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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2017

Fremdschämen mal anders

Bloßmenschen
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Viele kurze Kapitel, die einen Einblick in teils  peinliche Situationen anderer Menschen bieten. Manches Mal sind sie zum Brüllen komisch, mal nicht so sehr; jedoch immer wieder unterhaltsam.
Mir diente ...

Viele kurze Kapitel, die einen Einblick in teils  peinliche Situationen anderer Menschen bieten. Manches Mal sind sie zum Brüllen komisch, mal nicht so sehr; jedoch immer wieder unterhaltsam.
Mir diente dies Buch immer wieder für kurzzeitige Unterbrechungen aus dem hektischen Alltag um mal wieder "herunter zu fahren", die kurzen Kapitel bieten schnelles Lesen und auch ein Weglegen des Buches ist kein Problem, ist man doch beim Weiterlesen schnell wieder dabei ohne den Faden verloren zu haben. Ich finde es generell gut gelungen, jedoch nimmt der Humor gegen Ende eher einen abfallenden Weg (für meinen Geschmack), daher 1 SternAbzug

Veröffentlicht am 12.03.2017

Krimi um 2 Rentner, die kein Rentnerleben führen

Nachbar Einsam
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Inhalt: Bernhard mag am Anfang so gar nicht mit seinem Nachbarn Dagobert auskommen. Als er ihn eines Tages in seiner recht verschrobenen eigensinnigen Rat darauf anspricht - erwacht er plötzlich im Krankenhaus. ...

Inhalt: Bernhard mag am Anfang so gar nicht mit seinem Nachbarn Dagobert auskommen. Als er ihn eines Tages in seiner recht verschrobenen eigensinnigen Rat darauf anspricht - erwacht er plötzlich im Krankenhaus. Neben ihm Dagobert, der sich um ihn kümmert. Allein durch diese Tatsache erwacht auch in Bernhard ein Beschützerinstinkt. Nach ein paar Tagen verschwindet Dagobert spurlos, in seinem Haus wird eingebrochen, es scheinen ihm Gangster auf den Fersen zu sein. In Bernhard erwacht der Spürsinn ... Gemeinsam mit ihm bis dahin noch fremden Personen macht er sich auf Fährtensuche. Dabei wandelt er sich selbst ebenfalls. Doch was sie bei der Klärung von Dagoberts Verschwinden herausfinden ist nicht nur kriminell ....
Fazit: Das Cover passt gut zum Buch, wirkt es doch schon beim Betrachten wie einsame Gegend. Man kann sich gut vorstellen, dass hier Dinge geschehen könnten, die andere nicht gleich mitbekommen. Das Buch ist gut geschrieben, jedoch fehlen mir persönlich zeitweise weitere Details, die das Ganze hätten weiter ausschmücken können. Die Protagonisten sind gut beschrieben und umrissen

Veröffentlicht am 12.03.2017

Anfangs "schnulzige" Vorstadtliebelei, später eher Krimi

Das Wunder des Pfirsichgartens
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Ein Club, der vor vielen Jahren von 2 Freundinnen gegründet wurde, feiert Jubiläum. Hierfür wird das "Clubhaus", eine alte Villa, restauriert, damit dort die Feierlichkeiten stattfinden können.. Bei den ...

Ein Club, der vor vielen Jahren von 2 Freundinnen gegründet wurde, feiert Jubiläum. Hierfür wird das "Clubhaus", eine alte Villa, restauriert, damit dort die Feierlichkeiten stattfinden können.. Bei den Renovierungsarbeiten werden Geheimnisse aufgedeckt, von denen keiner geahnt hätte. Diese bringen das Leben von Willa und Paxton durcheinander, führen aber auch zu neuen Freundschaften.

Mein Fazit: Die Geschichte beginnt wenig spannend, klingt nach kitschiger Liebeslektüre. Im Verlauf jedoch entwickelt es sich mehr oder weniger zu einem spannenden,interessanten Krimi. Gut beschrieben sind die einzelnen Charaktere, wobei die beiden alten Damen bzw Willas Großmutter mehr einbezogen werden könnte.

Veröffentlicht am 05.03.2017

Pariser Flair in deutschen Köpfen

Paris ist immer eine gute Idee
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Inhalt: Rosalie (Inhaberin eines Papeterie-Ladens) macht Bekanntschaft mit Max (seineszeichens Kinderbuchautor) und wird Illustratorin seines neues Buchs. Natürlich wird sie es auch in ihrem Schaufenster ...

Inhalt: Rosalie (Inhaberin eines Papeterie-Ladens) macht Bekanntschaft mit Max (seineszeichens Kinderbuchautor) und wird Illustratorin seines neues Buchs. Natürlich wird sie es auch in ihrem Schaufenster zum Verkauf anbieten; als eines Tages jedoch ein junger Mann aufgeregt in den Laden stürmt und sie beschuldigt, "seine Geschichte" gestohlen zu haben, beginnt eine berauschende Geschichte um die Suche nach Auflösung. Dabei werden nicht gekannte Familiengeschichten, unglückliche Liebesbeziehungen und immer wieder neue Ungereimtheiten offenbart, die am Ende zu einer gefühlvollen Auflösung führen werden
Fazit: Dieses Buch lädt sofort dazu ein, bei einem Café eine Seite nach der anderen zu verschlingen. Es bietet Spannung, Humor, Gefühle und verleitet zum Lachen, Lieben, Weinen

Veröffentlicht am 05.03.2017

Krimi mit interessantem Thema, spannungsgeladen, einladend zum Nachdenken, Mitdenken, Augen öffnen

Niemandsmädchen
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Inhalt: Eine Frau bringt in der Nacht ein Kind zur Welt und flüchtet am nächsten Morgen aus dem Krankenhaus. Das ungewöhnliche daran ist, dass sie schon von Beginn an ein eher abstoßendes widerwilliges ...

Inhalt: Eine Frau bringt in der Nacht ein Kind zur Welt und flüchtet am nächsten Morgen aus dem Krankenhaus. Das ungewöhnliche daran ist, dass sie schon von Beginn an ein eher abstoßendes widerwilliges Verhalten dem Kind gegenüber aufweist - sie betrachtet es nicht, stößt es gleich wieder von sich und sieht darin auch kein Kind, sondern spricht immer nur von "dem Affen". Nachdem die Flucht der Krankenschwester auffiel, die ihre Beobachtung hinsichtlich des Verhaltens der Frau ihrem Arzt gegenüber überzeugend rüberbringen kann, wird Kontakt zu Kommissarin Adams und Staatsanwältin Leyla gesucht. Nach vielem Hin und Her können der Arzt und sein hinzugezogener Kollege (Neurologe) die Beamten überzeugen, nach der Frau zu suchen. Dabei geraten sich die beiden Frauen jedoch immer wieder in die Wolle. Es hat den Anschein, als dass sie sich nicht leiden können oder gegenseitig ihrer Positionen nicht gönnen. 
Die "Flucht" wird aus Sicht der Mutter immer wieder beschrieben, gibt teils Rätsel auf, lässt den Atem gefrieren, wenn man sich den Umgang mit dem Neugeborenen vor Augen hält.
Der Nebenschauplatz, ein Gasunglück in der Region, wird teils in die Geschichte verflochten, sodass klar wird, warum die Kommissarin überwiegend allein mit der Staatsanwältin sich darum kümmert. Es bleibt bis zum Schluss die Frage offen : Werden Frau und Kind gefunden rechtzeitig? Werden die Spannungen der Kommissare sich lockern?

Cover: Ich bin jemand, der beim Stöbern nach neuen Büchern immer auch mit dem Auge mitliest, sprich stark auf die Covergestaltung achtet. In diesem Fall gefällt das Cover mir ausgesprochen gut, ich finde, es passt bestens in die Reihe "Ostfriesenkrimi" - im Hintergrund der Pilsumer Leuchtturm, davor eine dünige Strandathmosphäre, wie man sie auf der ein oder anderen NordseeInsel wiederfindet, alles getaucht in dämmerndes Licht. Genau dieses Licht lässt Assoziationen aufkommen, dass es sich um einen Krimi handelt, dazu tragen für mich auch die Farben bei (überwiegend Orange, rotbraune Töne). Der Titel wurde hervorgehoben, in kontrastem Weiß und ansprechender Schriftart und fällt direkt ins Auge.


Schreibstil: Der zweite Handlungsstrang, der über den Gasunfall in Etzel berichtet, wird zu Anfang jedes Kapitels in kursiver, und damit abgesetzter, Schriftart geführt; dadurch für mich klare Abtrennung der beiden Stränge gut offensichtlich. Zudem ist der Text leicht zu verstehen, schnell und gut zu lesen, es bereitet keine Probleme,  sich in die Geschichte hinein zu lesen, oder nach einer (kurzen) Lesepause wieder in die Handlung hinein zu finden.

Charaktere:  Die aufmerksame Krankenschwester, die gute Beobachtungen macht und damit erst "den Stein ins Rollen bringt" - fast schon ein wenig zu sehr im Hintergrund. Der ältere Arzt, ein wenig behäbig und sehr ruhig erscheinend, der sich schon in Rente sieht aber nicht mehr am Arbeitsplatz; der junge Arzt dagegen, der "noch schnell die Welt retten" will und sich gleich engagiert, klassischerweise das Gedankengut über Ärzte in der normalen Bevölkerung assoziiert.  Die Beamten  - Kommissarin Adams, frustriert über ihre Versetzung, älteres Baujahr, scheint den Rang der durchaus jüngeren Staatsanwältin nicht zu gönnen. Diese mit privaten und gesundheitlichen Problemen beladen versteht nicht, warum die Adams ihr das Leben schwer macht. Immer wieder giften sie sich an, gönnen sich nichts und finden doch auf wundersame Art zueinander .Die Mutter scheint es in ihrem Leben schwer gehabt zu haben, schon seit der Kindheit im Heim scheint es immer wieder sexuelle Angriffe auf sie gegeben zu haben; vielleicht liegt der Grund in einer Minderbegabung; daraus lassen sich Verhaltensweisen erklären. Für sie ist das Leben mit einem nichtsnutzigen, tyrannischen Ehemann normal, auch wenn sie sich teils darüber ärgert, aber sie kennt scheinbar nichts anderes!

Fazit: Mir bleiben Gründe über das Verhalten der Mutter unklar, gerne hätte ich tieferes Hintergrundwissen erfahren. Nichtsdestotrotz ist das Buch generell sehr gut geschrieben, die Spannung hält sich von Anfang bis Ende, der Wechsel von Charakteren oder Handlungssträngen ist fließend, gut gelungen und macht keine Probleme beim Lesen. Das Thema ist sehr gut gewählt und gibt meiner Ansicht nach Gedanken auf, seine eigene Sichtweise  auf das Leben allgemein zu ändern, die Augen zu öffnen im Umfeld. 
Mit diesem Buch ist der Autorin insgesamt ein sehr gut gelungener Krimi gelungen, der Anreiz schafft, mehr dieser Sorte zu lesen.