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Veröffentlicht am 28.02.2022

Eine Geschichte aus dem Hulda-Universum :)

FROST
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Meine Meinung:

Man muss die Hulda-Trilogie (Dunkel/Insel/Nebel) des Autors nicht gelesen haben, um diese Geschichte zu verstehen Aber es ist vielleicht gut zu wissen, dass "Frost" im gleichen "Universum" ...

Meine Meinung:



Man muss die Hulda-Trilogie (Dunkel/Insel/Nebel) des Autors nicht gelesen haben, um diese Geschichte zu verstehen Aber es ist vielleicht gut zu wissen, dass "Frost" im gleichen "Universum" spielt und Hulda - die Hauptperson der Trilogie - eben auch eine kleine Rolle einnimmt. Es werden zwar kaum Bezüge zur Trilogie geschaffen, ich fand es dennoch ganz schön zu wissen, dass man eine Zusatzgeschichte bekommt, die einfach in der gleichen Welt spielt :) Ich habe keine Ahnung, ob der Autor hier noch weitere Reihen/Bände folgen lassen wird - aber ich hätte nichts dagegen.

In dieser Geschichte geht es um Helgi. Helgi studiert noch Kriminologie und ermittelt für seine Abschlussarbeit in einer alten Kriminalgeschichte. Dabei erleben wir nun nach und nach welchen Spuren er nachgeht und welche Informationen er einholt. Er führt Interviews durch und begibt sich auf die Suche nach der Lösung...

Die Kapitel in der Geschichte sind wunderbar kurz, teilweise nur 2-3 Seiten lang. Obwohl mir der Kriminalfall an sich gar nicht so zugesagt hat, haben es mir die kurzen, prägnanten Kapitel und Geschehnisse wirklich leicht gemacht immer und immer wieder zu diesem Buch zu greifen. Schon in der Trilogie habe ich gemerkt, dass mir der etwas kalte, rationale Ton des Autors wirklich gefällt. Er verschwendet keine Zeit mit vielen Beschreibungen oder Emotionen, sondern er bleibt bei den wichtigen Dingen und bringt diese trotzdem klar rüber - auch wenn er oft sehr objektiv bleibt. Der Stil sagt mir einfach sehr zu und daher konnte ich "Frost" ohne Mühen schnell durchlesen. Jaaa, das Ende ist jetzt wirklich nicht der Brüller und kommt meiner Meinung nach sogar ein bisschen albern daher, aber ich hatte trotzdem ein spannendes Lesevergnügen!



Fazit:



Ich mag einfach diese düstere, kalte und rationale Stimmung des Autors. "Frost" überzeugt mich daher durch kurze, prägnante Kapitel, die einem das Lesen sehr leicht machen. Wenn man die Trilogie rund um Hulda mochte, kann man sich hier meiner Meinung nach wundervoll in die gleiche Welt mitnehmen lassen. Ich vergebe sehr gute 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Kann man gar nicht aus der Hand legen

Perfect Day
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Meine Meinung:

Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und kannte vorher bisher kein Werk von Romy Hausmann.

In diesem Buch geht es um Ann. Anns Vater sitzt als Hauptverdächtiger für die ...

Meine Meinung:



Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und kannte vorher bisher kein Werk von Romy Hausmann.

In diesem Buch geht es um Ann. Anns Vater sitzt als Hauptverdächtiger für die Morde mehrere Mädchen in Untersuchungshaft. Ann möchte die Unschuld ihres Vaters beweisen und macht sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit. Die Geschichte gliedert sich in Kapitel, die aus der Sicht von Ann geschrieben sind. Dann gibt es immer mal wieder sogenannte Wir-Kapitel, die eine andere Sichtweise darstellen. Außerdem gibt es eine Interview-Situation, die immer mal wieder zwischen den Kapiteln eingebaut wird. Durch diese unterschiedlichen Kapitel und Sichtweisen wird die Geschichte einfach nie langatmig oder langweilig. Man wird ständig in die Irre oder in eine neue actionreiche Szene geführt. Von Beginn an habe ich gerätselt und überlegt, ob Anns Vater unschuldig ist oder nicht. Ich habe Theorien aufgestellt, wieder verworfen. Manche Theorien wurden entkräftigt, andere wieder gestärkt. Dadurch war ich zu jeder Zeit in der Geschichte gefangen, weil ich unbedingt wissen wollte, was alles dahinter steckt und wer hier für was verantwortlich ist.

Die Autorin baut sehr viele Überraschungen und Twists ein, die man wirklich nicht vorhersieht. Man wird häufig richtig kalt erwischt und immer wieder überrascht. Dazu kommt der wirklich angenehme Schreibstil der Autorin. Diese Gesamtheit führt einfach dazu, dass man dieses Buch nicht aus der Hand legen kann. Die Auflösung ist dann auch wieder ganz anders als ich erwartet hatte, aber wirklich gelungen und unvorhersehbar. Hier möchte ich nicht zu viel verraten, aber ich glaube, wenn man eine spannende Unterhaltung sucht, dann kann man mit diesem Buch nichts falsch machen.

Besonders interessant fand ich Anns Umgang damit, dass einem Familienmitglied mehrfacher Mord unterstellt wird. Man möchte sich die Situation gar nicht vorstellen, aber Anns Emotionen werden wirklich völlig nachvollziehbar dargestellt. Kann der eigene liebende Vater wirklich ein Mörder sein? Und wenn ja, wie geht man damit um? Absolut interessante Fragestellung und dadurch wirklich eine einzigartige Geschichte.



Fazit:



Eine wirklich abwechslungsreiche Geschichte, die mit vielen Twists daher kommt und die man deshalb einfach nicht aus der Hand legen kann.

Volle 5 Sterne kann ich aber trotz meiner vielen lobenden Worte nicht vergeben. Ich kann gar nicht genau beschreiben warum, aber 5-Sterne-Bücher sind Geschichten, die mir nachhaltig im Gedächtnis bleiben, die mich irgendwie berühren, mich faszinieren und dann eben auch einen festen Platz in meinem Regal erhalten. "Perfect Day" ist so ein Buch irgendwie nicht - auch wenn es mich sehr unterhalten und gefesselt hat.

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Veröffentlicht am 18.12.2021

Wenn man nicht voneinander loskommt...

Normale Menschen
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Ich habe das Buch auf englisch gelesen.

Meine Meinung:

Das war das erste Buch von Sally Rooney und es wird definitiv nicht das letzte gewesen sein. Der Schreibstil der Autorin hat mich sehr eingenommen. ...

Ich habe das Buch auf englisch gelesen.

Meine Meinung:



Das war das erste Buch von Sally Rooney und es wird definitiv nicht das letzte gewesen sein. Der Schreibstil der Autorin hat mich sehr eingenommen. Sie schreibt eigentlich sehr leicht, manchmal sogar recht oberflächlich, eher erzählend und weniger emotional. Das wird aber durch die Geschichte total wett gemacht, weil diese genug Emotionalität mit sich bringt. Es geht um Connell und Marianne. Wir erleben wie die beiden schon in der Schulzeit eine Beziehung zueinander aufbauen und wie sich ihre Leben dann mal trennen, wieder zusammenfinden, wieder trennen und immer so weiter. Ein wahrlich schrecklicher aber auch schöner Teufelskreis.

Ich wusste im Großen und Ganzen was mich in dieser Geschichte erwartet, und meine Erwartungen wurden zum Großteil erfüllt. Auch wenn ich grundlegend extrem begeistert bin, hat mir eine Richtung der Geschichte nicht so gut gefallen - hier meine ich insbesondere Connells Lebensweg und einige Passagen dazu (mehr möchte ich aber nicht verraten). Daher muss ich leider einen Stern abziehen.

Wir bekommen in dieser Geschichte nicht viel Action geboten, es passiert auch gar nicht so viel. Aber das braucht es auch nicht. Die Geschichte lebt viel mehr durch die Beziehung der beiden und durch das, was sie füreinander empfinden, aber niemals aussprechen. Für mich war diese Zuneigung zueinander - ohne das jemals dem anderen gegenüber in Worte zu fassen - so verständlich. Ich weiß, wie sich so etwas anfühlt. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man nicht voneinander loskommt, obwohl der gesunde Menschenverstand sagt, dass es vielleicht einfach nicht sein soll. In diesem Buch merkt man, wie sich Connell und Marianne gegenseitig manipulieren - gar nicht mal mit böser Absicht, sondern nur um den anderen nicht zu verlieren. Vielleicht wäre es so viel einfacher, wenn man einfach mal offen sagen würde, was man eigentlich wirklich denkt und fühlt.... aber manchmal ist genau das auch einfacher gesagt als getan. Mir hat diese Geschichte aus der Seele gesprochen.



Fazit:



Für mich eine unfassbar emotionale Geschichte, die mir persönlich sehr nah geht, weil ich die Beziehung zwischen Connell und Marianne extrem gut nachvollziehen kann. Mir gefallen leider einige Entwicklungen nicht so gut, die Stimmung und Atmosphäre ist für mich aber eine 10/10. Ich vergebe extrem gute 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Manchmal irgendwie nicht ganz zu Ende gedacht

Was wir verschweigen
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Meine Meinung:

Ich durfte das Buch in einer Leserunde lesen und bedanke mich ganz herzlich dafür :)

Ich war wirklich gespannt auf dieses Debut. Skandinavische Bücher/Krimis haben für mich immer einen ...

Meine Meinung:



Ich durfte das Buch in einer Leserunde lesen und bedanke mich ganz herzlich dafür :)

Ich war wirklich gespannt auf dieses Debut. Skandinavische Bücher/Krimis haben für mich immer einen besonderen Flair. Ich glaube, die Menschen dort erleben einfach öfter eine düstere Atmosphäre als wir hier in Deutschland, weil es eben so lange dunkel ist. Dadurch bekommen skandinavische Krimis immer einen gewissen Reiz und eine düstere Stimmung. Ich mag das total.

Auch hier wurde ich nicht enttäuscht: Auch wenn zu Beginn gar nicht so viel passiert und - für mich auch typisch skandinavisch - alles sehr objektiv und wenig emotional erzählt wird, fliegen die Seiten nur so dahin. Ich wollte zu jeder Zeit wissen, wie es weitergeht. Wir erleben dabei einmal die Situation der Gegenwart. Jari in seiner Rolle als Chef, seine Kollegen, die den Fall aufdecken wollen. Parallel dazu erleben wir dann Jaris Vergangenheit. Seine Freundschaft zu Antti, ihre jugendlichen Probleme und Schicksalsschläge. Manche Szenen sind so brutal und krass erzählt, dass man sich selbst richtig hilflos fühlt. Mich hat das teilweise echt berührt.

Trotzdem muss ich am Ende einen Stern abziehen - und ich habe sogar lange drüber nachgedacht, ob ich nicht nur 3 Sterne vergebe - weil die Geschichte für mich an manchen Stellen nicht zu Ende gedacht ist. Es werden Figuren in der Geschichte platziert, ihre Leben kurz skizziert.... und dann werden sie für den Rest der Geschichte vergessen und nicht wieder erwähnt. Es werden Fragen aufgeworfen, die nicht beantwortet werden. Viele Szenen innerhalb der Geschichte wirken dadurch völlig nutzlos und überflüssig, andere wirken dadurch zu wenig erzählt. Man fühlt sich dadurch an manchen Stellen echt veräppelt und ein bisschen so als würde man noch im luftleeren Raum schweben. Ich bin unsicher, ob das Absicht ist oder es daran liegt, dass man vielleicht mehr erzählen wollte als man im Endeffekt konnte.



Fazit:



Ein typisch skandinavischer Krimi, der irgendwie sehr düster und mit einer besonderen Atmosphäre daher kommt. Ich war jederzeit gefesselt und wollte wissen, wie es weiter geht. Leider bleiben am Ende viele Fragen offen und man fühlt sich stellenweise echt etwas veräppelt und allein gelassen. Dafür ziehe ich einen Stern ab und lande bei sehr guten 4 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Charme, Witz und doch mehr Emotionalität als ich dachte

Der erste letzte Tag
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Meine Meinung:

Es steht in fetten Buchstaben drauf und ist kein Witz: Sebastian Fitzek liefert uns hier dieses Mal keinen Thriller. Stattdessen wagt er sich einmal an einen Roadtrip-Roman, der einen ...

Meine Meinung:



Es steht in fetten Buchstaben drauf und ist kein Witz: Sebastian Fitzek liefert uns hier dieses Mal keinen Thriller. Stattdessen wagt er sich einmal an einen Roadtrip-Roman, der einen dieses Mal nicht in Angst und Schrecken versetzen, sondern einen amüsieren und belustigen soll.

Ich bin mit viel Vorsicht an die Geschichte gegangen. Ich mag Fitzeks Danksagungen immer sehr gerne, weil er das Geschehene erklärt, seine Ideen dem Leser näher bringt und dabei auch den ein oder anderen Witz reißt. Danksagungen sind durch ihn für mich zu etwas Besonderem geworden und ich beende kein einziges Buch ohne nicht zumindest die Danksagung gelesen zu haben. Ich hatte allerdings die Befürchtung, dass Herr Fitzek zwar in Danksagungen kurzzeitig, aber niemals für längere Dauer in einem Roman lustig sein kann.

Ganz Unrecht hatte ich nicht - manchmal driftet Herr Fitzek in diesem Roman schon etwas ins Alberne ab. Der kleine Roadtrip von Livius und Lea ist zwar wirklich total amüsant, die Geschehnisse sind aber teilweise völlig wild und damit einfach manchmal zu albern und am Leben vorbei. Die kurzen Kapitel haben mich aber nicht stoppen lassen und so habe ich an mancher alberner Passage einfach nicht inne gehalten, sondern schnell weitergelesen. Am Ende wurde ich dann belohnt, denn trotz der Albernheit habe ich mich zu jeder Zeit amüsiert und vorallem die tiefgängigen Szenen sehr genossen. Immer mal wieder lässt der Autor ein wichtiges Gespräch zwischen Livius und Lea einfließen. Dadurch gewinnt die Geschichte sehr an Tiefe und gibt einem sehr viele Denkanstöße. Das Ende übertrifft dann nochmal alles und lässt einen wirklich sehr emotional und berührt zurück. Mehr möchte ich an dieser Stelle gar nicht verraten, aber ich glaube man sollte dem Buch mal eine Chance geben und schauen, ob es einen nicht doch irgendwie packt. Für mich ist die Essenz des Ganzen nämlich wirklich sehr gelungen!



Fazit:



Auch wenn Herr Fitzek in diesem Roadtrip-Roman zu einigen albernen Szenen neigt, schafft er es doch immer wieder tiefgründige Gesprächen einzubauen, die einen ins Herz treffen und berühren. Ich musste oft inne halten und über das Gesagte nachdenken. Ich finde es sehr mutig, dass er einfach mal etwas völlig anderes probiert und damit sicherlich aus seiner Komfortszene tritt. 4 Sterne!

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