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Veröffentlicht am 12.08.2021

Eine Bibliothek ist nicht nur eine Bibliothek

Die letzte Bibliothek der Welt
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„Bücherei als Boot
Bücher als Rettungsringe
Ohne ertrinkt man.“ (Jackson, S.124)

Das eine Bibliothek nicht nur eine Bibliothek ist, weiß June Jones ganz genau. Seit Jahren arbeitet sie in der Bibliothek ...

„Bücherei als Boot
Bücher als Rettungsringe
Ohne ertrinkt man.“ (Jackson, S.124)

Das eine Bibliothek nicht nur eine Bibliothek ist, weiß June Jones ganz genau. Seit Jahren arbeitet sie in der Bibliothek ihres kleinen Heimatdorfes Chalcot. Sie hat den Job nach dem Tod ihrer Mutter von dieser übernommen und ihre Träume dafür aufgegeben. Als der Bibliothek die Schließung droht, muss die sonst sehr schüchterne June lernen, sich zu wehren. Zur Seite steht ihr eine Gruppe Leser, die auf den ersten Blick so gar nicht zusammen passen.

Bereits der Umschlag ist ein Hingucker. In dem knalligen Orange fällt er direkt in den Blick. Neben den Büchern werden auch auf dem Cover einige wichtige Charaktere aus dem Buch, sowie June dargestellt.
Das Herzstück der Geschichte sind eindeutig die vielen Charaktere, die mir sehr schnell ans Herz gewachsen sind. Alle haben unterschiedliche Probleme und Eigenarten, aber sie alle sind regelmäßige Besucher der Bibliothek. Sie alle tragen auch einen Teil dazu bei, dass June sich weiterentwickeln kann und man diese Entwicklung so toll verfolgen kann.
Das Buch besticht außerdem durch die vielen Verweise auf andere Bücher, die June liest oder ihren Lesern empfiehlt. Für die Romantik-Fans gibt es auch noch eine süße Liebesgeschichte, die aber nicht in den Mittelpunkt gerückt wird.
Der Autorin ist es gelungen einen leichten Einstieg in das Buch zu geben und den Leser durch die Leichtigkeit und den flüssigen Stil gut durch das Buch zu führen.

In „Die letzte Bibliothek der Welt“ spricht die Autorin viele verschiedene gesellschaftliche Themen an. Das bei weitem wichtigste aber ist die Bedrohung der Bibliothek durch die Schließung im Rahmen von Budgetkürzungen. Dieses Thema ist so wichtig und der Roman sollte vor allem den Verantwortlichen in diesem Bereich Empfohlen werden, denn: Eine Bibliothek ist eben nicht nur eine Bibliothek.

Ein schöner Roman, der mit Sicherheit zu meinen Jahreshighlights gehören wird.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Gewinnt die Liebe?

Speed My Heart
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Mae ist eine Studentin, die Aaron, den besten Freund ihres Bruders, als Gegenleistung für seinen Aufpasser- und Fahrdienst bei Partys zu Supercross-Rennen begleiten muss. Hier trifft sie bei ihrem ersten ...

Mae ist eine Studentin, die Aaron, den besten Freund ihres Bruders, als Gegenleistung für seinen Aufpasser- und Fahrdienst bei Partys zu Supercross-Rennen begleiten muss. Hier trifft sie bei ihrem ersten Rennen auf Eric Guyette. Gut aussehender selbstbewusster Supercross Star. Allerdings verbirgt Eric ein Geheimnis vor Mae. Das junge Liebesglück wird von einer Wette mit seinem Kollegen Domenic Ramos gefährdet.
Ebenso wie in Band 1 fand ich den Schreibstil der Autorin sehr flüssig und angenehm, sodass ich wieder durch die Kapitel geflogen bin. Sarah Saxx beschreibt den Sport Supercross erneut sehr toll und so, dass man neugierig auf den Sport wird. Emotionen werden super transportiert und ich konnte mit den Charakteren mitfühlen, hierzu trägt vor allem die wechselnde Perspektive bei.
Das Cover sticht mit seiner grünen Farbe deutlich hervor und macht neugierig auf das Buch. Mit den geprägten Reifenspuren und der Schrift stellt es die Verknüpfung zum ersten Band dar.
Eric ist uns bereits aus Band 1 bekannt. Erschien r dort zunächst als „Bösewicht“, so stellt man in diesem Band fest, dass er durchaus eine gewisse Tiefe hat. Wir bekommen einen Einblick in Erics Seele und Beweggründe, die sonst unter seiner frechen Art und seinem Selbstbewusstsein verborgen bleiben.
Mae ist eine starke Protagonisten mit Prioritäten und Ansichten, die sie konsequent vertritt, mit einer riesigen Portion Mut und der Fähigkeit zu vergeben und zu vertrauen. Emotionale Tiefen lernt Mae in diesem Buch zu überwinden.
Neben Mae und Eric und ihren tollen Entwicklungen behalte ich auch die Nebencharaktere in guter Erinnerung, die in dieser Geschichte alle ihren Platz bekommen, um ihre Story zu erzählen. Außerdem habe ich mich über das Wiedersehen mit Brooke und Matt gefreut.
Nachdem auch Mae und Eric eine rasante Geschichte durchleben, in der es auf und ab geht (einige Wendungen hatte ich erwartet, andere nicht) löst sich nachher alles in Wohlgefallen auf. Mir hat es sehr gefallen, dass sich zum Ende der Dilogie alle Fragen klären. Das Ende rundet alles noch einmal gut ab.
Alles in allem ist „Speed my heart“ ein packender und spannender Roman, der allen Haupt- und Nebenfiguren gerecht wird und eine tolle Story rund um Liebe, Freundschaft, Familie, Vertrauen und Mut bietet. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Fiktion und/oder Realität

Eine Geschichte, die uns verbindet
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Flora Conway ist eine gefeierte Autorin, die sich aus der Öffentlichkeit raushält. Als ihre dreijährige Tochter Carrie verschwindet, zerfällt ihre Welt im Chaos. Romain Ozorski ist ein gefeierter Schriftsteller, ...

Flora Conway ist eine gefeierte Autorin, die sich aus der Öffentlichkeit raushält. Als ihre dreijährige Tochter Carrie verschwindet, zerfällt ihre Welt im Chaos. Romain Ozorski ist ein gefeierter Schriftsteller, der mit seinem neuen Roman und seiner Ex-Frau um das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn kämpft.
Mit „Eine Geschichte, die uns verbindet“ erscheint Guillaume Mussos neuestes Buch. Für mich war es ein weiteres Buch des Autors, das sich vom Stil her nahtlos an seine anderen Romane anschließt.
Auch das Cover des Buches passt zum Inhalt des Buches und zeichnet das Buch als Musso aus. Der Ort der Handlung wird erstmal als New York gekennzeichnet und es geht um eine junge Frau. Mit dem Riss in der oberen rechten Ecke wird das Bröckeln der Grenze zwischen Fiktion und Realität angedeutet. Es entspricht der typischen Covergestaltung seiner Bücher und erregt die Aufmerksam der Leser, die bereits mit seinen Büchern vertraut sind.
Wie gewohnt entführt Musso seine Leser in eine Geschichte voller Wendungen und Überraschungen, wobei er gekonnt mit Fiktion und Realität spielt und diese ineinander fließen lässt, sodass im Verlauf der Geschichte nicht immer deutlich ist, ob man sich gerade in der Realität oder der Fiktion befindet.

Musso gelingt es einen Roman über das Leben von Schrifsteller*innen am Rand zwischen Fiktion und Realität zu schreiben. Eine definitive Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Sommer auf Wolke 7

Suche Platz auf Wolke Sieben
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Nachdem Marlenes durchgeplantes Leben vor drei Jahren den Bach hinuntergegangen ist und sie von einem auf den anderen Tag ohne Freund, Haus und Job dastand, hat sie sich ein eigenes erfolgreiches Unternehmen ...

Nachdem Marlenes durchgeplantes Leben vor drei Jahren den Bach hinuntergegangen ist und sie von einem auf den anderen Tag ohne Freund, Haus und Job dastand, hat sie sich ein eigenes erfolgreiches Unternehmen aufgebaut. In ihrer Onlinedating-Agentur Wolke Sieben spielt sie mit ihrem Team für andere Amor und will sich selbst nie wieder verlieben. Das ist aber alles andere als einfach.

Nach ihrer Enttäuschung mit Sebastian hat Marlene sich selbst vollkommen aus dem Datingleben zurückgezogen und lebt einzig und allein für ihre Agentur. Auch wenn ihre besten Freunde es immer wieder versuchen, sie lässt sich nicht von einem neuen Versuch überzeugen. Erst als der Manager des Sängers Basket bei ihr in der Agentur auftaucht, fängt Marlenes Mauer an zu bröckeln.
Bruno sucht in Marlenes Agentur eigentlich nur eine weitere Marketingmöglichkeit für seinen Star Basket. Der soll über die Agentur seine neue Freundin finden und sein Gesicht und sein neuer Hit sollen dafür für die Werbung von Wolke Sieben zur Verfügung stehen. Zunächst wirkt er sehr arrogant und grob.
Ergänzt werden die beiden durch diverse Nebencharaktere aus Marlenes Leben: ihre beste Freundin, ihren Bruder Eddie, WKK (Hier gilt es herauszufinden, wer dahinter steckt), dem Team der Agentur und Marlenes Therapeutin. Die Mischung der Charaktere verleiht dem Buch einen besonderen Charme.
Mir hat die Beschreibung der Handlungsorte Hamburg und Sardinien sehr gut gefallen. Sie verleihen dem Buch ein Feeling von Sommer, Strand und Meer, das auch durch das Cover gut aufgenommen wird. Die weißen Wolken auf rosa Grund, die Möwen und dazu die glitzernde erhabene Schrift spiegeln den Roman wunderbar wider.
Der lockere und flüssige Schreibstil der Autorin machen es leicht mit dem Buch dem Alltag zu entfliehen und sich nach Hamburg und Sardinien zu träumen. Eine absolute Sommerlektüre, die ich sehr empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Liebe Herzogin,

Liebe, handgeschrieben
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Hugo Jardin ist auf dem Weg nach Innsbruck, um dort für ein Jahr zu studieren. Die Reise nach Innsbruck nutz er, um sich Europa anzusehen. In München liest er den Leserbrief einer gewissen Sophia und obwohl ...

Hugo Jardin ist auf dem Weg nach Innsbruck, um dort für ein Jahr zu studieren. Die Reise nach Innsbruck nutz er, um sich Europa anzusehen. In München liest er den Leserbrief einer gewissen Sophia und obwohl das so gar nicht seine Art ist antwortet er. Aus dieser Antwort entwickelt sich eine Brieffreundschaft. Doch dann lernt Hugo Harry kennen. Was wird jetzt aus Sophia?

Mit „Liebe, handgeschrieben“ erscheint Eva Putz‘ erster Roman. Daher ist es auch der erste Roman der Autorin, den ich gelesen habe. Mit ihrem Briefroman gibt Eva Putz ein tolles Debut als Autorin.

Der Roman führt die beiden Protagonisten sehr einfühlsam über ihre Briefe ein. Zunächst sind beide sehr unsicher, ob eine Antwort denn gewünscht wird und sie dem Anderen überhaupt antworten sollen. Sehr schnell entwickelt sich jedoch eine Brieffreundschaft, die ihnen die Möglichkeit gibt, vertraut miteinander zu werden. Gerade für den introvertierten Hugo ist diese Kommunikationsweise sehr vorteilhaft, da er häufig Probleme hat Leute anzusprechen. Mit der Ermunterung Sophias schafft er es aber auch in seinem realen Leben mit Menschen in Kontakt zu kommen und sich weiter zu öffnen.
Sophia hat im Gegensatz zu Hugo viel mit Menschen zu tun, sie arbeitet als Bibliothekarin. Da sie in letzter Zeit viel gearbeitet hat und viel auf Dienstreisen war, fehlt ihr die Zeit für schöne Dinge durch Hugo motiviert, nimmt sie sich diese Zeit.
Die Form des Briefes macht es besonders spannend die handelnden Figuren, nicht nur Sophia und Hugo, sondern auch Victor, Harry und Alex kennenzulernen, da man immer warten muss, bis man das nächste Puzzleteil des Charakters bekommt. Man kann nur das erfahren, was die Figuren in ihren Briefen oder E-Mails erwähnen alles andere bleibt verborgen.
Besonders setzt die Autorin den Unterschied zwischen E-Mail, SMS/WhatsApp und Brief um. Es ist nicht nur an der äußeren Form erkenntlich (Absender und Adresse bzw. Uhrzeit für SMS/WhatsApp) sondern auch an der Sprache. In den Briefen sind die Sätze deutlich länger und die Wörter scheinen besonders sorgfältig gewählt, während die Mails und Kurznachrichten deutlich alltäglicher formuliert sind. Auch die Themenwahl ist hier deutlich unterschiedlich. In den Mails etc. geht es um Terminabsprachen und Berichte, was passiert ist, während es in den Briefen um philosophischere Themen geht.

Mit dem Auftauchen Harrys in Hugos Welt nimmt die Geschichte noch einmal eine Wendung. Bis dahin gab es die verschiedenen Paare, Sophia und Hugo, Hugo und Victor, Alex und Harry. In diesem Moment kommt das neue Paar Harry hinzu und man fragt sich, was aus Sophia werden wird. Das Ende ist zu diesem Zeitpunkt offen, auch wenn man als aufmerksamer Leser schon eine Vermutung haben kann, wie das Ende ausgehen könnte.
Das Buch entführt den Leser in eine Welt voller Emotionen und bringt den Leser an einigen Stellen zum schmunzeln und nachdenken. Eigene Kindheitserinnerungen werden geweckt, während man ebenso mit Sophia zweifelt und mit Hugo bangt, als Sophia ihm eine Weile nicht antwortet.

„Liebe, handgeschrieben“ von Eva Putz ist kein typischer Liebesroman, bei dem das Ende bereits feststeht: Es fühlt sich an, als wäre man mitten in dem Briefwechsel zwischen Sophia und Hugo. Eva Putz schreibt humorvoll und mitreißend, sodass man sich in die Protagonisten verlieben muss. Mit ihrem Debut-Roman schafft Eva Putz einen tollen Briefroman, der definitiv zu meinen Lieblingsgeschichten zählt.

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