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Veröffentlicht am 30.09.2021

Ermittlungen an der Algarve

Stürmische Algarve
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Die Journalistin Anabela Silva stößt beim Joggen auf ein Wohnmobil, dass ihr Interesse erweckt. Schnell stellt sich heraus, im Wagen liegt eine tote Frau. Die Österreicherin Barbara Leitner scheint bei ...

Die Journalistin Anabela Silva stößt beim Joggen auf ein Wohnmobil, dass ihr Interesse erweckt. Schnell stellt sich heraus, im Wagen liegt eine tote Frau. Die Österreicherin Barbara Leitner scheint bei einem Unfall ums Leben gekommen zu sein. Sie hatte ihr Wohnmobil mit dem Holzgrill beheizt. Ihr Mann ist allerdings verschwunden. Im Körper der Frau werden verschiedene toxische Stoffe festgestellt. Anabelas Freund Chefinspektor João Almeida nimmt die Ermittlungen auf.
Bisher war mir die Autorin Carolina Conrad noch kein Begriff. ‚Stürmische Algarve‘ ist bereits der 4. Band einer Reihe um die Journalistin Anabela Silva. Kein Problem. Ich bin dennoch gut in die Geschichte reingekommen. Die Schauplätze sind wunderbar beschrieben und wecken Urlaubsfeeling. Mit den portugiesischen Ausdrücken und Namen tat ich mir anfangs ein bisschen schwer.

So richtig warm geworden bin ich allerdings mit keiner Figur. Das Verhalten der Schwester des Österreichers empfand ich als sehr befremdlich. Auch wenn das Verhältnis zwischen den Geschwistern zuletzt angespannt war, so war es doch ihr Bruder und Barbara war ihre Schwägerin.
Etwas Dramatik brachte die Demenzerkrankung von Anabelas Vater in die Geschichte. Der Schreibstil ist leicht und locker, die Handlung eher unaufgeregt. Insgesamt fehlte es mir persönlich an Nervenkitzel und Spannung.

Fazit: Eine nette Urlaubslektüre

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Düster und schwer

Junge mit schwarzem Hahn
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"Junge mit schwarzem Hahn" ist der außergewöhnliche Debütroman von Stefanie vor Schulte. Bereits das Cover mit dem Gemälde von Pablo Picasso ‚Junge mit Pfeife‘ ist ein Blickfang.

Die Autorin führt uns ...

"Junge mit schwarzem Hahn" ist der außergewöhnliche Debütroman von Stefanie vor Schulte. Bereits das Cover mit dem Gemälde von Pablo Picasso ‚Junge mit Pfeife‘ ist ein Blickfang.

Die Autorin führt uns in eine düstere von Hunger, Krieg und Krankheiten gebeutelte Welt. Der elfjährige Junge besitzt nichts als das Hemd auf seinem Leib und einen schwarzen Hahn. Seine Familie wurde, als er drei Jahre alt war, vom Vater mit einer Axt erschlagen. Die Dorfbewohner beäugen den Jungen und seinen Hahn mit argwöhnischen Augen, glauben gar, er sei vom Teufel besessen oder zumindest der Hahn, der als Sinnbild des Teufels gilt. Auch ist ihnen der Junge viel zu klug und zu liebenswürdig. Und auch das weckt ihr Misstrauen. Als eines Tages ein Maler ins Dorf kommt, die Kirche zu verschönern, erkennt der Junge seine Chance, alles hinter sich zu lassen und zieht mit dem Maler weiter.

Stefanie vor Schulte schreibt klar und doch poetisch. Wo befinden wir uns? In einem Märchen? In welcher Zeit? In einer grausamen Zeit. Mittelalter? Schwer zu sagen. Diesen metaphernreichen Roman sehe ich als Experiment. Die Frage ist, wie kommt er beim Leser an? Und wird er verstanden? Auf jeden Fall beschäftigt er mich als Leser und hallt nach.

Der Protagonist Martin ist ein Junge ohne Argwohn, ohne Falschheit, ohne Bosheit. Er verkörpert das Gute im Menschen. Aber kann sich ein Mensch mit guten Eigenschaften in einer zerstörerischen Welt behaupten, kann er Gutes bewirken? "Junge mit schwarzem Hahn" ist kein Wohlfühlroman, auch wenn er märchenhafte Züge trägt. Ich empfand nach der Hälfte des Buches den Schreibstil nur noch als anstrengend, die anfängliche Freude daran verflüchtigte sich. Vielleicht habe ich auch zu wenig Geduld. Mir wurde es jedenfalls zu viel. Vielleicht lag es auch an der durchgängigen Düsternis, Tyrannei, dem Elend, dem Aberglauben und der Boshaftigkeit.

Fazit: Ein außergewöhnlicher Debütroman, jedoch düster und schwer.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Keine Spannung, kein Feuer…

Die verschwundenen Studentinnen
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Die Psychotherapeutin Mariana Andros hat vor einem Jahre ihren Mann verloren und ist noch immer in ihrer Trauer gefangen. Sie erhält von ihrer Nichte einen Anruf, sie möchte doch bitte sofort kommen. Zoe ...

Die Psychotherapeutin Mariana Andros hat vor einem Jahre ihren Mann verloren und ist noch immer in ihrer Trauer gefangen. Sie erhält von ihrer Nichte einen Anruf, sie möchte doch bitte sofort kommen. Zoe ist völlig aufgelöst. Ihre Freundin Tara ist verschwunden, außerdem wurde am College in Cambridge die Leiche einer Studentin gefunden. Nun hat sie Angst, es könnte Tara sein. Leider bestätigt sich dieser Verdacht ….

Meine Meinung:
Ich hatte mir mehr erwartet. Mehr Spannung, mehr Feuer. Mir plätscherte die Handlung zu flach dahin. Von den Protagonisten hat mir am besten Fred gefallen. Er war erfrischend in seiner frechen, spitzbübischen Art. Die Hauptprotagonistin Mariana hätte meiner Meinung nach, selber einen Therapeuten gebraucht. Ihre privaten Probleme überlagerten die Geschichte. Mir war sie zu sentimental. Ich erwarte mir von einer Therapeutin eine gefestigte Persönlichkeit und davon war sie weit davon entfernt. Von Alex Michaelides hatte ich bisher noch nichts gelesen. Leider haben mich „Die verschwundenen Studentinnen“ nicht gerade dazu animiert, mir weitere Bücher des Autors zu besorgen.

Fazit: Ich habe das Buch mit einem Gefühl der Enttäuschung beendet.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Die Kindheit ist eine Insel

Der Panzer des Hummers
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Die Geschwister der Familie Gabel haben sich nach dem Tod der Mutter auseinandergelebt. Ea, die Älteste der Geschwister, lebt in San Francisco. Sie ist verheiratet und macht sich ernsthafte Sorgen um ...


Die Geschwister der Familie Gabel haben sich nach dem Tod der Mutter auseinandergelebt. Ea, die Älteste der Geschwister, lebt in San Francisco. Sie ist verheiratet und macht sich ernsthafte Sorgen um Coco, die Tochter ihres Mannes. Ihr scheint der Verlust der Mutter besonders zu schaffen zu machen, denn Ea versucht Kontakt mit der Verstorbenen über eine Hellseherin aufzunehmen. Sidsel, die Mittlere der Geschwister, ist Restauratorin in einem Kopenhagener Museum. Als alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter steht sie ständig unter Druck. Niels, der jüngste der Geschwister, lebt ebenfalls in Kopenhagen. Er entzieht sich allen Zwängen des Lebens und bestreitet seinen Lebensunterhalt als Plakatierer. Dennoch springt er für die Betreuung seiner kleinen Nichte ein, als Sidsel überraschend beruflich nach London reisen muss.

Ich tue mir richtig schwer, diesem Roman gerecht zu werden. Ich mag den Schreibstil der Autorin und viele Wendungen begeistern mich. Da gibt es Sätze wie: „Die Kindheit ist eine Insel, die im Meer versinkt.“ Oder herrliche Charakterbeschreibungen wie: „Mr Pistilli, der hinter seiner zuvorkommenden Fassade, wie sich schnell herausstellte, einen dubiosen und unberechenbaren Charakter verbirgt.“ Trotzdem kam ich nicht in die Geschichte. Das passiert mir selten mit einem Buch aus dem Diogenes-Verlag. Für mich ist der Verlag ein Garant für gute Literatur. Sicherlich zählt auch „Der Panzer des Hummers“ dazu. Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Bei mir trifft dieser Roman jedoch nicht den Nerv.

Das Personenregister zu Anfang des Romans empfand ich als ungemein hilfreich. So konnte ich die einzelnen Protagonisten gut zuordnen.

Fazit: Kein Roman, den man einfach so weg lesen kann. Jemand mit mehr Geduld wie ich findet sicherlich mehr Freude daran.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Tausendmal berührt

Greta und Jannis
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Ich lese gerne Bücher die mich fordern. „Greta und Jannis“ hat mich jedoch überfordert. Ich habe mir selten beim Lesen sehr schwergetan.

Zum Inhalt: Gerta und Jannis wachsen als Nachbarskinder in einem ...

Ich lese gerne Bücher die mich fordern. „Greta und Jannis“ hat mich jedoch überfordert. Ich habe mir selten beim Lesen sehr schwergetan.

Zum Inhalt: Gerta und Jannis wachsen als Nachbarskinder in einem Bergdorf auf. Sie hüten zusammen Ziegen und Schafe und verstehen sich wie Bruder und Schwester. Doch wie heißt es so schön in dem Song von Klaus Lage: Tausendmal berührt, tausendmal ist nichts passiert. Tausend und eine Nacht und dann es hat Zoom gemacht. So auch bei Greta und Jannis. Sie fühlen sich zueinander hingezogen und werden ein Liebespaar. Eine Liebe die nicht sein darf. Jannis geht in die Stadt aufs Gymnasium und beginnt später ein Studium. Greta zieht zu ihrer Großtante Severine in ein abgelegenes Gebirgsdorf und hilft ihr beim Lebkuchen backen und beim Umsorgen der Findelkinder. Die Eltern bringen die Kinder heimlich den Berg herauf und legen sie ihr vor die Tür. Großtante Severine sagt, weil es den Kindern an Kraft und Ausdruck fehlt. Von Männern hält sie ohnehin nicht viel. „Hast du Gott heute schon gedankt, dass du keinen Mann hast?“ fragt sie ihre Großnichte. „Nein, aber ich werde es noch machen“, antwortet Greta dann. Eines Tages zieht ein seltsamer Mann ins letzte Haus am Berg: Cornelio. Greta befreundet sich mit ihm.

Zugegeben, die Sprache und die Bilder die Sarah Kuratle in ihrem Debütroman entwirft sind poetisch und stark. Trotzdem musste ich immer wieder im Text zurück gehen und manche Passagen nochmal lesen um zu begreifen, worum es eigentlich geht. Ich empfand das als sehr anstrengend. Die Autorin beschreibt die Menschen und die Natur in sprachgewaltigen Bildern. Man nimmt als Leser selbst die Gerüche und Düfte wahr. Einer meiner Lieblingssätze war: „… den glitzernden Faden suchen.“ Dennoch, mir wurde es zu viel. Was ich schade fand. Die Protagonisten kamen mir auch nicht wirklich nahe. Ich empfand mich als Beobachter, aber ich war nicht im Geschehen involviert.

Fazit: Kein Roman zum Entspannen und Wegtauchen.

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