Düster, atmosphärisch und märchenhaft
Der Bär und die NachtigallDie Geschichte, tief in den Wäldern des alten Russlands, hat mich sofort in den Bann gezogen. Durch den bildhaften Schreibstil, voller naturbezogener Vergleiche, wird man sofort in die Welt hineingezogen ...
Die Geschichte, tief in den Wäldern des alten Russlands, hat mich sofort in den Bann gezogen. Durch den bildhaften Schreibstil, voller naturbezogener Vergleiche, wird man sofort in die Welt hineingezogen und spürt die eisige Kälte auf der Haut. Besonders die vielen Einflüsse aus der russischen Sagenwelt waren spannend umgesetzt und haben immer wieder Lust auf mehr gemacht.
Wasja als Hauptprotagonistin hat mir supergut gefallen. Auch wenn sie am Anfang noch sehr jung ist und vor allem als wildes, kleines Mädchen auftritt, hab ich sie mit den vergehenden Jahren ins Herz geschlossen. Vor allem ihr einzigartiges Wesen und dass sie sich nicht dem üblichen Rollenbild der damaligen Zeit unterordnen will, hat sie sympathisch gemacht und mich mit ihr mitfiebern lassen.
Das einzige was mich ein wenig gestört hat, ist der teilweise wirre Erzählstil, vor allem in der ersten Hälfte des Buches. Er springt von einer Sicht zu anderen und teilweise wechselt mitten im Gespräch der Ort und es wird z. B. Erzählt was gerade in Moskau vor sich geht. Dann geht's wieder zurück zum ursprünglichen Gespräch 😵 Auch wusste ich lange Zeit nicht wo die Geschichte eigentlich hin will, wer hier die Hauptperson sein soll und was für eine Art Geschichte das wird. Sobald sie dann aber mal so richtig ins Rollen kam, gings nur noch bergauf. Die Spannung stieg und die Atmosphäre wurde immer packender, bis hin zu einem dramatischen Finale.
Insgesamt also ein toller historischer Fantasyroman, der besonders das Interesse für russische Mythologie weckt. Zum Glück liegt der zweite Teil schon auf meinem Nachttisch 🤩