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mari_liest

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2021

Tolle Welt

Die Verlobten des Winters
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Ophelia ist auf der Arche »Anima« zu Hause und lebt dort mit ihrer Familie. Neben ihrer Fähigkeit als Leserin, durch die Ophelia die Vergangenheit eines jeden Gegenstands durch eine einfache Berührung ...

Ophelia ist auf der Arche »Anima« zu Hause und lebt dort mit ihrer Familie. Neben ihrer Fähigkeit als Leserin, durch die Ophelia die Vergangenheit eines jeden Gegenstands durch eine einfache Berührung ergründen kann, hat sie auch noch die besondere Gabe, durch Spiegel reisen zu können. Doch am liebsten ist sie unauffällig, versteckt sich hinter ihrer Brille, eingemümmelt in ihren Schal.
Als beschlossen wird, dass Ophelia nun endlich heiraten muss, ändert sich das beschauliche Leben der schüchtern jungen Frau schlagartig. Denn sie muss auf eine andere Arche ziehen, den eisigen „Pol“, um dort Thorn zu heiraten, von adeliger, reicher Abstammung ist. Sie kann sich dieser Situation auch nicht entziehen, denn sie würde ihrer Familie Schande bereiten und verstoßen werden. Das einzig gewohnte, das Ophelia auf der Arche Pol haben wird, ist ihre Tante Roseline, die ihr als Anstandsdame in die neue Heimat folgt. Roseline soll Ophelia auch unterstützen sich besser einzufinden und sich auf die Heirat vorzubereiten.
Am Pol angekommen zerschlägt sich ihre Hoffnung, dass ihre Situation von nun angenehmer wird, recht schnell. Thorn schärft ihr ein, dass sie niemandem von ihrer Hochzeit erzählen darf und sich bis zur Trauung in Zurückhaltung üben muss.
Ophelia hat es nicht leicht, denn auf der Arche Pol sind der junge Animistin nicht alle freundlich gesinnt, wie sie bald herausfindet.

Meine Meinung:
Mit „Die Verlobten des Winters“ hat die Autorin den ersten Meilenstein zu ihrer erfolgreichen Tetralogie gelegt. Und nach Band 1 gehe ich wirklich davon aus, dass diese Fantasy-Reihe ein Erfolg ist.

Die Geschichte fand ich von Beginn an spannend, hat mich neugierig gemacht und mitfiebern lassen. Die Entwicklung von Ophelia geschieht über das ganze Buch – vom der grauen Maus zur Frau, die sich ihr Schicksal nicht mehr vorschreiben lässt.

Das Worldbuilding ist neu und vielfältig. Die Autorin hat hier viel Liebe ins Detail gelegt. Man lernt viele Dinge und Figuren kennen, und ich hoffe, in den Folgebänden noch mehr darüber zu erfahren. Auch wenn vieles nicht in die Tiefe behandelt wurde, hat mich der Plot doch in seinen Bann gezogen.

Eine fantasievolle Welt von Welt mit Archen und Familienklans … ich bin sicher, dass uns in den weiteren drei Bänden noch viele Überraschungen und Plottwists bevorstehen.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 5/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 24.08.2021

... was zum Nachdenken ...

Ich fühl’s nicht
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In dieser Graphic Novel befasst sich Strömquist mit der Frage, ob wir in der heutigen Zeit der „Konsumgesellschaft“ überhaupt noch fähig sind zu lieben und eine andauernde Liebesbeziehung eingehen können. ...

In dieser Graphic Novel befasst sich Strömquist mit der Frage, ob wir in der heutigen Zeit der „Konsumgesellschaft“ überhaupt noch fähig sind zu lieben und eine andauernde Liebesbeziehung eingehen können. Kann man doch in Zeiten wie diesen die Partnerinnen-Suche der Auswahl eines Konsumguts gleichsetzen. Wir haben Ansprüche an andere Menschen, differenzieren die Auswahl anhand von Kriterien (sportlich, belesen, kinderlieb, tierlieb, (Nicht-)Raucherin, vegetarische Ernähung, etc.). Das „Werben“ umeinander hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm verändert. Galt es vor ca. 100 Jahre noch als männlich, starke Gefühle zu zeigen, hat sich dies kulturell stark „modifiziert“.
Um dieser Aussage tiefen Eindruck zu verleihen wird hier exemplarisch Leonardo DiCaprio in die Zange genommen. Ein Mann, der regelmäßig seine Beziehungen zu Frauen (meist Models) tauscht, wie andere ihre Unterhosen. Strömquist beschreibt, wie sich der Fokus in unserer heutigen Gesellschaft nur auf uns selbst richtet und so die Möglichkeit eine andere Person zu lieben eingeschränkt wird. Unterstrichen werden ihre Aussagen von Fachleuten. Strömquist zeigt auf, dass Leistung und Liebe nicht zusammenpassen und präsentiert uns Männer die sagen „Ich fühl’s nicht“.
Mit Zeichnungen und satirischen Aussagen herangezogener Personen, wie bspw. Beyonce oder Sokrates, baut Strömquist die Brücke zur griechischen oder indischen Mythologie (Liebesgeschichte zwischen Shiva und Parvati).
Entwickeln wir uns kontinuierlich zu Narzissten, die gar nicht mehr fähig sind zu lieben? Wann haben wir verlernt die Ecken und Kanten einer anderen Person zu mögen und begonnen zu glauben, dass Beziehungen perfekt sind? Sollten wir unser Konsumverhalten in diesem Kontext doch mal überdenken, ohne einen „gefühlten Rückschritt unseres Frauseins“ zu empfinden?
Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Die Reise mit Richard & Kahlan geht weiter ... oder

Der Tempel der vier Winde - Das Schwert der Wahrheit
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Nahtlos fröhne ich dem persönlichen Verfall an der Geschichte und habe natürlich Band 4 auch flott weginhaliert.

Richard und Kahlan scheinen einen Lauf zu haben. Es scheint so, dass alles aufgeht, alles ...

Nahtlos fröhne ich dem persönlichen Verfall an der Geschichte und habe natürlich Band 4 auch flott weginhaliert.

Richard und Kahlan scheinen einen Lauf zu haben. Es scheint so, dass alles aufgeht, alles sich so einrichtet, wie sie es sich wünschen. Dass die Midlands wieder vereint werden und die Welt wieder Frieden erfährt. Doch so wird’s nicht sein, denn ein Fremder stört die Ruhe. Jagang versucht die Macht zu übernehmen. Fremde kommen in die Stadt, um Richard zu töten. Zedd scheint tot zu sein. Und zur Krönung schickt Shota eine alte Freundin von Richard nach Aydingril, deren Plan es ist ihn zu ehelichen.

Richards neuer Feind bereitet ihm Kopfschmerzen und Unbehagen, doch er und sein Gefolge kommen nicht dahinter, wer der böse Unbekannte ist. Auch Jagang verfolgt weiter seine Pläne und macht es den Protagonist*innen schwerer als schwer. Über all diesen Problemen schwebt die Prophezeiung, dass Kahlan Richard verraten wird.

Jagang’s Plan scheint aufzugehen. Aus dem Tempel der vier Winde wurde etwas entwendet, das den Menschen Tod und Verderben bringt. Ein Verderben, das sich nicht mit Naturheilmitteln oder Magie heilen lässt. Da Kahlan sicher ist, dass alles Unheil Shota’s Schuld ist, reist sie zu ihr, um der bösen Hexe endlich den Gar auszumachen. Was Shota ihr dann erzählt, lässt Kahlan keine Ruhe. Sie reist zu ihrem Volk, den Schlammmenschen, um sich Rat bei den Seelen zu holen. Auch dort erhält sie Informationen, die sie den Glauben an alles verlieren lässt. Was zum Schluss bleibt, ist dass sie und Richard sich der Prophezeiung von Shota und den Seelen beugen müssen, was in einem Desaster endet und Richard schließlich in der Unterwelt verschwindet.



Meine Meinung:

Toller Band mit vielen Wendungen, Inszenierungen und Prophezeiungen, die mir den Atem raubten. Ich mag die Geschichte, das Setting, den Schreibstil, die Ideen. Goodkind ist strange in allen Facetten … wie kann man so eine Geschichte raushauen.

Das Buch hat diesmal ein paar Längen, die man sich - aus meiner Sicht - hätte sparen können, da es viele Wiederholungen von Sätzen oder Dingen sind.

Ich liebe die Geschichte und bin sooo froh, dass es noch weitere Bände gibt. Im Urlaub wird definitiv weitergelesen!! Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Pflichtlektüre

Der Ursprung der Welt
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„Der Ursprung der Welt“ von Liv Strömquist entführt die Leserinnen mit (Galgen-)Humor, Direktheit und Wissen in ein Thema, das uns zwar betrifft, aber um das ich mich persönlich lesetechnisch noch nie ...

„Der Ursprung der Welt“ von Liv Strömquist entführt die Leserinnen mit (Galgen-)Humor, Direktheit und Wissen in ein Thema, das uns zwar betrifft, aber um das ich mich persönlich lesetechnisch noch nie gekümmert habe. Was erwartet uns: „Das weibliche Geschlechtsorgan“ und den damit verbundenen historischen Wandel der Vulva. Bis heute hat sich aber trotzdem noch nicht ganz geklärt, warum der Umgang mit diesem Körperteil so unentspannt ist. Ein Graphic Novel, die jeder lesen sollte!!

„Oft gab es Streit über diese „seltsamen Zitzen“ – beispielsweise während einer Untersuchung von fünf Angeklagten in New England im Jahr 1692, als man bei dreien von ihnen „eine zitzenähnliche, unnatürliche, fleischliche Auswucherung“ fand.“ (S. 19)

Strömquist behandelt in diesem Buch wichtige Themen rund um das „weibliche Geschlechtsorgan“. Historisch nähert sie sich an und arbeitet sukzessive auf, was mir bisher verborgen blieb. Es ist nicht zu glauben, was sich Männer, die Kirche, Ärzte, etc. früher einfallen ließen, um die weibliche Sexualität durch den Kakao zu ziehen, oder alternativ durch die Blutspur! Dies ging über operative Eingriffe bis zu haarsträubenden Therapien. Absurdität par excellence – was bin ich froh im hier und jetzt zu leben!
Erschreckend fand ich auch die Information, dass Biologiebücher die Anatomie falsch darstellen – wer zum Henker ist denn in diesem Lektorat angestellt. Meine Empfehlung: Strömquists Buch in allen Schulen im Biologieunterricht als Pflichtlektüre auflegen.
Wer interessiert ist an der Beantwortung der Frage, was sich die Herren in früheren Jahrhunderten zum Thema „Orgasmus“ einfallen ließen und ob wir eigentlich wahrnehmen, wie die Werbung mit dem Thema „Menstruation“ umgeht, der möge sich doch bitte sofort in die Buchhandlung begeben und sich dieses Buch besorgen!!

Sprachlos, und doch auch mit leichtem Muskelkater in der Bauchgegend wegen der Lachflashs, lässt mich die Lektüre zurück. Kulturgeschichtlich grenzt diese Information an menschlichen Wahnsinn. Ich habe viel Neues gelernt, ich habe eine Tendenz zum Schleudertrauma entwickelt … unfassbar, was Männer sich in den letzten Jahrhunderten einfallen ließen, damit sie sich guten Gewissens die E… kraulen und auf die Brust klopfen konnten, gemäß dem Motto „Ich habe Feuer gemacht!“.

Von mir eine UNEINGESCHRÄNKTE LESEEMPFEHLLUNG: LEST DIESES BUCH!!!

Lasst Euch aufklären, lasst Euch informieren, lasst Euch lachen vor Sarkasmus, lasst Euch umnebeln vom schwarzen Humor und lasst Euch auf die tiefgehenden Informationen ein, die diese tolle Person in diese Graphic Novel gepackt und recherchiert hat.
Und bitte beachtet dieses grandiose Cover: YESSSSSS & AMEN!!

PS: Wusstet ihr eigentlich, dass der Kelloggs-Cornflakes-Typ Arzt war und Frauen davon abhalten wollte, ihr Geschlecht anzufassen! Anti-Onanie en vogue, steht da 😉 Ich esse meine Cornflakes ab sofort nur mehr mit Augenzwinkern und einem lauten Lachen!

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Die phantastische Reise geht weiter

Die Günstlinge der Unterwelt - Das Schwert der Wahrheit
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In Band 3/11, in der Reihe „Das Schwert der Wahrheit“, erhält die Welt um Kaylan, Zed und Richard wieder einen „Bums“. Ich dachte, da geht nicht noch mehr, aber Terry Goodkind hat wieder eins drauf gesetzt.

Die ...

In Band 3/11, in der Reihe „Das Schwert der Wahrheit“, erhält die Welt um Kaylan, Zed und Richard wieder einen „Bums“. Ich dachte, da geht nicht noch mehr, aber Terry Goodkind hat wieder eins drauf gesetzt.

Die Geschichte schließt direkt an den zweiten Band. Richard versucht in Aydindril Ordnung zu schaffen und sagt der Imperialen Ordnung den Kampf an. An seiner Seite, als seine persönlichen Bodyguards, hat Richard ab sofort Mord-Siths und zwei D’Haranische Kämpfer, welche ihm die Treue schwören. Da sich die Situation immer mehr zuspitzt und die Imperiale Ordnung alle Länder unterjochen will, bleibt Richard nichts anderes übrig als, als eine kuriose Idee in die Tat umzusetzen.
Parallel zu den Geschehnissen in Aydindril finden wir natürlich die Ereignisse um Zed und Kahlan, die Richard zu Hilfe eilen (möchten) und das Tun im Palast der Propheten. Verna wird als neue Prälatin ausgerufen und muss den Schwestern der Finsternis auf die Schliche kommen und sie besiegen. Doch die dunklen Schwestern kollaborieren mit Kaiser Jagang, der einen dunklen Plan hat.

Meine Meinung:
Der scheinbar unendliche Einfallsreichtum von TG geleitet uns auch hier durch das gesamte Buch. Die gesamte Geschichte zieht einen durchwegs in einen Bann. TG baut überall Plottwists ein, die einen atemlos staunen lassen (oder zumindest war es bei mir so). Er webt die Geschehnisse so ineinander, dass man keine Idee hat, wo die Reise hingehen könnte. Band 3 war flüssiger zu lesen, hat keine unnötigen Längen – dies war in Band 2 etwas nervig.
An manchen Stellen ist das Buch sehr brutal. Hier wären vielleicht Triggerwarnungen zu Beginn empfohlen. Mich persönlich stört oder schockt dies in Fantasybüchern nicht, da ich da meist mit Grausamkeiten rechne – überhaupt, wenn es auch Kriegsgeschehen und Machtgier beinhaltet. Aber ich denke, dass dies nicht jede*r so empfindet.
Ich freue mich tierisch auf Band 4 und hoffe, dass er bald eintrudelt - von meiner Seite eine Leseempfehlung!

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