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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2021

Bester Teil der Reihe

Play & Pretend
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Play und Pretend ist der dritte Band der Soho-Love-Trilogie. Wie häufiger bei New Adult ist es hier meiner Meinung nach nicht essentiell, dass man die ersten zwei Bände gelesen hat, man kommt auch so gut ...

Play und Pretend ist der dritte Band der Soho-Love-Trilogie. Wie häufiger bei New Adult ist es hier meiner Meinung nach nicht essentiell, dass man die ersten zwei Bände gelesen hat, man kommt auch so gut in alle Thematiken und zwischenmenschlichen Entwicklungen rein. Natürlich kann es nicht schaden, wenn man sich vorher mit den anderen Paarungen auseinandergesetzt hat, aber es geht auch so.

Mich hatte die Reihe bisher tatsächlich nicht komplett umgehauen, aber dennoch immer recht gut unterhalten. Umso neugieriger wurde ich, als die ersten unglaublich begeisterten und überschwänglichen Rezensionen zu Band 3 eintrudelten, und beschloss daraufhin, auch dem Finale der Reihe eine faire Chance zu geben. Und was soll ich sagen, ich habe es definitiv nicht bereut!

An diesem Buch war einfach alles intensiv, noch intensiver als in den Vorgängern. Die Beziehung der beiden Protagonisten hat mich vom ersten Moment an fasziniert, insbesondere, weil auch die Probleme, mit denen die Figuren zu kämpfen haben, hier gefühlt so viel tiefgehender und emotionaler sind als noch bei den anderen Teilen. Das verstärkt sowohl den Draht der beiden zueinander als auch den Draht zum Leser unheimlich und bindet ihn in die Geschichte mit ein.

Ich hatte im Vorfeld bei vielen gesehen, dass sie meinten, einen Haufen Taschentücher verbraucht zu haben. Bei mir fließen relativ selten Tränen in Büchern, aber wenn dann auch direkt richtig. Und ich hätte es nicht gedacht, aber das hier war so ein Buch.
Das drohende Drama zeichnete sich schon recht früh ab, aber dass es mich dann doch so treffen würde und vor allem in einem derart intensiven Maße, hätte ich nicht erwartet, insbesondere weil die Vorgänger mir auch nicht so nahe gingen.

Mein Fazit:
Emotional ganz großes Kino! Mein Herz hat geblutet, der beste Teil der Trilogie. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine klare Empfehlung für alle New Adult Fans.

Veröffentlicht am 19.07.2021

Ich bin verliebt!

Kate in Waiting
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Becky Albertalli wird, wie ich jetzt feststellen durfte, nicht umsonst von allen Seiten gelobt. Bisher kannte ich keines ihrer Bücher, wusste aber, dass ihre Geschichten mit teils queeren Protagonisten ...

Becky Albertalli wird, wie ich jetzt feststellen durfte, nicht umsonst von allen Seiten gelobt. Bisher kannte ich keines ihrer Bücher, wusste aber, dass ihre Geschichten mit teils queeren Protagonisten bereits viele Leser begeistert haben und wollte mir nun auch endlich selbst ein Bild machen.
Kate in Waiting hatte mich bereits beim Klappentext zu 100% überzeugt und so war ich unfassbar gespannt, ob die Autorin tatsächlich so gut schreibt, wie überall prophezeit wurde.

Ich fange mal mit den Figuren an. Kate, die Protagonistin, ist eine herzerwärmende, lustige, aber auch sehr emotionale Person. Sie hat in der Vergangenheit ein paar Dinge erlebt, die ihr auch jetzt noch negativ nachhängen, was auch im Verlauf des Buches noch öfter zur Sprache kommen wird. Abgesehen davon macht ihre Theater-Leidenschaft einen großen Teil ihres Daseins aus, eine Liebe, die sie nicht nur mit den zwei anderen weiblichen Mitgliedern ihrer „Crew“ teilt, sondern vor allem auch mit ihrem besten Freund Anderson.

Andy und Kate zusammen zu sehen war göttlich. Die beiden sind ein eingespieltes Dream Team, sie denken gleich, handeln ähnlich, kennen den jeweils anderen in- und auswendig. Und auch, wenn sie sich verlieben, tun sie dies gemeinsam, was natürlich nicht gut gehen kann, was man definitiv weiß, wenn man als Leser im Vorfeld ein wenig Verstand walten lässt.
Aber dieses Drama hat mich erstaunlicherweise gar nicht so sehr gestört. Anfangs war die Situation echt noch amüsant und man dachte sich nichts böses dabei, aber auch als der unausweichliche große Knall kam, war ich immer noch drin in der Geschichte. Kein Stück genervt von den Protagonisten, was sonst immer mein Hauptproblem ist, sondern ich habe einfach gebangt, dass sich alle bald wieder lieb haben und es ein Happy End gibt.

Ich habe den Schreibstil unendlich geliebt. Teile des Buches habe ich ergänzend als Hörbuch gehört und da ist der teils sarkastische, oft emotionale und immer zu 100% packende, den Leser mit einbindende Schreibstil noch viel besser rausgekommen. Becky Albertalli hat es beim Schreiben geschafft, den Figuren so viel Leben, Gefühl und einen unverwechselbaren Charakter einzuhauchen, dass ich unfassbar gern Teil der Geschichte gewesen wäre, um sie selbst alle kennenzulernen. Kate erzählt auf umgangssprachliche, lebendige Weise so modern und authentisch, dass ich gar nicht anders konnte, als das Buch am Stück zu verschlingen.

Ebenfalls positiv herauszustellen ist der Umgang mit den queeren Figuren. Die ganze Thematik wurde so umsichtig, auf der anderen Seite aber gleichzeitig auch selbstverständlich in die Geschichte eingebunden, dass ich wirklich beeindruckt war. Hier können sich andere Autoren wirklich noch eine Scheibe von abschneiden!

Mein Fazit:
Für mich war Kate in Waiting ein Volltreffer. Eine amüsante und fluffige Erzählweise kombiniert mit liebevoll ausgearbeiteten und sympathischen Figuren, einem Highschool-Setting, ein wenig Drama und ganz viel Freundschaft und Liebe, das ergibt ein klares Highlight für mich!
Volle 5 von 5 Sternen vergebe ich.

Veröffentlicht am 17.07.2021

Tierisch gut!

Evie und die Macht der Tiere
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Von Matt Haig kannte ich bisher nur seine „Erwachsenen-Bücher“. Umso gespannter war ich, als ich sah, dass er auch Geschichten für Jüngere schreibt und habe mich schon sehr auf Evie und die Macht der Tiere ...

Von Matt Haig kannte ich bisher nur seine „Erwachsenen-Bücher“. Umso gespannter war ich, als ich sah, dass er auch Geschichten für Jüngere schreibt und habe mich schon sehr auf Evie und die Macht der Tiere gefreut. Das Buch ist nicht allzu dick und hat kurze Kapitel, perfekt geeignet auch für Lesemuffel. Dazu kommen die liebevollen Illustrationen, die das Geschriebene super ergänzen und immer wieder eine schöne Auflockerung reinbringen.

Evie ist eine mutige und liebenswerte Protagonistin, die ich schon von der ersten Seite an in mein Herz geschlossen hatte. Sie ist nicht laut oder fordert viel Aufmerksamkeit, sondern mehr von der zurückhaltenden Sorte. Ihr sind ihre Ideale und eigenen Interessen wichtiger als anderen zu gefallen, sie steht dafür ein, woran sie glaubt, und beweist damit eine unheimliche Stärke. Das hat mir sehr imponiert und es gab viele Momente, in denen ich mir gewünscht habe, die anderen Figuren im Buch würden das ebenso sehen wie ich. In diesen Situationen, in denen Evie es nicht leicht hat und auf sich allein gestellt ist, da hätte ich ihr gern den Rücken gestärkt, hätte ich es gekonnt.

Matt Haig hat es geschafft, dass ich nicht nur auf emotionaler Ebene mit der Hauptfigur mitgefühlt, sondern auch generell beim Geschehen mitgefiebert habe. Ich war stets gespannt, was mich auf der nächsten Seite erwartet, welche Überraschung Evie und die Tiere für mich bereithalten. Dafür, dass dieses Buch für Jüngere gedacht ist, geht es an einigen Stellen auch sehr bedrückend einher, wird aber nicht zu gruselig oder brutal.

Mein Fazit:
Eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft und darüber, immer man selbst zu sein. Die Idee hinter dem Buch ist faszinierend und die Umsetzung grandios. Ich habe enorm Spaß beim Lesen gehabt, die kurzweilige Story um Evie macht definitiv Lust auf mehr und ich würde jederzeit wieder ein Kinderbuch von Matt Haig in die Hand nehmen.
Volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 25.06.2021

Wieder ein Highlight

Between Your Words
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Emma Scott ist für mich ein Garant für Emotionen. Für pochenden Herzschmerz, bodenlosen Hass, grenzenlose Trauer und alles überstrahlende Liebe. In Between your words habe ich all das bekommen, all das ...

Emma Scott ist für mich ein Garant für Emotionen. Für pochenden Herzschmerz, bodenlosen Hass, grenzenlose Trauer und alles überstrahlende Liebe. In Between your words habe ich all das bekommen, all das und viel mehr. Ich wusste manchmal gar nicht, wohin mit all meinen Gefühlen, ich habe gelacht, geweint, geflucht und innerlich gebrodelt vor Zorn, manchmal alles davon auf einer einzigen Seite. Das war anstrengend und verwirrend und wirklich jede, absolut jede Sekunde meiner Lesezeit wert.

Allein schon der Klappentext könnte mich an einem schlechten Tag zum weinen bringen. Die Protagonistin Thea hat nach einem Unfall fünf Minuten, bis sich ihr Gedächtnis zurücksetzt und sie wieder „von vorn“ anfängt. Ihr ganzes Leben besteht nur noch aus aneinandergereihten Sequenzen, die mehr oder weniger alle gleich ablaufen. Ein bisschen hat mich das an den Film „50 erste Dates“ erinnert, nur dass dieser Film auch schon ohne den Vergleich zu diesem Buch absoluter Rotz war. Und dass die Protagonistin dort immerhin einen ganzen Tag hatte, bevor ihr Gedächtnis gelöscht wird. Thea hat fünf Minuten.

Was sind schon fünf Minuten? Quasi nichts. Und als sich der stotternde Hilfspfleger Jim auch noch in sie verliebt, scheint die Tragödie perfekt. Ich mochte mir gar nicht ausmalen, wie es sich anfühlen muss, jemanden zu lieben, der sich nie an einen erinnern wird. Der in diesen fünf Minuten vielleicht Sympathien entwickelt, aber dann mit einem Fingerschnipp alles wieder vergessen hat. Das war auch gar nicht nötig, denn Emma Scott zeichnete mit ihren Worten die Gefühle und Gedanken von Thea und Jim derart lebendig und mitreißend, dass ich nicht anders konnte, als dem Geschehen und den Figuren schon nach wenigen Seiten bedingungslos zu erliegen.

Jim ist ein absoluter Traummann. Ruhig und beständig, gefasst und zuverlässig, doch wenn es drauf ankommt, verteidigt er, was ihm lieb ist, mit Worten und mit Fäusten. Er ist Theas Fels in der Brandung, wenn sonst niemand es schafft, ihr Halt zu geben. Zu sehen, wie er sich um sie sorgt und kümmert, sich um sie bemüht und zugleich versucht, ihr ihren freien Willen zu lassen, hat mich tief berührt.
Thea hat mich ebenfalls beeindruckt. Faszinierend waren für mich nämlich besonders die Kapitel aus ihrer Sicht, immer wieder zu sehen, wie die einst lebensfrohe, fröhliche, herzensgute Frau zu einem Häufchen ihrer Selbst wird, hat etwas in mir zerbrochen.

Die Geschichte ist inhaltlich in drei verschiedenen Teile geteilt. Ich muss gestehen, dass ich diesen Aufbau so nicht direkt erwartet hatte, aber dazu kann man nichts näheres erwähnen ohne zu spoilern. Allemal hätte ich mir ein Stück weit gewünscht, dass der Schwerpunkt der Geschichte anders gesetzt worden wäre.
Was mich ebenfalls überfordert hat, war das Ende. Es war.. viel. Einfach sehr viel, und wäre ich die Autorin gewesen, hätte ich einen anderen Cut gemacht, als Emma Scott es getan hat. Aber es war nicht schlecht, sondern eben einfach anders als erwartet.

Mein Fazit:
Emma Scott hat es mal wieder geschafft, mich mit ihrem Buch mehrfach und schwerst zu Tränen zu rühren. Die Figuren waren detailliert und lebendig ausgearbeitet, die Grundidee hinter der Geschichte einfach nur herzzerreißend und der emotionale Schreibstil hat sein übriges getan. Trotz kleiner Kritikpunkte bekommt das Buch von mir fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 23.06.2021

Liebe es!

Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie
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Von Chris Colfer hatte ich mich bereits an den Land of Stories Büchern versucht und war tatsächlich einigermaßen begeistert. Bisher kenne ich noch nicht alle Teile der Reihe, aber das hat mich nicht davon ...

Von Chris Colfer hatte ich mich bereits an den Land of Stories Büchern versucht und war tatsächlich einigermaßen begeistert. Bisher kenne ich noch nicht alle Teile der Reihe, aber das hat mich nicht davon abgehalten, auch Tale of Magic von ihm auszuprobieren. Ich war mehr als erfreut, als ich sah, dass das Hörbuch sogar vom König der Sprecher selbst, nämlich von Rufus Beck, gelesen wird.

Wahrscheinlich würde ich lügen, wenn ich sage, dass die Stimme nichts zu meiner Begeisterung über die Geschichte beigetragen hat. Das Gegenteil ist der Fall, ich denke, dass mir das Hörbuch nur halb so gut gefallen hätte, wenn es nicht von Rufus Beck gesprochen wäre. Er hat es drauf wie kein zweiter, den verschiedenen Figuren eigene Stimmen und damit einen einzigartigen Charakter zu verleihen. Er ist ein Ein-Mann-Ensemble, das seinesgleichen sucht, und es hätte niemand besseren als Sprecher für diese magische Geschichte gegeben.

Brystal ist eine zauberhafte Protagonistin. Sie ist mutig, aufmerksam, liebenswert und eine ganz und gar sympathische Figur, ich habe jede Sekunde mit ihr mitgefiebert und konnte es kaum erwarten, ihre Reise zur Gänze mitzuerleben. Die Welt, in der sie lebt, ist grausam zu ihr. Sie ist grausam zu Frauen und Mädchen im Allgemeinen, und das hat beim Hören weh getan und wütend gemacht. Ich habe so sehr gehofft, dass im Laufe der Geschichte eine Besserung auftritt oder zumindest der Grundstein dafür gelegt wird. Zugleich hat mich das Worldbuilding aber auch gefesselt, mit seinen Details überrascht und erfolgreich meine Fantasie angeregt, denn ich konnte mir alles bestens vorstellen.

Das Buch ist kein schmaler Geselle, entsprechend hat auch das Hörbuch einige Stunden Länge. Ab und zu hätte ich mir vielleicht eine kleine zeitliche Raffung gewünscht, aber im Großen und Ganzen hing ich gespannt am Geschehen, was nicht zuletzt auch wieder dem Sprecher zu verdanken ist.

Mein Fazit:
Ein aufregendes Abenteuer mit einer unglaublich tapferen Protagonistin und einer schockierenden wie spannenden Grundidee, vorgetragen vom besten Sprecher aller Zeiten. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!