Platzhalter für Profilbild

EstherStu

Lesejury Profi
offline

EstherStu ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit EstherStu über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2023

gute Idee, ok umgestzt

Institut für gute Mütter
0

In dem Buch "Institut für gute Mütter" geht es um Frida, eine junge Mutter, die von ihrem Mann und Vater des Kindes getrennt lebt. Eines Tages lässt sie das 1,5 jährige Kind für wenige Stunden unbeaufsichtigt, ...

In dem Buch "Institut für gute Mütter" geht es um Frida, eine junge Mutter, die von ihrem Mann und Vater des Kindes getrennt lebt. Eines Tages lässt sie das 1,5 jährige Kind für wenige Stunden unbeaufsichtigt, woraufhin die Nachbarn das Jugendamt verständigen. Ab da verwandelt sich das Buch von einem Familienroman zu einer düsteren Dystopie.
Frida wird für ein Jahr in das staatliche "Institut für gute Mütter" gebracht, wo sie lernen soll, ihr Verhalten zu überdenken und eine bessere Mutter zu werden (zB indem sie an KI-Babyrobotern üben, Horrorfaktor!). Wie sie haben auch die anderen Mütter zwar Fehler gemacht, die Konsequenz erscheint aber völlig unverhältnismäßig. Dazu kommen sektenartige Mantras, Gleichschaltung und drakonische Strafen, sodass der Eindruck einer faschistischen Einrichtung mit Knastcharakter ensteht.
Grundsätzlich hat mir diese Geschichte schon gefallen. Das Motiv, dass Kindererziehung in staatliche Beobachtung gelegt wird und man sich erst profilieren muss, fand ich irgendwie neu und reizvoll. Leider wurde mir die Geschichte dann aber schnell zu langatmig. Das Leben in der Besserungsanstalt wurde immer wieder durchgekaut. Die Figuren blieben bis auf Frida (die ich gut gezeichnet fand) doch eher etwas flach und stereotyphaft.
Insgesamt ein interessanter Roman, durchaus mit Stärken, aber einfach zu lang.

Veröffentlicht am 13.02.2023

über den einen Ort

Das Zuhause
0

wie viel ein Zuhause über die eigenen Persönlichkeit verrät, davon berichtet dieses Buch. Und auch davon, wie viel des eigenen Zuhauses einen selbst unterbewusst prägt.
Insgesamt fand ich das Buch toll ...

wie viel ein Zuhause über die eigenen Persönlichkeit verrät, davon berichtet dieses Buch. Und auch davon, wie viel des eigenen Zuhauses einen selbst unterbewusst prägt.
Insgesamt fand ich das Buch toll zu lesen, weil man sich über das eigene Zuhause diese Fragen bisher selten gestelllt hat. Und doch ist es etwas so Intimes und Privates. Wie der Autor auch den Bogen zum Politischen im Wohnen schlägt, fand ich klug umrissen.
So küchenpsychologisch und -philosophisch das Thema aber klingt, so komplex verarbeitet Coccia die einzelnen Stränge aber und als Leserin fiel es mir doch zunehmend schwerer, der stellenweise pihlosophisch-wissenschaftlichen Sprache zu folgen. Allerdings ist es auch gut möglich, die komplizierteren Kapitel zu überspringen, ohne einen Sinnzusammenhang zu verlieren.
Alles in allem ein super Sachbuch, um mal wieder neue Perspektiven zu gewinnen und das Alltagsleben zu überdenken.

Veröffentlicht am 06.02.2023

Geschichte über Klassenunterschiede

Connemara
0

Der Inhalt des Buches hat mich sofort angesprochen: Eine Frau Ende Vierzig, die Karriere gemacht, aber trotzdem eine Familie gegründet hat (man könnte davon ausgehen, dass sie vermeintlich alles hat, wovon ...

Der Inhalt des Buches hat mich sofort angesprochen: Eine Frau Ende Vierzig, die Karriere gemacht, aber trotzdem eine Familie gegründet hat (man könnte davon ausgehen, dass sie vermeintlich alles hat, wovon die meisten modernen Frauen träumen) trifft auf eine Jugendbekanntschaft, der nie aus dem kleinen Örtchen weggekommen ist, keine Karriere machte und ein "kleines" Leben führt. Aus dieser Begegnung, die in einer Affäre mündet, erfahren wir die bitteren und harten Klassenunterschiede Frankreichs, zwischen den beiden Figuren ebenso wie zwischen erfolgreichen Menschen aus einem bestimmten Millieu im Vergleich zu hart buckelnden Aufsteigern.
Die Figuren sind durch die Detailtreue sehr authentisch gezeichnet, jedoch möchte man an keiner Stelle mit ihnen tauschen. Das Buch hat einen sehr deprimierenden Ton und trotz der literarischen Feinsinnigkeit kann ich leider keine Leseempfehlung aussprechen für alle, die Feelgoodlektüre suchen.

Veröffentlicht am 04.01.2022

inspirierend!

Champions – Sporthelden, die Geschichte schreiben
0

Ich habe mich für dieses Buch entschieden, weil ich die Inspiration suchte und meinen Kindern den Sport selbst näher bringen will.
Das Buch selbst vereint Porträts von Sportlern und Sportlerinnen verschiedenster ...

Ich habe mich für dieses Buch entschieden, weil ich die Inspiration suchte und meinen Kindern den Sport selbst näher bringen will.
Das Buch selbst vereint Porträts von Sportlern und Sportlerinnen verschiedenster Disziplinen und Herkunft. Leider ist das Format dieser Kindersachbücher nicht neu und auch in diesem Band fand ich leider von der Form her wenig Innovatives. All das lenkt aber nicht davon ab, dass die Geschichten nett geschrieben sind, große und kleine Leser havben Spaß daran. Sie eignen sich sowohl zum Vorlesen als auch zum Selberlesen. Auch die Illustrationen laden zum Blättern ein.
Was ich wirklich toll finde: Kinder können den SportlerInnen mit diesem Buch nacheifern, sie verstehen die Figuren im Buch als Vorbild und im besten Fall treiben sie dadurch mehr Sport und gewöhnen sich einen gesünderen Lebensstil an.

Veröffentlicht am 25.07.2021

Bemerkenswert

Heimat muss man selber machen
0

Sina Trinkwalder erzählt in "Heimat muss man selber machen" von ihrem eigenen Lebensweg und wie sie zu einer verantwortungsvollen Unternehmerin wurde. Heute gibt sie 140 Menschen eine Arbeit, und damit ...

Sina Trinkwalder erzählt in "Heimat muss man selber machen" von ihrem eigenen Lebensweg und wie sie zu einer verantwortungsvollen Unternehmerin wurde. Heute gibt sie 140 Menschen eine Arbeit, und damit einen Sinn und im wahrsten Sinne auch Heimat, die auf dem regulären Arbeitsmarkt aus verschiedenen Gründen keine würdevolle Arbeit mehr finden. Mir hat das Buch deswegen so gut gefallen, weil es Inspiration und Anleitung zugleich ist. Gutes zu tun kann im Kleinen anfangen und Großes bewirken. Die Autorin lobt sich selbst dabei nicht zu sehr in den Himmel. Das einzige, was ich zu bemängeln hätte, ist der Plauderton, in dem auch wichtige Themen formuliert sind.
Das Buch eignet sich meiner Meinung nach für Leser von Biografien und gesellschaftspolitischer Literatur aus dem Alltragsleben. Ich kann es guten Gewissens weiterempfehlen.