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Veröffentlicht am 06.08.2021

Wenn jedr was andres will ...

Bibi Blocksberg - Abenteuer Indien!
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„...Ich wollte den dritten Preis. Einen Minikompaktbagger. […] Den hätten wir so gut gebrauchen können für unseren Gartenumbau...“

Doch Bernhard Blocksberg hat den ersten Preis gewonnen: eine Reise nach ...

„...Ich wollte den dritten Preis. Einen Minikompaktbagger. […] Den hätten wir so gut gebrauchen können für unseren Gartenumbau...“

Doch Bernhard Blocksberg hat den ersten Preis gewonnen: eine Reise nach Indien. Es braucht eine Menge an Überredungskunst von Bibi, bis ihr Vater mit der Familie die Reise antritt. Die Hexenbesen aber müssen zu Hause bleiben.
Die Autorin hat ein amüsantes Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen.
Schon das Hotelzimmer lässt einige Wünsche offen. Bibi löst das Problem auf ihre Weise – und ihr Vater schweigt ausnahmsweise dazu.
Der Vater will sich vor allem die Gärten Indiens ansehen, um sich Inspiration für den heimischen Garten zu holen. Er hat die Tage konsequent durchgeplant. Doch die Schwierigkeiten beginnen schon damit, dass die Busse nicht fahren, wenn sie fahren sollen. Und als er endlich kommt, ist Bibis Mutter im Gespräch mit einer Hexenfreundin. Prompt haben sie den Bus verpasst. Die Freundin empfiehlt ihnen die Reise mit dem fliegenden Teppich.

„...“Super! Das ist viel aufregender als Bus fahren“, freut die kleine Hexe...“

Noch kann sie nicht ahnen, dass damit ihr Abenteuer erst richtig beginnt. Die Geschichte wird spannend erzählt und ist gespickt mit einer Menge an Überraschungen. Fast tut mir Bibis Vater ab und an leid, denn seine rationale Art wird der Abenteuerlust, der Lebhaftigkeit und Spontanität und Frau und Tochter ausgebremst.
Ganz nebenbei lerne ich einige Gegenden Indiens kenen und erfahre manches über die Pflanzenwelt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Eine junge Frau geht ihren Weg

Das Auktionshaus (Die Auktionshausserie 1)
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„...Die kostbare Brosche lag auf dem Tisch direkt vor ihr. Sarah zögerte nicht und griff das Schmuckstück und auch die Handtasche, die Lady Sudbury gehörten...“

Mit diesen Worten beginnt in spannender ...

„...Die kostbare Brosche lag auf dem Tisch direkt vor ihr. Sarah zögerte nicht und griff das Schmuckstück und auch die Handtasche, die Lady Sudbury gehörten...“

Mit diesen Worten beginnt in spannender historischer Roman. Wir befinden uns in London des Jahres 1910. Sarah hat gesehen, was die Lady im Modeatelier von Mrs Weaver vergessen hat und bringt es ihr. Noch weiß sie nicht, dass sich damit ihr Leben grundlegend ändern wird.
Die Geschichte lässt sich flott lesen. Der Schriftstil ist abwechslungsreich und die Personen werden gut charakterisiert.
Sarah ist im Armenviertel Soho aufgewachsen. Ihr Vater vertrinkt seinen Lohn und wird dann gewalttätig. Die Mutter arbeitet ebenfalls im Modeatelier und bringt mit ihrem Geld die Familie mehr schlecht als recht durch.
Sehr ausführlich werden die gesellschaftlichen Zustände in London beschrieben. Ein gesellschaftlicher Aufstieg ist kaum möglich. Deshalb ist es für Sarah wie ein Lottogewinn, als ihr Lady Sudbury eine Stellung in ihrem Haus anbietet. Allerdings trifft Sarah dort anfangs auf Neid und Missgunst.

„...Denk ja nicht, dass du was Besseres bist als wir. Du bist nur ein einfaches Dienstmädchen, sonst nichts!...“

Die Lady aber sieht mehr in ihr. Sie lässt sie Sprachen lernen und führt sie in die Welt von Kunst und Kultur ein. Bei den Besuchen im Auktionshaus zeigen sich Sarahs Begabungen im Zeichnen. Außerdem hat sie einen sehr guten Blick für Details.
Lady Sudbury versorgt ihr im Auktionshaus eine Anstellung. Sarah lernt, Objekte für die Kataloge vorzubereiten und zu beschreiben. Die Arbeit macht ihr Spaß. Dabei lerne ich als Leser ebenfalls eine Menge darüber, was einer Auktion so alles vorausgeht und worauf zu achten ist.
Im Buch wird auch die politische Lage thematisiert. Gerüchte über einen Krieg liegen in der Luft. Mr. Maynard, ein Fotograf, äußert dazu:

„...Meine Waffe ist die Kamera. Ich würde mich als Kriegsberichterstatter melden, um zu dokumentieren, was Krieg bedeutet. Denn ich glaube nicht, dass diejenigen, die jetzt Hurra schreien, auch nur eine Ahnung davon haben, was Krieg bedeutet...“

Sarah unterstützt ihre Familie. Dabei muss sie allerdings vorsichtig sein. Auch im Auktionshaus neidet man ihr den Erfolg und würde ihr gern Knüppel zwischen die Beine werfen.
Als der Krieg beginnt, wird sie im Auktionshaus als Expertin berufen. Das bedeutet einen gesellschaftlichen Aufstieg. Lady Sudbury führt sie in die bessere Gesellschaft ein. Mir gefällt allerdings, dass Sarah nie vergessen hat, wo sie herkommt. Gern würde sie mehr für ihre Geschwister tun, die aber wollen das nicht.
Die Geschichte lebt von ihrer inneren Spannung. Häufig balanciert Sarah auf einen schmalen Grat
zwischen ihrem alten und ihrem neuen Leben und muss gekonnt Fallstricke umgehen.
Auch die Verhältnisse nach Kriegsende werden sehr gut geschildert. Die Folgen des Krieges sind in den Straßen Londons sichtbar. Und jetzt wollen die Männer ihre Arbeitsstellen zurück. Hat Sara eine Chance, ihre Position zu behalten?
Als besonderes Stilmittel werden einige Briefe von der Front ins Geschehen eingebunden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 30.07.2021

Pedros Reise ans Meer

Das Glück ist ein Fisch
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„...Er würde das Meer sehen! Da fand er es nicht einmal mehr schlimm, dass er der Kleinste in seiner Klasse war...“

Die Reise ans Meer ist das Geschenk der Mutter zu Pedros 10. Geburtstag. Dort hofft ...

„...Er würde das Meer sehen! Da fand er es nicht einmal mehr schlimm, dass er der Kleinste in seiner Klasse war...“

Die Reise ans Meer ist das Geschenk der Mutter zu Pedros 10. Geburtstag. Dort hofft Pedro, seinen Vater zu treffen. Aber nun sagt ihm die Mutter die Wahrheit. Der Vater wird nicht zurückkommen.

„...Seine Traurigkeit fühlte sich an wie ein Geburtstag ohne Geschenke, Wie Weihnachten ohne Baum oder wie ein trüber Sonntag…“

Die Autorin hat ein gefühlvolles Kinderbuch geschrieben. Das letzte Zitat ist auch ein Beispiel für die bildhafte und kindgerechte Sprache des Buches.
Pedro läuft weg. Dabei trifft er auf Johnny Tay. Der gilt als Eigenbrötler, der Menschen von sich fern hält. Den Jungen aber nimmt er mit in seine Hütte. Beide unterhalten sich über Piraten.
Außerdem erfährt Pedro von einer Besonderheit der Insel.

„...Auf dem höchsten Punkt der Insel steht ein Brotfruchtbaum. […] Manche sagen, dass der Brotfruchtbaum der Herr der Insel ist...“

Bei Tay lebt der Papagei Viktoria. In Pedros Traum vermischen sich Realität und Phantasie und er durchläuft mehrere Jahrhunderte Piratengeschichte.
Die Mutter ist auf der Suche nach dem Jungen. Ihre Angst ist mit Händen greifbar. Andererseits aber erkennt sie auch, dass sie den Jungen nicht einengen darf, sondern ihm mehr Freiheit lassen muss.
Im Nachwort erklärt die Autorin, dass die Geschichte in Kolumbien spielt. Gleichzeitig trennt sie Realität und Fiktion.
Das Buch ist sehr schön illustriert. Die Bilder wirken realistisch und passen zur Geschichte.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie wird spannend erzählt und ist abwechslungsreich.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Wer erpresst die ESA?

Hauptkommissar Kopta / Galileo
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„...Die Spannung war mit den Händen zu greifen und steigerte sich mit jeder Sekunde, die die Starttechnik herunterzählte...“

Diese Spannung hat auch Juri erfasst, einen begabten Ingenieur in Baikonur. ...

„...Die Spannung war mit den Händen zu greifen und steigerte sich mit jeder Sekunde, die die Starttechnik herunterzählte...“

Diese Spannung hat auch Juri erfasst, einen begabten Ingenieur in Baikonur. Es ist das Jahr 2005 und die russische Rakete bringt die ersten Satelliten der ESA ins All.
Im Jahre 2008 wird Kommissar Bräuninger in Hamburg zu einem Schwelbrand gerufen. Der Tote war vor dem Brand erschossen worden. Er arbeitete als Programmierer für die Raumfahrt. Neben seinen Handy ist auch sein Porsche verschwunden.
2013 bekommt Flugkapitän Mohamed Faizal ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte. Seitdem sind er und sein Flugzeug verschwunden.
2014 wird Hauptkommissar Kopta ausgerechnet von der Hochzeit seiner Tochter weg gerufen, um einen Fall zu klären. Es geht um eine heftige Erpressung der ESA. Dadurch steht deren Galileo – Mission auf Messers Schneide.
Der Autor hat eine spannende und komplexe Geschichte rund um die Entführung des Fluges MH – 370 geschrieben.
Der Schriftstil unterstützt die stellenweise rasante Handlung. Andererseits lässt er Raum für eine gute Charakteristik der handelnde Personen. Das betrifft nicht nur die Hauptakteure. Auch von manch kleine Nebenrolle erfahre ich die Vorgeschichte und den Wertegang. So wird der junge Ingenieur aus Baikonur folgendermaßen charakterisiert:

„...Er verstand es oft schneller als andere, zum Kern der Problematik vorzudringen und Lösungsansätze zu entwickeln...“

Fachlich sehr gut beschrieben wird außerdem, was beim Start, der Ausrichtung und der Arbeit mit Satelliten so alles zu beachten ist. Koptas junger Kollege, der ein Technikfreak ist und sich mit modernen Medien perfekt auskennt, hat die Idee, die Kommunikation des Satelliten zu analysieren und fremde Kontakte herauszufiltern. Darüber lässt sich deren Standort bestimmen.
Zwar kommen sie zu spät, aber als sie am Standort den Porsche des Programmierers finden, erhält der Fall eine neue Dimension. Wer aber ist der Maulwurf in der Behörde?
Für Kopta und seinen Partner geht es über mehrere Kontinente, bis der Fall endlich aufgeklärt ist. Dabei sind manche Szenen an Spannungen kaum zu überbieten. Außerdem findet sich ab und an ein feiner Humor in der Geschichte. Freund und Feind auseinander zu halten, ist nicht so ganz einfach.
Die Geschichte schien zu Ende, bis der Abspann eine völlig neue Frage in den Raum stellt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Was plant der Täter wirklich?

Wenn nichts ist, wie es scheint
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„...Verstohlen schaute er sich um, bevor er eines der sorgfältig präparierten Fleischbällchen aus der Tasche zog, um es hinter einem Baum zu deponieren. Für Menschen fast unsichtbar, aber für Hundenasen ...

„...Verstohlen schaute er sich um, bevor er eines der sorgfältig präparierten Fleischbällchen aus der Tasche zog, um es hinter einem Baum zu deponieren. Für Menschen fast unsichtbar, aber für Hundenasen keine Herausforderung….“

Mit diesen Sätzen beginnt ein spannender Krimi. Detlev Menke, der diese Geschichte erzählt, ist Privatdetektiv in Bad Dürkheim. Seine Freundin. Oberkommissarin Tabea Kühn, wollte eine Auszeit. Deshalb kam der Anruf von der Tierärztin Hella für Detlev gerade richtig. Die beiden kennen sich von früher. Hella möchte, dass Detlev denjenigen findet, der den Hunden die Hackbällchen serviert. Ihr eigener Labrador war selbst Opfer.
Die Geschichte lässt sich gut lesen. Der Schriftstil ist abwechslungsreich.
Detlev reist mit seinem Dackel Alli an. Den charakterisiert er so:

„...Charmant, stur, verfressen und zur Selbstüberschätzung neigend….“

Verfressen ist ein Problem, denn Hackbällchen würde er sicher nicht verschmähen. Als Alli Hellas irischen Wolfshund kennenlernt, ist er hin und weg. Plötzlich interessiert ihn nicht nur Futter. Die humorvollen Szenen mit den Hunden lockern die Geschichte gekonnt auf.
Detlevs Ermittlungen kommen nicht so richtig in die Gänge. Der Täter ist raffiniert. Und dann findet Detlev eines Morgens auch noch einen Toten auf einer Bank. Im Gegensatz zur Polizei kenne ich dessen Vorgeschichte. Der Fall landet bei Hauptkommissarin Sarah Schmidt. Die Frau ist gerade aus Köln nach Kaiserslautern versetzt wurden Obwohl mir der Kölner Dialekt nicht mehr ganz unbekannt ist, hatte ich bei einigen ihrer Sprüche echt Verständnisprobleme. Das ging allerdings ihren Kollegen genauso. Von einem stammt die folgende Bemerkung:

„...Seit ein paar Wochen erst, kommt aus Köln, liebt Karneval und das fürchterliche Gesöff, das da als Bier durchgeht...“

Nicht nur im Prolog, auch an anderen Stellen lässt die Autorin den Täter zu Wort kommen. Dabei wird deutlich, dass die Hunde nur Mittel zum Zweck sind. Sein eigentliches Interesse liegt auf einer ganz anderen Ebene.
Amüsant wird es auch, wenn sich Detlev mit seiner Schwester oder seiner Freundin über das Verhältnis zwischen Mann und Frau unterhält. Ich könnte den Armen fast bedauern, aber nur fast.
Wie sagt Wiebke so schön?

„...Du hast nicht den leisesten Plan, was Frauen wollen. Ich weiß nicht, ob es dir schon mal aufgefallen ist, aber wir leben nicht im 19. Jahrhundert. Die Ehe ist nicht mehr das alleinige Ziel von Frauen...“

Als vor der Tür von Hella ein Paket liegt, werden Tabea, die mittlerweile nach Zweibrücken gekommen ist, die Zusammenhänge klar. Plötzlich nehmen die Ermittlungen Fahrt auf. Endlich gibt es auch Anwohner, die ungewöhnliche Beobachtungen gemacht haben.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen.

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