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Veröffentlicht am 05.08.2021

Für das Leben und die Liebe ist niemand zu alt

Ziemlich turbulente Zeiten
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Inhaltsangabe:
Ilona, die am Chiemsee einen Delikatessenladen führt, liebt das Leben. Dazu gehören nicht nur ihre zwei besten Freundinnen Anna und Zoe, sondern auch gutes Essen mit dem entspre-chenden ...

Inhaltsangabe:
Ilona, die am Chiemsee einen Delikatessenladen führt, liebt das Leben. Dazu gehören nicht nur ihre zwei besten Freundinnen Anna und Zoe, sondern auch gutes Essen mit dem entspre-chenden Getränk und so hat sich bei Ilona das eine oder andere Pölsterchen verirrt und blieb. Das alles wäre nicht so schlimm, wäre da nicht der Biobauer Chris. Er lebt in der Toskana und betreibt dort einen Hofladen bei dem Ilona regelmäßig ihre Ware bezieht. Bei einem Telefonat merken beide, dass sie dieselbe Wellenlänge haben und als Chris sie kurzerhand in die Toskana einlädt, ist Ilona von dieser Idee begeistert. Sie hat Chris bezüglich ihres Alters und ihrer Figur angeschwindelt und bei einer persönlichen Begegnung wurde dieser aufflie-gen. Deshalb möchte sie diese Einladung nicht annehmen, aber die Rechnung hat sie ohne Anna und Zoe gemacht. Beide überreden sie doch hinzufahren und laden sich gleich mit ein. So begeben sich die drei Freundinnen in ein italienisches Abenteuer.

Ziemlich turbulente Zeiten ist der neue Roman von Angelika Schwarzhuber, der jetzt im Blanvalet Verlag erschienen ist. Mit großer Begeisterung habe ich schon den vorherigen Band „Ziemlich hitzige Zeiten“ gelesen und als ich erfuhr, dass es einen zweiten Roman geben wird, stieg meine Vorfreude. An dieser Stelle möchte ich gerne erwähnen, dass die zwei Romane zwar aus einer Reihe stammen, aber völlig unabhängig voneinander lesbar sind.
Wie schon bei dem ersten Band liebe ich dieses lustig gestaltete Cover. Ein Eyecatcher, der schon auf eine witzige Story hinweist.

Der flüssige und leichte Schreibstil von der Autorin ließ mich sofort in die Geschichte um Ilona ein- und abtauchen. Schon bei der ersten Seite konnte ich mich vor Lachen kaum hal-ten und das ist genau das, was ich an Angelikas Erzählstil so liebe: ihren Wortwitz mit der entsprechenden Situationskomik. Sie schreibt so detailliert und greifbar, dass sich automa-tisch mein Kopfkino anstellt und ich diese Handlung als Film sehe. Einfach grandios! Aber nicht nur mit ihrem Erzählstil kann die Autorin mich überzeugen, sondern auch mit ihren sehr authentischen und lebensbejahenden Charakteren. Mit all ihren Ecken und Kanten wir-ken sie auf mich, wie aus dem Leben gegriffen und man meint, sie über Jahre hinweg zu kennen. Jede einzelne Figur hat ihren Platz und passt sich perfekt in die Geschichte ein. Da-zu kommen noch der abgestimmte Dialog und der entsprechende Wortwitz, der das Bild bril-lant abrundet. Da die Handlung überwiegend in der Toskana spielt, freute ich mich auf einen Kurztrip dorthin. Während des Lesens verliebte ich mich in die traumhafte Beschreibung dieser Gegend und am liebsten hätte ich meine Koffer gepackt und wäre dort hingereist. So aber konnte ich mich leider nur buchtechnisch mit Ilona und ihren Freundinnen auf Reisen begeben. Die Handlung ist ein witziger Roman über Freundschaft, Ehrlichkeit und Liebe. Über den Inhalt möchte ich jetzt eigentlich auch gar nicht viel schreiben, denn sonst würde womöglich spoilern und das möchte niemand. Ich kann nur eins versprechen: dieser Roman hat seinem Namen aller Ehre gemacht, denn dem Leser stehen wirklich ziemlich turbulente Zeiten mit Ilona und Co bevor.
Wer beim Lesen Appetit auf die eine oder andere kulinarische Köstlichkeit bekommen haben sollte, der findet am Ende dieses Romans ein paar Rezepte zum Nachkochen. Viel Spaß und gutes Gelingen!!!

Dieses Buch muss ich einfach nur weiterempfehlen, denn es ist ein spritzig witziger Roman über das Leben und ganz egal wie alt man ist: das Leben hält einige Überraschungen parat, man muss sich nur darauf einlassen!

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Humorvoll und nachdenklich zugleich

Erben wollen sie alle
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Inhaltsangabe:
Anstatt in ihrer Finca auf Mallorca zu versauern, will es die 75jährige Bianca noch einmal so richtig krachen lassen. Zusammen mit ihrem neuen Freund Wolfgang will sie die ganze Welt bereisen ...

Inhaltsangabe:
Anstatt in ihrer Finca auf Mallorca zu versauern, will es die 75jährige Bianca noch einmal so richtig krachen lassen. Zusammen mit ihrem neuen Freund Wolfgang will sie die ganze Welt bereisen und dabei das Geld mit vollen Händen ausgeben. Ein toller Gedanke, aber lei-der hat sie die Rechnung ohne ihre Familie gemacht. Ihre beiden Kinder Anja und Steffan haben sich nur sporadisch alle Jubeljahre mal bei ihr gemeldet und nun stehen sie urplötz-lich vor Biancas Haustür. Was soll sie davon halten? Sind sie wirklich nur zum Geburtstag angereist oder steckt da vielleicht mehr dahinter? Irgendwann kommt der wahre Grund zum Vorschein: die beiden Kinder sorgen sich um Ihr Erbe!

Erben wollen sie alle von Tessa Hennig ist der neuste Roman, der jetzt im Juli 2021 im Ull-stein Verlag erschienen ist. Nachdem ich schon einige Male mit der Autorin auf Urlaubsrei-sen gegangen bin und mir diese immer so viel Spaß bereitet haben, wusste ich sofort, dass ich auch diese Reise unbedingt buchen musste. Das Buchcover strahlt so viel Humor aus, dass man als Leser sofort weiß, dass es hier lustig werden wird. Ach, ich liebe diese Covers, sie sind ein wahrer Hingucker!

Tessa Hennigs Schreibstil ist leicht und flüssig und lässt den Leser sofort in die Geschichte um Bianca ein und abtauchen. Aber nicht nur der Schreibstil kann mich immer wieder auf ein Neues überzeugen, es ist auch der eingestreute Wortwitz und die dazugehörige Situati-onskomik, die mein Herz immer höherschlagen lassen. Ernste Themen gepaart mit einer humorvollen Leichtigkeit und genau diese Mischung schaffen die allerwenigsten Autoren. Tessa Hennig ist eine davon und kann auch in diesem Roman auf ganzer Linie brillieren. Allerdings ist dies nur ein kleiner Teil, auch mit der Auswahl an ihren Charakteren beweist sie immer wieder ein gutes Händchen. Ob es Bianca, ihre Familie oder die mallorquinischen Freunde sind, sie harmonieren perfekt zusammen. Allesamt wirken sie auf mich, als ob man diese mitten aus dem Leben gegriffen hat – authentisch und lebensnah! Die 75jährige Bian-ca, die mit ihrem neuen Freund Wolfgang etwas Verrücktes unternehmen möchte. Biancas Kinder Anja und Steffen hatten in der Vergangenheit eher selten Zeit für ihre Mutter und so ist das Verhältnis zwischen den drein ein wenig abgekühlt. Luisa, die Anjas Tochter und demzufolge Biancas Enkelin, hat ihre Oma schon oft auf Mallorca besucht und die beiden haben ein tolles Oma-Enkel-Verhältnis. Wolfgang, der neue Freund an Biancas Seite, scheint für Bianca das pure Glück zu sein, denn in seinem Beisein blüht sie regelrecht auf. Alejandro, ist nicht nur Biancas Nachbar, sondern auch ein guter Freund, aber seine Krank-heit schreitet sehr schnell voran.
Die Romanhandlung ist quasi nichts Neues, denn irgendwo passiert sie immer und immer wieder. Die Mutter verliebt sich und plötzlich macht sie Sachen, von denen sie vorher noch nie geträumt bzw. erzählt hat. Diese Entwicklung sehen die Kinder meistens mit Argwohn, denn anstatt sich mit ihrer Mutter zu freuen, dass sie ihr persönliches Glück gefunden hat, bangen sie um ihr Erben. Wie schon in ihren Romanen zuvor, hat sich Tessa Hennig hier auch eine Alltagssituation herausgesucht, um daraus eine Geschichte zu kreieren. Biancas Geschichte, die mit einer gewissen Ernsthaftigkeit, aber auch mit dem einen oder anderen Augenzwickern erzählt wird. Diese bevorstehenden Reisepläne machen das unmögliche Wahr. Anja und Steffen fahren zu ihrer Mutter und was sie dort erwartet, hätte so keiner ge-ahnt. Mehr möchte ich zu dieser Geschichte nicht schreiben, sonst laufe ich Gefahr zu spoi-lern. Das will keiner, denn dieses Buch will bzw. muss gelesen werden.

Für mich war es eine humorvolle und zugleich nachdenkliche Geschichte, die einige Wen-dungen parat hatte, mit denen ich nie und nimmer gerechnet hätte. Ein perfekter Roman, der mich wieder in seinen Bann ziehen konnte. 5 von 5 Sternen und ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 07.07.2021

Authentisch und emotional

Die Frau im Park
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Inhaltsangabe:
Beruflich kann es für die Schauspielerin Eva Rosenberg nicht besser laufen: sie soll die Hauptrolle in einer Serie bekommen. Leider währt die Freude nicht lange, denn ein schwerer Unfall ...

Inhaltsangabe:
Beruflich kann es für die Schauspielerin Eva Rosenberg nicht besser laufen: sie soll die Hauptrolle in einer Serie bekommen. Leider währt die Freude nicht lange, denn ein schwerer Unfall beendet vorzeitig ihre Karriere. Ihre damals 5jährige Tochter Alisa, die mit ihr im Auto sitzt, wird so schwer verletzt, so dass sie für ihr restliches Leben im Rollstuhl sitzen muss. 15 Jahre lang umsorgt Eva ihre Tochter und nun eröffnet diese, dass sie, mit ihrem besten Freund, fürs Studium nach Berlin ziehen will. Für Eva bricht eine Welt zusammen und ihr Mann Johannes ist hier auch keine große Stütze. Jetzt bleibt die Frage: was soll sie ohne Alisa anfangen? Kann sie noch einmal als Schauspielerin arbeiten? Und wie wird ihre Ehe mit Johannes weitergehen? Um den Kopf ein wenig klarer zu bekommen, macht sie lan-ge Spaziergänge durch den Englischen Garten und dabei trifft sie auf Ben. Er ist ein attrakti-ver Sportlehrer, der immer ein offenes Ohr für Eva hat. Wird sie mit seiner Hilfe ihre Wün-sche und Ziele verwirklichen können?

Die Frau im Park ist der aktuelle Roman von Ella Janek, der im Juli 2021 im Knauer Verlag erschienen ist. Vielen werden mit dem Namen Ella Janek nichts anfangen können, aber viel-leicht mit ihrem Klarnamen Angelika Schwarzhuber, unter dem sie schon zahlreiche Roma-ne veröffentlicht hat. Das wunderschöne Cover und auch der Klapptext haben meine Neu-gierde mehr als nur geweckt.

Der flüssige und leichte Schreibstil hat mich sofort begeistert. Seite um Seite tauchte ich in Evas Geschichte ein und ab. Was mir auch bei den authentischen Charakteren nicht beson-ders schwer fiel. Ella Janek hat hier Figuren erschaffen, in die ich mich sehr gut hineinver-setzen konnte. Die Handlung ist mitten aus dem Leben gegriffen worden. Jedes Elternpaar wird diese Situation schon einmal miterlebt haben bzw. noch erleben. Wenn das eigene Kind auszieht beginnt automatisch ein neuer Lebensabschnitt und der Familienmittelpunkt ver-schiebt sich. Die Autorin hat genau diese Phase perfekt eingefangen und wiedergegeben. Ich durfte miterleben, wie Eva, nach dem Auszug ihrer Tochter, in eine Leere fiel. Zudem merk-te sie auch, wie es um ihre Ehe stand, denn Johannes lebte ausschließlich für seinen Job. Keine Gespräche, keinen Gedankenaustausch und so musste Eva selbst einen Weg aus ihrer „Krise“ finden. Da lief ihr Ben gerade zum richtigen Zeitpunkt über den Weg. Bei ihm fand sie alles, aber war das genau das was sie wollte? Einen neuen Partner?

Die Frau im Park ist eine emotionale Geschichte über Eva, die einen neuen Lebensweg fin-den möchte.
Für mich war dieses Buch ein Lesehighlight und kann es nur weiterempfehlen.
5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Gut Greifenau schliesst (leider) seine Pforten

Gut Greifenau - Sternenwende
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Inhaltsangabe:
In Deutschland spitzt sich die politische und wirtschaftliche Lage immer weiter zu und das bekommt auch das Gut Greifenau zu spüren. Konstantin setzt alle Hebel in Bewegung um das Gut vor ...

Inhaltsangabe:
In Deutschland spitzt sich die politische und wirtschaftliche Lage immer weiter zu und das bekommt auch das Gut Greifenau zu spüren. Konstantin setzt alle Hebel in Bewegung um das Gut vor dem Ruin zu bewahren und hofft auf finanzielle Hilfen. Ob er diese bekommen wird ist fraglich. Aber auch in Berlin überschlagen sich die Ereignisse und dies nicht nur aus politischer Hinsicht. Katharina muss einen herben Schicksalsschlag einstecken und als ob dies nicht schon genug wäre, gibt es noch familiäre Streitigkeiten. Wie Katharinas Zukunft aussehen wird, bleibt abzuwarten.

Gut Greifenau „Sternenwende“ von Hanna Caspian ist der sechste und letzte Teil dieser er-folgreichen und großartigen Familiensaga. Eigentlich sollte schon nach dem dritten Band dieser Geschichte um Familie Auwitz-Aarhayn Schluss sein, aber die begeisterten Leser und der Megaerfolg überzeugte die Autorin so sehr, so dass sie letztendlich noch drei Bände fol-gen ließ. Seit der ersten Stunde bin ich ein riesengroßer Fan dieser Saga und mit jedem neu-en Band keimte die Frage auf: wie wird es mit und um das Gut weitergehen? Jedes Mal fie-berte ich dem neuen Buch entgegen und freute mich auf neue Geschichten um die Familie Auwitz – Aarhayn. So auch jetzt…..allerdings auch mit der einen oder anderen Träne im Au-ge, denn hiermit schließt Gut Greifenau endgültig seine Tore.

Wie schon in den vorherigen Bänden ist der Schreibstil der Autorin flüssig und bildhaft, so dass ich ab dem ersten Satz in die Geschichte ein und abtauchen konnte. Wer die ersten fünf Bände gelesen hat, weiß wie ich mich fühle: es ist eine Art nach Hause kommen! Nach etli-chen Monaten freut man sich, die alten Bekannten wiederzusehen. Nach wie vor bin ich im-mer noch fasziniert darüber, in welch zeitaufwendiger und detaillierter Kleinstarbeit Hanna Caspian geschichtliche Ereignisse zusammenträgt und diese in ihre Geschichte verwebt. Wow und genau das ist das Erfolgsgeheimnis, was diese Familiensaga ausmacht: eine fiktive Geschichte wird in wahren politischen Begebenheiten eingebettet und dadurch bekommt sie eine Authentizität, die nicht reeller sein kann. Aber nicht nur die geschichtlichen Ereignisse lassen die Handlung so authentisch erscheinen, sondern auch die Charaktere. Was habe ich in fünf Bänden nicht alles mit ihnen erleben dürfen und manchmal fragte ich mich: kann oder wird da noch was passieren? Prompt ließ die Autorin Buch für Buch ihre „Kinder“ neue emotionale und spannende Episoden erzählen. Auch in Band 6 reißen die Ereignisse um die Gutsbewohner und deren Familien nicht ab. Konstantin, der sich um sein Gut mehr Sorgen macht als um seine Familie. Rebecca, die um ihre kleine Familie kämpft. Katharina, die sich nach einem Schicksalsschlag, um ihre Zukunft und die ihrer Kinder sorgt. Albert Sonntag, der endlich sein Glück finden darf. Alexander, der nach einem schweren Unfall wieder neu anfangen muss. Aber nicht nur bei den Gutsbewohnern pulsiert das Leben, auch bei den Dienstboten überschlagen sich die Ereignisse. Leider musste ich mich von einem sehr lieb-gewonnenen Menschen verabschieden, aber auch die freudigen Botschaften ließen nicht all-zu lange auf sich warten. Wie schon oben erwähnt, hat die Autorin politische und wirtschaft-lichen Hintergrundinformationen gesammelt, um diese in die Geschichte einzuweben. In diesem Band werden die Jahre 1928 bis 1932 behandelt. Ausführlich und detailliert be-schreibt sie die Situation, denen die Menschen damals ausgesetzt waren. Wie sich die Nazis und deren Politik immer weiter ausbreitete und der Judenhass bundesweit seine Kreise zog. Auch mit welchen Nöten und Sorgen die Gutsherren zu kämpfen hatten, um ihre Höfe nicht zu verlieren. Wer jetzt denkt, dass genau dieser Teil langweilig werden wird, der irrt sich gewaltig. Dieser Teil ist das berühmte I -Tüpfelchen auf dem Ganzen. Ich habe mit den Be-wohnern mitgefiebert, gelitten und auch gefreut, wenn es aufwärts ging oder freudige Ereig-nisse bevorstanden.
Am 31.12.1932 endet diese Geschichte und genau mit diesem Tag schlossen sich auch die Pforten von Gut Greifenau. Schade, aber wie heißt es so schön: wenn es am Schönsten ist, sollte man gehen. Danke liebe Hanna Caspian für diese ereignisreiche, spannende und wun-derbare Familiensaga. Ich werde diese Familie Auwitz-Aarhayn und ihre Dienstboten ver-missen.

Ich kann und muss diese 6tlg. Familiensaga nur weiterempfehlen. Für mich ist sie nach wie vor ein Lesehighlight und auch für den letzten Band gibt es 5 Sterne (auch wenn er mehr verdient hätte).
Tschüss Gut Greifenau


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Veröffentlicht am 02.06.2021

Eine Reise nach Bar Harbor

Sehnsucht in Aquamarin
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Inhaltsangabe:

Eva Michaelis hat ihre zwei Töchter Jette und Polly sehr früh verlassen, so dass diese bei ihrem Vater und dessen neuer Frau aufwuchsen. Während Polly kein Interesse mehr an ihre leibliche ...

Inhaltsangabe:

Eva Michaelis hat ihre zwei Töchter Jette und Polly sehr früh verlassen, so dass diese bei ihrem Vater und dessen neuer Frau aufwuchsen. Während Polly kein Interesse mehr an ihre leibliche Mutter hat, will Jette sie unbedingt wiederfinden und treffen. Nach jahrelanger Suche scheint Eve in einem Hotel in Bar Harbor gesehen worden zu sein. Voller Euphorie berichtet Jette Polly ihren Erfolg und auch von dem Plan nach Maine fliegen zu wollen. Nur Polly will nicht, denn dieses Thema „Mutter“ ist für sie beendet. Nach langer Diskussion machen sich beide auf die Reise nach Bar Harbor und dort wartet eine sehr emotionale und turbulente Zeit auf die beiden Schwestern.

Sehnsucht in Aquamarin ist der neuste Roman von der Autorin Miriam Covi. Einige ihrer Romane kenne ich zwar per Buchtitel, aber gelesen habe ich bis dato noch keinen von ihr. Das sommerliche Buchcover und der Klapptext haben meine Neugierde so sehr geweckt, so dass ich diesen Roman einfach lesen musste und somit mein kleines Buchdebüt feiern durfte.

Der leichte und flüssige Schreibstil der Autorin ließ mich sofort in die Geschichte um die zwei Schwestern ein und abtauchen. Seite um Seite verliebte ich mich immer mehr in diesen Roman und so reiste ich ganz spontan nach Maine besser geschrieben nach Bar Harbor. Was für eine herrliche Landschaft. Nein, ich war noch nicht da, aber dank der detaillierten Beschreibung der Kulisse, konnte ich mir diese Gegend nur allzu gut vorstellen. Ach, was würde ich jetzt dafür geben, die Koffer zu packen zu und dort ein paar Wochen Urlaub verbringen zu dürfen. Nicht nur bei den Schauplätzen hat Miriam Covi ein gutes Händchen bewiesen, sondern auch bei den Charakteren. Diese waren so facettenreicht und authentisch dargestellt, so dass man das Gefühl hatte, diese schon seit etlichen Jahren zu kennen. Jette, die Rastlose, die gerne neue Jobs oder Länder kennenlernt. Polly, die Beständige, die lieber alles beim Alten belässt als neue Herausforderungen anzunehmen. Liam, der seine Tochter und seinen Job über alles liebt. Eve, die endlich ihr Glück gefunden hat. Hinzu kommen noch die zahlreichen Nebencharaktere, die ich genauso geliebt habe wie die Hauptakteure.

Die Handlung ist eine emotionale Geschichte über zwei Schwestern, die nicht unterschiedlich hätten sein können. Jette, die sich nichts sehnlicher wünscht als endlich ihre Mutter wieder zusehen und Polly, die mit diesem Thema einfach in Ruhe gelassen werden möchte. Nicht liegt ihr ferner als ihre Mutter zu begegnen und jetzt soll sie auch noch in dem National Park campen auf dem ihre Mutter arbeitet? Das ist Polly einfach zu viel, aber als sie auf den Ranger Liam trifft scheint sie ihre Meinung ein wenig zu ändern. Aber wird sie ihr Herz für Liam öffnen können? Jette scheint da ein wenig aufgeschlossener zu sein, denn der Hummerfischer Owen erobert ihr Herz. Wie werden die Liebesromanzen der beiden weitergehen? Wird es das eine oder andere Happy End geben? Werden die beiden das klärende Gespräch mit ihrer Mutter führen und wie wird es danach aussehen? Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass Miriam Covi einigen Hauptdarstellern ihre persönliche Geschichte gegeben hat, um aus diesen zahlreichen Handlungssträngen eine komplexe wundervolle emotionale Geschichte zu zaubern. Es hat mir so großen Spaß bereitet Jette, Polly, Liam oder auch Eve auf ihrem Weg zu begleiten. Zudem hat es die Autorin geschafft, eine Familiengeschichte zu schreiben, die weit mehr zu bieten hat. Eine Geschichte die von Wut, Trauer, Vergebung, Enttäuschung, Angst und Hoffnung handelt und zum Nachdenken anregt.

Wer Lust und Appetit bekommen haben sollte, der findet am Ende dieses Buches ein tolles Backrezept und kann es ausprobieren.

Für mich hat sich die Reise nach Maine voll und ganz ausgezahlt, denn dieser Roman hat in Windeseile mein Herz erobert (was nicht allzu oft vorkommt). Sehnsucht in Aquamarin ist eine emotionale und spannende Geschichte, die mich verzaubern konnte.

5 Sterne und ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen!

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