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Veröffentlicht am 19.11.2021

Sehr schwach!

Die Verlorenen
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Jonah Colley sucht seit zehn Jahren seinen Sohn Theo. Er glaubt nicht daran, dass er ertrunken ist. Sein bester Freund Gavin, zu dem der Kontakt inzwischen abgebrochen ist, meldet sich plötzlich wieder ...

Jonah Colley sucht seit zehn Jahren seinen Sohn Theo. Er glaubt nicht daran, dass er ertrunken ist. Sein bester Freund Gavin, zu dem der Kontakt inzwischen abgebrochen ist, meldet sich plötzlich wieder und will Jonah in einem verlassenen Lagerhaus treffen. Doch dort findet Jonah nicht Gavin, sondern eine Falle …

Über lange Strecken dreht sich meiner Meinung nach die Story im Kreis. Mir fehlt hier eine Art Vorankommen. Die neuen Erkenntnisse und was Jonah herausfindet, macht den Wust nur noch dicker, bringt aber niemanden in Richtung Lösung. Das mag dem einen oder anderen gefallen, mich stresst das.

Hinzu kommt, dass mir die Handlungen oftmals sehr unlogisch vorkommen. Von wem? So gut wie von jeder Figur im Buch! Die Erklärung, wie Tote wieder lebendig werden können, hat mir den Atem verschlagen. Entweder sind in London alle Polizisten unfähig oder dies ist der unglaubwürdigste Thriller aller Zeiten. Vermutlich letzteres!

Das Ende ist unbefriedigend. Hier wird eindeutig darauf hingearbeitet, einen Anschluss an weitere Bände zu schaffen. Das mag ich gar nicht. Schön, wenn eine Reihe zusammenhängt, aber nicht schön, wenn Fäden lose herumhängen oder mit hässlichen Knoten zusammengeflickt werden.

Hätten die Figuren wenigstens Tiefe, könnte das etwas ausgleichen. Doch sie sind blass und keine liegt mir sonderlich am Herzen, außer Theo. Ich suchte vergebens nach Spannung und habe tatsächlich das Gegenteil gefunden – Entspannung. Ich hatte das Gefühl, so ziemlich jede Figur hatte entweder Schlaftabletten oder Beruhigungsmittel eingeworfen. Alles dümpelte selbst an den spannendsten Stellen recht geruhsam vor sich hin. Für einen Serienauftakt ist dieser Teil einfach zu schwach und kann mich nicht dazu animieren, fieberhaft auf den nächsten Band zu warten, um herauszufinden, ob „alles noch gut wird“.

Die Idee ist okay, es gibt wunderbare Sätze und Stellen, aber nichts passt richtig zusammen. Mit viel gutem Willen gebe ich drei Sterne – Johannes Steck hat sich sehr viel Mühe gegeben, den Thriller so gut wie nur möglich dastehen zu lassen. Zaubern kann er halt aber auch nicht.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Nicht so, wie erwartet – vielleicht macht der dritte Band ja alles „rund“

Gwendys Zauberfeder
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In ihrer Kindheit bekam Gwendy von einem seltsamen Mann den Wunschkasten und sie trug schwer an der Verantwortung. Sie konnte das Schlimmste verhindern und ihn „loswerden“. Inzwischen ist sie erwachsen, ...

In ihrer Kindheit bekam Gwendy von einem seltsamen Mann den Wunschkasten und sie trug schwer an der Verantwortung. Sie konnte das Schlimmste verhindern und ihn „loswerden“. Inzwischen ist sie erwachsen, in der Politik tätig und nur noch selten in ihrer Heimat. Doch dann steht der Kasten plötzlich auf ihrem Schreibtisch und keiner weiß, wie er da hin kam. Zeitgleich sucht Sheriff Ridgewick nach verschwundenen Mädchen und Gwendy ahnt, dass da ein Zusammenhang besteht. Sie macht sich auf die Reise nach Castle Rock und kämpft gegen ihre inneren Dämonen und die Zeit …

Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut, denn „Gwendys Wunschkasten“ in Zusammenarbeit mit Stephen King war sehr gelungen. Als Team arbeiten die beiden so gut zusammen, dass ich davon überzeugt war, auch im Alleingang klappt das bestens, zumal sich King von diesem Buch begeistert zeigt. Ich konnte leider weder mit der erwachsenen Gwendy noch mit der Geschichte wirklich warm werden. Es entstand keine Sogwirkung, wie ich das gewohnt bin. Auch funktioniert das „Geplänkel“ rund um die eigentliche Story hier einfach nicht. Die einzelnen Ereignisse sind schon einschneidend und bewegend, aber nichts will so wirklich unter die Haut und ans Herz gehen, selbst die Gruselelemente plätschern nur leicht und versanden dann im Nichts.

Die Zusammenhänge werden nicht gut ausgearbeitet, sodass man immer irgendwie auf Aufklärung wartet. Das mystische Element, der Horrorfaktor, die Überraschung – alles bleibt nur ganz weit am Rande, außerhalb der Reichweite. Es ist, als würden Teile der Geschichte fehlen und man bekäme nur Fragmente des Ganzen. Chizmar redet viel, sagt aber nichts.

Die Idee ist zauberhaft, um im Wortspiel beim Titel zu bleiben. Aber die Ausführung hat mir einfach nicht genug zugesagt, mich nicht überzeugt. Für mich ist es eine mittelmäßige Geschichte, die mit dem Ursprung und der kleinen Wendy „von damals“ nicht viel zu tun hat. Wieso die Story rund um Silvester 1999/2000 angesiedelt ist und das eine oder andere Element von damals anschneidet (vorneweg die „Computerpanik“), aber auch diese nicht zu Ende ausführt, bleibt mir auch unverständlich. Vielleicht als Vorbereitung für den finalen dritten Teil? Wer weiß, ich werde sehen. Schade – drei Sterne, mehr geht für diesen Band leider nicht.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Auch wenn es ein Bestseller ist – „mein“ Buch ist es leider nicht

Von hier bis zum Anfang
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Star kämpft noch immer mit der Ermordung ihrer Schwester vor dreißig Jahren. Darunter leidet besonders ihre Tochter Duchess, die quasi den kleinen Bruder großziehen muss und sich um die depressive Mutter ...

Star kämpft noch immer mit der Ermordung ihrer Schwester vor dreißig Jahren. Darunter leidet besonders ihre Tochter Duchess, die quasi den kleinen Bruder großziehen muss und sich um die depressive Mutter kümmern. Das macht sie hart und wütend. Doch dann wird der angebliche Mörder ihrer Tante aus dem Gefängnis entlassen und alles droht zusammenzubrechen.

Vermutlich ist mir das Buch einfach zum falschen Zeitpunkt begegnet. Es ist ergreifend, bewegend, herzzerreißend auch dramatisch. Aber es hat mich sehr angestrengt beim Lesen, obwohl es nicht wirklich langweilig ist. Doch mir sind einige Dinge einfach zu detailliert geschildert, von den Personen über Orte bis zu Szenen. Insgesamt hat es eine recht düstere, deprimierende Grundstimmung und das ist nicht ideal, wenn man selbst gerade ein paar seelische Baustellen zu bewältigen hat.

Dabei nutzt Chris Whitaker eine fast schon poetische Sprache, die wirklich zauberhaft ist. Dennoch strengt das an, es fordert den Leser. Das mag ich eigentlich, doch hier ist es in einer Weise, die dafür sorgte, dass ich sehr lange Zeit für das Buch gebraucht habe. Damit ist es für mich quasi das Gegenteil eines Pageturners. Man muss den Stil mögen, man muss sich ins Buch fallen lassen können.

Das meiste dreht sich um Duchess. Ihre Kindheit war nicht sehr glücklich und das hat sie hart und wütend gemacht. Ihr Verhalten mag verständlich sein, doch hat sie eine Art, die es mir unmöglich macht, sie zu mögen und ihr zu verzeihen, sie zu verstehen, ihr Mitgefühl entgegen zu bringen. Das ist mit ein Grund, warum ich das Buch so schwer zu lesen fand.

Walk dagegen konnte mich mehr für sich gewinnen. Die Stränge aus seiner Sicht konnte ich etwas leichter lesen, doch hat er es leider nicht geschafft, das ganze Buch zu retten.

Ich werde es vielleicht in einigen Jahren erneut lesen, doch für den Augenblick ist es für mich leider nur ein drei Sterne Buch.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Die Gruppe verändert sich

Bloom
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Petra, Anaya und Seth haben eben erst die Welt vor dem schwarzen Gras gerettet und schon regnet es Eier. Keine Frage, das muss ein neuer Angriff der Außerirdischen sein und die drei wollen mit ihren neu ...

Petra, Anaya und Seth haben eben erst die Welt vor dem schwarzen Gras gerettet und schon regnet es Eier. Keine Frage, das muss ein neuer Angriff der Außerirdischen sein und die drei wollen mit ihren neu entdeckten Kräften dagegen angehen. Doch dann werden sie auf eine harte Probe gestellt …

Der erste Band hat mir sehr gefallen. Es gab viel zu schmunzeln und die Ideen waren toll und frisch. Jetzt im zweiten Band habe ich dies alles vergeblich gesucht. Die drei Freunde entwickeln sich völlig anders und das in mehrerlei Hinsicht. Es kommen weitere Kids dazu und die Eifersüchteleien beginnen, die Freundschaften zu zerstören. Das ist mir zu klischeehaft gezeichnet und mir fehlen die Lösungsansätze komplett. Viele Dialoge waren einfach nur kindisch, aber nicht passend. Weder für die Altersgruppe der Figuren, noch für die Leser.

Die Idee, die Kids in ein Lager zu stecken, um sie zu beobachten und zu instrumentalisieren, mag für einen Erwachsenenroman noch gehen. Für ein Jugendbuch für Kids ab 12 Jahren finde ich das zu heftig. Besonders stört mich dabei, dass es keine „Zwischenspiele“ gibt, in denen sich jemand bemüht, die Kinder da herauszuholen. Dr. Weber kann mich nicht überzeugen – wie echt ihre Sorge war, ist mir noch immer nicht klar. Ich denke, im dritten Band werden so einige Überraschungen vorkommen und „Bomben platzen“.

Den Humor des ersten Bandes vermisse ich hier komplett. Es ist viel zu düster, viel zu hoffnungslos, viel zu viel Streit und Misstrauen. Als sogar die drei Freunde anfangen, gegeneinander zu agieren, hat mich das Buch verloren. Da konnten die sich verändernden Fähigkeiten nichts mehr retten.

Besonders ärgerlich ist zudem, dass der Verlag und das Format geändert wurden. So macht man sich beim Leser keine Freunde. Das komplette Buch macht für mich quasi genau diesen Eindruck: es ist völlig anders, von der Stimmung über die Message bis zum Lesespaß!

Ja, ich bin vom zweiten Band enttäuscht. Ich werde mir den dritten Band dennoch zu Gemüte führen, denn das Ende interessiert mich jetzt trotz allem. Aber ich kann nur mit viel gutem Willen drei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Die Schule – ein Ort des Lernens

Die Pension der gebrochenen Herzen
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Max wollte so gern mit seiner Frau aus einer alten Schule ein Hotel machen und arbeitet mit ganzem Herzen und Körpereinsatz daran. Kurz vor der Fertigstellung verlässt ihn Louise und für Max bricht schlichtweg ...

Max wollte so gern mit seiner Frau aus einer alten Schule ein Hotel machen und arbeitet mit ganzem Herzen und Körpereinsatz daran. Kurz vor der Fertigstellung verlässt ihn Louise und für Max bricht schlichtweg alles zusammen. Nach und nach ziehen vier weitere Neu-Singles bei ihm ein und so wird aus der Schule eine Männerpension. Die fünf Männer könnten unterschiedlicher nicht sein und entsprechend gestaltet sich das Zusammenleben …

Ich liebe die Bücher von Karine Lambert. Sie haben alle einen ganz besonderen Zauber und verändern den Leser sanft, aber gründlich. Doch zu diesem Buch fiel mir der Zugang leider erstaunlich schwer. Ich fand so wenig von der wunderbaren Sprache, die die Autorin sonst nutzt. Die Männer haben mich allesamt sehr enttäuscht und keiner konnte meine Sympathie so richtig gewinnen. Doch auch die Frauen blieben mir bis zum Schluss erschreckend fremd und fern. Ich hatte fast die ganze Zeit das Gefühl, ungewollt Dinge mitzuhören, die nicht für mich bestimmt sind. Es war fast, als wüsste nebenan jemand nicht, wie dünn die Wände sind.

Karine Lambert hat hier viel mit Klischees gearbeitet und für jeden Typ Mann einen Gast in der Pension geschaffen. Gut kommt keiner weg. Der eine ist zu weich, der andere zu arrogant, der dritte wieder zu arbeitsscheu … Doch auch die Frauen sind nicht ohne. Keine hat ihrem Partner überhaupt eine echte Chance gegeben, sondern einfach den Koffer vor die Tür gestellt. Hm!

Zwar entwickeln sich die Männer im Laufe des Buches, aber mir scheint das nicht in sich stimmig zu sein. Symbolisch ist hier natürlich die Schule – die Männer lernen, über sich selbst, über das Leben und vor allem über Frauen. Die Entwicklung ist wichtig, aber das Ende ein bisschen zu glatt.

Jeder hat mal einen schlechten Roman in einer Serie genialer Bücher. Deshalb freue ich mich umso mehr auf das nächste Buch der Autorin. Dieses mochte ich nicht so sehr, aber sicher kommt sie beim nächsten Mal wieder mit einem genialen Werk um die Ecke. Von mir bekommt die „Pension der gebrochenen Herzen“ drei Sterne.

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