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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2021

Die Magie der Dinge

Arno und sein Pferd
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"Arno und sein Pferd" von Jane Godwin ist eines der schönsten und berührendsten Kinderbücher seit langem.
Auf poetische Weise wird kindgerecht die Geschichte von Arnos Pferd erzählt. Sein Verlust, die ...

"Arno und sein Pferd" von Jane Godwin ist eines der schönsten und berührendsten Kinderbücher seit langem.
Auf poetische Weise wird kindgerecht die Geschichte von Arnos Pferd erzählt. Sein Verlust, die damit einhergehende Trauer, die Verbundenheit zu ihm und schließlich sein Wiederauftauchen und die damit verbundene Wertschätzung. Dabei ist das hölzerne Gefährt stets Symbol für die Beziehung zwischen Arno und seinem geliebten Opa. Denn sein Pferd ist nicht nur Arnos liebstes Spielzeug, sondern sein größter Besitz. Es ist handgeschnitzt von seinem bereits verstorben Opa, mit dem Arno die schönsten Erinnerungen und Abenteuer teilt(e). Und alles was von ihm geblieben ist, war dieses Pferd. Liebevoll begleiten wir Arno gemeinsam mit seinen Freunden auf der Suche nach seinem verloren gegangen Holzpferd. Unterstrichen wird die kurze aber aussagekräftige und berührende Geschichte durch die liebevoll gestalteten Illustration von Felicita Sala. Das Buch hat von außen eine sehr tolle Haptik, die Erdtöne sind kraftvoll und aussagekräftig und die Illustrationen laden zum Erzählen und Verweilen ein.
Ein rundum gelungenes und bei uns von Herzen geliebtes Buch, das eine einzigartige und wunderbare Gelegenheit bietet, Kinder mit dem Thema Verlust und Trauer vertraut zu machen.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Luis die Lachnummer

Wie man seine Eltern richtig groß rausbringt (Eltern 6)
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Wer für die Ferien oder einfach im Alltag noch nach einem chaotisch schönen Roman sucht, der einen so richtig zum Lachen bringt, der ist bei Pete Johnson "wirklich immer" an der richtigen Adresse.
Mit ...

Wer für die Ferien oder einfach im Alltag noch nach einem chaotisch schönen Roman sucht, der einen so richtig zum Lachen bringt, der ist bei Pete Johnson "wirklich immer" an der richtigen Adresse.
Mit seinem neusten und bereits sechsten Band der Eltern- Reihe, "wie man seine Eltern richtig groß rausbringt", wird auf unterhaltsamste Weise wieder einmal größtmögliche Leseunterhaltung für jung und junggebliebene Lesefreunde geboten.
"Stay Calm" - Luis, die Lachnummer, hält sich selbst für den witzigsten Menschen der Welt und strebt auch in diesem Werk wieder einmal mit Hilfe seiner Freundin und Managerin Maddie, seinen größten Traum an - endlich den Durchbruch seiner Komiker- Karriere zu schaffen. Doch statt ihm werden seine Eltern, wie peinlich ist das denn, heimlich beim Meditieren gefilmt und ins Internet gestellt und erfahren kurz darauf den Hype ihres Lebens und erhalten sogar TV- Anfragen. - Dabei legt Luis doch nun wirklich alles daran selbst berühmt zu werden.
Chaotisch- witziger Alltagswahnsinn trifft die typischen Gedanken, Wünsche und Probleme junger Menschen gepaart mit einer tiefgehenden Prise Humor. Pete Johnson ist es einmal mehr gelungen, den Witz seiner Werke in den Vordergrund zu stellen und jeden noch so großen Lesemuffel mitzureißen.
Luis macht es einem aber auch leicht, mit seiner Situationskomik, in seine Welt einzutauchen. Vor allem aber seine Eltern sind absolute Sympathieträger. Man muss sie einfach gern haben. Ein locker- leichter und alltagssprachlicher Schreibstil sowie kurze Kapitel machen es jungen Lesern einfach, das Werk nach und nach zu verschlingen. Die Bände stehen alle in Verbindung mit einander und dennoch steht jeder für sich und ein neues Abenteuer. Man findet problemlos einen Zugang in die Geschichte und zu den einzelnen Charakteren und hat mit Pete Johnson einen Garant für gute Unterhaltung, Witz und Lust auf mehr.

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Veröffentlicht am 07.06.2021

Frauenpower

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum
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Das Leben, ein ewiger Traum.
Ein Titel der viel verspricht und noch mehr hält. Das neuste Werk des Erfolgsehepaars, das hinter dem Pseudonym Helene Sommerfeld veröffentlicht, schildert das teils sehr unschöne ...

Das Leben, ein ewiger Traum.
Ein Titel der viel verspricht und noch mehr hält. Das neuste Werk des Erfolgsehepaars, das hinter dem Pseudonym Helene Sommerfeld veröffentlicht, schildert das teils sehr unschöne und zugleich sehr realistisches Bild der Berliner Nachkriegszeit der 20er Jahre. Bildhaft werden Die Lebensumstände und die Diskrepanz von Reichtum und Armut beschrieben.
Die junge Ärztin Magda verlässt nach dem schmerzhaften Verlust ihres Mannes die Heimat, um in Berlin ganz neu anzufangen. Bei ihrer Arbeit als Polizeiärztin im Gefängnis, trifft sie auf enorme Missstände der ärmeren weiblichen Gefangenen. Besonders das Schicksal der Kinder hat es ihr angetan. Magda beginnt sich für bessere Verhältnisse für eben diese stark zu machen.
Die Geschichte hat mich sofort und vollkommen gefangen genommen. Der Schreibstil, leicht Berliner Schnauze, liest sich leicht und fließend und nimmt den Leser somit schnell mit auf eine atemberaubende und spannende Zeitreise. Ein mitreißender Stil und Aufbau, der nicht intensiver und emotionaler hätte gestaltet werden können.
Mit der Polizeiärztin und jungen Witwe Magda, aber auch der zweiten Protagonisten Celia, wurden zwei Powerfrauen geschaffen, die den Frauen ihrer Zeit um einiges voraus waren - und Vorbilder bis zum heutigen Tag sind. Wunderbar recherchierte Details damaliger Zeiten, lösen neben etwaigen Emotionen auch vielversprechende Bilder vor dem inneren Auge des Lesers aus.
Besonders Magdas persönliche Geschichte/ Schicksal wird mitreißend beschrieben und thematisiert. Celia ist anfangs sehr unnahbar und kühl aber keineswegs unsympathisch. Ihre Veränderung während der Geschichte ist überaus spannend. Jeder hat seine eigene prägende Vergangenheit, die einem zu dem Menschen macht, der man ist. Celia symbolisiert, wie viel mehr Frauen in jener Zeit ihre Ziele und Wünsche noch unterdrücken mussten.
Aber auch alle anderen Persönlichkeiten/ Charaktere sind sehr greifbar und authentisch charakterisiert und ebnen einen fließenden Übergang in die Thematik.
Eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Berührend

Erinnerungen aus Glas
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„Einige Erinnerungen hielt sie gerne fest, andere würde sie am liebsten in einem der vielen Kellergewölbe unter den Amsterdamer Banken wegsperren. Oder in einem der vielen Tunnel, die die Hügel ihrer Heimat ...

„Einige Erinnerungen hielt sie gerne fest, andere würde sie am liebsten in einem der vielen Kellergewölbe unter den Amsterdamer Banken wegsperren. Oder in einem der vielen Tunnel, die die Hügel ihrer Heimat durchzogen.“
Mit den Gedankengängen einer älteren Dame, die wir im Laufe des Romans besser kennen lernen werden, wird in das Werk eingeführt. Schon kurz darauf finden wir uns in den 1930er Jahre, in dem kleinen niederländischen Städtchen Geethorn, 75 Jahren zurück, wieder.
"Erinnerungen aus Glas" erzählt die bewegende (Lebens)Geschichte der beiden besten Freundinnen Eliese und Josie, welche in zwei Handlungssträngen erzählt wird. Ein Teil erzählt von Mut und Verbundenheit der beiden Frauen, welche sich gegen die Judenverfolgung in den Niederlanden stark machen. Das Leben hat die beiden zeitweise andere Wege gehen lassen, doch dann plötzlich wieder zusammen geführt.
Im zweite Teil, der Gegenwart, begleitet Ava ihre Großmutter zur Eröffnung einer Bibliothek in Amsterdam, die von dieser gestiftet worden ist. Kurz darauf reist sie nach Uganda, um eine Hilfsorganisation zu besuchen und in ihrer Arbeit zu kontrollieren und den Förderantrag von Landon West zu überprüfen. Als sie dessen Großmutter kennen lernt, tut sich eine Verbindung zwischen ihren beiden Familien auf, die Ava weiter recherchieren und unglaubliches herausfinden lässt.
Durch ihren ausdrucksstarken Schreibstil, entführt Autorin Melanie Dobdon den Leser kurzerhand in eine längst vergangene, jedoch nicht vergesse Zeit. Einer der berührendsten Werke über die Zeit des zweiten Weltkrieges, die ich je gelesen habe. Ich habe das Buch nur widerwillig aus der Land legen können und hätte es am liebsten im Ganzen verschlungen.
Mir war nicht bewusst, wie schlimm die Judenverfolgung auch in den Niederlande war. Die Geschichte um das Schicksal zweier bester Freundinnen zeigt wunderbar recherchierte Fakten auf. In zwei Handlungssträngen erzählt ein Teil in der Vergangenheit um 1942, im zweiten Teil in der Gegenwart, doch „Die Vergangenheit schleicht sich oft unerwartet in unsere Gegenwart.“ Das Geschehene wird berührend sowie chronologisch erzählt.
Die Geschichte liest sich sehr spannend, was einerseits am historischen Hintergrund, andererseits an den komplexen Beziehungen der Protagonisten der Gegenwart und ihren vielfältigen Geheimnissen, liegt. Eine absolute Leseempfehlung und ein Roman zum Nachdenken.

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Veröffentlicht am 10.12.2020

Mitreißende Familiengeschichte

Gut Greifenau - Silberstreif
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Die Familiensaga des herrschaftlichen Gut- Greifenau, geht mit dem fünften Band "Silberstreif", in eine neue Runde.
Ich muss zugeben, die ersten vier Bände bis dato nicht genannt und daher noch nicht gelesen ...

Die Familiensaga des herrschaftlichen Gut- Greifenau, geht mit dem fünften Band "Silberstreif", in eine neue Runde.
Ich muss zugeben, die ersten vier Bände bis dato nicht genannt und daher noch nicht gelesen zu haben, was sich nach dem Schmökern im neuen Band, der deutschen Bestsellerautorin Hanna Caspian, jedoch sicher ändern wird. Der historische Roman "Silberstreif" hat mich durch seinen spielend leichten und flüssigen Schreibstil direkte in seinen Bann und somit in ein Deutschland der Zwanziger Jahre und mitten in die Wirtschaftskrise, gezogen. Die Hyperinflation hinterlässt ihre Spuren bei Arm und Reich. Das Geld verliert stündlich an Wert. Existenzen werden vernichtet. Die politische Situation der Weimarer Republik spitzt sich zu und wird zunehmend instabiler, wodurch auch Unsicherheit und Verzweiflung in der Bevölkerung, wie auch auf dem Gut, wachsen. Doch dann ist es ausgerechnet diese Wirtschaftskrise, die dabei hilft, das Familiengut zu retten. Caspian schaffe es, diese historisch belegten Fakten sehr gut recherchiert in eine mitreißende Familiengeschichte einzubetten und sie anhand unterschiedlicher Schicksale gekonnt zu erzählen. Die einzelnen Charaktere/ Protagonisten von Gut Greifenau, egal welchen Standes, sind spannend und detailliert, mit mehr oder weniger charmanten Ecken und Kanten beschrieben, wodurch ein gutes Bild dieser aber auch der damit verbundenen Emotionen und Handlungsstränge entsteht. Hierraus ergeben sich viele einzelne kleine Erzählungen, welche sich schließlich, wie ein roter Faden, zu einem wundervoll erzählen Ganzen, zusammenfügen. Ein Personenregister sowie Kartenmaterial des damaligen Deutschlands, bieten vor allem Neueinsteigern um diese emotionale Familiengeschichte, eine sehr gute Übersicht, in der es immer wieder spannend hergeht, zwischen Liebe und Tränen, Intrige und Hoffnung. Sehr mitreißend und damit ein absoluter Buchtipp für die kalten Wintertage.

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