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Veröffentlicht am 08.02.2021

Weltuntergang...

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
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„2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt“ ist ein 464 seitiger Thriller von Noah Richter. Das Buch erschien am 01.02.2021 im Ullstein Verlag.
Zusammenfassung:
In einer nicht zu fernen Zukunft ist der Klimawandel ...

„2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt“ ist ein 464 seitiger Thriller von Noah Richter. Das Buch erschien am 01.02.2021 im Ullstein Verlag.
Zusammenfassung:
In einer nicht zu fernen Zukunft ist der Klimawandel weit vorangeschritten. Wo man auf der Welt hinschaut sind Katastrophen an der Tagesordnung. Seien es Überschwemmungen, extreme Hitze oder Stürme. Der Klimawandel scheint kaum noch aufzuhalten zu sein. Großen Konzernen scheint das alles wenig auszumachen. Es gibt aber Menschen und Organisationen, die sich das nicht gefallen lassen wollen. Einer davon ist Jakob, der als Wissenschaftler in der Antarktis forscht und bei einem Unglück ums Leben kommt. Seine Freundin Leela führt seinen Kampf mit Gleichgesinnten fort. Können sie die Übermächtigen aufhalten und die Klimakatastrophe stoppen?
Meine Meinung:
Es regnet fast ohne Unterbrechnung, Landschaften versinken in Fluten und die Menschen resignieren. Der Autor zeichnet eine sehr düstere, schon fast hoffnungslose Zukunft für die Menschheit. Die Katastrophen und das allgegenwärtige Elend der Menschen lassen vermuten, wie es sich vielleicht in 100 Jahren auf unserem Planeten Leben lässt.
In seinem Thriller behandelt der Autor mehrere Aspekte. Zum Einen geht er auf den Klimawandel ein und wer diesen zum großen Teil zu verantworten hat. Er zeigt den aussichtslosen Kampf von Klimaschützern gegen die Machenschaften der Großkonzerne. Zum Anderen geht er auf gesellschaftliche Entwickungen ein, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Er beschreibt realistisch, welchen Einfluss der Nationalsozialmus ausüben könnte und wie sektenähnliche Glaubensgemeinschaften in solchen Zeiten an Zuflauf gewinnen.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Unter anderem Leela, ihren Familienangehörigen und Mitstreitern, aber auch von Konzern- und Politikmitarbeitern. Diese vielen verschieden Personen bzw. Personengruppen wirken auf mich gut ausgearbeitet und verleihen der Geschichte Glaubwürdigkeit und Tiefe.
Fazit:
Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Es ist fasettenreich geschrieben, aber keine leichte Kost. Am Ende bleibt ein ungutes Gefühl und die Hoffnung, dass wir den Klimawandel noch abwenden können. Der Thriller ist nichts für schwache Nerven, aber durchaus lesenswert.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Mystische Geschichte, die in harten Zeiten spielt

Nordstern – Der Ruf der freien Pferde
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„Nordstern - Der Ruf der freien Pferde“ ist ein 222 seitiger Roman von Karin Müller. Das Buch erschien am 28.12.2020 im Schneiderbuch Verlag.
Zusammenfassung:
Erlas Mutter hatte gehört, das es in Island ...

„Nordstern - Der Ruf der freien Pferde“ ist ein 222 seitiger Roman von Karin Müller. Das Buch erschien am 28.12.2020 im Schneiderbuch Verlag.
Zusammenfassung:
Erlas Mutter hatte gehört, das es in Island Arbeit geben soll und die Chance ergriffen, nach dem Krieg ein neues Leben anzufangen. Auch wegen der Dinge, die Erla manchmal sieht... Also lassen die beiden Deutschland hinter sich und wandern nach Island aus. Die Überfahrt nach Island klappt ohne Probleme, aber bei der Fahrt zu dem neuen Arbeitgeber werden Mutter und Tochter getrennt. Für die 14 jährige Erla ist es anfangs nicht leicht, sich auf dem Hof ihres Arbeitgebers zurecht zu finden. Sie fühlt sich nicht willkommen, spricht die Sprache nicht und hat keine Freunde. Nach einiger Zeit stellt sich heraus, dass ihre Mutter nicht weit entfernt auf einem anderen Hof angestellt ist, wodurch Erla neue Hoffnung schöpft. Die Isländer scheinen ein sehr abergläubisches Volk zu sein und sprechen in Ehrfurcht von den kleinen Leuten. Man soll es sich bloß nicht mit ihnen verscherzen, sonst kommt das Unglück über einen, sagen sie. Immer wieder sieht Erla die Verborgenen, was die anderen Menschen scheinbar nicht können. Erla hat gleich einen guten Draht zu den Verborgenen und freundet sich mit ihnen an. Eine Freundschaft, die beiden Seiten von Vorteil ist.
Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir recht gut. Der Untertitel gefällt mir allerdings nicht so gut, da in dem Buch Pferde nicht unbedingt die Hauptrolle spielen. Es geht ja eher um Erla und das verborgene Volk.
Nichtsdestotrotz hat die Autorin einen Schreibstil, dem junge Leserinnen gut werden folgen können. Die Landschaften werden detailliert beschrieben, sodass man sich ein gutes Bild von der Landschaft machen kann, in der Erla ihr neues Leben beginnt. Die Personen finde ich gut durchdacht und auch diese werden gut beschrieben. Es gibt sehr sympathische Figuren, wie bspw. den Großvater auf dem Hof des neuen Arbeitgebers. Auch wenn er nicht viel sagt, ist er ein netter alter Mann, den man einfach mögen muss. Die Grpßmutter hingegen ist eine, durch das Leben hart gewordene, eher unsympathische Frau.
Die Geschichte ist ziemlich spannend geschrieben. Die Leserin bekommt viel vom Gefühlsleben der Protagonistin mit und kann sich dadurch gut in sie hineinversetzen. Es passieren einige spannende Dinge und die Leserin bekommt einen guten Eindruck in den isländischen Alltag 1949.

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Veröffentlicht am 20.03.2019

Künstliche Intelligenz und Menschheit

Die Reinsten
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„Die Reinsten“ ist ein 424 seitiger Science Ficton Roman von Thorge D. Hansen. Das Buch erschien am 01.03.2019 im Golkonda Verlag.

Zusammenfassung:
Die Geschichte ist im Jahr 2191 angesiedelt. Die Menschheit ...

„Die Reinsten“ ist ein 424 seitiger Science Ficton Roman von Thorge D. Hansen. Das Buch erschien am 01.03.2019 im Golkonda Verlag.

Zusammenfassung:
Die Geschichte ist im Jahr 2191 angesiedelt. Die Menschheit ist durch Krieg und Klimakatastrophe stark dezimiert und der Planet kaum noch bewohnbar. Die künstliche Intelligenz "Askit" regelt das Leben der Menschen in sehr modernen Städten. Dort gibt es "Angepasste" und "Reinste". Letztere werden mit Hilfe eines Gehirnimplantates optimiert. Zudem überwacht Askit das Klima und kontrolliert die Regenerationsmaßnahmen auf dem Planeten, um weitere Klimakatastrophen zu verhindern. Außerhalb dieser Städte leben "Kolonisten" und "Degradierte" in Kolonien. Diese Menschen leben unabhängig von den Metropolen und sind vollkommen auf sich gestellt. Der Hauptcharakter ist die junge Frau Eve Legrand, die sich am Anfang der Geschichte in der Vorbereitung zu der Abschlussprüfung zur Reinsten befindet. Auf ihr liegen viele Erwartungen und es steht schon so gut wie fest, dass sie als Reinste anerkannt werden wird. Allerdings wird sie, zusammen mit anderen Reinsten, in die Kolonien verstoßen. Dies wirft sie aus der Bahn, wodurch sich ihre Sicht auf die Gesamtlage ändert.

Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir recht gut, da es passend zum Thema gewählt ist.
Die Leseprobe hatte mir ausgesprochen gut gefallen. Ich lese sehr gerne Science Fiction und konnte es kaum erwarten das Buch zu lesen. Das Thema des Buches finde ich sehr interessant, allerdings hat mir die Umsetzung nicht so gut gefallen. Der Schreibstil des Autors ist eher trocken. Es gelang mir kaum, mich in die Personen hineinzuversetzen. Teilweise waren die Dialoge verwirrend oder drehten sich immer wieder um das gleiche Thema. Diese Gefühlsduseleien zwischen Eve und ihrem Mann bzw. dem Kolonisten fand ich eher langweilig und unpassend. Andere Themen, wie die Vergangenheit des Planeten und die Motive der Gründer bleiben dafür zu lange unklar.

Fazit:
Von dem Buch hatte ich mir mehr versprochen. Das Thema ist toll, aber die Geschichte tröge und sollte nochmal überarbeitet werden. Zudem sind mir einige Rechtschreibfehler aufgefallen. Insgesamt hätte man etwas mehr Zeit in das Buch stecken sollen, dann wäre es sicherlich ein Bestseller geworden.

Veröffentlicht am 11.09.2023

Rückblicke

Eigentum
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„Eigentum“ ist ein 160 seitiger Roman von Wolf Haas. Das Buch erschien am 04.09.2023 im Hanser Verlag.
Zusammenfassung:
Die fünfundneunzigjährige Mutter liegt im Sterben und verkündet, dass es ihr gut ...

„Eigentum“ ist ein 160 seitiger Roman von Wolf Haas. Das Buch erschien am 04.09.2023 im Hanser Verlag.
Zusammenfassung:
Die fünfundneunzigjährige Mutter liegt im Sterben und verkündet, dass es ihr gut geht. Das erschüttert den Erzähler dermaßen, da er von seiner Mutter Zeit seines Lebens gehört hat, wie schlecht es ihnen geht. Sie waren arme Leute, die viel arbeiten und noch mehr sparen mussten und auf einmal geht es der Mutter gut? Drei Tage vor ihrem Tod? Witzig und mit etwas Ironie erzählt Wolf Haas das Leben seiner Mutter.
Meine Meinung:
Das Buch hat mir optisch gefallen, da der Umschlag relativ schlicht gehalten ist. Der Autor blickt zurück auf das Leben seiner Verwandten, insbesondere auf das seiner Mutter, die 1923 geboren wurde. Das macht er mit Witz und teilweise Ironie. Meiner Meinung nach bekommt man einen guten Eindruck von der damaligen Mentalität und wie es war in der Kriegs- bzw. Nachkriegszeit zu leben. Allerdings hat das Buch seine Längen. Die Zitate der Mutter, die immer im Dialekt wiedergegeben werden, sind manchmal etwas schwer verständlich. Es kommen zudem viele Wiederholungen vor, was ich etwas ermüdend fand.
Fazit:
Insgesamt ein nettes Büchlein.

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Veröffentlicht am 27.08.2021

Ein Absturz

Der Mauersegler
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„Der Mauersegler“ ist ein 240 seitiger Roman von Jasmin Schreiber. Das Buch erschien am 27.08.2021 im Eichborn Verlag.
Zusammenfassung:
In der Geschichte geht es um Prometheus, der viele Schuldgefühle ...

„Der Mauersegler“ ist ein 240 seitiger Roman von Jasmin Schreiber. Das Buch erschien am 27.08.2021 im Eichborn Verlag.
Zusammenfassung:
In der Geschichte geht es um Prometheus, der viele Schuldgefühle wegen seines besten Freundes hat. Als Arzt sollte er ihm helfen, seine Krankheit zu bekämpfen, allerdings hat dies nicht so geklappt, wie erhofft. Prometheus flieht vor der Situation, vor seiner Familie, der Familie seines Freundes und auch der Polizei. Er wird in Dänemark von zwei Frauen gefunden, wird von ihnen aufgenommen und beherbergt. Dort stellt sich Prometheus seiner Schuld.
Meine Meinung:
Bei diesem Roman umschließt der Umschlag das ganze Buch. Das Cover ist sehr hübsch und zeigt Mauersegler, auch die Buchdeckel sind mit diesen Mauerseglern verziert.Das gefällt mir sehr gut.
Ich habe bereits das erste Buch (Marianengraben) von Jasmin Schreiber gelesen und fand das Buch nicht überzeugend. Die Sprache war mir zu plump. Gespickt mit zu vielen Nennungen von Filmen, Musiktiteln oder ähnlichen Dingen. Die Protagonistin hatte immer einen flotten Spruch auf den Lippen und hat nichts ernst genommen. Nichtsdestotrotz wollte ich Jasmin Schreiber noch eine Chance geben und ihr neustes Werk lesen.
Diese Geschichte um einen Arzt, der sich an dem Tod seines besten Freundes schuldig gemacht hat, klang erstmal interessant.
Gestört haben mich die Ergänzungen in den Klammern. Dadurch wirkt der Charakter sehr flapsig und unreif. Vor meinem inneren Auge sah ich einen jungen Proleten vor mir, den ich ziemlich unsympathisch und unreif fand. Zudem fing dieser bei jeder möglichen Gelegenheit zu heulen an, wodurch er nur noch jämmerlicher auf mich wirkte. Auf der anderen Seite soll er ein knallharter Arzt gewesen sein, der seine Kollegen bzw. die Studierenden überheblich behandelt haben soll. Hier bin ich mir noch nicht so sicher, ob es eine Stärke der Autorin ist, solche krassen Gegensätze zu zeigen oder ob der Charakter übertrieben dargestellt ist.
Die Rückblicke in die gemeinsame Jugend von Prometheus und Jakob haben mir gut gefallen. Allerdings ist es sehr auffällig, dass Prometheus immer irgendetwas zustößt. Er scheint entweder sehr trottelig zu sein, oder extrem viel Pech zu haben. Die beiden Jungen springen in den Heuhaufen. Wer bricht sich etwas? Die Leute springen über das Lagerfeuer. Wer fängt Feuer? Zudem fällt er öfter immer hin, lässt sich wie ein Kleinkind fallen, bekleckert sich mit irgendetwas oder macht irgendwelche anderen blöden Dinge. Das nimmt schon Züge eines Running Gags an. Zudem habe ich das Gefühl, dass Prometheus etwas paranoid ist, da er sich ständig beobachtet fühlt. Er hat das Gefühl, von der Tier- und Pflanzenwelt observiert zu werden. Aber nicht nur das. Die Tiere und Pflanzen machen sich über ihn lustig. Er kann es ganz genau hören.
Bei Prometheus fehlt das gewisse Etwas. Er ist ein wachsweicher Mensch, den ich nicht zu fassen bekomme. Er ist mir zu unscharf und labil gezeichnet. Irgendwie unsympathisch, obwohl er doch sympathisch sein könnte.
Der Verlauf der Geschichte ist ganz nett, aber insgesamt unspektakulär. Es passiert eigentlich recht viel, aber irgendwie auch wieder nichts. Alles etwas unbefriedigend. Die Autorin hat potential, da sie sich in ihre Figuren hinversetzen, aber deren Gefühle noch nicht mit den richtigen Worten wiedergeben kann. Ich denke, dass sie in ein paar Jahren einen guten Stil gefunden hat, mit dem sie das kann.
Fazit:
Sprachlich fand ich das Buch besser, als ihr erstes Buch. Allerdings ist die Sprache noch ausbaufähig. Das Buch kann man lesen, muss man aber nicht.

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