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Veröffentlicht am 27.09.2021

Die Höhen und Tiefen einer Hamburger Kaufmannsfamilie ...

Der nahende Sturm
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Diesen Teil fand ich doch um einiges spannender als den Vorgängerband. Hier ist richtig was an Aktion geboten, als Familie Hansen ihrem abtrünnigen Spross Richard und Roberts Exfrau Elisabeth auf den Fersen ...

Diesen Teil fand ich doch um einiges spannender als den Vorgängerband. Hier ist richtig was an Aktion geboten, als Familie Hansen ihrem abtrünnigen Spross Richard und Roberts Exfrau Elisabeth auf den Fersen ist. Mutige Pläne werden geschmiedet und es scheint wieder aufwärtszugehen, wenn auch eine fette Regenwolke über Hans und Luise das allgemeine Glück zu trüben scheint.

Auch im fernen Kamerun steht die Zeit nicht still. Die von der Hansen Plantage überwundene Spinnmilbenplage bleibt natürlich nicht ohne Neider und der arme Hamza muss schwer kämpfen, um zu bestehen. Hilfe naht, aber wird es reichen um ihn als Verwalter in Personalunion zu bestätigen?

Allmählich nähert sich die achtteilige Reihe im mehr dem Ende und ich freue mich schon sehr auf die letzten beiden Teile, die noch einmal richtig Nervenkitzel und Dramatik versprechen. Für diesen sechsten Teil vergebe ich mit gutem Gewissen mit viereinhalb von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Wenn die Lust auf Lust zum Tod führt ...

Tunnelspiel
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Recht unbedarft machte ich mich an diesen dritten Fall um die Reporterin Ira Wittekind der sympathischen und sehr engagierten Autorin Carla Berling, die bekanntermaßen ein Händchen für spannende Krimis ...

Recht unbedarft machte ich mich an diesen dritten Fall um die Reporterin Ira Wittekind der sympathischen und sehr engagierten Autorin Carla Berling, die bekanntermaßen ein Händchen für spannende Krimis hat.

Schnell wurde ich aufgeklärt, worum sich bei einem Tunnelspiel handelt und mein Schaudern begann. Auf grausame Weise verstümmelt wird ein Toter in einer alten Halle aufgefunden und schnell wird auch seine Identität klar. Freunde schien er keine mehr zu haben, dafür Feinde ohne Ende. Sogar Iras Nachbarin, eine in die Jahre gekommene Domina, kommt schnell in den Dunstkreis der Verdächtigen. Entschlossen macht Ira sich auf die Jagd nach dem Täter …

Trotz des unschönen Mordes leben die Krimis von Carla Berling nicht von blutigen und brutalen Szenen. Im Gegenteil, sie lässt viel ostfälischen Humor mit einfließen und ihr netter Freund oder die beiden Tanten, die sich gerne zwischendurch mal zwei Schnäpschen gönnen - auf einem Bein kann man schließlich nicht stehen - sind auch in diesem Buch mal wieder unschlagbar. Es gelingt ihr mit der Mischung aus detektivischer Feinarbeit und einer gehörigen Portion Privatleben rund um Ira Wittekind eine spannende Kriminalgeschichte zu erschaffen, die mich am Ball gehalten und begeistert hat. Wie gut, dass Teil vier und fünf schon parat liegen …

Viereinhalb Sterne und eine Leseempfehlung an Fans eines soliden Krimis mit Lokalkolorit. Auch für Nichtwestfalen ein Genuss!

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Wenn einer gehen muss ...

Zweimal leben mit dir
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Oh, heute, am frühen Morgen musste ich schon ein paar Tränchen vergießen, so wollte ich meinen Tag eigentlich nicht beginnen. Das Buch jedoch hatte mich so in den Bann gezogen, dass ich nicht aufhören ...

Oh, heute, am frühen Morgen musste ich schon ein paar Tränchen vergießen, so wollte ich meinen Tag eigentlich nicht beginnen. Das Buch jedoch hatte mich so in den Bann gezogen, dass ich nicht aufhören konnte und nun unbedingt das Ende wissen musste. Die Story erinnert von der Idee her ein wenig an „Message in a bottle“ von Nicholas Sparks, obwohl es da ja genau umgekehrt war. Der überlebende Partner schrieb an seine verstorbene Frau. Zudem halte ich Nick Alexander sehr zugute, dass sich der leicht süßliche Kitsch, der sich gerne in Sparks Bücher wiederfindet, in diesem besonderen Roman sehr in Grenzen hielt. Manchmal fast schonungslos offenbart Catherine ihrem Mann in einer Kombination aus Fotos gepaart mit Textnachrichten ihre Gefühle, Ängste aber auch ihre Liebe, die sie ihm vom ersten Tag des Kennenlernens an entgegengebracht hat. Aus dreißig Messages besteht dieses Werk, mit dem Sean seine Trauer über einen Zeitraum eines guten halben Jahres verarbeiten soll. Es ist oft nicht leicht, die Worte Catherines zu reflektieren und so paaren sich Trauer, Liebe aber zwischendurch auch mal grenzenlose Wut, die Sean oft zweifeln lassen.
Wunderbar flüssig geschrieben war das Buch trotz des traurigen Themas ein Genuss zu lesen. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab, da ich das ganze Konzept doch für zu unglaubwürdig halte, um wahr zu sein. Dennoch wohlverdiente viereinhalb von fünf möglichen Sternchen gepaart mit einer Leseempfehlung für berührende Stunden.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

If you can make it there, you'll make it anywhere ...

Das Beste von allem
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Das Faszinierende an den Büchern der überaus interessanten und zum Glück wiederentdeckten Autorin Rona Jaffe ist, dass wenn sie Romane schreibt, die in den 50er Jahren spielen, sie diese Zeit auch live ...

Das Faszinierende an den Büchern der überaus interessanten und zum Glück wiederentdeckten Autorin Rona Jaffe ist, dass wenn sie Romane schreibt, die in den 50er Jahren spielen, sie diese Zeit auch live und in Farbe miterlebt hat. Sie selbst hat – wie auch eine ihrer Protagonistinnen – das Radcliffe College besucht, das nicht nur in diesem ihrer Romane eine Rolle spielt. Doch diesmal haben die jungen Damen ganz unterschiedliche Hintergründe. Eins haben sie jedoch gemeinsam, alle scheinen sie auf der Suche nach Erfolg, Spaß, Liebe und Geborgenheit.

Auf die Idee zu diesem Roman kommt Rona Jaffe durch eine Stellenanzeige, die mit ihren Zeilen: "Sie verdienen das Beste von allem. Den besten Job, die beste Umgebung, die beste Bezahlung, die besten Kontakte!" junge Frauen anlocken wollte. So kreiert sie für ihren Roman, der fünf junge Frauen über einen Zeitraum von drei Jahren begleitet, die hübsche, kluge und von der Liebe enttäuschte Caroline Bender, die mit ihrer Stelle als Schreibkraft in einem Verlag schnell Karriere macht. Auch die junge Mary Agnes arbeitet in diesem Verlag, hat aber wenig Ambitionen sich hochzuarbeiten. Sie spart für ihre Aussteuer und träumt von der Liebe und dem berühmten kleinen Häuschen mit dem „white picked fence“. Die 21jährige Barbara, bereits einmal verlassen, findet eine Nische im Verlag und kann von Glück sagen, denn sie muss nicht nur sich sondern auch noch ihre kleine Tochter und ihre Mutter mit durchfüttern. Schließlich haben wir da noch die flatterhafte April, die vom Show Business träumt und die bezaubernde Gregg, die diesen Sprung geschafft zu haben scheint.

Mit „Das Beste von allem“ hat die Autorin seinerzeit sicher einen kleinen Skandal ausgelöst. Es war damals nicht üblich so freizügig über die körperliche Liebe aber auch über die Folgen zu schreiben. Gepredigt wurde noch Jungfräulichkeit bis zur Ehe und nach der Heirat für die Frau ein Leben ganz getreu der drei Ks … Küche, Kinder, Kirche. Der Begriff „sexuelle Belästigung“ war noch nicht geprägt und Frauen, die Karriere machen wollten, waren den Männern noch ein Dorn im Auge. Doch Rona Jaffe schert sich einen feuchten Kehricht um die Konventionen und lässt uns eintauchen ins pulsierende New York der frühen 50er Jahren mit all seinen Höhen und Tiefen. Sie lässt uns die Welt durch die Augen von Caroline, Mary Agnes, Barbara, April und Gregg erkunden. Lässt uns Überstunden schinden, Kater auskurieren und Tränen des Liebeskummers weinen. Vor allem aber hält sie uns ein realistisches und ehrliches Bild vor Augen. Das dürfte in den 50er Jahren nicht jedem geschmeckt haben …

Der Roman erhält von mir viereinhalb von fünf Sternen. Mir waren ein paar zu viele Länge darin, um ganz mit der Bestnote zu glänzen. Aber trotzdem habe ich mich gefreut mal wieder eintauchen zu dürfen in die Welt von gestern, die gar nicht so anders war als unser heutiges Leben ….

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Damals wie heute ... Frauen müssen kämpfen ...

Neuleben
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Ich persönlich finde ja Romane, die auf eigenen Erfahrungen basieren oder die Familie der jeweiligen Autoren betreffen, immer besonders spannend, da ich mir vorstellen kann, dass hier besonders viel Herzblut ...

Ich persönlich finde ja Romane, die auf eigenen Erfahrungen basieren oder die Familie der jeweiligen Autoren betreffen, immer besonders spannend, da ich mir vorstellen kann, dass hier besonders viel Herzblut mit reingeflossen ist. Andererseits stelle ich es mir recht schwierig vor, hier als Autor neutral zu bleiben und die Personen aus Sicht Dritter zu erleben. Doch genau diese Grätsche ist Katharina Fuchs mit ihrer Geschichte um Tante und Mutter großartig gelungen.

Der vorliegende Roman „Neuleben“ schließt an den Vorgänger „Zwei Handvoll Leben“ an, bei dem die beiden Großmütter der Autorin, Anna und Charlotte, im Mittelpunkt standen, kann aber durchaus auch eigenständig gelesen werden.

Er spielt zu Zeit des deutschen Wirtschaftswunders, und noch immer wirft der vorangegangene Zweite Weltkrieg seine Schatten. Doch Therese und Gisela wollen nach vorne schauen. Sie wollen die alten Kamellen abschütteln und ihren eigenen beruflichen Weg gehen. Schnell merken sie, wie begrenzt ihre Möglichkeiten eigentlich sind und auch immer wieder werden sie doch von der Vergangenheit eingeholt. Verbissen kämpft sich Therese durchs anspruchsvolle Jurastudium, bei dem ihr nicht nur Steine, sondern ganze Felsbrocken in den Weg gelegt werden. Sie leidet unter ihrem entstellten Gesicht, das sie in Kombination mit ihrer oft scharfen Zunge bei der Männerwelt nicht gerade begehrenswert macht. Und auch Gisela hat es schwer sich gegen ihren Mann zu behaupten, obwohl doch gerade ihr Arbeitsplatz das Studium ihres Mannes Felix finanziert. Als ob das nicht genug wäre, fällt Felix dann auch noch nichts Besseres ein als sich und sein Umfeld durch dubiose Schmuggelgeschichten in Gefahr zu bringen ….

Die Kapitel – gut durch die jeweiligen Überschriften gekennzeichnet – erzählen im Wechsel die Geschichten von Therese und Gisela. Sehr anschaulich werden hier die Fünfzigerjahre gezeichnet mit ihrem Aufschwung aber auch ihren Restriktionen Frauen gegenüber. Ich fühlte mich sofort abgeholt, wenn ich mich auch manchmal mit den vielen Namen und Verwandtschaftsverhältnissen ein wenig schwer tat beim Lesen. Mit ihrer einfühlsamen Schreibweise erhält die Autorin von mir viereinhalb von fünf Sternen. Zudem vergebe ich gerne eine Leseempfehlung für beide Romane und freue mich nun schon auf den dritten aus ihrer Feder.

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