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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2021

Ein sehr persönlicher Erfahrungsbericht einer Polizeioberkommissarin

Nachtschicht in Neukölln
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In „Nachtschicht in Neukölln: Eine Polizistin erzählt“ berichtet die Autorin und Polizeioberkommissarin Lana Atakisieva aus ihrem Leben. Sie wurde in Russland geboren, ist in Aserbaidschan aufgewachsen ...

In „Nachtschicht in Neukölln: Eine Polizistin erzählt“ berichtet die Autorin und Polizeioberkommissarin Lana Atakisieva aus ihrem Leben. Sie wurde in Russland geboren, ist in Aserbaidschan aufgewachsen und mit fünfzehn Jahren mit ihrer Familie nach Deutschland gekommen.

In ihrem Buch berichtet die Autorin nicht nur über ihre Polizeiarbeit in Neukölln, sondern sie lässt ihre Leser durch Rückblicke in ihre Vergangenheit an ihrem Leben teilhaben.

Im Wechsel erfährt man von ihren Problemen, die sie als Migrantin in den ersten Jahren in Deutschland hatte, den Schwierigkeiten in der Schule, Hindernisse, die man ohne Sprachkenntnisse in einem fremden Land hat, von Mobbing und ihren Einsätzen bei der Polizei.

Alles ist gleichermaßen interessant, aber vieles ist auch einfach nur erschreckend. Die Steine, die ihr und ihrer Familie in den Weg gelegt wurden, Schicksalsschläge und die Gewaltbereitschaft, die sie während ihrer Einsätze erfahren hat. Lanas Ehrgeiz und auch ihre Bereitschaft sich für andere Verantwortung zu übernehmen und einzusetzen sind einfach bewundernswert.

Durch ihre Einsätze, ihren Arbeitsalltag, den Zusammenhalt unter den Kollegen und Kolleginnen erfährt man was es bedeutet bei der Polizei im Einsatz zu sein. Mal ist sie als Freund und Helfer im Einsatz und ein anders Mal wird es brenzlig und sie muss hart durchgreifen.

Mir hat diese Mischung aus Biografie und Polizeiarbeit sehr gut gefallen und ich hätte auch gerne noch mehr über weitere Einsätze von Lana gelesen.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Zwei befreundete Paare

Unter Freunden
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„Unter Freunden“ ist nach „Das Nest“ der zweite Roman der Autorin Cynthia D'Aprix Sweeney.

Flora und Julian sind bereits über 20 Jahre glücklich verheiratet. Es war nicht immer einfach für die beiden, ...

„Unter Freunden“ ist nach „Das Nest“ der zweite Roman der Autorin Cynthia D'Aprix Sweeney.

Flora und Julian sind bereits über 20 Jahre glücklich verheiratet. Es war nicht immer einfach für die beiden, aber sie haben es geschafft, haben mit ihrer Tochter Ruby eine harmonische kleine Familie und auch einen guten gemeinsamen Freundeskreis. Das dachte Flora zumindest, bis sie am Tag des Highschool-Abschluss ihrer Tochter Julians verloren geglaubten Ehering zufällig in der Garage findet. Flora hat kein gutes Gefühl nach diesem Fund, fragt sich, ob Julian sie belogen hat und will der Sache auf den Grund gehen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet. Rückblicke in die Vergangenheit und die Reaktionen der Charaktere in ganz alltäglichen Situationen liefern interessante Informationen über ihren Charakter und ihr bisheriges Leben. Floras Gefühle, ihre Unsicherheit und ihre Verzweiflung werden authentisch dargestellt, aber auch die übrigen Charaktere werden detailliert beschrieben und ihre Entwicklung ist interessant.

Flora ist Synchronsprecherin, Julian ist Schauspieler, wie auch ihre gemeinsame Freundin Margot , deren Mann David als Herzchirug tätig ist. Dadurch erhält man interessante Einblicke in die Welt der Künstler, des Theaters und des Films.

In dem Roman geht es um Liebe, Vertrauen, Betrug, Ehe und Freundschaft. Wieviel hält eine Beziehung aus und wie geht man mit einer Enttäuschung um ? Unvorhergesehene Wendungen und interessante Details haben eine Spannung in die Handlung gebracht, mit der ich nicht gerechnet hatte.

Es ist ein leichter Roman mit Tiefgang, der mir gut gefallen hat. Nicht alle Fragen werden beantwortet, aber ich habe das Buch gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Die Farben der Chakren

Leuchtende Chakren
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Bisher habe ich mich noch nicht mit Chakren beschäftigt und habe mit dem Buch „Leuchtende Chakren: Farbmeditationen, Yogaübungen und Mudras“ von der Autorin Barbara Arzmüller einen gut verständlichen und ...

Bisher habe ich mich noch nicht mit Chakren beschäftigt und habe mit dem Buch „Leuchtende Chakren: Farbmeditationen, Yogaübungen und Mudras“ von der Autorin Barbara Arzmüller einen gut verständlichen und interessanten Einstieg in dieses Thema gefunden.

Es gibt sieben Chakren, jedes Chakra hat eine positive Eigenschaft und jedes Chakra hat seine eigene Farbe. Deswegen gibt die Autorin zunächst einen Einblick in die Welt der Farben. Im Anschluß erklärt sie in einfachen und klaren Worten die Welt der Chakren. Durch eine übersichtlichen Tabelle bekommt man schnell einen guten Überblick, welches Chakra welche Bedeutung, Form, Farbe, Element usw. hat. Außerdem gibt es interessante Zitaten, Sprichwörter und Weisheiten, über die es sich lohnt eine Weile nachzudenken.

Jedem Chakra oder auch Energiezentrum ist ein ausführliches Kapitel gewidmet, in dem man Einzelheiten, wie man die entsprechende Farbe sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen kann, bekommt. Es gibt Yoga- und Meditationsübungen sowohl für die unteren, mittleren als auch die oberen Energiezentren, also denen, die dem körperlichen Wohlbefinden dienen bis hin zu denen, die dem emotionalen Wohlbefinden zuträglich sind. Zu den jeweiligen Übungen - die sich leicht in den Alltag einbauen lassen, da sie einfach und unkompliziert sind - gibt es kleine erklärende Illustrationen.

Mir gefiel die Kombination aus Farbmeditation, Yogaübungen und Mudras sehr gut und ich konnte feststellen, dass die Beschäftigung und Durchführung eine positive Wirkung auf mein inneres Gleichgewicht hatte. Da sich das Buch so ausgiebig mit Farben beschäftigt, hätte ich mir lediglich ein wenig mehr Farbe im Buch gewünscht, da alle Illustrationen in schwarz-weiß gehalten sind.

Ich kann das Buch – auch Menschen, die nicht viel Zeit haben – nur empfehlen. Mit kleinen Übungen lässt sich viel bewirken und besonders die Informationen über die Farben fand ich ausgesprochen interessant.


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Veröffentlicht am 19.07.2021

Informativ aber auch schockierend

Toxische Männlichkeit. Erkennen, reflektieren, verändern. Geschlechterrollen, Sexismus, Patriarchat, und Feminismus: Ein Buch über die Sozialisierung von Männern.
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„Toxische Männlichkeit. Erkennen, reflektieren, verändern.“ ist ein interessantes Sachbuch des in Hannover lebenden Diplom-Pädagogen Sebastian Tippe.

Zunächst wird erklärt wo sich toxische Männlichkeit ...

„Toxische Männlichkeit. Erkennen, reflektieren, verändern.“ ist ein interessantes Sachbuch des in Hannover lebenden Diplom-Pädagogen Sebastian Tippe.

Zunächst wird erklärt wo sich toxische Männlichkeit zeigt, im Anschluss, wie sie abgebaut werden kann und es folgen elf sehr persönliche Erfahrungsberichte, in denen Erfahrungen mit toxischer Männlichkeit geschildert werden.

Zunächst muss ich sagen, dass mir der Begriff „ toxische Männlichkeit“ neu war und ich ein wenig schockiert war, wie zerstörerisch diese sowohl für die Männer selbst als auch für die Frauen ist. Der Autor beleuchtet hier vordergründig normale Situationen, in denen diese zutage tritt. Er analysiert treffend das Verhalten unserer Gesellschaft und man merkt, dass er ausgiebig recherchiert hat. Viele der geschilderten Situationen waren mir leider nicht unbekannt und ich würde mir wünschen, dass das Buch auch von möglichst vielen Männern gelesen wird. Die sachliche und informative Darstellung und der angenehme Schreibstil machen es leicht das Buch zu lesen.

Ich hätte mir lediglich gewünscht, dass Sebastian Tippe auch mehr Lösungen anbietet bzw. Ratschläge gibt, wie man als Frau diesem Problem am geschicktesten gegenübertritt.

Mein Fazit: Ein wichtiges Buch, das wieder einmal deutlich macht, dass es bis zur Gleichberechtigung noch ein weiter Weg ist und von möglichst vielen Menschen gelesen werden sollte.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Familienchaos – unterhaltsam & humorvoll

Oma lässt grüßen, sie hat deine nervige Tochter entführt
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„Oma lässt grüßen, sie hat deine nervige Tochter entführt" ist das Debüt der in New Jersey lebenden Autorin Rebecca Hardiman.

Kevin ist derzeit arbeitslos, aber seine Familie – vier Kinder und seine Mutter ...

„Oma lässt grüßen, sie hat deine nervige Tochter entführt" ist das Debüt der in New Jersey lebenden Autorin Rebecca Hardiman.

Kevin ist derzeit arbeitslos, aber seine Familie – vier Kinder und seine Mutter Oma Millie - hält ihn auf Trab und sein Leben ist alles andere als langweilig und friedlich. Nachdem Oma Millie mehrfach beim Ladendiebstahl erwischt wird, organisiert er für sie einen Heimplatz und seine Tochter Aideen, die in einer rebellischen Phase steckt, soll in ein Internat. Doch damit sind noch lange nicht alle Probleme gelöst - im Gegenteil, nun wird es erst richtig turbulent.

Der Schreibstil von Rebecca Hardiman ist toll, locker und humorvoll, so dass ich das Buch in kürzester Zeit gelesen hatte. Sie beschreibt ihre Charaktere authentisch und obwohl Oma Millie sehr abgedreht ist, wirkt ihr Handeln nicht überzogen, es passt einfach zu ihrem Charakter. Aideen hat es nicht leicht, sie ist in ein typischer Teenager, der irgendwie mit seiner Vorzeige-Zwillingsschwester Nuala, bei der alles perfekt zu sein scheint, klarkommen muss.

Mir haben sie Szenen mit Oma Millie am besten gefallen und ich kann gut nachvollziehen, dass Kevin hier so einige Male stark überfordert war. Aideen hat es wirklich nicht leicht und sie hat im Verlauf der Handlung eine tolle Entwicklung durchgemacht.

Auch wenn ich beim Lesen viel gelacht habe, eigentlich benötigt die Familie Hilfe, die Situation ist nicht immer glücklich und ich bin gerne in das Familienleben der Gogartys abgetaucht.

Mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch ist, dass der Klappentext zu viel von der Handlung verrät und ich die ganze Zeit auf diese Ereignisse gewartet. Wer diesen noch nicht kennt, dem würde ich raten, diesen nicht zu lesen, um noch mehr Spaß am Lesen zu haben.

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