Romane von Jonas Jonasson ein. Voller Ironie und Wortwitz erzählt Jonasson die Geschichte seiner liebenswert verrückten Charaktere und hält damit den Lesern den Spiegel vor.

Von der Handlung her definitiv eines der besten Bücher von Jonas Jonasson. Es ist herrlich, welch schräge Vögel der Autor erfindet und welch teilweise skurrile Situationen er sie erleben lässt. Ich musste an vielen Stellen schmunzeln - Jonassons trockener Humor ist einfach unvergleichlich. Aufgrund der häufig wechselnden Schauplätze und der vielen verschiedenen Charaktere war es ab und an schwierig, nicht den Überblick zu verlieren. Dennoch war es schön, dass es am Schluss keine losen Enden mehr gab und man das Gefühl hatte, dass wirklich alles auserzählt war.

Da ich den Roman als Hörbuch zur Verfügung hatte, möchte ich auch hierzu noch ein paar Worte sagen. Der Sprecher hatte eine sehr angenehme Stimme und ich hab ihm gerne zugehört. Dennoch würde ich Jonassons Romane zukünftig lieber wieder lesen, da ich glaube, dass manche Dinge ein bisschen sacken müssen, bis sie ankommen und dass ich dann den ein oder anderen Satz gerne noch ein zweites Mal gelesen habe. Das liegt daran, dass Jonasson so mehrdimensional schreibt - in seinen Sätzen steckt oft mehr als auf den ersten Blick zu erkennen ist.

Mein Fazit: Wieder ein wunderbar sozialkritischer und witziger Roman - von Jonas Jonasson werde ich bestimmt niemals genug kriegen! 4 von 5 Sternen.