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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2017

Etwas zu oberflächlich und schnelllebig

Glück ist teuer
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Der junge Wirtschaftsstudent Noah Berger träumt von einer besseren Welt und sieht sich in der Bestimmung, dieser dafür verantwortliche "Revolutionär" zu sein, der die Wirtschaftspyramide sprengen kann ...

Der junge Wirtschaftsstudent Noah Berger träumt von einer besseren Welt und sieht sich in der Bestimmung, dieser dafür verantwortliche "Revolutionär" zu sein, der die Wirtschaftspyramide sprengen kann und alles zum Besseren ändert. Als sein Vater plötzlich in sein Leben tritt, sieht er einmalig die Chance ein Jemand in dieser Gesellschaft zu sein, zu Macht und Ruhm zu kommen, überall bekannt zu sein als jemand, der es geschafft hat. Dabei verändert er sich und seine Prinzipien so stark, dass seine Freundin ihn verlässt, er als anzugtragender Sklave des Wirtschaftssystems herhalten muss, seine Leistung anderweitig aufrecht erhalten zu versucht, bis er eines Tages den Aufprall seines "Höhenflug abwärts" zu spüren bekommt.

Das Cover und der Titel sind relativ schlicht gehalten und verraten schon grob um was für einen thematischen Roman es sich hier handelt. Vor allem der Titel scheint für mich vielschichtig und sehr aussagekräftig. Die Geschichte konnte mich leider nicht so mitnehmen, wie erwartet. Sie ist zu schnelllebig, weil vieles so schnell nacheinander passiert, sodass es dadurch leider an Authentizität verliert und unglaubwürdig/nicht nachvollziehbar erscheint. Zusätzlich werden noch eine Passagen aus Noahs Vergangenheit beleuchtet, die zwar nett zu lesen sind, allerdings die Geschichte nicht antreiben und daher unnötig sind. Zudem wird ein wichtiges und großes Thema angeschnitten, dem es leider an Tiefe fehlt. Die Geschichte kratzt nur an der Oberfläche, vernachlässigt aber die weitreichenden Entwicklungen, die sich über das Leben Noahs ergeben. Das Buch möchte auf gesellschaftskritische Themen aufmerksam machen und diese verarbeiten, schafft dies nicht so, wie es gewollt zu sein scheint und bleibt unter seinem gewünschten Niveau.

Veröffentlicht am 15.04.2017

Schonungslos, ehrlich und hoffnungsvoll!

Immer wieder im Sommer
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Bewertung: Eigentlich 4,5 Sterne!

Anna lebt mit ihren Kindern, in München, ein durchschnittliches Leben. Doch dieses wird nach einem unerwarteten Brief ihrer Mutter Frieda ziemlich durcheinander gebracht, ...

Bewertung: Eigentlich 4,5 Sterne!

Anna lebt mit ihren Kindern, in München, ein durchschnittliches Leben. Doch dieses wird nach einem unerwarteten Brief ihrer Mutter Frieda ziemlich durcheinander gebracht, denn seitdem Anna den Annahof, ihr Zuhause, vor 18 Jahren überstürzt verlassen hatte, hat sie kein Wort mehr mit ihrer Mutter gesprochen. Daraufhin beschließt sie alleine zum Annahof zu fahren, um sich mit ihrer Mutter auszusprechen. Doch hat sie die Rechnung nicht mit ihrer Familie gemacht. So kommt es, dass neben ihren beiden Kindern Nelly und Sophie, ihr Ex-Mann Max, sowie ein junger Tramper namens Milan und zu guter Letzt auch noch ihre Mutter sich auf eine Reise ins Ungewisse machen. Das Chaos scheint perfekt, denn im fernen Amrum wartet noch jemand Besonderes auf sie...der einst ihr Herz gestohlen hat.

Das Cover macht gleich Lust auf Sommer, Sonne und Strand. Der Einband ist stabiler als vermutet und im Innenteil befinden sich kleine Steckbriefe zu den Protagonisten, die mir besonders gut gefallen haben. Man bemerkt sogleich, dass es viele unausgesprochene Konflikte zwischen den Familienmitgliedern gibt, die sich nach und nach offenbaren. Da wären längst überfällige Dinge zwischen Frieda und Anna, zwischen Anna und Max und auch zwischen Anna und ihrer schwierigen pubertären Tochter Sophie. Die Fahrt entpuppt sich als ziemlich lustig und liest sich locker leicht, sodass ich nicht glauben konnte, das Buch schon nach nur drei Tagen gelesen zu haben. Es tauchen immer wieder unerwartete Gespräche, Situationen oder auch Personen auf, dessen Wechselwirkungen ebenso unvorhergesehen sind, dass es ein reines Vergnügen ist, diese tolle Geschichte zu lesen, die Mut macht, aber auch zeigt, dass die meisten Dinge vergänglich sind und das sich die Vergangenheit rückblickend nie ändern lässt, sodass die Fragen nach dem: Was wäre wenn... einen eigentlich nur runterziehen können.

Veröffentlicht am 04.04.2017

Ein guter Jugendthriller!

Feuertanz
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Eines ganz normalen Tages trifft die zurückhaltende und unscheinbar wirkende Sarah einen seltsam verstörten Jungen, der offensichtlich sein Gedächtnis verloren hat. Kurzerhand nimmt Sarah ihn mit und bietet ...

Eines ganz normalen Tages trifft die zurückhaltende und unscheinbar wirkende Sarah einen seltsam verstörten Jungen, der offensichtlich sein Gedächtnis verloren hat. Kurzerhand nimmt Sarah ihn mit und bietet ihm Unterschlupf. Doch wer ist dieser Junge ohne Namen? Durch plötzlich auftretende Flashbacks zeichnet er Bilder seiner vergessenen Vergangenheit. Doch diese Bilder sind düster und lassen Schlimmes erahnen. Desto mehr Sarah von ihm erfährt, desto stärker scheinen ihre Zweifel. Was, wenn er nicht zu den Guten, sondern zu den Bösen gehört? Was hat er wirklich getan?

Der Prolog kann den Leser gleich mitreißen und baut durch die Ungewissheit und die mysteriösen Umstände sogleich Spannung auf. Die Protagonisten, insbesondere der junge ohne Namen, erscheinen erst unwirklich und durchsichtig, gewinnen aber im Laufe der Geschichte immer mehr an Standfestigkeit und Realität. Bis ungefähr zur Hälfte des Buches plätschert die Story vor sich her, ohne das nennenswerte Spannung entsteht. Danach geht es allerdings Schlag auf Schlag weiter und besonders das Ende ist unvorhersehbar und weiß zu schockieren. Mir haben am Anfang/in der Mitte spannende Momente gefehlt und zum Ende hin, fand ich die Gefühle der Charaktere etwas zu fad und schwach, als ich sie mir unter diesen Umständen vorgestellt hätte. Die Beziehung zwischen Sarah und dem Jungen hat mir gut gefallen, gerade auch wie sich alles langsam und auf entzückende Weise entwickelt. Das Cover sieht traumhaft schön aus und der Titel weiß zu überraschen, beruht er doch auf einer wirklich tollen Metapher, die sich allerdings erst am Ende entfalten kann. Für ältere Kinder / Jugendliche auf jeden Fall geeignet!

Veröffentlicht am 24.03.2017

Jeder hat Geheimnisse, die einen mehr, die anderen weniger

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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In ihrem supertollen Mommyblog beschreibt die Mutter Stephanie ihr Leben mitsamt ihrem Sohn und ihrer besten und einzigen Freundin Emily. Nach einigen Jahren der Freundschaft und vielen kleinen Gefallen, ...

In ihrem supertollen Mommyblog beschreibt die Mutter Stephanie ihr Leben mitsamt ihrem Sohn und ihrer besten und einzigen Freundin Emily. Nach einigen Jahren der Freundschaft und vielen kleinen Gefallen, verschwindet Emily plötzlich. Neurotisch, wie Stephanie ist, malt sie sich die schlimmsten Horrorszenarien aus, die Emily passiert sein könnten und involviert alle möglichen Behörden und sozialen Netzwerke ein, um ihrer Freundin auf die Spur zu kommen. Doch nach und nach gewöhnt sie sich daran, Emily nie mehr wieder zu sehen und nähert sich Emilys Mann Sean an. Die Patchwork-Familie, bestehend aus Sean und Stephanie, sowie ihren Kindern Miles und Nicky, ist ein gut eingespieltes Team, doch dann kommt die bittere Wahrheit ans Licht und alles ändert sich...Manche hätten dort bleiben sollen, wo sie waren.


Die Geschichte lässt sich sehr leicht lesen und die verschiedenen Perspektivenwechsel haben mir sehr gut gefallen. Die meiste Zeit über plätschert die Story langsam vor sich her und erst nach und nach erkennt man die Thrillerelemente darin. Besonders Emily ist eine heimtückische, hinterhältige und vor allem egoistische Person und spinnt ihre bösartigen Intrigen. Dabei geht sie sogar über die Leichen ihrer Lieben. Stephanie wirkt auf mich - ohne beleidigend sein zu wollen - ziemlich dämlich und naiv. Sie ist sehr leichtgläubig, lässt sich unglaublich leicht manipulieren und rennt quasi in ihr Unglück, immer an das Gute glaubend. Zwischen den beiden hatte ich immer das Gefühl, Emily sei die Katze und Stephanie - oder auch Sean - die Maus mit der gespielt wird. Sean war mir recht sympathisch und er liebt Emily wirklich sehr. Umso bitterer für ihn, dass das nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Er tat mir von allen am meisten leid und ich habe mich immer gefragt warum zur Hölle er Emily nicht verlassen hat, als es noch nicht zu spät war. Ihren Charakter zu erkennen war nicht sonderlich schwer, selbst wenn sie sich verstellte. Ja, seine Zukünftige sollte man sich sehr gut aussuchen, ebenso wie seine Freunde!

Veröffentlicht am 18.03.2017

Verwirrend

Das Mädchen im Dunkeln
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Bereits beim ersten Treffen mit der neuen Patientin Jessica Hamilton, bemerkt die erfolgreiche Psychiaterin Karen, dass sie anders ist und etwas Dunkles hinter ihrer Fassade verbirgt. Doch trotz allem, ...

Bereits beim ersten Treffen mit der neuen Patientin Jessica Hamilton, bemerkt die erfolgreiche Psychiaterin Karen, dass sie anders ist und etwas Dunkles hinter ihrer Fassade verbirgt. Doch trotz allem, unterschätzt Karen Jessica, bis eines Tages etwas Schreckliches passiert und die Polizei sie verdächtigt...

Als ich den Klappentext das erste Mal gelesen habe, wusste ich sofort, dieses Buch muss ich haben! Und schließlich hat es sich als toller Thriller entpuppt. Ohne viel verraten zu wollen: Der Klappentext lenkt den Leser in eine ganz andere Richtung, als die Geschichte letztlich annimmt und wenngleich zwischendurch einige Zweifel oder Verdächtigungen seitens des Lesers kommen, hält das Ende eine überraschende Wendung der Ereignisse bereit. Die Geschichte wird von den drei Freundinnen Eleanor, Karen und Bea erzählt, was verschiedene Perspektiven und dadurch einen realistischeren Eindruck auf die Handlungen entstehen lässt Zusätzlich gibt es noch eine unbekannte Person, dessen Gedanken und Gefühle ausführlich beschrieben werden und dessen Handlungen einem Sorgen bereiten und beunruhigen. Die Spannung hält sich in Grenzen und die Geschichte plätschert - nach einem detaillierten Einblick in das Leben der Protagonisten - mehr so vor sich hin, als dass wirklich etwas geschieht. Aber gerade dadurch wird der Leser angeregt, zwischen den Zeilen zu lesen und das Buch hat Potenzial sich anderweitig entwickeln zu können. Deshalb würde ich den Thriller eher zart-besaiteten Lesern empfehlen und nicht denjenigen, die viel Action, Spannung und gleich zu Beginn Leichen oder herumirrende mordende Psychopathen erwarten, wie es ja häufig üblich für Psychothriller ist ;) die Geschichte fängt langsam aber stetig an sich zu entwickeln. Das Ende war für mich etwas enttäuschend, weil der Leser zum einen vor vollendete Tatsachen gestellt wurde und zum anderen gefielen mir die Interpretationen der Realität mehr als die wahre Realität. Die Hintergründe des "Täters" zu verstehen, fielen mir schwer, weil ich sie für unlogisch und irrational halte und der Sinn sich mir nicht ganz erschließt, was aber irgendwo verständlich ist...