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Veröffentlicht am 07.11.2021

Bilder der Erinnerung

Was bleibt, wenn wir sterben
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In ihrem Buch „Was bleibt, wenn wir sterben“ berichtet Louise Brown aus ihrem Leben als Trauerrednerin, aber auch aus ihren ganz persönlichen Erlebnissen.
Tatsächlich trifft es der Satz aus der Buchbeschreibung ...

In ihrem Buch „Was bleibt, wenn wir sterben“ berichtet Louise Brown aus ihrem Leben als Trauerrednerin, aber auch aus ihren ganz persönlichen Erlebnissen.
Tatsächlich trifft es der Satz aus der Buchbeschreibung auf den Punkt: „Ein tröstendes und befreiendes Buch, das Mut macht, das Leben auf die Dinge auszurichten, die von Bedeutung sind.“
Louise Brown hat mich mit ihrem einfachen, lockeren Schreibstil angenehm überrascht. Auch, wenn alles zum Thema passt, wirkt das Geschriebene positiv „unsortiert“. Ich fühle mich, als wäre ich Teil einer Unterhaltung, das gefällt mir richtig gut. Ich mag auch den Wechsel zwischen eigenen Erlebnissen und Empfindungen und den in Kursivschrift geschriebenen Erzählungen verschiedener Einzelschicksale. Auch das Beispiel von Natur und Jahreszeiten im Vergleich zu unserem Leben, das ebenfalls in Kreisen verläuft, finde ich gut.
Ein Buch, das ich gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Mathematik in Versform fantastisch und humorvoll erklärt

Wie die Mathematik in die Welt kam
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Ich finde die Art, mit der Rainer Kirsch erklärt, wie die Mathematik in die Welt kam, ausgesprochen charmant.

Mathematik in Versform – wie bitteschön, soll das denn gehen? Wenn ich mir dieses Buch anschaue, ...

Ich finde die Art, mit der Rainer Kirsch erklärt, wie die Mathematik in die Welt kam, ausgesprochen charmant.

Mathematik in Versform – wie bitteschön, soll das denn gehen? Wenn ich mir dieses Buch anschaue, dann geht das ganz ausgezeichnet. Auf eine ganz besondere Reise nimmt der Autor Leser und Leserin mit – weit in die Vergangenheit hinein – in die Zeit, als es noch keine Zahlen geschweige denn Rechenarten gab. Mich hat er mit seinen bezaubernden und poetischen Versen auf jeden Fall verzaubert und auf humorvolle Art gut unterhalten.

Auch die Illustrationen sind sehr fantasievoll. Hier haben mich besonders die Schafe in Schnittmuster-Form erfreut.

Damit jede*r weiß, wie die Mathematik in die Welt gekommen ist, empfehle ich dieses Buch sehr gern.

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Gefährliche Mission

Sturm in die Freiheit
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Wolf Littke ist als U-Boot-Kommandant in britische Gefangenschaft geraten und hat die Wahl – anders gesagt: Ihm bleibt keine Wahl. Wenn er sich nicht bereit erklärt, als Teil eines Himmelfahrtskommandos ...

Wolf Littke ist als U-Boot-Kommandant in britische Gefangenschaft geraten und hat die Wahl – anders gesagt: Ihm bleibt keine Wahl. Wenn er sich nicht bereit erklärt, als Teil eines Himmelfahrtskommandos Hitler zu ermorden, wird die Todesstrafe an ihm selbst vollstreckt. Wolf wird gemeinsam mit drei anderen Geheimagenten, einem Juden, einem Russen und einem Polen, ausgebildet und auf den Absprung mit einem Fallschirm vorbereitet. Ziel der Mission ist Hitlers Hauptquartier Wolfsschanze, wo sie den Führer in die Luft sprengen sollen.

Gebannt verfolge ich die spannende Geschichte, die zunächst nach Königsberg führt. Es stellt sich heraus, das jeder der vier Beteiligten auch eigene persönliche Ziele verfolgt.

Jürgen Ehlers verblüfft mit Wissen und gründlicher Recherche. So gibt es ganz detaillierte Einblicke in das Gebiet des Hauptquartiers. Auch das Gefangenenlager Auschwitz ist Teil der Geschichte. Her entsetzen mich Aussagen wie: „Die, die wir nicht gebrauchen können…“ oder „Man spart die langwierigen Tierversuche bei uns…“ Mir dreht sich der Magen um, wenn ich höre, wie von „Menschenmaterial“ gesprochen wird.

Verrat, Grausamkeiten, Kaltblütigkeit sind an der Tagesordnung. Wieder bin ich erschüttert, wenn ich lese, was eine Gefangene zu geben bereit ist für ein kleines Stückchen Brot.

Das Finale war spannend und überraschend, aber vollkommen anders, als ich es erwartet hatte.

Ich möchte nicht vergessen zu erwähnen, dass ich das Nachwort mit den Erklärungen zu Realität und Fiktion interessiert zur Kenntnis genommen habe. Spannend ist auch der Hinweis auf die vielen Bücher, die für eine gründliche Recherche benötigt werden.

Meine Empfehlung für ein gut übermitteltes Stück deutscher Geschichte.

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Es ist nicht alles recht im Leben

Bonuskind
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Hinter dem Titel „Bonuskind“ verbirgt sich ein spannender Roman, für mich ein Psycho-Thriller, geschrieben von der niederländischen Autorin Saskia Noort.
Die Hauptprotagonistin ist Lies, die mit ihrem ...

Hinter dem Titel „Bonuskind“ verbirgt sich ein spannender Roman, für mich ein Psycho-Thriller, geschrieben von der niederländischen Autorin Saskia Noort.
Die Hauptprotagonistin ist Lies, die mit ihrem kleinen Bruder Luuk nach der Trennung ihrer Eltern abwechselnd bei Vater und Mutter lebt. Als Lies eines Morgens in der Wohnung ihrer Mutter mit einem komischen Gefühl und der Angst erwacht, ihrer Mutter könne etwas geschehen sein, ist und bleibt diese tatsächlich verschwunden. Lies kann im Gegensatz zu allen anderen nicht daran glauben, dass ihre Mutter sie und ihren Bruder einfach so im Stich gelassen hat. Darum macht sie sich allein auf die Suche nach den Gründen für das plötzliche Verschwinden ihrer Mutter – und stößt dabei auf ein Tagebuch ihrer Mutter mit unglaublichen, ganz persönlichen und erschütternden Eintragungen.
Dass Lies erst 15 Jahre alt ist, kann ich fast gar nicht glauben. Sie wirkt unglaublich erwachsen, kümmert sich rührend und voller Liebe um ihren kleinen Bruder und lässt sich trotz aller gegenteiliger Meinungen und allem, was sie erfährt, nicht von ihrer Überzeugung abbringen, dass ihre Mutter nicht freiwillig fortgegangen ist.
Egal, ob Lies mit ihrer Meinung recht hat oder nicht, ist sie für mich eine überzeugende und damit meine Lieblingsprotagonistin. Sehr gut gefällt mir, dass es Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven gibt. Dabei ist die Schrift - teilweise in Kursiv - eine gute Idee und sehr hilfreich. Einen großen Raum nimmt die erschütternde, aber außerordentlich interessante Beschreibung einer toxischen Beziehung ein.
Hat Lies mit ihrer Vermutung recht? Kann sie beweisen, dass ihre Mutter nicht freiwillig gegangen ist? Oder ist vielleicht doch alles ganz anders? Diese Fragen haben mich bis zum Schluss nicht losgelassen und für eine ordentliche Portion Spannung gesorgt. Das Ende war dann allerdings tatsächlich eine totale Überraschung für mich. Wenn es vom Verständnis her auch gut erklärt war, kann ich mich damit nicht zufrieden geben – aber so ist das Leben manchmal!

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Einer von uns?

Waldeskälte
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Cover und Titel hatten mein Interesse auf den Thriller „Waldeskälte“ von Martin Krüger geweckt.
Valeria war eines von den drei Mädchen, die vor vielen Jahren verschleppt wurden. Während ihre ...

Cover und Titel hatten mein Interesse auf den Thriller „Waldeskälte“ von Martin Krüger geweckt.
Valeria war eines von den drei Mädchen, die vor vielen Jahren verschleppt wurden. Während ihre beiden Freundinnen ermordet worden waren, konnte Valeria damals flüchten. Allerdings kann sie sich kaum an etwas erinnern.
Valeria Ravelli arbeitet inzwischen als Leutnant bei Interpol. Als jetzt – nach 21 Jahren – wieder ein Mädchen verschwunden ist, kehrt sie in das kleine Bergdorf Eigerstal zurück, um bei den Ermittlungen zu helfen.
Das Cover lässt die Kälte real werden, die Valeria damals empfunden hat und auch heute immer wieder spürt. Sie wirkt durch die nur durch Nebel und Dunst erkennbare Landschaft genauso wie beschrieben, und ich befinde mich dadurch mitten in der Geschichte und fühle mich gruselig-wohl.
Mir gefällt der Aufbau der Geschichte mit Valeria an dem Ort, wo sie heute lebt und arbeitet, mit den Rückblicken in die Vergangenheit und an ihrem Heimatort. Interessant finde ich die Spontanität, mit der die Rückblicke geschickt eingeworfen und dadurch mit der Gegenwart verbunden werden. Immer wieder tauchen Valerias Ängste und Gedanken zum früheren Geschehen auf. Diese Szenen sind durch die Kursivschrift einfach erkennbar und leicht verständlich.
Valerias Überlegung, der Täter müsse jemand aus dem Dorf sein, hat mich bei meinen wenigen Vermutungen immer wieder in die Irre geführt. Die Schauplätze waren zum Teil sehr gruselig und haben für Gänsehaut und grummelige Gefühle gesorgt.


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