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Veröffentlicht am 05.04.2022

Fortsetzung der Hawthorne-Geschwister

Umwege der Liebe
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Der Titel trifft den Nagel auf den Kopf, dass es hier viele Umwege braucht, um auf den Punkt zu kommen und auch die große Liebe zu finden. Während der 1.Teil mit "Entführung ins Glück" Lady Mirandas Geschichte ...

Der Titel trifft den Nagel auf den Kopf, dass es hier viele Umwege braucht, um auf den Punkt zu kommen und auch die große Liebe zu finden. Während der 1.Teil mit "Entführung ins Glück" Lady Mirandas Geschichte erzählt, erfährt man hier die Einführung in die Gesellschaft ihrer Schwester Georgina, die sich allergrößte Mühe gibt, einen passenden Ehemann zu finden, egal was es kostet, einfach um einen Makel zu überdecken, den sie vor allen und besonders auch ihren Geschwistern verbergen will. Es fiel mir sehr schwer, die Gründe zu verstehen, erst viel später in der Geschichte erhält man ein wenig mehr Einblick und Verständnis. Was allerdings dazu führt, dass sie anfangs sehr langatmig wirkt und man nur schwer in die Geschichte kommt. Es wirkt oberflächlich, Georgina ist ein Charakter, der es einem schwer macht, sie zu verstehen und auch hinter ihre Kulissen gucken wollen. Einzig Colin, ein guter Freund ihrer Brüder ist ein angenehmer, sympathischer Charakter, der es allerdings nicht wirklich leicht in der Gesellschaft hat. Prestigedenken zieht sich von Anfang bis Ende und auch Colin hat mit einigen Problemen zu kämpfen, die er aber mit seiner Frohnatur und seinem Glauben an Gott bewundernswert angeht.
Dennoch konnte ich nicht recht in die Geschichte rein finden, es gab Stellen, die ich einfach überflogen hab, weil es sich ständig wiederholt hat und die ewigen Diskussionen irgendwann zu viel waren. Auch wenn man einige Charaktere aus dem 1.Teil wieder trifft, so blieben sie Randfiguren und Ihre Erlebnisse waren für mich zu schnell abgewickelt. Ab und zu mal ein Schmunzeln, doch mehr auch nicht. Ziemlich zum Schluss nahm die Geschichte dann etwas Fahrt auf, aber die erhoffte Spannung blieb für mich leider aus und hat mich etwas enttäuscht zurückgelassen. besonders weil der christliche Teil auch nur leicht gestreift wurde.
Das Cover und der Titel sind stimmig, inhaltlich hat es mir an Tiefgang, Spannung und Sinn gefehlt.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Wenn Hoffnungen und Träume zerplatzen

Eine bittersüße Liebe
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Das ist mein 1.Buch dieser Autorin und hat mich mit einigen gemischten Gefühlen hinterlassen. Ich mag tiefgründige Geschichten, in denen es um Liebe, Vertrauen, Nächstenliebe, christliche Werte geht - ...

Das ist mein 1.Buch dieser Autorin und hat mich mit einigen gemischten Gefühlen hinterlassen. Ich mag tiefgründige Geschichten, in denen es um Liebe, Vertrauen, Nächstenliebe, christliche Werte geht - all das findet man auch in diesem Buch wieder. Und doch ist es stellenweise etwas zu viel oder abrupt, was für mich etwas zu übertrieben wirkte.
Die Familien sind sehr sympathisch, auch im Umgang miteinander und ein christliches Leben spielt eine große Rolle. Auch ist die Zeit, in der das spielt für einige Entscheidungen und Überzeugungen auch wichtig zu beachten. Ich hab eine Weile gebraucht, um mich in die Geschichte einzufinden. Im Erkennen der gegenseitigen Gefühle plätschert es zunächst einseitig dahin, um auf einmal völlig anders zu verlaufen. Die Abläufe der Grubbs verlaufen ähnlich, oft wiederholend, sowohl die Abneigung des unsympathischen Vaters, als auch das Miteinander der Zwillinge Ivy und Ishy. Irgendwann nimmt das Buch mehr an Fahrt auf und verläuft auf einmal in eine Richtung, die mich ziemlich überrascht hat. Und ab da ist es zwar spannend, allerdings an einigen Stellen wieder mit unverständlichen Reaktionen. Einerseits wird viel gebetet, um mit der Situation umzugehen, teilweise sind die Protagonisten extrem verzweifelt, handeln aber völlig anders, was zwar vom christlichen Standpunkt lobenswert, aber aus menschlicher Sicht unverständlich und nicht immer nachvollziehbar ist. Man spürt die Verzweiflung, die Hilflosigkeit, den Wunsch, dass doch alles anders wird, aber dann überstürzen sie sich emotional in Freundschaft, Hilfsbereitschaft, als wenn nie was gewesen wäre. Das Ende kann man sich dann denken, wirkt aber zu schnell und abrupt im Vergleich zur ganzen Geschichte.
Die Geschichte hat mir schon gefallen, doch ich hatte zeitweise Schwierigkeiten mit den Personen warm zu werden und ihr Handeln einzuordnen, speziell wenn sie so schnell ihre Meinungen ändern. Es regt auf jeden Fall zum Nachdenken an, ist aber eher eine traurige, gefühlvolle Geschichte, wenn auch manche Situation lustig eingebaut ist. Cover und Titel gefallen mir gut und passen genau.

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Veröffentlicht am 14.12.2021

interessanter Serienauftakt einer mutigen Hafenärztin zur Zeit der Frauenbewegung

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Teil 1 der Hafenärztin ist ein interessanter historischer Krimi um die Zeit der Suffragettenbewegung in Hamburg. In dieser Zeit versucht die frisch aus London geflüchtete Ärztin Dr.Anne Fitzpatrick zusammen ...

Teil 1 der Hafenärztin ist ein interessanter historischer Krimi um die Zeit der Suffragettenbewegung in Hamburg. In dieser Zeit versucht die frisch aus London geflüchtete Ärztin Dr.Anne Fitzpatrick zusammen mit anderen mutigen Helferinnen, Frauen aus niederen Schichten, gefallenen Frauen eine Zuflucht durch das am Hafen erworbene grüne Haus zu geben, wobei sie auf ziemlich viel Gegenwind trifft, besonders auf politischer Ebene. Und die tot aufgefundenen Frauen scheinen auch mit ihr zusammenzuhängen, wodurch sie auch in den Fokus des zurückgezogenen, Fußball liebenden Ermittler Berthold Rheydt gerät. Da die Pfarrerstochter Helene die Leichen entdeckt hat, erhält sie gleichzeitig auch diverse Eindrücke über die gefährliche Arbeit von Anne. Doch die gehobenen Kreise machen es ihr schwer, sich zur Verfügung zu stellen. Doch Helene möchte aus diesen festgelegten Regeln ausbrechen und so überrascht sie alle mit ihrem plötzlich wachsenden Selbstbewusstsein.

Die Geschichte berührt, weil man Einblick in viele Frauenschicksale erhält, Zeiten in denen die Grundversorgung nicht für jeden möglich war und Frauen, die etwas bewegen wollten, teilweise in großer Gefahr schwebten. Dennoch hatte ich teilweise Schwierigkeiten, mich in die Geschichte einzufinden, da mir die Charaktere alle sehr steif und förmlich waren, sowohl Anne, die mir oft durch ihr Verhalten sehr suspekt war, als auch Berthold, der in seiner Ermittlungstaktik teilweise sehr eigen vorging und man privat kaum Informationen erhält.

Manche Sätze und Wortlaute sind sehr gewöhnungsbedürftig, was den Lesefluss etwas gebremst hat. Da es noch weitere Teile gibt, bin ich gespannt, wie sich die sympathische, tapfere Hafenärztin weiterentwickelt und ob man im Laufe der Zeit etwas mehr Hintergrundinformationen auch zu ihrer geheimnisvollen Person erhält. Am Ende bin ich mit einigen Fragen zurückgeblieben, die sich für mich noch nicht geklärt haben.

Die Geschichte wirkt insgesamt sehr trocken, etwas diffus mit einigen Längen, obwohl an manchen Stellen dann der Spannungspegel wieder steigt, aber nicht durchgehend gehalten wird. Zu viele Geheimnisse, zu viele Probleme, die nicht alle aufgelöst werden, teilweise nur mit Vermutungen erledigt werden (z.B. die Hausangestellte Julie...) Etwas unzufrieden bleibt man auch mit der Aufklärung zurück, es war mir zu schnell, zu einfach, zu unbefriedigend. Für die nächsten Teile hoffe ich auf mehr Gefühl, nicht nur eine Abhandlung von Fällen und wichtige Informationen zu den Protagonisten.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Ein Spiel um Intrigen, Freundschaft und Mut für den ganz großen Traum

Die Seifenmanufaktur – Die Rezeptur der Träume
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Die Kurzbeschreibung über den Einblick in frühere Handwerkskünste und dann noch in Kombination mit einer süßen Liebesgeschichte haben mich sofort für das Buch faszinieren können. Auch Titel und Cover gefallen ...

Die Kurzbeschreibung über den Einblick in frühere Handwerkskünste und dann noch in Kombination mit einer süßen Liebesgeschichte haben mich sofort für das Buch faszinieren können. Auch Titel und Cover gefallen mir dabei gut, farblich schön aufeinander abgestimmt. Allerdings hat mich das Herrenhaus im Hintergrund etwas verwundert, weil es nicht ganz zur Geschichte passt.
Hanna ist eine tapfere, junge Frau, die sich nichts mehr wünscht, als das Seifenhandwerk ihres Vaters weiterzuführen, obwohl es für Frauen zur damaligen Zeit ein Kampf ist, sich mit Ideen und Vorschlägen einzubringen, wo doch meist die Söhne Vorrang haben. Mich hat es wirklich geschockt, wie der Vater reagiert - zum Helfen ist sie gut genug, aber ansonsten hat sie nichts weiter zu sagen. Ihre Versuche, Ideen über ihren Bruder einzubringen sind einerseits total klasse, aber es hat mich gleichzeitig geärgert, wie sie zusehen muss, wie ihr Bruder und ihr Vater das nutzen, statt einfach dankbar zu sein, dass die Einkünfte dadurch fließen.
Die Kapitel starten immer namentlich mit der Person, aus deren Sicht es weitergeht, so erhält man einen tieferen Einblick in die jeweiligen Gefühle und Absichten. Die 3 Freundinnen Sophie, Henriette und Hanna erleben schnell, was es heißt, Freundschaft oder Neid. Und schnell müssen sie feststellen, wie das Leben und besonders die Liebe alle verändern und teilweise auch auseinander bringen. Louis gefällt mir hierbei wirklich sehr, denn eine tragische, unüberlegte Mutprobe sorgt dafür, dass er und Hanna sich näher kommen, doch er lässt nichts unversucht, um allen gegenüber ehrlich und fair zu sein. Doch leider sorgen andere dafür, dass dies ein schwerer Weg wird und es ist erschreckend, wohin manche unüberlegten Entscheidungen führen.
Ich finde die Geschichte recht unterhaltsam, der Schreibstil ist auch leicht und flüssig und die Charaktere sind gut herausgearbeitet. Allerdings gibt es ein paar Kritikpunkte. Vieles ist schnell vorhersehbar, die Spannung hält sich nicht lange, weil sich die Situation doch recht schnell wieder aufklärt und das teilweise etwas sehr plump. Bei manchen Entscheidungen und auch dem Verhalten einiger Personen bin ich nicht warm geworden, es war mir zu unbeständig, eher Mittel zum Zweck und der historische Flair hat mir definitiv gefehlt. Wären nicht die Einblicke in das Seifenhandwerk gewesen, hätte man den Roman auch neuzeitlich einordnen können.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

interessanter historischer Roman und eine starke, tapfere Frau, die ihren Weg meistert

Das Geheimnis der Baumeisterin
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Handlung: Der Auftrag des Kaiser Friedrichs, in Potsdam den Bauherrn Jan Boumann Häuser nach holländischem Baustil errichten zu lassen gestaltet sich schwieriger als Gedacht. Neider, fehlendes Baumaterial, ...

Handlung: Der Auftrag des Kaiser Friedrichs, in Potsdam den Bauherrn Jan Boumann Häuser nach holländischem Baustil errichten zu lassen gestaltet sich schwieriger als Gedacht. Neider, fehlendes Baumaterial, ein stets unzufriedener Kaiser und schlechte Witterungen machen ihm zunehmend das Leben schwer und auch persönliche Schicksale stellen die Familie vor große Herausforderungen.

Die Idee der Geschichte ist wirklich interessant, man bekommt einen guten Einblick in die damalige Zeit, in die Bautätigkeit nach den dortigen Möglichkeiten, Hindernissen und Witterungsverhältnissen. Es wird oft in der 3.Person gesprochen, was anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist. Einige Sätze sind auch etwas unglücklich ausgedrückt (Bsp. waren ihr noch gut erinnerlich; oder: ...war endlich in der Hoffnung).
Erhält man anfangs erstmal einen Einblick, wie die Familie sich am neuen Ort einlebt und auch Jans Schwägerin Nynke immer mehr Interesse an den Tätigkeiten auf dem Bau zeigt und Ideen einbringt, nimmt die 2.Hälfte des Buches schon etwas mehr an Fahrt auf und dreht sich noch mehr um das Leben von Nynke und ihrem lustigen Papagei Pitter, der für lockere und heitere Momente gesorgt hat. Die ganzen Zwischenfälle sowohl auf der Baustelle als auch im privaten Leben häufen sich und haben mich teilweise wirklich überrascht, weil ich mit dieser Wendung gar nicht gerechnet habe. Der Schluss endet ziemlich dramatisch, was aber für meinen Geschmack etwas zu schnell, etwas absehbar und abrupt passierte.
Charaktere: Zu ihren jeweiligen Rollen passen die Charaktere schon, aber teilweise waren mir einige etwas zu unpersönlich. Jans Frau Anna hat mich irgendwann mit ihrer ständigen Nörgelei an allem, ihrer übertriebenen Erwartungshaltung und regelmäßigen Eifersucht und Kritik an ihrer Schwester sehr genervt. Dagegen ist Nynke das genaue Gegenteil, eine starke Frau, die sich nicht den damals vorherrschenden Konventionen beugt, teilweise aber auch wieder etwas naiv und unvorsichtig, was ihr fast zum Verhängnis geworden ist. Und der Leutnant Julius war suspekt und unberechenbar, was man besonders zum Schluss gemerkt hat.
Für mich hat der ulkige Papagei die ganze Geschichte mit seinem Seemannsgeplapper ziemlich aufgelockert und war für mich ein besonderes Highlight des Buches.
Das Cover finde ich schön und passt schön in die Reihe der bereits erschienenen Bände, die dadurch auch Wiedererkennungswert haben. Der Titel selbst irritiert etwas, weil die Geschichte nicht so verläuft, wie man durch den Titel erwarten würde.
Fazit: Insgesamt gefiel mir die Idee der Geschichte und man konnte sich durch die ausführlichen Beschreibungen schon vorstellen, wie die Bauten damals aussahen und selbst wenn es fiktiv war, so konnte man dennoch ein Stück Geschichte miterleben. Doch es fehlte über viele Strecken der Spannungsbogen. Nicht alles war logisch oder nachvollziehbar, manchmal auch ziemlich abrupt (besonders am Ende während des Fluchtversuches). Die Liebesgeschichte war schon süß, doch aufgrund der Umstände und der weiteren Entwicklung teilweise nicht so emotional und etwas plump. Insgesamt hab ich etwas mehr erwartet, es hat mich nicht wie gewohnt so mitgerissen.

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