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Veröffentlicht am 06.08.2021

Leichtes Hörbuch, um den Alltag zu vergessen

Wildblütenzauber
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Als die Mutter von Sarah durch einen Autounfall plötzlich ums Leben kommt, fühlt sich Sarah fast wie erstarrt. Viele liebe alte und neue Freunde versuchen sie aufzufangen, allen voran Doreen, mit der sie ...

Als die Mutter von Sarah durch einen Autounfall plötzlich ums Leben kommt, fühlt sich Sarah fast wie erstarrt. Viele liebe alte und neue Freunde versuchen sie aufzufangen, allen voran Doreen, mit der sie seit Kindertagen eine enge Freundschaft verbindet. In der Wohnung ihrer Mutter findet sie auf dem Tisch ein Herbarium, dieses wurde von ihrer Großtante Rosa angelegt, von deren Existenz Sarah bisher nichts wusste. Doch warum hat ihre Mutter nie über Rosa gesprochen? Bevor Sarah am Bodden einen Neuanfang wagen will, möchte sie das Geheimnis um Rosa lösen und begibt sich gemeinsam mit Doreen nach Nürnberg, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen.

Anne Töpfer hat auch in diesem Hörbuch verschiedene Themen miteinander verbunden. Es geht nicht nur um Trauer und Familiengeheimnisse, sondern auch Freundschaften spielen eine wichtige Rolle. Gekonnt durch einen lebendigen Erzählstil wird die Geschichte dargeboten. Unterstrichen wird dieses noch durch die angenehme Stimme von Ella Schulz, so dass ich viele Szenen bildlich vor Augen hatte und gern zugehört habe. Die Protagonisten sind fast alle sympathisch und man wäre selbst gern mit ihnen befreundet. Gern hätte für mich das Familiengeheimnis mehr Raum einnehmen können, so wie ich es nach der Kurzbeschreibung erwartet hatte.

Gefreut habe ich mich, dass am Ende noch einige Rezepte zu hören waren, die einen Bezug zur Geschichte haben.
Obwohl ich Sarah ein Stück bei ihrer Trauer begleitet habe, wirkt das Hörbuch nicht düster, sondern vermittelt eine leichte, positive Grundstimmung, die den Alltag vergessen lässt.

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Gegen alle Konventionen

Das Fundament der Hoffnung
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Der junge Tommaso Mandelli sollte eigentlich das Bauunternehmen seines Vaters Daniele übernehmen, doch durch seinen plötzlichen Tod sieht nun alles anders aus. Der Vater fühlt sich nach dem Tod seines ...

Der junge Tommaso Mandelli sollte eigentlich das Bauunternehmen seines Vaters Daniele übernehmen, doch durch seinen plötzlichen Tod sieht nun alles anders aus. Der Vater fühlt sich nach dem Tod seines Sohnes nicht in der Lage, die Arbeit wieder aufzunehmen. Die Familie Mandelli benötigt Geld um zu überleben, deshalb fühlt die Tochter Auroro sich verpflichtet die Geschicke der Firma zu steuern. Für ihre tatkräftige Arbeit wird sie nicht bewundert, sondern mit vielen Vorurteilen konfrontiert, selbst ihre Familie steht nicht hinter ihr. Einzig der Maurer Michele hält zu ihr. Ist er wirklich der liebevolle Mann, den Aurora in ihn sieht oder verfolgt er eigene Ziele?

Es ist der erste Band einer dreiteiligen Reihe um die Familie Mandelli. Zur Abrundung der Geschichte befindet sich im Innenteil ein Stammbaum der Familie. Die Handlung beginnt im Jahr 1956 und führt die Leserschaft nach Cerano an den Comer See. Wir begleiten Aurora, die gegen alle Konventionen einen handwerklichen Beruf ergreift und von Kunden sowie Dorfbewohnern überwiegend Skepsis und Ablehnung erfährt. Durch den flüssigen Schreibstil lässt sich das Buch gut lesen. Zu Beginn hatte ich das Gefühl, dass einige Passagen zu detailliert beschrieben wurden, im Laufe der Geschichte verflog aber dieser Eindruck.

Eine unterhaltesame Sommerlektüre und der Lebenswirklichkeit der damaligen Zeit, die es den Frauen nicht immer leicht gemacht hat.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Zeitreise in das Jahr 1926

Die Damen vom Pariser Platz
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In ihrem neuen Buch von Joan Weng begeben wir uns auf eine Zeitreise nach Berlin in das Jahr 1926. Die junge Grete kommt vom Land in die Großstadt Berlin. Ihre Freundin Henni hat ihr ein Vorstellungsgespräch ...

In ihrem neuen Buch von Joan Weng begeben wir uns auf eine Zeitreise nach Berlin in das Jahr 1926. Die junge Grete kommt vom Land in die Großstadt Berlin. Ihre Freundin Henni hat ihr ein Vorstellungsgespräch im Schönheitssalon der Madame Bross vermittelt. Hier trifft Gretchen auf die geheimnisvolle Nachtclubsängerin Isis, bei der sie eine Anstellung als Tippfräulein erhält, denn sie soll die Memoiren von Isis aufschreiben. Die Nachtclubsängerin zeigt sich nur mit einem Schleier, denn eine hässliche Narbe ziert ihr Gesicht und keiner weiß, woher diese Narbe kommt. Gretchen bekommt Kontakt zu weiteren interessanten Menschen, die dafür sorgen, dass sie sich von einem naiven Mädchen zu einer selbstbewussten Frau entwickelt.

Die Autorin hat es wieder geschafft mich in die Goldenen Zwanziger Jahre nach Berlin zu entführen. Durch die Beschreibungen fühlte ich die damalige Atmosphäre hautnah und begleitete Gretchen ins Romanische Café oder bei ihren Auftritt als Nummerngirl. Joan Weng hat die Charaktere liebevoll gestaltet und in Szene gesetzt. Sie waren sehr vielschichtig gezeichnet, denn oft täuschte der erste Eindruck. Besonders ist mir Gretchen ans Herz gewachsen. Mit ihrer Einstellung zum Leben wirkte sie sehr authentisch. Im mittleren Teil des Hörbuchs hatte ich den Eindruck, dass die Geschichte sich etwas zieht und nicht so von der Stelle kommt.

Die Hörbuchsprecherin Christina Puciata hat mit ihrer klaren Stimme das Geschehen wunderbar vorgetragen. Ich habe ihr gern zugehört und konnte dem Handlungsverlauf gut folgen.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Wege in die Freiheit

Grenzgängerin aus Liebe
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Sophie Becker lebt in Weimar und arbeitet als Kosmetikerin. Nach einer gescheiterten Beziehung lernt sie Karsten, einen Funktionär, kennen. Sie hat kein Problem damit, dass er verheiratet ist und Kinder ...

Sophie Becker lebt in Weimar und arbeitet als Kosmetikerin. Nach einer gescheiterten Beziehung lernt sie Karsten, einen Funktionär, kennen. Sie hat kein Problem damit, dass er verheiratet ist und Kinder hat. Als Sophie nach Bulgarien an die Goldküste reist, trifft sie auf den Westdeutschen Hermann. Was als Flirt begann, entwickelt sich im Laufe der Zeit zu einer Liebe. Sie stellt einen Ausreiseantrag und muss viele Repressalien über sich ergehen lassen. Fast hat sie die Hoffnung schon aufgegeben, als sie die Genehmigung kurzfristig erhält. Voller Freude reist sie nach Westdeutschland, doch am Bahnhof wird sie nicht von Hermann abgeholt, sondern von seinen Eltern. Hermann weilt beruflich im Ausland. Wie wird Sophie sich entscheiden, wird sie auf Hermann warten?

Hera Lind hat diesen Roman nach wahren Begebenheiten geschrieben, deshalb machte es das Gehörte noch .grausiger. Das Hörbuch beginnt im Jahr 1974 und endet in der heutigen Zeit. Die Geschichte wird aus Sicht von Sophie erzählt, dadurch kommt man der jungen Frau näher und kann auch ihre Gedanken nachvollziehen. Im Laufe des Geschehens entwickelt sich Sophie von einem naiven Mädchen zu einer reifen Frau. Die anderen Protagonisten sind bildhaft beschrieben, so dass sie für mich gut vorstellbar waren. Da ich im Westen aufgewachsen bin, empfand ich die Methoden der DDR Behörden sehr heftig, gleichzeitig aber auch lehrreich für mich.

Das Hörbuch ist eine ungekürzte Lesung mit 595 Minuten. Die Hörbuchsprecherin Svenja Pages konnte mich in ihrer Rolle überzeugen. Sie transportierte glaubwürdig die Gefühle der Protagonisten, die mich sehr berührt haben. Ihr Sprechstil ist angenehm, so dass ich ihr gerne zugehört habe und dem Hörbuch problemlos folgen konnte.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Unterhaltsamer Cosy-Krimi

Mord in der Mittsommernacht
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Phryne Fisher ist eine wohlhabende Aristokratin, die sich in den 1920er Jahren in Melbourne niedergelassen hat. Hier wohnt sie gemeinsam mit ihren beiden Adoptivtöchtern und genießt ihr Leben. Nebenbei ...

Phryne Fisher ist eine wohlhabende Aristokratin, die sich in den 1920er Jahren in Melbourne niedergelassen hat. Hier wohnt sie gemeinsam mit ihren beiden Adoptivtöchtern und genießt ihr Leben. Nebenbei arbeitet sie als gewitzte Detektivin.

Als der Antiquitätenhändler Augustin Manifold tot am Strand von St. Kilda aufgefunden wird, geht die Polizei von Selbstmord aus, doch seine Mutter glaubt nicht daran und lässt nicht locker. Mrs Manifold bitte Phryne Fisher um Hilfe, da sie überzeugt ist, dass ihr Sohn ermordet wurde.Doch es bleibt nicht bei diesem einen Fall. Der Rechtsanwalt Valentine Adami bittet Phryne Fisher ihn bei der Suche nach einem leiblichen Kind einer Erblasserin zu unterstützen.

Wer die Serie kennt, wird sich schnell in das Buch hineinfinden, aber auch ohne Kenntnisse lernt man die Charaktere sehr gut kennen. Zu Beginn störten mich die ausführlichen Beschreibungen, doch dieses änderte sich im Laufe der Geschichte. Die Autorin Kerry Greenwood hat einen lockeren bildhaften Schreibstil, der mit einer Prise Humor durchzogen ist. Phryne Fisher ist nicht nur glamourös, sondern auch sehr scharfsinnig, dass es mir Freude gemacht hat, die Detektivin bei ihren Fällen zu begleiten. Aber auch die anderen Protagonisten waren authentisch dargestellt.

Bei der Aufklärung der Fälle wurden viele Details erst ganz zum Schluss mitgeteilt, dadurch blieb die Spannung erhalten, lässt aber den Leser wenig Raum um mitzuraten. Wer Hochspannung erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein, es handelt sich hier um einen unterhaltsamen Cosy-Krimi, der sich langsam entfaltet.

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