Profilbild von UlrikeZ

UlrikeZ

Lesejury Profi
offline

UlrikeZ ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit UlrikeZ über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2021

Zum Schmökern und Nachschlagen

Schon immer nachhaltig!
0

„Schon immer Nachhaltig“ ist ein sehr schön gestalteter Ratgeber mit ansprechenden Bildern, der auf 224 Seiten altbewährtes, aber auch viel Neues zum Thema Nachhaltigkeit und Zero Waste zusammengestellt ...

„Schon immer Nachhaltig“ ist ein sehr schön gestalteter Ratgeber mit ansprechenden Bildern, der auf 224 Seiten altbewährtes, aber auch viel Neues zum Thema Nachhaltigkeit und Zero Waste zusammengestellt hat.

Besonders für Haushalt, Reinigung und Hausapotheke gibt es viele Tipps und „Großmutters Hausmittel“, die nicht nur günstig und umweltschonend sind, sondern die man auch leicht ausprobieren kann, da die meisten Zutaten im Haushalt vorhandenen sind.

Etwas spezieller sind dagegen die Zutaten, die man für die im Buch vorgestellten Kosmetiktipps bräuchte. Die sind wohl nur in der Apotheke zu bekommen und vielleicht nicht ganz so praktisch umsetzbar und Geldbeutelschonend.

Dennoch ein wirklich wunderbarer Ratgeber, den ich als Nachschlagewerk und auch zum Schmökern immer griffbereit haben werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.10.2021

Spannender Auftakt einer neuen Krimiserie

Und leise klopft der Tod
0

Dass Vögel für gruselige Momente sorgen können, wissen wir spätestens seit Alfred Hitchcocks gleichnamigen Thriller.

Auch in „Leise klopft der Tod“ von David Jackson tragen Vögel maßgeblich dazu bei, ...

Dass Vögel für gruselige Momente sorgen können, wissen wir spätestens seit Alfred Hitchcocks gleichnamigen Thriller.

Auch in „Leise klopft der Tod“ von David Jackson tragen Vögel maßgeblich dazu bei, uns bei spannenden Momenten einen zusätzlichen Schauder über den Rücken laufen zu lassen.
Ein psychopathischer Mörder nutzt deren Kadaver bei seinen übel zugerichteten Opfern als Überbringer verschlüsselter Botschaften, die mal auf Edgar Allan Poe, mal auf Nursey Rhimes anspielen und die Polizei vor ein zusätzliches Rätsel stellen.

Die Geschichte beginnt mitten in der ersten Tat des wahnsinnigen Mörders. Hautnah erleben wir die Geschichte aus der Sicht des Opfers, einer jungen Polizistin, den ersten Mord. Als dann auch noch ihr ehemaliger Kollege ermordet wird, deutet alles darauf hin, dass jemand aus der Familie eines bei einem Polizeieinsatz der Beiden unglücklich ums Leben gekommenen jungen Mannes einen Rachefeldzug gestartet hat.
Doch das Morden geht weiter und Ermittler Nathan Cody, der zu allem Überfluss auch noch mit Dämonen seiner eigenen Vergangenheit zu kämpfen hat, steht vor einer schwierigen Aufgabe. Zu Hilfe kommt ihm dabei eine junge Kollegin, mit der Cody einst mehr als nur Freundschaft verband.

Was diesen Thriller besonders spannend macht, ist, dass der Autor immer ganz nah an die einzelnen Charaktere herangeht und wir die Geschichte aus deren Sicht erleben, in ihre Gedankenwelt eindringen und dadurch einen ganz tiefen Einblick in deren Psyche bekommen, beim Täter allerdings immer nur gerade so viel, dass man weiterhin rätselt, was ihn zu diesen wahnwitzigen Taten treibt.

Neben der Aufklärung des Falls, befasst sich ein weiterer Erzählstrang mit den psychischen Problemen des Kommissars, deren Ursache sich dem Leser erst ganz langsam eröffnen, und die am Ende des Thrillers für den „Cliffhanger“ sorgen, der uns auf den nächsten Teil dieser Krimis fiebern lässt.

David Jacksons ist wirklich ein großartiger Krimiautor. Seine ganz große Stärke ist es, die Spannung jederzeit aufrecht zu erhalten, selbst dann, wenn der Täter schon enttarnt ist, versteht er es die Anspannung beim Leser aufrechtzuerhalen. Etwas schwächer ist das Buch, wenn der Autor über zwischenmenschliche Beziehungen schreibt, das wirkt manchmal etwas holprig und knirscht.

Insgesamt ist es ein solider, spannender Krimi, der ausgesprochen gut unterhält und bei dem man sich an manchen Stellen am liebsten die Ohren zuhalten möchte. Das liegt auch an der hervorragenden Leistung des Sprechers Peter Lontzek, der jeder Figur einen eigenen Charakter verleiht und einem ganz besonders das Gruseln lehrt, wenn er in die Rolle des psychopathischen Massenmörders schlüpft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.08.2021

Herrlich schräge skurrile Geschichte

Klein-Sibirien
0



Ein Meteorit kracht irgendwo im Norden Finnlands auf das Autodach eines ehemaligen Rennfahrers. Dieser entpuppt sich als äußerst wertvoll und soll vorübergehend im Museum von Hurmevaara aufbewahrt und ...



Ein Meteorit kracht irgendwo im Norden Finnlands auf das Autodach eines ehemaligen Rennfahrers. Dieser entpuppt sich als äußerst wertvoll und soll vorübergehend im Museum von Hurmevaara aufbewahrt und bewacht werden, denn ein millionenschwerer Stein bringt schon so manchen auf dumme Gedanken. Bewacht werden soll er unter anderem von Joel, dem Gemeindepfarrer. Doch den Meteoriten zu bewachen ist nicht größte Sorge des rechtschaffenen Joels. Seine Frau ist schwanger, und zwar ganz sicher nicht vor ihm, ist er doch zeugungsunfähig. Das hat er seiner Frau allerdings nie erzählt. Und so muss Joel nicht nur den Stein vor den Begehrlichkeiten des einen oder anderen Einwohners Hurmevaaras und sogar der Russenmafia bewahren, sondern gleichzeitig auch auf die aberwitzige Suche nach dem Erzeuger seines ungeborenen Kindes gehen.
Herrlich schräg erzählt der finnische Autor Antti Toumainen diese abgedrehte Geschichte voller skurriler Charaktere. Als Hörbuchfassung eine doppelte Empfehlung. Es macht wirklich unglaublich Spaß, dem hervorragenden Sprecher Peter Lontzek bei dieser äußerst kurzweiligen Geschichte zuzuhören.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.08.2021

Verlust und Verrat

Die Verlassenen
0

“Mach‘s gut”. Als sein Vater ihn mit diesen Worten bei seiner Großmutter zurücklässt, ahnt der Ich-Erzähler Johannes schon, dass dies kein ganz normaler Abschied ist. Und tatsächlich wird er seinen Vater ...

“Mach‘s gut”. Als sein Vater ihn mit diesen Worten bei seiner Großmutter zurücklässt, ahnt der Ich-Erzähler Johannes schon, dass dies kein ganz normaler Abschied ist. Und tatsächlich wird er seinen Vater nie wieder sehen. Johannes ist gerade mal 13, wir befinden uns in Halle an der Saale im Jahre 1994.
Es ist nicht Johannes‘ erster großer Verlust. Er ist ein mehrfach Verlassener, denn bereits als Kind hat er seine Mutter verloren. Und so wird der Leser im Laufe der Geschichte nicht nur erfahren, weshalb der Vater aus dem Leben seines Sohnes verschwindet, sondern auch die ungeheuerliche Wahrheit hinter dem Tod seiner Mutter kennenlernen.

Die zentrale Frage des kurzen Romans bleibt zunächst jedoch, was mit dem Vater geschah. Gemeinsam mit dem inzwischen erwachsenen Protagonisten begibt sich der Leser auf eine Reise in die Vergangenheit. Eine Vergangenheit, in der Dinge nicht angesprochen werden. So merkt Johannes zwar, dass alle besonders rücksichts- und verständnisvoll mit ihm umgehen, aber keiner benennt, das Unfassbare, das passiert ist. Keiner thematisiert, dass ein Jugendlicher ganz ohne Eltern aufwächst, als Verlassener aufwächst.

Und auch der Ich-Erzähler selbst wird erst durch einen Brief, dessen Inhalt der Leser nur in Andeutungen erfährt, dazu veranlasst, sich auf Spurensuche zu begeben.
Ob die Spur, die ihn nach Norwegen führt, ihm endlich die lang erhofften Antworten gibt?

Sprachlich nüchtern und auf zurückhaltende Art erzählt uns der Autor Matthias Jügler ein Stück deutsche Zeitgeschichte der näheren Vergangenheit. Und auch wenn man als Leser bereits von Anfang an einen gewissen Verdacht hat, der sich letztendlich auch bestätigt, ist die Lektüre des Romans unglaublich spannend.
Besonders interessant fand ich das Ende des Romans, das die Frage aufwirft, ob man mit gewonnen Erkenntnissen immer etwas „anfangen“ muss oder ob es auch Gründe gibt, die Vergangenheit ruhen zu lassen.

Als kleinen Kritikpunkt oder besser gesagt Hinweis möchte ich folgendes erwähnen: Ich persönlich habe das Buch auf meinem E-Reader gelesen, würde aber zum Buch raten, da gerade an zentraler Stelle des Romans einige fiktive (?) Dokumente abgebildet sind, die für den Fortgang der Geschichte eine wichtige Rolle spielen, die aber im E-Reader-Format nicht leicht zu entziffern und leider auch nicht zu vergrößern sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.06.2021

Menschliche Abgründe

Die Komplizen des Todes
0


Komplizen des Todes
Ein ganzer Container voller Leichen stellt in diesem Buch die Ermittlerin Laura Braun, unterstützt von ihrer Freundin, der Pathologin Elena Salonis vor ein Problem. Was zunächst wie ...


Komplizen des Todes
Ein ganzer Container voller Leichen stellt in diesem Buch die Ermittlerin Laura Braun, unterstützt von ihrer Freundin, der Pathologin Elena Salonis vor ein Problem. Was zunächst wie eine schiefgelaufene Schlepperaktion von Flüchtlingen aussieht, stellt sich schnell als gezielter Mord heraus. Doch warum? Wer hat ein Interesse an so vielen Leichen? Kerstin Sawatzki nimmt den Leser auf eine atemberaubende Reise in eine Welt menschlicher Abgründe. Der Krimi nimmt mehrmals unerwartete Wendungen, so dass die Lektüre bis zum Schluss durchweg spannend bleibt. Einzig der doch recht deutliche Bezug auf die Körperwelten-Ausstellungen im ersten Drittel des Buchs hat mich etwas weniger mitgerissen, da diese bereits vor 20 Jahren kontrovers diskutiert wurden, auch wenn es sie, wie ich zu meiner Überraschung feststellen musste, tatsächlich noch immer gibt.
Von den beiden Protagonistinnen wurde Elena etwas mehr in den Mittelpunkt gerückt und die Storyline, die sich um sie entwickelte, fand ich etwas interessanter. Um so mehr würde ich mich aber freuen, in einem weiteren Band noch mehr von Laura zu erfahren.
Für mich eine perfekte Strandlektüre, da das Ambiente mir den notwendigen Kontrast zu den düsteren, gruseligen Szenarien des Buchs bot.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere