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Veröffentlicht am 15.08.2021

Zwischen den Fronten

Schach mit dem Tod
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„Schach mit dem Tod“ ist ein spannender Roman des dänischen Autors Steffen Jacobsen.

Die Handlung ist während und nach dem Zweiten Weltkrieg angesiedelt. Der Elektroingenieur David Adler arbeitet als ...

„Schach mit dem Tod“ ist ein spannender Roman des dänischen Autors Steffen Jacobsen.

Die Handlung ist während und nach dem Zweiten Weltkrieg angesiedelt. Der Elektroingenieur David Adler arbeitet als Assistent des dänischen Physiker Niels Bohr an einer gefährlichen Waffe, sitzt aber zwischen den Stühlen, da er als Spion für die Sowjetunion tätig ist.

Das Buch beginnt mit einer kurzen Einführung, in der es interessante Fakten zum Manhattan-Projekt gibt. Somit wir schnell deutlich, dass dieser Roman nicht rein fiktiv ist, sondern Steffen Jacobsen sich ausgiebig mit den damaligen Forschungen im Bereich der Physik beschäftigt hat. Auch seine Charaktere sind ein Mischung aus bekannten Physikern – wie Niels Bohr, Robert Oppenheimer – und fiktiven Charakteren. David Adler ist ein interessanter Charakter, dessen innerer Zwiespalt sehr gut dargestellt wird. Der Handlungsort wechselt zwischen London, New Mexico und Washington.

Nachdem ich einmal mit dem Buch angefangen hatte, konnte ich es nur schwer aus der Hand legen. Die Mischung aus Fiktion und Fakten ist dem Autor ausgesprochen gut gelungen. Die historischen Details sind so gut mit der Handlung verflochten, das es nur gut ist, dass in dem Nachwort nochmals deutlich wird, dass es sich um einen fiktiven Roman handelt, da hier alles so gut passt, dass ich mir direkt vorstellen konnte, dass sich alles genau so wie beschriebenen, abgespielt hat.

Das Buch ist ein spannender historischer Politthriller, den ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Über Trauer, Verlust, Freundschaft und Hoffnung

Der Mauersegler
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„Der Mauersegler“ ist nach „Marianengraben“ das zweite Roman der Autorin Jasmin Schreiber. Da mich ihr Debüt begeistert hat, war ich sehr gespannt auf dieses Buch.

Prometheus ist Arzt und forscht im Bereich ...

„Der Mauersegler“ ist nach „Marianengraben“ das zweite Roman der Autorin Jasmin Schreiber. Da mich ihr Debüt begeistert hat, war ich sehr gespannt auf dieses Buch.

Prometheus ist Arzt und forscht im Bereich Immuntherapie im Kampf gegen Krebs. Nachdem sein bester Freund Jakob an Blasenkrebs erkrankt ist, bindet er diesen in seine Studien mit ein. Erfolglos, Jakob stirbt und Prometheus ist mit den Nerven am Ende. Er flüchtet nach Dänemark an den Strand. Dort lernt er zwei Frauen kennen, die ihre eigenen Geheimnisse haben.

Die Thematik ist nicht einfach. Trotzdem gelingt es der Autorin einen gewissen Humor einzubauen, der dafür sorgt, dass man während des Lesens nicht schwermütig wird. Sehr ruhig und eindringlich schildert sie die Ereignisse und es dauert eine ganze Weile, bis klar wird was Prometheus gemacht hat. Seine Emotionen, sein innerer Zwiespalt werden gut dargestellt. Die kurzen Kapitel, der Wechsel zwischen den Zeiten, sorgen für Abwechslung und ich musste einfach weiterlesen um zu erfahren, was sich ereignet hat. Dabei haben mich die Freundschaft der Männer, die Rückblicke auf ihre gemeinsame Zeit ebenso wie Jakobs Krankengeschichte und Prometheus Flucht gefesselt.

Die unterschiedlichsten Emotionen liegen hier nah beieinander und ich habe mehrfach gestaunt, wie es Jasmin Schreiber gelungen ist Tragik und Humor miteinander zu verbinden.

Mir hat auch dieser Roman von Jasmin Schreiber sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Mary & Douglas – eine bewegende Geschichte

Miss Hollywood - Mary Pickford und das Jahr der Liebe
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In ihrem Roman „Miss Hollywood - Mary Pickford und das Jahr der Liebe“ macht die Autorin Emily Walton die Ära des Stummfilms lebendig.

Es geht um Mary Pickford, Douglas Fairbanks und Charly Chaplin - ...

In ihrem Roman „Miss Hollywood - Mary Pickford und das Jahr der Liebe“ macht die Autorin Emily Walton die Ära des Stummfilms lebendig.

Es geht um Mary Pickford, Douglas Fairbanks und Charly Chaplin - drei Größen im Filmgeschäft. Hier wird ihr Leben und die Atmosphäre in Hollywood zu Beginn des Stummfilms atmosphärisch und unterhaltsam dargestellt.

Der Schreibstil von Emily Walton ist lebendig und lässt sich angenehm leicht lesen. Sie berichtet im Wechsel aus der Perspektive von Mary Pickford und Douglas Fairbanks wodurch man einen guten Einblick in die Gefühlswelt der beiden Protagonisten erhält.
Auch wenn Mary und Douglas als Traumpaar Hollywoods bekannt wurden, hatte ich zwischenzeitlich den Eindruck, dass für Mary nichts wichtiger war als ihre Karriere und der Ruhm. Sicherlich spielte dabei auch das Verhältnis zu ihrer Mutter eine Rolle, die ihre Verträge aushandelt und von den Einnahmen auch Marys Geschwistern ein gutes Leben gönnt. Mary ist ein Publikumsmagnet und erhält wahnsinnig hohe Gagen mit der sie sich, ihren Gatten Owen und ihre Familie ernährt.

Douglas ist zunächst nur ein gute Freund von Mary, zudem ist er ebenfalls verheiratet und hat einen Sohn. Wie auch Mary verdienen auch er und sein Freund Charlin Chaplin enorme Summen.

Ich wurde in eine aufregende Zeit entführt, in die schillernde Welt des Filmgeschäfts und der Rum und der Luxus, den die Protagonisten erlebt haben, wurde vor meinen Augen lebendig.

Neben dem tollen Leseerlebnis muss ich aber auch die schöne Gestaltung der Innencover erwähnen. Im vorderen befindet sich ein Bild von Mary und Douglas, auf dem sie als Traumpaar Hollywoods abgelichtet wurden und im hinteren Innencover findet man das Rezept für den Cocktail „Mary Pickford“, der zu Beginn der 20er Jahre in Kuba kreiert wurde, als Mary, Douglas und Charlie Chaplin zu Dreharbeiten dort waren.


Mir hat dieser biografische Roman sehr gut gefallen. Mary Pickford ist eine interessante Protagonistin, deren Leben und Entwicklung hier lebendig wurden. Gleichzeitig wird der Zeitgeist, der Glamour im Filmgeschäft Hollywoods spürbar und ich kann das Buch Liebhabern von Romanbiografien nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Frisch & humorvoll

Ziemlich turbulente Zeiten
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„Ziemlich turbulente Zeiten“ ist nach „Ziemlich hitzige Zeiten“ der zweite Roman mit den drei Freundinnen Ilona, Anna und Zoe der Autorin Angelika Schwarzhuber. Das Buch kann aber problemlos ohne Vorkenntnisse ...

„Ziemlich turbulente Zeiten“ ist nach „Ziemlich hitzige Zeiten“ der zweite Roman mit den drei Freundinnen Ilona, Anna und Zoe der Autorin Angelika Schwarzhuber. Das Buch kann aber problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Romans gelesen werden.

Ilona ist Single, Anfang fünfzig und führt einen Delikatessenladen am Chiemsee. Selbst steht sie ihren Delikatessen auch nicht ganz abgeneigt gegenüber, was sich durch das ein oder andere Pfündchen zu viel auf der Waage bemerkbar macht. Der richtige Mann fehlt ihr noch und als sie aus geschäftlichen Gründen mit dem Bio-Bauern Chris aus der Toskana ins Gespräch kommt, flunkert sie ein wenig bezüglich ihres Gewichtes und ihres Alters. Auf die Ferne kein Problem, wer konnte schon ahnen, dass Chris sie zu sich einlädt (?). Damit beginnt für Ilona und ihre Freundinnen Anna und Zoe eine turbulente und unvergessliche Reise in die Toskana.

Der Schreibstil von Angelika Schwarzhuber ist grandios. Die Seiten lesen sich so locker und leicht, dass ich das Buch ruckzuck durch hatte und ich von der ersten Seite an mitten im Geschehen war. Ilona und ihre Freundinnen waren mir direkt sympathisch und die Ereignisse um sie herum haben mir durchgehend (zumindest fast) ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert. Dabei wirken die Ereignisse authentisch und die Emotionen der Charaktere sind nachvollziehbar. Besonders mit Ilona habe ich gelitten und auch über sie geschmunzelt.

Die Atmosphäre der Toskana, das italienische Lebensgefühl und die Küche Italiens haben mich direkt in Urlaubslaune versetzt. Hier wurden Emotionen, Humor, Freundschaft, Liebe und Vertrauen thematisiert und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt.

Abgerundet wird das Buch von ein paar tollen Rezepten, die ich unbedingt ausprobieren muss.

Das Buch ist ein richtiger WohIfühlroman und ich kann es nur empfehlen und würde mich über weitere Geschichten mit Ilona, Anna und Zoe freuen.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Erschreckende Mischung aus Fakten und Fiktion

Ritchie Girl
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„Ritchie Girl“ ist ein fesselnder und erschreckender Roman des in Berlin lebenden Autors Andreas Pflüger über die deutsche Geschichte.

Paula Bloom ist die Tochter eines amerikanischen Geschäftsmanns, ...

„Ritchie Girl“ ist ein fesselnder und erschreckender Roman des in Berlin lebenden Autors Andreas Pflüger über die deutsche Geschichte.

Paula Bloom ist die Tochter eines amerikanischen Geschäftsmanns, der in Berlin lebt. Nach ihrer Ausbildung in Maryland in Camp Ritchie - einem Ausbildungslager der US Army - geht es für sie zurück nach Deutschland. Dort werden bereits Kriegsverbrecher verurteilt und es ist mit an Paula herauszubekommen was der Wahrheit entspricht und was nicht – eine Aufgabe, an der sie zu zerbrechen droht.

Der Schreibstil des Autors ist unglaublich intensiv. Mit jeder Seite wird man weiter in die Vergangenheit zurückversetzt und spürt Entsetzen über die damaligen Ereignisse aufsteigen. Schnell wird deutlich wie ausgiebig hier recherchiert wurde. Das Camp Ritchie gab es wirklich und dort wurden knapp 20.000 Soldaten ausgebildet, die in der US-Armee den Kampf gegen die NS-Diktatur aufnehmen sollten.

Die Charaktere wirken authentisch, Paulas Verzweiflung, ihr innerer Zwiespalt sind nachvollziehbar.

Ich habe schon einige Bücher über den Zweiten Weltkrieg und die Zeit danach gelesen. Aber noch keines, das sich mit dieser Thematik beschäftigt und die Ereignisse aus dieser Perspektive dargestellt hat. Mit diesem Roman wird ein Stück Geschichte lebendig. Die Mischung aus Fiktion und Fakten ist Andreas Pflüger so brillant gelungen, dass ich das ich das Buch trotz der heftigen Ereignisse kaum aus der Hand legen konnte.

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