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Veröffentlicht am 06.02.2022

Eine süße Geschichte, die zum Wohlfühlen einlädt, auch wenn manches unklar bleibt!

Booklove
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Der Klappentext von „Booklove“ hat mich ein wenig an die „Verliebt in Serie“-Reihe erinnert, auch wenn es hier darum geht, dass eine Romanfigur aus ihrem Buch in die Realität gelesen wird. Durch diese ...

Der Klappentext von „Booklove“ hat mich ein wenig an die „Verliebt in Serie“-Reihe erinnert, auch wenn es hier darum geht, dass eine Romanfigur aus ihrem Buch in die Realität gelesen wird. Durch diese Assoziationen waren dann schnell meine Erwartungen geweckt und ich habe mir erhofft, in eine süße Geschichte entführt zu werden, die zum Abschalten und Wohlfühlen einlädt. Das ist Daphne Mahrs Werk auch auf jeden Fall gelungen.

Der Schreibstil liest sich locker, leicht und jugendlich – und ist somit an die Zielgruppe angepasst. Wenn man sich als erwachsener Leser darauf einstellt, dass man hier aus der Sicht eines Teenagers liest und auch dementsprechende Unterhaltungen und Gedankengänge mitverfolgt, wird man sich davon nicht stören lassen.

Gelegentlich hätte ich mir etwas weniger Instant Love und mehr Entwicklung der Liebesgeschichte gewünscht, aber auch das hat hier seinen Charme und bietet einige süße Momente, über die man immer wieder schmunzeln kann. Die Liebesgeschichte steht klar im Vordergrund, ohne dabei zu aufdringlich, zu allumfassend zu werden, denn letztendlich wird ein bestimmtes Ziel nicht aus den Augen verloren: Vinz zurück in sein Buch zu bringen, auch wenn die Dringlichkeit dieses Vorhabens mit den aufkeimenden Gefühlen von ihm und Emma immer stärker abnimmt.

Da man sowohl Emma als auch Vinz einfach mögen muss, fällt es nicht schwer, sich auf die süße Liebesgeschichte einzulassen. Emma überzeugt in typischer Manier einer Romantasy-Protagonistin, indem sie ihrem männlichen Gegenpart zwar recht schnell verfällt, sich dies aber partout nicht anmerken lässt und Vinz immer wieder ordentlich einheizt und Kontra gibt. Vinz auf der anderen Seite kommt typisch charmant und selbstgefällig daher, unterscheidet sich damit auch nicht wirklich von anderen Charakteren des Genres, ist aber ein absoluter Sympathieträger – für uns jedenfalls. Für die Fans und sogar die Autorin der „Zwanzig Minuten vor Mitternacht“-Reihe ist er der Schurke.

Zwar wird zu einem späteren Zeitpunkt genau diese Widersprüchlichkeit aufgegriffen, aber so richtig in die Tiefe geht das Buch in Bezug darauf nicht. Wir erfahren nur ganz grobe Details zu der Geschichte, aus der Vinz stammt, und damit den Hintergründen seines vermeintlich bösartigen Verhaltens. Vieles wird nur sehr oberflächlich gestreift, trotzdem hat man am Ende nicht das Gefühl, dass sich ein riesiges Fragezeichen auftun würde, das einen nicht mehr ruhig schlafen lässt. Ich persönlich habe keine ausführlichen Erklärungen gebraucht, um die Geschichte und das Ende, das auch nochmal mit einem kleinen Twist daherkommt und spannend wird, zu genießen.

Fazit

Ein Jugendbuch, das zum Abschalten und Wohlfühlen einlädt und von dem man sich keine ausgeklügelten Erklärungen, sondern eine süße Liebesgeschichte erwarten sollte, die sich vielleicht etwas mehr entwickeln könnte. Für zwischendurch ist das Buch sehr schön und ich hatte großen Lesespaß – 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 03.02.2022

Wieder sehr spannend, beim Ende fehlte mir emotional aber der große Knall!

Nacht ohne Ende
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Seit „Böses Herz“ bin ich ein kleiner Sandra Brown-Fan, weshalb ich mir auch von „Nacht ohne Ende“ einiges erhofft habe. Letztendlich fand ich es gut, aber es konnte doch nicht ganz meinen hohen Erwartungen ...

Seit „Böses Herz“ bin ich ein kleiner Sandra Brown-Fan, weshalb ich mir auch von „Nacht ohne Ende“ einiges erhofft habe. Letztendlich fand ich es gut, aber es konnte doch nicht ganz meinen hohen Erwartungen gerecht werden.

Der Schreibstil ist grandios. Sandra Brown schreibt leicht und wortgewandt, ihre Dialoge sind authentisch und glaubwürdig. Auch kratzt sie nie bloß an der Oberfläche, sondern erweckt beim Leser stets den Eindruck, dass sie sich über diverse Themen vorab informiert hat, um ihr Wissen dann gekonnt einfließen zu lassen. So wirkte zum Beispiel die Schilderung der Geburt sehr fachkundig, was das Lesen umso unterhaltsamer gemacht hat.

Die Handlung ist spannend – das lässt schon der neugierig machende Klappentext erhoffen, der von einer Geiselnahme spricht, bei der die Sympathie eigentlich sogar bei den Geiselnehmern liegt, denn bei diesen handelt es sich bloß um zwei ausgebüchste, verliebte Teenager, die ihr ungeborenes Baby selbst großziehen wollen. Die Situation in dem Gemischtwarenladen ist durchgehend angespannt und fesselt den Leser an die Seiten. Ich wollte das Buch gar nicht mehr zur Seite legen, weil die Handlung kaum zur Ruhe kommt.

Die Protagonistin, die Fernsehreporterin Tiel, ist dabei eine besonnene und intelligente Frau, die beeindruckend mit der Situation umgeht, und aus deren Sicht man daher sehr gerne liest. Aber auch einige andere Charaktere, die in die Geiselnahme involviert sind (Doc, ein altes Ehepaar, die Geiselnehmer), sind Sympathieträger, die das Lesen zu einem Vergnügen machen. Man fiebert mit, weil man nicht möchte, dass ihnen irgendetwas zustößt.

Warum dann „nur“ 4 Sterne? Das Ende ging mir etwas zu schnell, zu einfach – irgendwie habe ich noch auf einen großen Knall gewartet. Der dann auch kam, aber irgendwie nicht so erschütternd geschildert wurde, wie man es erwarten könnte. Da fehlte mir der Schockeffekt, den Sandra Brown hier leider verfehlt hat. Auch die Liebesgeschichte, die sich im Laufe der Geschichte ganz dezent anbahnt, findet wie nachgeschoben ihren Abschluss und war daher nur ganz nettes Beiwerk, aber keine große zum Mitfiebern anregende Romanze.

Fazit

Ein guter und spannender Roman von Sandra Brown, dessen Ende aber etwas zu ruhig ist und emotional den großen Knall vermissen lässt (obwohl er handlungstechnisch gesehen vorhanden ist). Ich halte auf Brown nach wie vor große Stücke, dazu hat auch die durchgehende Spannung in „Nacht ohne Ende“ wieder beitragen. 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 15.01.2022

Mitreißender als Band 1 nach einem schweren Start. Das einfallsreiche Worldbuilding und die LGBT-Charaktere punkten besonders!

Die Magie der Lüge
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Achtung: Die Rezension enthält Spoiler zum 1. Band!

Nachdem ich den Auftakt der Reihe „ganz gut“ fand, waren meine Erwartungen an Band 2 nicht ganz so hoch. Ich wollte einfach nur wissen, wie diese Geschichte ...

Achtung: Die Rezension enthält Spoiler zum 1. Band!

Nachdem ich den Auftakt der Reihe „ganz gut“ fand, waren meine Erwartungen an Band 2 nicht ganz so hoch. Ich wollte einfach nur wissen, wie diese Geschichte nun ausgeht und wie die Charaktere am Ende verbleiben, da ich es unzufriedenstellend fand, wie Band 1 geendet hat.

Nun muss ich jedoch sagen, dass mir Band 2 viel besser gefallen hat und dass einige Aspekte, die ich an dem Vorgängerband zu kritisieren hatte, sich hier verbessert haben. Ich bin nach der Lektüre überrascht und auch ein bisschen aufgekratzt.



„Die Magie der Namen“ habe ich erst vor ein paar Tagen beendet, weshalb ich noch ganz frisch in der Welt drin war – dies ist jedoch nicht zwingend nötig, um dem Geschehen folgen zu können und wieder „anzukommen“, denn die Autorin schreibt erstens aus der Sicht einer ganz anderen Protagonistin und führt neue Charaktere ein, sodass das Buch zu Beginn wie eine eigene Geschichte in derselben Welt wirkt, und zweitens macht sie sich die Mühe, die wichtigsten Infos wieder zu erklären. Falls die vielen unterschiedlichen Namen einen dennoch verwirren sollten, findet sich hinten im Buch eine Auflistung dieser Namen mit ihren jeweiligen Bedeutungen, die immer wieder zu Rate gezogen werden kann.



Schon in Band 1 haben mir sowohl der Schreibstil als auch das Worldbuilding unglaublich gut gefallen – und auch hier setzt sich das nahtlos fort. Ich bin nach wie vor begeistert von den einfallsreichen Ideen der Autorin, die herrlich durchdacht sind und zu einer neuen, spannenden Weltenkonstellation verwoben wurden. Der Schreibstil hat mich vor allem ab der Hälfte des Buches an die Seiten gefesselt und das Buch unglaublich schnell lesen lassen, weil er weder zu schwer noch zu einfach gestrickt ist.



Das Buch ist, anders als der Vorgänger, aus der Sicht von Anderta, Tirs Schwester, geschrieben, weshalb ich in der ersten Hälfte noch so meine Schwierigkeiten hatte, mich komplett auf die Geschichte einzulassen. Ich wollte mehr von Tir und seinen Freunden lesen und nicht das Leben einer Figur verfolgen, zu der ich in dieser Welt noch keine "Bindung" aufgebaut hatte. Dadurch wurde das Lesen anfangs doch etwas schwerfällig – sobald dann aber Tir auftauchte, hatte ich wieder richtig Spaß an der Geschichte.



An „Die Magie der Namen“ hatte ich auszusetzen, dass ich mich emotional nicht mit den Figuren verbunden fühlte. Dies wurde hier teilweise korrigiert, denn ich habe mich immer wieder dabei ertappt, wie ich mich auf die Auftritte von Tir und Rustan richtiggehend gefreut habe. Aus Andertas Sicht wirkte Tir noch einmal ganz anders, reifer und selbstbewusster, weil er sich über die Zeit doch deutlich verändert hat. Zudem war die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen ihm und Rustan ein Aspekt, der mich zusätzlich an die Seiten gefesselt hat. Ich finde es wahnsinnig schön, dass die Autorin Rustans Liebe zu Tir (und vielleicht auch andersherum?) ganz selbstverständlich und ohne viel Aufhebens einfließen lässt – weil es eben einfach normal ist, dass sich auch zwei junge Männer ineinander verlieben können. Sehr gerne würde ich dieser Selbstverständlichkeit auch in anderen Fantasy-Bücher öfter begegnen, aber das geschieht leider noch viel zu selten!



Unsere neue Protagonistin Anderta habe ich mit der Zeit auch ins Herz geschlossen, auch wenn ich mit ihr nie so warm wurde wie mit Tir und Rustan. Wie in Band 1 bei Tir fühlte ich mich von ihr emotional seltsam distanziert und auch ihre Gefühle für andere Figuren habe ich nicht so intensiv empfunden, wie das von der Autorin vermutlich intendiert war, weshalb ich bei diesen Beziehungen wieder nicht richtig mitfühlen konnte. Seltsamerweise war das bei Tir und Rustan, deren Beziehung man hier nur von außen aus Andertas Sicht mitverfolgt, in diesem Band anders.



Der Plot birgt keine wirklichen Überraschungen, trotzdem wird die Spannung dadurch aufrechterhalten, dass die ganze Zeit etwas passiert und es kaum Verschnaufpausen gibt. Zwar löst sich vieles sehr leicht auf, trotzdem wirkte nichts davon auf mich unauthentisch – das Worldbuilding fängt das auf.



Abschließend kann ich sagen, dass ich sehr gerne noch einen weiteren Band gelesen hätte, um wieder in die Welt einzutauchen und zu den Figuren zurückzukehren. Andererseits bin ich mit diesem Ende aber auch so rundum zufrieden und kann das Buch mit einem Lächeln zurück ins Regal stellen.



Fazit

Meiner Meinung nach besser als der Vorgänger, obwohl ich länger brauchte, um mich wieder für die Geschichte zu begeistern, da es einige Seiten braucht, bis man altbekannten Gesichtern begegnet. Ab dann hatte ich jedoch wieder viel Spaß mit dem spannenden Worldbuilding, den sympathischen Charakteren und der kleinen Liebesgeschichte, mit der ich in Band 1 lange Zeit niemals gerechnet hätte. Von mir gibt es 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 08.01.2022

Mainstream anmutend, aber spannend und fesselnd bis zur letzten Seite!

Soul Mates, Band 1: Flüstern des Lichts (Unvergessliche Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Dies war nicht das erste Buch von Bianca Iosivoni, das ich gelesen habe, aber der erste von mir gelesene Fantasy- bzw. Romantasy-Roman aus ihrer Feder. Durch den Klappentext war ich definitiv angefixt, ...

Dies war nicht das erste Buch von Bianca Iosivoni, das ich gelesen habe, aber der erste von mir gelesene Fantasy- bzw. Romantasy-Roman aus ihrer Feder. Durch den Klappentext war ich definitiv angefixt, gleichzeitig hatte ich aber auch nicht die größten Erwartungen, da die Story wie andere Romantasy-Bücher klingt. Letztendlich hatte ich zwischenzeitlich auch ein leichtes Twilight-Feeling, muss aber auch sagen, dass mich die Geschichte wirklich fesseln konnte. Zwar gab es für mich keine Wow-Momente, aber ich fühlte mich durchgehend sehr gut unterhalten.

Die Idee mit Licht-, Dunkel- und Nebelseelen war für mich persönlich neu, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass sich so etwas vielleicht auch schon in anderen Büchern findet. Mir hat das sehr gut gefallen, auch wenn der Aspekt mit den Kräften der Licht- und Dunkelseelen an einigen wenigen Stellen das bereits erwähnte Twilight-Feeling bewirkt hat. Gerade das Verschmelzen mit Licht oder Schatten war ein persönliches Highlight, weil es auch immer eindrucksvoll und bildlich beschrieben wird, um sich das Ganze, vor allem die Bedrohlichkeit der Schatten, sehr gut vorstellen zu können.

Der Plot ist spannend und steigert sich ab der Hälfte bis zur letzten Seite immens, sodass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Wir lernen Charaktere kennen und lieben, erschließen uns immer weitere Puzzleteile der Geschichte und werden vielleicht - vielleicht aber auch nicht - hier und da überrascht. Ich persönlich habe die zwei (kleinen?) Plot Twists ehrlich gesagt kommen sehen, aber das hat meiner Lesefreude keinen Abbruch getan. Erschließen konnte ich mir die Twists auch nur dadurch, dass uns die Autorin immer wieder neue interessante Häppchen hinwirft, um die Story noch weiter zu verstricken - von Anfang an lässt sich da nichts vorausahnen.

Ein weiterer Pluspunkt ist für mich die Protagonistin, Rayne, denn sie ist mutig, tough und dickköpfig, weiß sich selbst zu helfen und hat zwar die Eigenart, sich immer wieder in gefährliche Situationen zu befördern, gleichzeitig aber auch den Mut, sich diesen entgegenzustellen. Dabei ist sie jedoch keine overpowerte Superheldin, sondern ganz im Gegenteil ein normaler Mensch, der auch immer mal wieder Hilfe braucht und dem nicht alles gelingt. Mir haben ihr Mut und ihre Stärke imponiert und ich habe sehr gerne aus ihrer Sicht gelesen.

Genauso gut haben mir die Szenen mit dem männlichen Gegenpart Colt gefallen, denn ja, er ist der typische Bad Boy, von dem man oft in Romantasy liest, gleichzeitig ist er aber noch lange nicht so pseudounnahbar, wie das oft der Fall ist, sondern lässt Rayne und die Leserinnen auch durchaus an seinen Gefühlen teilhaben. Bei ihm steht die Mischung aus Mysterium, zur Schau gestellter Zuneigung und Beschützerinstinkt in einer guten Balance.

Aufgrund dessen hat mir auch die Liebesgeschichte sehr gut gefallen, wobei der größte Pluspunkt hier darin liegt, dass sie nicht im Vordergrund steht. Sie ist zwar durchaus immer wieder präsent, aber es geht nie nur darum und Rayne sabbert Colt auch nicht seitenlang hinterher. Da ist aber diese besondere Verbindung zwischen ihm und Rayne (ihr wisst, wie das Buch heißt, oder?) und die spürt man auch durch die Zeilen. Gerade das macht sie zu etwas, bei dem man mitfiebert.

Ich bin sehr gespannt darauf, wie es jetzt im zweiten Band weitergeht, denn wie erwartet endet Band 1 mit einem fiesen Cliffhanger. Ich lese dann also mal weiter…

Fazit*

Ein wirklich guter Romantasy-Auftakt, der mich zwar nicht überraschen, aber durchgehend fesseln und bestens unterhalten konnte. Ich mag die Protagonisten, ich finde den Plot spannend und fiebere bei der Lovestory mit - und jetzt freue ich mich auf die Fortsetzung. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Nach anfänglicher Skepsis überzeugend - Durchhalten lohnt sich!

The Chase – Gegensätze ziehen sich an
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Dieses Buch habe ich mir direkt vorbestellt, als ich mir zum ersten Mal den Klappentext durchgelesen habe. Die Story klang einfach genau nach meinem Geschmack - generell liebe ich Geschichten, in denen ...

Dieses Buch habe ich mir direkt vorbestellt, als ich mir zum ersten Mal den Klappentext durchgelesen habe. Die Story klang einfach genau nach meinem Geschmack - generell liebe ich Geschichten, in denen die Protagonisten gemeinsam in einer WG leben und aufs College gehen, und wenn dann auch noch Eishockey eine Rolle spielt, ist mein Interesse endgültig geweckt.

Deshalb war ich beim Lesen einige Zeit erstmal etwas enttäuscht, weil ich irgendwie keinen Zugang zur Protagonistin gefunden habe. Summer wirkt am Anfang leider wirklich sehr wie ein oberflächliches Partygirl, weshalb man Fitzy auch keinen Vorwurf machen kann, dass er am Anfang auch genau das über sie denkt. Auch manche männlichen Charaktere wirkten auf mich irgendwie oberflächlich und hohl, sodass ich echt mit dem Gedanken gespielt habe, das Buch abzubrechen.

Aber ich bin so froh, dass ich das nicht getan und durchgehalten habe. Denn auch wenn es einige Zeit braucht, macht das Buch schließlich doch noch sehr viel Spaß und man kann Summer immer mehr ins Herz schließen (bei Fitzy hatte ich da sowieso keine Bedenken). Wie Fitzy stellt man fest, dass hinter dem ersten selbstbewussten, oberflächlichen Eindruck von Summer doch mehr steckt. Ein verletzliches, unsicheres Mädchen, das sich für ihre Freunde und auch für Fremde einsetzt, wenn es darauf ankommt. Mir hat sie von Seite zu Seite mehr gefallen. Ihre Selbstzweifel und ihre verletzten Gefühle angesichts Fitzys anfänglicher Meinung über sie haben mich mit ihr mitfühlen lassen.

Fitzy war mir schon von Anfang an sympathisch, denn trotz seines verwegenen guten Aussehens ist er im Herzen doch eher ein introvertierter Nerd, der lieber Videospiele spielt, als auf Partys zu gehen, und nicht gerne im Mittelpunkt steht. Seine bescheidene, ruhige Art hat mir sofort imponiert und war mal etwas anderes. Umso interessanter war auch der Kontrast zwischen ihm und Summer, der letztendlich eine schöne Liebesgeschichte bereitgehalten hat.

Die Unterhaltungen - vor allem auch die hitzigen Unterhaltungen, manchmal voller verletzter Gefühle - zwischen den beiden haben mich sehr gut unterhalten. Die Gefühle, die sich zwischen ihnen aufgebaut haben, fand ich authentisch und haben zum Mitfiebern angeregt. Sehr erfrischend fand ich es, dass Summer zwar immer als Drama-Queen bezeichnet wird, letztendlich aber ihr Verhalten reflektiert und Fitzy gegen Ende auch entgegenkommt - in anderen Büchern wäre dies vermutlich zu einem riesengroßen Gefühlsdrama ausgeschlachtet worden, während dies hier sehr realistisch und angenehm gelöst wurde. Es entwickelt sich alles irgendwie natürlich, was es umso schöner macht.

Neben dem Haupthandlungsstrang kommen noch ein paar andere „Probleme“ und Themen auf, die ich auch sehr interessant zu verfolgen fand. Nichtsdestotrotz darf man hier natürlich keine großen Plot Twists oder Überraschungen erwarten, die Handlung ist durch und durch vorhersehbar. Das hat mir persönlich aber nicht den Spaß am Lesen genommen.

Abschließend hat mir auch das „Wiedersehen“ mit Charakteren aus der Off-Campus-Reihe gefallen, obwohl man bei mir streng genommen nicht von einem Wiedersehen sprechen kann, da ich noch keinen der Bände gelesen habe. Mir hat es aber Spaß gemacht, das Lesen immer mal kurz zu pausieren, um mir den Klappentext der Geschichten zu Figuren durchzulesen, die ich gerade kennenlerne. Es ist auch mal ganz interessant, Charaktere erstmal als Paar kennenzulernen, bevor man sich durchliest, wie sie überhaupt zu einem solchen geworden sind. Deshalb kann ich das Buch auch dann empfehlen, wenn man noch kein einziges aus diesem Universum gelesen hat.

Fazit

Ein unterhaltsamer Liebesroman für zwischendurch, dem man trotz eventuell vorhandener Skepsis zu Beginn eine Chance geben sollte, denn er weiß doch noch zu überzeugen. Für mich sind es 4 Sterne.

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