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Veröffentlicht am 09.08.2021

Guter Reihenauftakt mit außergewöhnlichem Setting

Crave
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Inhalt:
In „Crave“ von Tracy Wolff geht es um Grace, die nach dem tragischen Unfalltod ihrer Eltern zu ihrem Onkel und ihrer Cousine nach Alaska zieht, um dort die Katmere Academy zu besuchen, an der ihr ...

Inhalt:
In „Crave“ von Tracy Wolff geht es um Grace, die nach dem tragischen Unfalltod ihrer Eltern zu ihrem Onkel und ihrer Cousine nach Alaska zieht, um dort die Katmere Academy zu besuchen, an der ihr Onkel Direktor ist. Doch schon bei ihrer Ankunft dort merkt Grace, dass es an diesem Internat nicht mit rechten Dingen zugeht. Auch die Mitschüler verhalten sich äußerst merkwürdig – allen voran der absolute Bad Boy der Schule, Jaxon Vega. Doch obwohl alle (inklusive Jaxon selbst) Grace davor warnen, ihm zu nahe zu kommen, weil er gefährlich ist, kann sie sich seiner Anziehungskraft nicht erwehren. Und das bleibt nicht folgenlos…

Meine Meinung:
Das Cover bzw. die gesamte Aufmachung des Buches ist einfach nur wunderschön. Das Cover ist zwar schlicht, aber auch elegant und spiegelt den Inhalt gut wider. Eine weiße Rose (die vermutlich die Unschuld und inhaltlich auf das Buch bezogen wohl Grace symbolisiert), die durch rote Blutstropfen benetzt wird (hier gehe ich nicht näher auf eine Deutung dessen ein, um nicht zu spoilern). In den Innenseiten des Buchcovers befindet sich jeweils eine Zeichnung der Katmere Academy mitten im Schnee Alaskas. Ich finde, dadurch kann man sich die örtlichen Gegebenheiten und dadurch auch die Stimmung und Atmosphäre noch ein wenig besser vorstellen. In der ersten Auflage hat das Buch zudem noch einen tollen roten Buchschnitt. Also alles in allem ein absolutes Schmuckstück im Regal.

Der Schreibstil der Autorin hat mir von Anfang an gut gefallen. Man kommt sehr schnell in die Geschichte rein und ist von Anfang an sehr nah an Graces Gedanken- und Gefühlswelt dran, da wir die Geschichte aus ihrer Sicht lesen. An der Wahl der Sprache merkt man schon ein wenig, dass sich das Buch auch an jüngere Leser:innen (ab 14 Jahren) richtet, allerdings habe ich dies zu keiner Zeit als störend empfunden. Es wird nicht zu inflationär Umgangssprache benutzt und der Schreibstil ist auch nicht zu platt und einfach. Die Beschreibungen von Orten oder Situationen haben mir sehr gut gefallen, da sie genau den Grad an Detailgenauigkeit hatten, dass man sich alles gut vorstellen kann, aber auch nicht so ausufernd waren, dass es langweilig geworden wäre.

Die Charaktere fand ich authentisch und vielfältig, ohne dass es zu gewollt gewirkt hätte. Grace und Jaxon als Hauptfiguren waren mir sympathisch und ich konnte ihr Verhalten größtenteils nachvollziehen. Grace ist zwar gerade am Anfang durch den erst kürzlichen Tod ihrer Eltern ziemlich gebrochen und traurig, allerdings ist sie trotzdem eine starke und eigensinnige Protagonistin, die weiß, was sie will und sich nicht so schnell einschüchtern oder kleinhalten lässt. Das hat mir wirklich gut gefallen. Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass man als Leser:in eigentlich bis zum Ende des Buches nicht so richtig weiß, welchen Personen man wirklich vertrauen kann. Zwischendurch war ich mir an einigen Stellen sicher, jetzt endlich zu wissen, wem ich trauen kann, bis dann doch wieder etwas Unvorhergesehenes passiert ist. Das hat die Spannung auf jeden Fall gut durch das Buch hinweg aufrechterhalten.

Das Tempo der Handlung und der Actionfaktoren war über das Buch hinweg durchaus recht unterschiedlich. In der ersten Hälfte des Buches weiß Grace noch nicht so recht, wo genau sie dort gelandet ist und was es mit der Schule und den Schülern auf sich hat. Das erfährt sie (und wir als Leser:innen mit ihr) erst ungefähr auf der Hälfte. Ab diesem Zeitpunkt verändert sich das Tempo des Plots und es wird actionreicher. Wäre das Buch ein Einzelband, würde ich dies vielleicht kritisieren, da es mir dafür zu lange gebraucht hätte, bevor die „eigentliche“ Handlung so richtig losgeht, aber da es sich hier um den ersten Band einer Reihe handelt, der als eine der Hauptaufgaben hat, die Leserschaft in die Welt der Katmere Academy einzuführen, fand ich das Verhältnis so völlig in Ordnung.

Fazit:
Ein wirklich gelungener Reihenauftakt mit außergewöhnlichem und spektakulärem Setting, gut durchdachten Figuren und einer spannenden Handlung. Und nach diesem Cliffhanger am Ende kann ich es kaum erwarten, wieder in die schneebedeckte Welt Alaskas einzutauchen und zu erfahren, wie es mit Grace und Jaxon weitergeht.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.07.2021

Liebe, Geheimnisse und Urlaubsfeeling

Lovett Island. Sommernächte
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Inhalt:
„Lovett Island“ ist der Auftaktband einer New Adult-Trilogie von Emilia Schilling. Es geht es um Maci, die ihr altes Leben hinter sich lassen möchte und deswegen kurzerhand einen Job auf einer ...

Inhalt:
„Lovett Island“ ist der Auftaktband einer New Adult-Trilogie von Emilia Schilling. Es geht es um Maci, die ihr altes Leben hinter sich lassen möchte und deswegen kurzerhand einen Job auf einer paradiesischen Karibikinsel annimmt, auf der es nicht nur traumhaft weiße Strände und türkisblaues Meer gibt, sondern auch viele extravagante und reiche Gäste. Dort trifft sie auf Trevor Parker, den Sohn des Inselbesitzers, der nicht nur märchenhaft reich ist, sondern auch unglaublich attraktiv. Doch das Society-Girl Blair sieht nicht ein, einem Niemand wie Maci den gutaussehenden Baseball-Star einfach so kampflos zu überlassen…

Meine Meinung:
Optisch ist das Buch wunderschön aufgemacht. Das glatte und leicht schimmernde Cover in zartem Rosa sowie der Blumenprint in den Buchstaben des Titels ist wirklich hübsch und vermittelt genau die sommerliche Stimmung, die auch das Setting des Buches ausmacht.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und man kommt sehr schnell in die Geschichte rein. Das Besondere ist, dass die Geschichte nicht nur aus zwei Perspektiven (wie sonst oft üblich) erzählt wird, sondern aus drei. Das ist anfangs recht ungewohnt, aber je weiter man liest, umso mehr versteht man, welche Aspekte der Geschichte man durch die verschiedenen Sichtweisen noch bekommt. Dadurch handelt auch nicht jeder Band der Reihe von einem anderen Paar, sondern die Geschichte ist zusammenhängend und setzt sich von Band zu Band komplett fort. Das gefällt mir gut, da man so auch noch mehr Lust darauf hat weiterzulesen, um zu erfahren, wie es mit den Charakteren weitergeht. An dieser Stelle sei auch noch gesagt: Band 1 endet mit einem fiesen Cliffhanger, also haltet besser direkt Band 2 bereit. 😉

Durch die verschiedenen Perspektiven bekommen wir Einblicke in verschiedene (Teil-) Geschichten und das macht die Story insgesamt angenehm abwechslungsreich und vielschichtig. So erfahren wir etwas über Violet, die schön länger auf Lovett Island ist, über Maci, die am Anfang neu dort hinkommt, und Blair, die als reiches Society-Girl auf dieser Insel lebt bzw. Urlaub macht. Und jede von ihnen hat natürlich ihre Geheimnisse und Vergangenheit, die sie mit sich herumträgt und über die wir immer mehr erfahren.

Natürlich kommen auch die Liebesgeschichten nicht zu kurz und ich finde es schön, wie realistisch und authentisch die Autorin diese Annäherungen zwischen zwei Charakteren beschreibt.

Allgemein kann man die Emotionen der Charaktere weitestgehend gut nachvollziehen und fühlt mit ihnen mit.
An der ein oder anderen Stelle werden darüber hinaus auch etwas ernstere und wichtige Themen angesprochen, die aber immer gut eingebaut sind, sodass sie nicht gezwungen wirken.

Die Atmosphäre, die das Buch beim Lesen erzeugt, kann man wohl am besten als „Urlaubsfeeling“ beschreiben. Die exotischen Pflanzen und Tiere, der weiße und feine Sand und das türkisblaue Meer kann man beim Lesen förmlich vor sich sehen. „Lovett Island“ ist damit das perfekte Buch, um sich in den Urlaub zu träumen…

Fazit:
Insgesamt hat mir der erste Band der Trilogie wirklich gut gefallen. Es hat ein wenig gedauert bis ich mit den Charakteren warm geworden bin (auch weil man direkt viele Personen auf einmal kennenlernt), aber dann hat es mich richtig gepackt und ich habe gerne verfolgt, wie es Maci & Co. auf Lovett Island ergeht und was sie dort erleben.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 14.07.2021

Informatives Buch mit hilfreichen und gut umsetzbaren Tipps

Meine innere Uhr
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Inhalt:
Bei dem Buch „Meine innere Uhr“ von Pepe Peschel handelt es sich um Sachbuch bzw. einen Ratgeber, durch den man lernen soll, seinen Arbeits- und Biorhythmus in Einklang zu bringen. Es geht um die ...

Inhalt:
Bei dem Buch „Meine innere Uhr“ von Pepe Peschel handelt es sich um Sachbuch bzw. einen Ratgeber, durch den man lernen soll, seinen Arbeits- und Biorhythmus in Einklang zu bringen. Es geht um die unterschiedliche chronobiologische Veranlagung von Menschen (manche Menschen sind „Eulen“, andere „Lerchen“ und viele sind „Kolibris“) und darum, wie man sein Arbeits- und Alltagsleben so gestaltet, dass es sowohl der eigenen inneren Uhr entspricht als auch zu den Anforderungen passt, die der Berufsalltag mit sich bringt.

Das Buch enthält viele wissenschaftliche Fakten zum Thema Schlaf, Ernährung und der menschlichen Biologie allgemein. Außerdem gibt es einige Übungen und Tipps, die dem:der Leser:in helfen sollen, den körpereigenen Biorhythmus zu unterstützen, sei es durch eine ausgewogene Ernährung, durch Entspannung oder das Entwickeln neuer Gewohnheiten.

Meine Meinung:
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen.
Es ist in einem flüssigen und für „Laien“ gut verständlichen Stil geschrieben, sodass man der Autorin gut folgen kann. Die immer wieder eingestreuten wissenschaftlichen Fakten und Informationen sind gut erklärt und waren für mich als Hintergrundinformationen wirklich spannend.

Sehr gut hat mir gefallen, dass das Buch für alle Arten von Menschen hilfreiche Tipps liefert – egal ob Frühaufsteher („Lerche“), Langschläfer („Eule“) oder eine Mischung aus beidem („Kolibri“). Jede:r konnte sich hier wiederfinden und für sich passende Anregungen mitnehmen.

Auch das 3-Schritte-Programm (Gewohnheiten, Essen, Achtsamkeit) fand ich gut dargestellt und die zu den jeweiligen Schritten gelieferten Übungen und Hinweise sind praktikabel und leicht umsetzbar.

Fazit:
Das Buch ist empfehlenswert für alle, die das Gefühl haben, gegen ihre innere Uhr zu leben und etwas ändern zu wollen. Zwar sind die grundlegenden Erkenntnisse sicherlich für viele nicht neu. Die relevanten Punkte sind jedoch wirklich anschaulich aufbereitet und die Tipps für jede:n gut umsetzbar - die Hürde, eine Veränderung bewusst anzugehen, ist damit dann auch vielleicht nicht mehr ganz so hoch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 02.12.2020

Gelungener New Adult-Debütroman mit sympathischen Charakteren und ernstem Thema

Breakaway
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Inhalt
In „Breakaway“, dem Erstlingswerk von Anabelle Stehl, geht es um Lia, die Hals über Kopf aus ihrer Heimatstadt Hallingen nach Berlin flieht. Denn in Hallingen folgen ihr die Blicke und das Getuschel ...

Inhalt
In „Breakaway“, dem Erstlingswerk von Anabelle Stehl, geht es um Lia, die Hals über Kopf aus ihrer Heimatstadt Hallingen nach Berlin flieht. Denn in Hallingen folgen ihr die Blicke und das Getuschel ihrer Kommilitonen, nachdem es in einer folgenschweren Nacht zu Ereignissen gekommen ist, die sie am liebsten einfach nur vergessen möchte. In Berlin erhofft sie sich, auf andere Gedanken zu kommen und sich selbst und ihre Kreativität beim Filmen wiederzufinden.

In Berlin angekommen, trifft sie in einem Café auf Noah, mit dem sie sich anfreundet und dem sie mit der Zeit immer näher kommt. Doch nicht nur Lia hat ihr Päckchen zu tragen, auch in Noahs Leben läuft einiges schief. Er versucht, bei den Streitigkeiten und Problemen zwischen seinem älteren Bruder und seinen Eltern zu vermitteln und gerät dabei selbst mitten hinein. In Lia scheint er einen Menschen gefunden zu haben, mit dem er das alles teilen und dem er alles anvertrauen kann. Doch ist sie genau so ehrlich zu ihm? Was ist in Hallingen wirklich passiert?

Meine Meinung
Das Cover des Buches ist wunderschön. Zum einen die zarten Farben und zum anderen die tolle Idee, das Straßennetz Berlins als „Hintergrund“ zu nutzen. Das sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist auch einfallsreich und hat Verbindung zu der Geschichte. Das finde ich immer schöner als einfach nur ein schönes Bild, das man auf jedes x-beliebige Buch drucken könnte. Dass der Buchumschlag nicht wie meist glatt ist, sondern rau, gefällt mir persönlich nicht ganz so gut. Aber das ist definitiv Geschmackssache.

Berlin ist auch ein gutes Stichwort, denn ein Punkt, der „Breakaway“ sicherlich von den meisten anderen New Adult-Romanen unterscheidet, ist die Tatsache, dass er in Deutschland spielt. Ich persönlich kann mich spontan an keinen anderen NA-Roman erinnern, bei dem das der Fall war. Und zusätzlich auch noch in einer Stadt, die es tatsächlich gibt. Ich kann verstehen, warum viele Autoren ihre Geschichten in einem anderen Land (meist ja eher USA oder GB) spielen lassen und dann häufig auch an fiktiven Orten. Dennoch trägt der Handlungsort Berlin bei mir persönlich dazu bei, dass ich mich der Geschichte näher fühle, weil sie in einer Stadt spielt, die ich selbst kenne und mit der ich ein (positives) Gefühl verbinde.

Sprachlich gesehen hat mir das Buch gut gefallen. Ich mochte Anabelles Schreibstil, da er flüssig und angenehm zu lesen war, Emotionen gut aufgebaut wurden und auch die Spannung nicht zu kurz kam. Besonders positiv aufgefallen ist mir, wie detailreich Anabelle an bestimmten Stellen Situationen beschrieben hat. Eigentlich bin ich wirklich kein Fan ausführlicher Beschreibungen, aber richtig dosiert und an den passenden Stellen trägt dies dazu bei, dass man komplett in die Geschichte und Situation eintaucht und mitgerissen wird. Viel besser hätte man das nicht machen können. Dass abwechselnd aus Lias und Noahs Sicht geschrieben war, mochte ich sehr gerne, weil man so die Möglichkeit hatte, gewisse Situationen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten und die Gefühle und Gedanken der beiden besser nachvollziehen zu können.

Inhaltlich hat mir „Breakaway“ auch gut gefallen. Natürlich ist es zu einem Teil eben auch „typisch New Adult“, aber das erwartet man ja auch bei einem Buch dieses Genres. Meiner Meinung nach war es aber nicht zu viel Klischee. So fand ich Lia und Noah (und eigentlich auch die anderen Charaktere) allesamt total sympathisch, aber eben auch nicht ganz so 08/15 wie in vielen anderen Büchern. Noah z.B. war weder der klassische „Bad Boy“, noch der uncoole Nerd, sondern ein netter Kerl, der ganz gut aussieht, authentisch, liebevoll, zielstrebig und ein Familienmensch ist. Also einfach ein „ganz normaler“ Mensch. Das fand ich sehr angenehm. Auch die Nebencharaktere fand ich gut ausgewählt und bunt.

Was ich auch mochte, war das Geschäftsfeld, auf dem Noahs Familie mit ihrer Firma unterwegs ist. Das war auch mal etwas ganz anderes und mir hat die Leidenschaft, mit der Noah, Elias und ihre Eltern dabei sind, total gut gefallen.

Die Entwicklungen der Geschichte sind gut und spannend umgesetzt und ergeben insgesamt ein stimmiges und harmonisches Bild. Man bekommt mit der Zeit immer neue Puzzleteile zu den verschiedenen Rätseln, die sich ergeben. Sei es Lias Vorgeschichte, die Probleme von Noahs Bruder Elias oder auch das seltsame Verhalten von Noahs Schwester Kyra. Nach und nach erfährt man immer mehr, es bleibt jedoch bis zum Schluss spannend. Ich persönlich habe die ein oder andere Wendung bzw. die ein oder andere Situation so nicht kommen sehen.

Die hinter den Problemen der einzelnen Personen steckenden Themen sind auf jeden Fall ernste und wichtige. Anabelle hat es hier geschafft, sensible Problematiken gefühlvoll anzusprechen und weder in die eine noch in die andere Richtung zu „(ver-) urteilen“. Man konnte sehr gut, vor allem mit Lia, mitfühlen, vor allem, nachdem man wusste, was ihr widerfahren ist. Aber dennoch hat sie Lia nicht nur in die Opferrolle gesteckt, sondern ihr auch eine gewisse Stärke mitgegeben, aktiv etwas tun zu können und aus dieser Passivität herauszukommen, auch wenn sie dafür ihre Zeit braucht und einen inneren Kampf mit sich ausfechten muss, sich zu überwinden. Das finde ich eine tolle Message, denn ich glaube, bei vielen schwierigen Themen, die Menschen (psychisch) belasten, ist ein großer Punkt die gefühlte Passivität, das „Nichts tun können“. Anhand von Lia zu sehen, dass man eben (fast) immer doch etwas tun kann und aus schlimmen Geschehnissen etwas positives für sich ziehen kann, kann Betroffenen vielleicht ein wenig Hoffnung geben, mit derlei Problemen besser umgehen zu können.

Zum Schluss nochmal zu einem positiveren Thema. Da ich die ganzen Nebencharaktere auch alle so sehr mochte, hätte ich an der ein oder anderen Stelle gerne ein wenig mehr von ihnen erfahren. Aber das hätte die Geschichte insgesamt zu sehr ausufern lassen, glaube ich. Von daher freue ich mich sehr auf die weiteren Bände und hoffe, dass wir dort noch mehr über Phuong, Daniel, Oliver, Kyra und die anderen erfahren.

Mein Fazit
Alles in allem ein echt guter New Adult-Roman mit tollen Charakteren und wichtigen Themen. Insgesamt hat vielleicht ein bisschen das „gewisse Etwas“ gefehlt, das einen das Buch als etwas Besonderes lange im Gedächtnis behalten lässt. Aber ich könnte mir vorstellen, dass da im Hinblick auf Band 2 einfach noch ein bisschen Luft nach oben ist.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Fantasievoller Kinderbuch-Klassiker

Pippi Langstrumpf 1
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Inhalt
Zum Inhalt des Buches muss man, glaube ich, nicht viel sagen. Jeder Erwachsene und jedes Kind kennt Pippi Langstrumpf, die Tochter eines Seemanns (und Königs einer Südseeinsel) ist und ganz ohne ...

Inhalt
Zum Inhalt des Buches muss man, glaube ich, nicht viel sagen. Jeder Erwachsene und jedes Kind kennt Pippi Langstrumpf, die Tochter eines Seemanns (und Königs einer Südseeinsel) ist und ganz ohne Eltern in einem eigenen Haus (der Villa Kunterbunt) zusammen mit einem Pferd (Kleiner Onkel) und einem Äffchen (Herr Nilsson) wohnt. Nebenan wohnen die Geschwister Tommy und Annika, mit denen zusammen Pippi viele Abenteuer erlebt.

Meine Meinung
Zwar bin ich wohl nicht ganz die Zielgruppe des Buches, aber da ich die Geschichten aus meiner Kindheit kannte, wollte ich sie im Erwachsenenalter nun noch einmal aus der heutigen Sicht lesen und beurteilen.

Das Cover und die illustrative Gestaltung des Buches gefallen mir unglaublich gut. Die Zeichnungen sind liebevoll und bunt gestaltet und der Charakter von Pippi kommt dadurch gut zur Geltung.

Sprachlich gesehen fand ich das Buch nicht herausragend, was allerdings sowohl daran liegen kann, dass die Geschichten schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel haben und entsprechend nicht in der "heutigen" Sprache verfasst sind als auch daran, dass es sich um kindgerechte Sprache handelt, die natürlich anderen Anforderungen gerecht werden muss als Sprache für Erwachsene.

Gut gefallen hat mir der Einfallsreichtum, der hinter den ganzen Geschichten steckt. Die Geschichten sind wirklich sehr kreativ und mit vielen tollen Einfällen gespickt, wie sie Kindern umso mehr gefallen dürften. Man hat tatsächlich das Gefühl, dass sich Astrid Lindgren ihr inneres Kind bewahrt hat.

Über die vordergründige Handlung hinaus bietet das Buch jedoch auch Aspekte, die zum Nachdenken anregen. Dadurch, dass Pippi nicht brav und fügsam ist, sondern die meisten Dinge (vor allem, wenn sie von Erwachsenen kommen) erst einmal hinterfragt, stellen sich dem Leser an der ein oder anderen Stelle durchaus die Fragen, ob das, was wir Erwachsenen immer so tun (oft ohne weiter darüber nachzudenken), immer so sinnvoll ist, wie wir denken. Dadurch hat das Buch auch für den Vorleser oder den erwachsenen Leser auch einen weiteren Mehrwert in Form von Denkanstößen.

Fazit
Ein absoluter Kinderbuch-Klassiker, den man durchaus gelesen haben sollte.

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