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Veröffentlicht am 02.08.2021

Wie Sterne am Himmel

Alles, was du mir versprichst
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Amelie und ihr kleiner Bruder Ben sind auf der Flucht vor Ehans Kumpel. Sie ist krank vor Angst. Denn eventuell läuft sogar ein internationaler Haftbefehl gegen sie. Irgendwo in Spanien macht ihr Auto ...

Amelie und ihr kleiner Bruder Ben sind auf der Flucht vor Ehans Kumpel. Sie ist krank vor Angst. Denn eventuell läuft sogar ein internationaler Haftbefehl gegen sie. Irgendwo in Spanien macht ihr Auto schlapp. Der charmante Tierarzt Ramon Álvarez bietet den beiden seine Hilfe an. Er nimmt sie mit auf die Hacienda der Familie, denn wie es der Zufall will, ist Linda, die Amelie angeblich besuchen will, seine Schwägerin. Dort wird sie freundlich aufgenommen. Linda spielt mit und verrät nicht, dass sie beide sich eigentlich nur flüchtig kennen.

Erwähnen muss ich vielleicht noch, ich kenne die vorherigen Bände nicht, bin aber gut in die Geschichte reingekommen. Ich hatte zwar einige Fragezeichen, aber die haben sich nach und nach geklärt.

Die Protagonisten sind sehr liebevoll gezeichnet. Vor allem in Ramon konnte ich mich glatt verlieben. Er besitzt so viel Herz und sieht zudem phantastisch aus, er schließt nicht nur Amelie in sein Herz, auch für Ben ist darin Platz. Und Amelie ist eine mutige Frau, die alles daransetzt ihren Bruder zu beschützen. Überhaupt die ganze Familie Álvarez ist großzügig und überaus gastfreundlich.

Nora Welling schreibt richtig, richtig gefühlvoll, ich spürte das Knistern und fühlt mit, ich war als Leser mitten im Geschehen.

Fazit: Ich vergebe 3 Sterne für einen leicht lesbaren, romantischen Schmöker für gemütliche Sommerabende.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 30.07.2021

Die Kindheit ist eine Insel

Der Panzer des Hummers
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Die Geschwister der Familie Gabel haben sich nach dem Tod der Mutter auseinandergelebt. Ea, die Älteste der Geschwister, lebt in San Francisco. Sie ist verheiratet und macht sich ernsthafte Sorgen um Coco, ...

Die Geschwister der Familie Gabel haben sich nach dem Tod der Mutter auseinandergelebt. Ea, die Älteste der Geschwister, lebt in San Francisco. Sie ist verheiratet und macht sich ernsthafte Sorgen um Coco, die Tochter ihres Mannes. Ihr scheint der Verlust der Mutter besonders zu schaffen zu machen, denn Ea versucht Kontakt mit der Verstorbenen über eine Hellseherin aufzunehmen. Sidsel, die Mittlere der Geschwister, ist Restauratorin in einem Kopenhagener Museum. Als alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter steht sie ständig unter Druck. Niels, der jüngste der Geschwister, lebt ebenfalls in Kopenhagen. Er entzieht sich allen Zwängen des Lebens und bestreitet seinen Lebensunterhalt als Plakatierer. Dennoch springt er für die Betreuung seiner kleinen Nichte ein, als Sidsel überraschend beruflich nach London reisen muss.


Ich tue mir richtig schwer, diesem Roman gerecht zu werden. Ich mag den Schreibstil der Autorin und viele Wendungen begeistern mich. Da gibt es Sätze wie: „Die Kindheit ist eine Insel, die im Meer versinkt.“ Oder herrliche Charakterbeschreibungen wie: „Mr Pistilli, der hinter seiner zuvorkommenden Fassade, wie sich schnell herausstellte, einen dubiosen und unberechenbaren Charakter verbirgt.“ Trotzdem kam ich nicht in die Geschichte. Das passiert mir selten mit einem Buch aus dem Diogenes-Verlag. Für mich ist der Verlag ein Garant für gute Literatur. Sicherlich zählt auch „Der Panzer des Hummers“ dazu. Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Bei mir trifft dieser Roman jedoch nicht den Nerv.


Das Personenregister zu Anfang des Romans empfand ich als ungemein hilfreich. So konnte ich die einzelnen Protagonisten gut zuordnen.


Fazit: Kein Roman, den man einfach so weg lesen kann. Jemand mit mehr Geduld wie ich findet sicherlich mehr Freude daran.

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Veröffentlicht am 30.07.2021

Dauerstress und Wohnungsnot

Familie ist, wenn man trotzdem lacht
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Familie Ruttmann bewohnte eine drei Zimmer-Wohnung. Das ging in Ordnung, solange die Familie aus drei Personen bestand. Doch nachdem Kind Nr. 2 geboren wurde, ist der Wohnraum leider knapp geworden. Eine ...

Familie Ruttmann bewohnte eine drei Zimmer-Wohnung. Das ging in Ordnung, solange die Familie aus drei Personen bestand. Doch nachdem Kind Nr. 2 geboren wurde, ist der Wohnraum leider knapp geworden. Eine neue Wohnung muss her. Steffi, Arnos Ehefrau, macht sich auf die Suche. Doch die Mieten sind in den letzten Jahren in astronomische Höhen gestiegen. Steffi ist am Verzweifeln und leider ist sie auch ein bisschen blauäugig, und lässt ich von einem betrügerischen Makler über den Tisch hat ziehen. Gott sei Dank hilft ihr ihre beste Freundin Helen aus der Klemme. Und dann gibt es auch noch Flora, eine alleinstehende ältere Dame, die in einer idyllischen Stadtvilla lebt, der aber die Kosten der Instandhaltung ihres Hauses über den Kopf wachsen. Die Lösung für Steffi und ihre Familie aber auch für Flora scheint zum Greifen nahe.

Wiebke Busch schreibt zum Teil sehr humorvoll, das macht diesen Roman leicht und flüssig zu lesen. Die Frauen dieser Geschichte sind jede für sich total sympathisch. Meine persönliche Favoritin in dieser Erzählung ist Helen. Sie ist quirlig und einfallsreich. Mich fasziniert die Freundschaft zwischen Steffi und Helen, die sich aus einer Kinderfreundschaft entwickelte. Eine Freundschaft, die noch im Erwachsenenleben beneidenswert intensiv und lebendig ist. Wer möchte nicht auch so eine tolle Freundin? Und da ist noch Flora. Die dritte weibliche Person in der Geschichte ist eine bemerkenswert clevere Frau. Ich mag sie. Sie lässt sich vom Makler nicht vollquasseln. Sie weiß was sie will. Arno, Steffis Mann, erleben wir nur am Rande. Er ist dauergestresst vom Job und eigentlich kaum für die Familie ansprechbar.

Die Themen dieses Romans beinhalten neben der Miet- und Wohnungsproblematik auch, Freundschaft, Leben im Alter, Familienalltag, wie schaffe ich den Spagat Kinder, Beruf und Familie unter einen Hut, zu bringen und nicht zuletzt wie gestalte ich mein Leben. Wir erfahren von der Hausbesetzerszene in den 80iger Jahren, die aus der Wohnungsnot und der Entmietung der Altbauten entstand. Wohnraum war schon damals rar und kaum bezahlbar.

Fazit.: Ein leicht lesbarer, humorvoller Roman mit ernsten Themen, aber flott weg zu lesen.


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Veröffentlicht am 13.06.2021

Amys Erfolgsgeschichte

CAFÉ HANOI
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Jasmyn stürmt in Amys beschauliches Leben wie ein Wirbelwind. Sie checkt als Gast in das Hotel in den Schweizer Alpen ein, wo Amy angestellt ist und verbreitet um sich einen Duft nach großer weiter Welt. ...

Jasmyn stürmt in Amys beschauliches Leben wie ein Wirbelwind. Sie checkt als Gast in das Hotel in den Schweizer Alpen ein, wo Amy angestellt ist und verbreitet um sich einen Duft nach großer weiter Welt. Amy ist fasziniert von der jungen Frau, die sie seltsamerweise an sich selbst erinnert. Wer ist diese Jasmyn? Eine Aura des Mysteriums umgibt sie. Amy fühlt eine natürliche Verbundenheit zu ihr, fast so als wären ihrer beider Schicksale miteinander verknüpft. Amy wird sich plötzlich der Enge des Alpentales so richtig bewusst. Kurzentschlossen begleitet sie Jasmin auf ihrer Reise in das exotische Hanoi. Und von da an beginnt ein rasanter Wandel in Amys Leben, eine erhebliche Charakterentwicklung und eine Erfolgsgeschichte sondergleichen.

Ich muss gestehen, ich bin mit keiner der Protagonistinnen warm geworden, konnte keine Nähe aufbauen. Der Schreibstil war indes leicht lesbar und stellenweise sogar poetisch. Die Landschaftsbilder sind sehr schön gezeichnet. Dennoch fehlte es mir an Realismus. Ich empfand vieles zu märchenhaft gezeichnet. Amy baut mit einer unwahrscheinlichen Leichtigkeit eine Restaurantkette auf und ist immer noch gechillt und schlendert durchs Leben.

Fazit: Gut lesbar, jedoch nicht so ganz mein Lesegeschmack.


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Veröffentlicht am 19.05.2021

Jenseits der Trauer…

Alles, was passieren wird
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Ein schwieriges Thema. Iris geliebte Mutter ist gestorben. Die 14 -jährige Iris versinkt in ihrer Trauer, schottet sich ab, lässt keinen an sich ran. Das Verhältnis zu ihrer Freundin Lisa ist zerbrochen. ...



Ein schwieriges Thema. Iris geliebte Mutter ist gestorben. Die 14 -jährige Iris versinkt in ihrer Trauer, schottet sich ab, lässt keinen an sich ran. Das Verhältnis zu ihrer Freundin Lisa ist zerbrochen. Mit ihrem Vater kann sie nicht reden. Auch er trauert. Zudem war die Mutter die Hauptverdienerin. Sie können sich ihre Wohnung nicht mehr leisten, müssen in eine billigere Wohnung umziehen. Auch dieser Verlust ist schwer zu verschmerzen. Geld für Extras ist nun nicht mehr da. Iris fühlt sich verloren, unter ihr bricht alles weg. Nichts ist mehr wie es war. Erst als sie Bekanntschaft mit der Schimmelstute Belle schließt, scheint sich die Situation für sie zum Positiven zu wenden.

Leider hatte ich mir von dem Buch etwas mehr erwartet. Die Autorin Katharina Hacker stand bei mir praktisch auf einem Sockel, seit ihrem Buch „Die Habenichtse.“ Nun ja, dieser Jugendroman hat mich jedenfalls nicht überzeugt. Es gab zu viele Fäden, die für meinen Geschmack unnötig waren bzw. die, die eigentliche Geschichte erschöpften. Damit rutschte die Handlung ungewollt ins Seichte ab.

Es gelang mir auch nicht, mit der Protagonistin warm zu werden. Wieso konnte sich Iris eigentlich nicht ihrem Vater öffnen? Auch wenn er mit der derzeitigen Situation überfordert war, so wäre es doch naheliegend gewesen, dass Vater und Tochter zusammen um den schweren Verlust trauern und sich evtl. näher kommen in ihrer Trauer. Die Schimmelstute Belle, von der ja im Klappentext die Rede ist, kommt leider erst sehr spät ins Spiel.
Von mir leider nur 3 von 5 Sterne.

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