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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2017

Grandioses Debüt!

Die schwarze Dame
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Kaum zu glauben, dass dies wirklich der erste Thriller aus der Feder von Andreas Gruber ist. Natürlich wurde er vor der Taschenbuchveröffentlichung noch etwas überarbeitet, aber ich denke, er war vorher ...

Kaum zu glauben, dass dies wirklich der erste Thriller aus der Feder von Andreas Gruber ist. Natürlich wurde er vor der Taschenbuchveröffentlichung noch etwas überarbeitet, aber ich denke, er war vorher schon beinahe perfekt. Dieses Buch hat einfach alles, was wir Spannungsfans uns wünschen können.
Beginnen wir bei Peter Hogart, der Hauptfigur dieser Reihe: er ist Privatdetektiv und ein echt sympathischer Kerl. Er setzt sich für Gerechtigkeit ein und gibt auch nicht auf, wenn eine Sache aussichtslos erscheint. Ebenso liebenswürdig fand ich Ivona, ebenfalls eine Privatdetektivin, die er in Prag kennenlernt.

In diese schöne Stadt führt ihn der Auftrag einer Versicherungsgesellschaft, bei dem er aufklären soll, warum eine ihrer Mitarbeiterinnen spurlos verschwunden ist, nachdem sie anscheinend einen Betrug aufgedeckt hat. Hogart legt sich dabei schnell mit den falschen Leuten an und er kann froh sein, dass Ivona immer wieder ihre schützende Hand über ihn hält und die richtigen Kontakte in der Stadt hat. Nachdem die beiden nur knapp einem Brandanschlag entkommen, wird ihnen klar, dass sie auf der richtigen Spur sind.
Eine grausame Mordserie erschüttert die Stadt seit einigen Monaten: Männer und Frauen wurden geköpft und brutal verstümmelt aufgefunden. Mit dieser Sache ist Ivona schon länger beschäftigt und langsam wird klar, dass es einen Zusammenhang mit Peters Fall gibt. Trotz fleißiger Helfer wird es noch sehr brenzlig für das Detektivduo, das sich leider auch oft nicht auf Rettung durch die örtliche Polizei verlassen kann.

Zwei Fälle, zwei Detektive und jede Menge fesselnder, atemloser Spannung: das erwartet den Leser im Thrillerdebüt von Andreas Gruber. Der locker zu lesende Schreibstil mit sehr eindrücklichen Schilderungen der Schauplätze und Charaktere sorgt dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will. Die Kapitel haben genau die richtige Länge und der Spannungsbogen ist gleichmäßig hoch bis zum überraschenden Showdown.

Mir hat dieses Buch einige Stunden großer Lesefreude bereitet. Es geht thrillertypisch natürlich blutig zu, aber der Autor geht niemals zu sehr in unnötige Details. Einfach fesselnd und super durchdacht – kann ich nur empfehlen!

Veröffentlicht am 31.08.2017

Evan mit Schwächen ...

Projekt Orphan
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Den ersten Band der Reihe „Orphan X“ fand ich einfach spitzenmäßig, so war meine Vorfreude auf die Fortsetzung natürlich riesengroß und ich wurde nicht enttäuscht. Im direkten Vergleich fand ich „Projekt ...

Den ersten Band der Reihe „Orphan X“ fand ich einfach spitzenmäßig, so war meine Vorfreude auf die Fortsetzung natürlich riesengroß und ich wurde nicht enttäuscht. Im direkten Vergleich fand ich „Projekt Orphan“ zwar einen Tick schwächer als den Vorgänger, aber das lag nur daran, dass die Schauplätze irgendwie etwas begrenzt sind.
Für Fans von hartgesottenen Einzelkämpfern im Stil eines „Transporter“, James Bond oder Jason Bourne ist dieses Buch genau das Richtige: teils recht blutige Auseinandersetzungen, bei denen doch am Ende immer das Gute siegt.

Hauptperson ist der Mittdreißiger Evan Smoak, der auf seine Umgebung eigentlich recht durchschnittlich und harmlos wirken mag, doch hinter der Fassade steckt ein extrem gut ausgebildeter Killer, der früher unter dem Decknamen „Orphan X“ tätig war. Inzwischen hat er seinem offiziellen Berufsleben allerdings den Rücken gekehrt und ist nur noch auf eigene Faust unterwegs. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in größter Not zu helfen und dabei nie einen Unschuldigen zu töten – die Schuldigen allerdings haben wenig zu lachen, wenn er sie erst mal gefunden hat.

Im zweiten Band der Reihe gerät Evan leider selbst in größte Not – und das mehr oder weniger fast durch Zufall. Gejagt wird er eigentlich von seinen früheren Orphan-Kollegen, doch gefangen genommen hat ihn ein mysteriöser Unbekannter – und das nur des schnöden Geldes wegen. Evan bleibt nicht viel Zeit, denn er muss einem Mädchen helfen, das Opfer eines brutalen Menschenhändlers wurde. Und dann ist da auch noch ein kleiner Junge, der ebenfalls auf Rettung hofft.
So tragisch wie sich das Ganze anhört, so ist es dann auch: wir dürfen sehr viel an Evans Gedanken teilhaben, wir erleben ihn als mitunter auch sehr verletzlichen Charakter. Emotionen spielen eine große Rolle in diesem Thriller – und nicht nur in Form körperlichen Schmerzes.
Schmerz, Blut, diverse gut erklärte Kampfkniffe, die man nicht am eigenen Leib spüren möchte und zahlreiche Tote durch alle möglichen Ursachen machen das Buch für zartbesaitete Leser vielleicht nicht zum größten Vergnügen. Man muss schon wirklich Fan solcher actiongeladenen Stories sein, bei denen auch Tarantino gerne Regie führt.

Da Evan die meiste Zeit gefangen gehalten wird, beschränkt sich die Handlung auf eher wenige Schauplätze. Üblicherweise wird bei solchen Geschichten gefühlte zehn Mal um den Erdball gejettet, aber das hält sich hier in Grenzen. Trotzdem kommt natürlich keine Langeweile auf, sondern das Buch weiß von Anfang bis zum Ende zu fesseln.
Über ein Wiedersehen mit einigen Figuren aus dem Vorgängerband habe ich mich sehr gefreut, Überraschungen inklusive.
Wer Band 1 noch nicht gelesen hat, dem würde ich dazu raten, aber auch ohne Vorkenntnisse könnte man „Projekt Orphan“ ohne Verständnisschwierigkeiten genießen.

Veröffentlicht am 26.08.2017

Fesselnd von Anfang bis Ende ...

Todesreigen
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Nach einer längeren Leseflaute war dieses Buch mein erstes richtiges Highlight. Es hat zwar über 500 Seiten, aber es hätten auch gerne noch einmal so viele sein dürfen, denn bei dem tollen Schreibstil ...

Nach einer längeren Leseflaute war dieses Buch mein erstes richtiges Highlight. Es hat zwar über 500 Seiten, aber es hätten auch gerne noch einmal so viele sein dürfen, denn bei dem tollen Schreibstil will man ständig weiterlesen.
Es ist aber nicht nur der lockere, atmosphärische Schreibstil von Andreas Gruber, der mich immer wieder begeistert, sondern vor allem auch seine Protagonisten, die mir längst ans Leserherz gewachsen sind. Nach „Todesfrist“, „Todesurteil“ und „Todesmärchen“ dürfen wir inzwischen schon den vierten Fall mit dem sehr gewöhnungsbedürftigen Profiler Maarten S. Sneijder und seiner sympathischen (Ex-)Kollegin Sabine Nemez genießen.
Sneijder mag ich persönlich eigentlich sehr gerne, denn er ist ein Einzelgänger, der seine Mitmenschen meist nicht leiden kann, der sich aber liebevoll um einen zugelaufenen Hund kümmert. Genau mein Ding …  Er ist ein brillianter Fallanalytiker, nimmt aber gerne Pfade abseits des Dienstwegs, um ans Ziel zu gelangen.
Sabine hat mit den Eigenheiten von Maarten manchmal noch große Probleme, aber die beiden sind ein tolles Team, das noch unterstützt wird von Tina Martinelli, einer ebenfalls sehr liebenswürdigen Person.

Dieses Buch beginnt mit einer Szene, die echt Gänsehaut verursacht und über die wir uns alle wahrscheinlich schon Gedanken gemacht haben: ein Geisterfahrer ist auf der Autobahn unterwegs. Drei LKW-Fahrer schließen sich zusammen und wollen diesen stoppen. Eine Situation, die mich sofort gefesselt hat und Andreas Gruber schafft es, diese Spannung bis zur letzten Seite aufrecht zu erhalten. Wirklich einfach mitreißend und extrem gut geschrieben.
Der Kriminalfall entpuppt sich dann als nicht ganz klassischer Rachefeldzug. Doch wer sich an wem rächen will, das wird wirklich erst ganz zum Ende klar. Ein Mann will den Tod seiner Familie aufklären und geht dabei scheinbar über Leichen. Man schwankt als Leser zwischen Sympathie und Antipathie für Hardy und wenn man die Dinge aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet, erscheinen immer neue Facetten des Geschehens.
Auch sehr schön an dieser Reihe: blutige Szenen werden nicht unnötig ausgeschmückt, so dass auch Leser mit nicht so starkem Magen gerne zugreifen können.
Einfach ein grandioser Thriller, der allerbeste Leseunterhaltung bietet und durchgehende Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.
Und wichtig noch für alle Tierliebhaber: kein Vierbeiner kommt zu Schaden, darauf kann man sich bei diesem Autor eigentlich fast immer verlassen. 

Veröffentlicht am 21.08.2017

Mit sehr viel Tiefgang ...

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
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Die Buchreihe um Konstantin Dühnfort, genannt „Tino“, gehört zu meinen absoluten Favoriten. So habe ich mich natürlich schon extrem auf Nachschub gefreut und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht.
Inzwischen ...

Die Buchreihe um Konstantin Dühnfort, genannt „Tino“, gehört zu meinen absoluten Favoriten. So habe ich mich natürlich schon extrem auf Nachschub gefreut und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht.
Inzwischen sind Tino und seine Gina ja ein glückliches Paar, das sogar Nachwuchs erwartet, aber da beginnt auch schon die tragische Seite des Buches. Ich will nicht zu viel verraten, aber es wird sehr persönlich und emotional. Diese Komponente liebe ich auch immer sehr an Buchreihen, denn durch die privaten Informationen aus dem Leben der Protagonisten wachsen einem diese doch noch viel mehr ans Herz und man fiebert mit ihnen mit.
Was den Kriminalfall betrifft: da musste ich mich stellenweise schon etwas konzentrieren, da irgendwie viele Personen ähnliche Dinge erleben oder erlebt haben, so dass man das manchmal fast etwas durcheinander bringen könnte. Aber es war – wie immer – sehr spannend geschrieben und prima durchdacht. Auch hier waren die Themen mit sehr vielen Emotionen verknüpft, das zog sich wie ein roter Faden durch das Buch.
Mir hat der neueste Teil der Reihe wieder wirklich super gefallen. Der lebendige Schreibstil und die sympathischen Protagonisten sind einfach ein Garant für beste Krimiunterhaltung. Freu mich schon auf den nächsten Band!

Veröffentlicht am 12.04.2017

Urlaubsfeeling und Spannung

Gefährlicher Lavendel (Ein-Leon-Ritter-Krimi 3)
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Die Geschichte:
Der Rechtsmediziner Leon Ritter hat seinen Job in Frankfurt aufgegeben und sich in der schönen Provence niedergelassen. Hier hat er ein wunderschönes, altes Haus geerbt und ist inzwischen ...

Die Geschichte:
Der Rechtsmediziner Leon Ritter hat seinen Job in Frankfurt aufgegeben und sich in der schönen Provence niedergelassen. Hier hat er ein wunderschönes, altes Haus geerbt und ist inzwischen mit der Polizistin Isabelle liiert.
Ein geruhsames Leben kann er allerdings trotzdem nicht führen, denn regelmäßig treiben brutale Mörder in der südfranzösischen Idylle ihr Unwesen. So auch im dritten Teil der Krimireihe: ein bekannter Richter verschwindet spurlos und nach einigen Tagen taucht seine furchtbar zugerichtete Leiche in einem Parkhaus wieder auf. Er bleibt leider nicht das einzige Opfer des skrupellosen Folterkillers. Doch was steckt dahinter?
Leon gibt sich mal wieder nicht damit zufrieden, die Toten zu untersuchen. Er steckt seine Nase wieder ganz tief in die Ermittlungen und stößt dabei auf großen Widerstand. Aber er findet auch eine ganz heiße Spur und diese führt ihn in die Vergangenheit – und in Lebensgefahr!

Meine Meinung:
Diese Krimireihe gehört zu meinen absoluten Favoriten, denn ich liebe die Schauplätze und die Protagonisten. Es ist immer etwas Besonderes, wenn man ein Buch liest und sofort die Schauplätze lebendig im Kopf hat. Natürlich funktioniert das bei Remy Eyssen auch ganz gut, wenn man die Gegend noch nicht selbst besucht hat, denn sein Schreibstil ist sehr eindrücklich und atmosphärisch. Es ist einfach wie ein kleiner Urlaub, wenn man beim Lesen den Geruch von Pinien in der Nase hat oder das Rauschen des Meeres hört.

Leon Ritter und seine Freundin Isabelle, sowie deren Tochter sind lange nicht die einzigen sympathischen Personen in diesen Büchern. Es gibt viele weitere Figuren, die ich schon sehr liebgewonnen habe: beispielsweise den rollstuhlfahrenden Jean-Claude mit seinem gefräßigen Hund oder Véronique, die Boule-Königin. Alle wirken sehr lebensecht und wenn man die Vorgängerbände schon gelesen hat, weiß man noch mehr über ihr Leben, was ihnen zusätzlich Tiefe verleiht.
Übrigens würde ich – wie eigentlich bei jeder Reihe – immer dazu raten, alle Bände zu lesen. Für die Klärung des Falles ist es zwar nicht unbedingt erforderlich, aber die Lebensgeschichte der Protagonisten entwickelt sich ja stetig weiter und das sollte man nicht verpassen.

Über mangelnde Spannung kann man sich nicht beklagen und obwohl ich dachte, ich hätte den Mörder schon bald entlarvt, lag ich doch erst mal absolut daneben. Sehr gut ausgedacht, mit vielen Wendungen und Überraschungen, die für echt fesselndes Lesevergnügen sorgen. Für zartbesaitete Leser noch der Hinweis, dass doch recht viel Blut fließt und einige unschöne Folterszenen beschrieben werden. Aber es wird nichts unnötig in die Länge gezogen, man kann es ganz gut lesen und kann danach noch ruhig schlafen.

Fazit:
Diese Krimireihe ist nicht nur hochspannend und ich mag die Protagonisten sehr, sondern sie entführt mich auch immer in meine 2. Heimat mit garantiertem Urlaubsfeeling! Kann kaum die Fortsetzung erwarten!