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Veröffentlicht am 05.08.2021

Wenn Geschichte lebendig wird

Der Nornen Knoten
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Mit „Der Nornen Knoten hat die Autorin Sylvia Koppermann ein wirklich grandioses Werk geschaffen.
Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach Schweden ins 10. Jahrhundert.
Sie lässt die damalige Zeit richtig ...

Mit „Der Nornen Knoten hat die Autorin Sylvia Koppermann ein wirklich grandioses Werk geschaffen.
Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach Schweden ins 10. Jahrhundert.
Sie lässt die damalige Zeit richtig lebendig werden und beschreibt die Gefahren, Kriege, Armut und Reichtum eingehend und anschaulich.
Auch die Protagonisten sind interessant und scheinen wirklich lebendig zu werden.

Bei Ylvis Geburt stirbt die Mutter und kurz darauf auch ihr Vater.
Bjarne, der Halbruder von Ylvi leidet unter dem Down-Syndrom.
Der Vater hat die beiden Kinder zu einem Freund gegeben, indessen Familie sie aufwachsen sollen.
Die Familie hat schon 2 Söhne und so scheinen es die Kinder gut getroffen zu haben.
Doch die beiden Söhne reagieren anders als erwartet auf die beiden Pflegekinder.
Tjark, der jüngere der beiden Brüder liebt Ylvi, jedoch Leif, der ältere ist Eifersüchtig.

Sylvia Koppermann beschreibt das Leben der Familie anschaulich, lässt den Leser tief in die Geschichte eintauchen und richtig mitfühlen.
Die Charaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen.
Besonders Bjarne, der unter dem Down-Syndrom leidet hat es schnell in mein Herz geschafft. Auch Ylvi gehört zu meinen liebsten Charakteren.
Aber auch die anderen Protagonisten sind alle auf ihre Art liebenswert.

Die Geschichte ist spannend und sehr realistisch erzählt. Man kann sich gut vorstellen, dass es sich wirklich so begeben hat.
Der Schreibstil von Sylvia Koppermann ist gut verständlich, fließend und sehr fesselnd. Die Seiten sind nur so hinweggeflogen.
So hat sich das Buch viel zu schnell gelesen. Ich war schon etwas traurig als ich die Protagonisten verlassen musste.

Im Buch gibt auch ein Personenregister, was ich immer sehr hilfreich finde. Hier sind historische Persönlichkeiten die in die Geschichte eingewebt wurden gekennzeichnet.

Mit „Der Nornen Knoten hat Sylvia Koppermann wirklich ein monumentales Werk geschaffen.
Selten habe ich einen historischen Roman gelesen der mich so begeistert hat.
Ich wünsche mir noch viele solcher historischen Romane von der Autorin.
Dieses Buch wird für mich zweifellos zu den Highlights 2021 gehören.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Spannung in der Provence

Eiskalte Provence
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Die Provence ist weihnachtlich geschmückt. Überall laufen die Vorbereitungen für das Fest. Auch Albin Leclerc steckt mitten im Weihnachtsstress, denn seine Lebenspartnerin Veronique plant ein großes Familienfest.
Als ...

Die Provence ist weihnachtlich geschmückt. Überall laufen die Vorbereitungen für das Fest. Auch Albin Leclerc steckt mitten im Weihnachtsstress, denn seine Lebenspartnerin Veronique plant ein großes Familienfest.
Als er von einer toten Frau hört, die in einer Hütte aufgefunden wurde kommt ihm das ganz recht. Er drängt dem Ermittlerteam, dass wegen Weihnachtsurlaub recht ausgedünnt ist förmlich seine Hilfe auf.
Die Ermittlungen führen ihn zu den Banater, eine Gruppe von Einwanderern, die nach dem
2. Weltkrieg aus Rumänien kamen.
Und zu einer Sekte mit einem gefährlichem Plan.

„Eiskalte Provence“ ist bereit der 6. Band der Reihe mit Commissaire Leclerc von Pierre Lagrange.

Der Autor lässt seine Leser*innen in die Provence reisen.
Die Beschreibung der Orte gefällt mir sehr gut und auch die historischen Elemente mit den Banater Schwaben die sich in La Roque-sur-Pernes angesiedelt haben.

Commissaire Leclerc ist mittlerweile in Rente, kann aber das Jagen nicht lassen. So drängt er sich seinen ehemaligen Kollegen mehr oder weniger als Berater auf.
Seine Kollegen, vor allem Castel und Theroux wissen aber was sie an Leclerc haben.
Seine Erfahrung, seine Hartnäckigkeit und seine Kombinationsgabe lassen ihn auch oft seinen Kollegen einen Schritt voraus sein. Dabei riskiert er nicht selten sein Leben.
So auch in diesem Fall. Ich möchte mir nicht ausmalen wie das ohne Leclerc geendet hätte.

Ich finde Albin Leclerc einen tollen Charakter. Er ist etwas kauzig aber durchaus sympathisch und liebenswert auch wenn er Gefühle nicht offen zeigen kann.
Wenn er Zwiegespräche mit seinem Mops Tyson hält muss ich immer schmunzeln.

Auch die anderen Charaktere gefallen mir gut. Die Polizisten Theroux und Castel, bei Theroux kommt es einen immer so vor als stehe er auf der Leitung.
Die Gerichtsmedizinerin Berthe, auch sie verbindet eine langjährige Freundschaft und viele Schokocroissants mit Leclerc, was der aber nie zugeben würde.
Veronique, Leclercs Partnerin und Manon seine Tochter, sie alle verleihen der Geschichte Leben.

Der Fall ist äußerst spannend und der Gedanke beängstigend.
Für mich ist es das bisher spannendste Buch der Krimireihe.

Pierre Lagrange erzählt sehr lebendig, sein Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Der Spannungsbogen zieht sich über das gesamte Buch. Das Ende ist dann noch einmal sehr aufregend und man muss um das Leben von Leclerc zittern.

Ich freue mich jetzt schon auf den 7. Fall mit dem sympathischen Commissaire Leclerc.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Spannung pur

GEGENLICHT
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Klaus Rembrand sitzt mit Oxana im Garten seiner Jugendstilvilla.
Sie genießen die Sonne, trinken Bier und sind recht vergnügt.
Plötzlich meint Klaus etwas im Gegenlicht am Himmel aufblitzen zu sehen.
Da ...

Klaus Rembrand sitzt mit Oxana im Garten seiner Jugendstilvilla.
Sie genießen die Sonne, trinken Bier und sind recht vergnügt.
Plötzlich meint Klaus etwas im Gegenlicht am Himmel aufblitzen zu sehen.
Da fällt auch schon ein Mann vom Himmel und schlägt mitten auf der Wiese im Garten ein.
Es ist ein blinder Passagier der sich im Fahrwerkraum eines Flugzeugs versteckt hatte.
Beim Landeanflug, als das Fahrwerk ausklappte ist er aus dem Fahrwerkraum gefallen.
Die Reporterin Svenja Spielmann interviewt Klaus Rembrand und der Pressefotograf David Bronski macht Fotos für eine große Reportage über den Mann der von Himmel gefallen ist.
Damit bringen sie den Verfolger des Toten auf eine Spur.
Denn der Tote trug etwas bei sich was andere haben möchten.
Eine Jagd getrieben von Brutalität und Gier beginnt.

„Gegenlicht“ ist der 2. Band der Bronski-Reihe von Bernhard Aichner.

Die Protagonisten die der Autor für diese Krimireihe konzipiert hat sind interessant und außergewöhnlich.
Im Mittelpunkt steht der Pressefotograf David Bronski.
Bronski ist ein sehr interessanter Charakter.
Nachdem er jahrelang keine Nähe zugelassen hat, scheint er sich jetzt seiner Kollegin Svenja Spielmann gegenüber zu öffnen.
Bronski ist mit Leib und Seele Fotograf. Für ein gutes Foto scheint er über Leichen zu gehen.

Svenja Spielmann ist stets an Bronskis Seite wenn es auf die Jagd nach einer guten Story geht. Dabei ist sie mittlerweile genauso hartnäckig und ehrgeizig wie Bronski.

Judith Bronski die als Säugling entführt wurde und im 1. Band wieder aufgetaucht ist ergänzt das Team gut.
Judith interessiert sich für die Pressearbeit und macht im Verlag ein Praktikum.
Ihre Sturheit scheint sie von ihrem Vater geerbt zu haben.

Anna Dragic ist die Schwester von David Bronski.
Sie ist Detektivin und der Fels in der Brandung, auf sie kann Bronski sich zu 100 Prozent verlassen.

Bronski und Svenja kommen dem Geheimnis des Toten auf die Spur, wollen daraus eine ganz große Story machen und bringen sich und andere damit in große Gefahr.

Die Story ist sehr spannend geschrieben. Der Spannungsbogen zieht sich durch das gesamte Buch. Für mich war der 2. Band noch einmal ein Stück spannender als der 1. Band.

Die Gliederung des Buches ist außergewöhnlich.
Bei jedem 2. Kapitel wohnt man einer Unterhaltung zweier Personen bei.
Dadurch hat man das Gefühl hautnah dabei zu sein.

Bernhard Aichner versteht es mit seinem spannenden Schreibstil und seinen oft kurzen Sätzen seine Leser*innen in Atem zu halten.
Einmal angefangen kann man das Buch nicht so schnell aus der Hand legen.
Ich freue mich schon wenn Bronski der nächstem großen Story hinterherjagt.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Die Geschichte geht aufregend weiter

Revolution der Träume
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Berlin gleicht einem Hexenkessel, überall brodelt es.
Der Kaiser ist gestürzt, die Revolution hat begonnen.
Mittendrin die drei Freunde Carl, Artur und Isi.
Wie verabredet treffen sie sich in Berlin wieder.
Hier ...

Berlin gleicht einem Hexenkessel, überall brodelt es.
Der Kaiser ist gestürzt, die Revolution hat begonnen.
Mittendrin die drei Freunde Carl, Artur und Isi.
Wie verabredet treffen sie sich in Berlin wieder.
Hier wollen sie einen Neuanfang wagen.
Isi schließt sich dem Spartakus an, Artur der Unterwelt und Carl versucht sein Glück als Kameramann bei der UFA.

In seinem Roman „Revolution der Träume“ erzählt Andreas Izquierdo die Geschichte der drei Freunde Carl, Artur und Isi weiter.

Carl Friedländer hat schon im Krieg erste Erfahrungen als Kameramann gesammelt.
Jetzt träumt er von einer Stelle als Kameramann bei der UFA.
Dort wird er viele Größen der damaligen Filmszene kennenlernen.

Artur Burwitz hat schwere Verletzungen, innerlich wie äußerlich durch den Krieg erlitten.
Ihm gelingt während des Kaisersturzes ein großer Coup und er steigt zum Held der Unterwelt auf.

Isi Beese schließt sich dem Bund der Spartakus an.
Sie kämpft für eine bessere Zukunft, für ein besseres Land ohne Militär.

Eins haben alle drei gemeinsam, ihre Freundschaft die durch nichts zu erschüttern ist.

Der Autor erzählt die Geschichte in der Ich-Form aus der Sicht von Carl.
Carl erzählt sein Leben und auch das seiner zwei Freunde.
Andreas Izquierdo beschreibt die Zeit nach dem 1. Weltkrieg sehr authentisch.
Er vermittelt die vielen Gefahren die in der Stadt lauern genauso intensiv wie die Armut und den Hunger.
Das Land kommt einfach nicht zu Ruhe.
Die alleinige Kriegsschuld der Deutschen und die hohen Reparationszahlungen sorgen für Unruhen im Volk.

Andreas Izquierdo schreibt so detailreich und gleichzeitig so unterhaltsam, dass man gar nicht merkt wie die Seiten dahinfliegen.
Wie schon „Schatten der Welt“ so ist auch „Revolution der Träume“ ein wunderschöner und detailreicher Roman. Man spürt die Liebe mit der, der Autor diese Geschichte zu Papier gebracht hat auf jeder Seite.
Für mich ist auch dieses Buch wieder ein besonderes Highlight.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Die Familien Saga geht aufregend weiter

Das Grand Hotel - Die mit dem Feuer spielen
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Hinter Bernadette von Plesow liegen schwere Zeiten.
Ihr Sohn Alexander hatte einen tödlichen Unfall.
Die Trauer sitzt tief bei Bernadette von Plesow.
Halt gibt ihr nur ihre Tochter Josephine
Es fällt Bernadette ...

Hinter Bernadette von Plesow liegen schwere Zeiten.
Ihr Sohn Alexander hatte einen tödlichen Unfall.
Die Trauer sitzt tief bei Bernadette von Plesow.
Halt gibt ihr nur ihre Tochter Josephine
Es fällt Bernadette schwer sich auf das Grand Hotel zu konzentrieren, hat es doch Alexander leiten sollen.
Ihr zweiter Sohn Constantin besitzt ja schon ein Hotel mit zweifelhaftem Ruf in Berlin.
Constantin gibt sich die Schuld am Tod seines Bruders.
Der Kopf der Frankfurter Unterwelt wollte sich an Constantin rächen.
Jetzt will Constantin Rache.

„Das Grand Hotel – Die mit dem Feuer spielen“ ist der zweite Band einer großen Familien-Saga von Caren Benedikt.
Caren Benedikt ist das Pseudonym der Schriftstellerin Petra Mattfeld deren Bücher mehr im Genre Krimi und Fantasy angesiedelt sind. Mir ist die Autorin besser unter ihrem Pseudonym Ellin Carsta bekannt unter dem sie erfolgreich die Hansen Saga und die Falkenbach Saga veröffentlicht.

In ihrem Roman „Das Grand Hotel – Die mit dem Feuer spielen“ begleiten wir die Protagonisten wieder nach Rügen und nach Berlin.

Bernadette von Plesow geht nach dem Tod ihres Sohnes Alexander unter in ihrer Trauer. Ihr ist es kaum möglich sich um die Geschicke ihres geliebten Hotels zu kümmern, dass ja eigentlich Alexander leiten sollte.
Zum Glück ist da ihre Tochter Josephine die ihr zur Seite steht.
Josephine war mit ihrem Künstlerdasein nicht recht glücklich geworden.
Jetzt sieht sie ihre weiter Zukunft in der Unterstützung ihrer Mutter und im Grand Hotel.
Constantin hingegen hat sein eigenes Hotel in Berlin.
Der Kontakt zu seinem zu Hausse ist ziemlich abgebrochen.
Auch fühlt Constantin sich verantwortlich für den Tod seines Bruders.
Wollte doch die Frankfurter Unterwelt einen Racheakt an ihm vollziehen.
Jetzt will Constantin den Tod seines Bruder rächen.

Die Zeit der 1920er Jahre wird hervorragend eingefangen.
Die Autorin spiegelt die Zeit authentisch wider. Es macht Spaß die weitere Entwicklung der einzelnen Charaktere zu erleben.

Der Schreibstil der Autorin ist fließend und gut verständlich. Man kann sich das Gelesene sehr gut bildlich vorstellen.
Das Buch ist spannend und fesselnd geschrieben. Wenn man einmal richtig in die Geschichte eingetaucht ist möchte man das Buch nicht aus der Hand legen.
Schon der erste Band „Das Grand Hotel-Die nach den Sternen greifen“ hat mich begeistert und die Begeisterung hat mit dem zweiten Band nicht nachgelassen.
Jetzt kann ich es kaum erwarten den dritten Band zu lesen.

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