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Stein

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Prost und Mord

Ein Prosit auf den Mörder
4

Clarissa von Michel will zur Erholung und als Beginn ihrer Frührente eine Zeit an der Mosel in Niedermühlenbach verbringen. Dazu gehört vor allem viel Nichtstun und die Landschaft genießen. Daraus wird ...

Clarissa von Michel will zur Erholung und als Beginn ihrer Frührente eine Zeit an der Mosel in Niedermühlenbach verbringen. Dazu gehört vor allem viel Nichtstun und die Landschaft genießen. Daraus wird leider nichts. Zuerst wird sie in den Krimi-Club aufgenommen und dann geschieht auf dem jährlichen Ausflug des Clubs auch noch ein Mord! Als ehemalige Kommissarin muss Clarissa natürlich ermitteln.

Die Handlung hat mich von Anfang an abgeholt. Das liegt natürlich auch besonders am Erzählstil. Das Buch ist sehr angenehm geschrieben. Alles ist flüssig lesbar und klar und deutlich formuliert. Dabei lässt der Autor geschickt die Beschreibungen der Landschaft und der einzelnen Charaktere in die Handlung mit einfließen. Es ist alles sehr gut abgerundet. Besonders haben mir die Anspielungen auf andere Krimis hier gefallen. Was mir hier nicht so gut gefallen hat, war der Verdacht Clarissas, dass es sich um einen Mord handeln muss. Die Szene wirkte für mich doch sehr weit hergeholt und gestellt. Für ihre Begründungen hätte ich eine ganze Menge Gegengründe, die nichts mit Mord zu tun haben. Dies zieht sich dann als Schlüsselszene leider durch den weiteren Teil des Buches wie ein kleiner Fremdkörper.

Die Charaktere an sich sind sehr unterschiedlich, was dem Ganzen Spritzigkeit gibt. Durch ihre unterschiedlichen Hintergründe und Eigenschaften ergänzen sie sich gut und halten die Handlung in Schwung. Mir gefällt vor allem, dass die Personen nicht stereotyp und „platt“ sind, sondern Tiefe besitzen.

Das Cover hat mir gut gefallen. Es verweist dezent auf die Mosel, ohne dabei zu kitschig zu wirken. Insgesamt war die Spannung trotz des einen Mankos bei der Schlüsselszene immer da und der Krimi war wunderbar zu lesen und ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Das Ende war schlüssig und hat mich trotzdem überrascht.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Eine Jugendbande wird erwachsen

Nie zu alt für Irish Coffee
1

Die Jugendbande VIER ist mittlerweile erwachsen und ermittelt wieder. Eine alte Freundin und ein alter Fall führen die Gruppe nach Irland. Dort stoßen sie auf mehrere Geheimnisse rund um eine Destillerie ...

Die Jugendbande VIER ist mittlerweile erwachsen und ermittelt wieder. Eine alte Freundin und ein alter Fall führen die Gruppe nach Irland. Dort stoßen sie auf mehrere Geheimnisse rund um eine Destillerie in Dingle.
Die Geschichte beginnt in München mit einer verschwundenen Madonna. Sie wirkt sehr gut ausgearbeitet. Die Spannungskurve steigert sich mit jeder weiten Komplikation die in dem neuen Fall auftritt. Wenig subtil (sondern eher recht offensichtlich) wird deutlich, wer hinter den ganzen Sachen stecken könnte oder in Teile mitverwickelt ist. Ab der großen Eröffnungsfeier hatte ich meinen Verdacht, der sich dann auch bestätigt hat. Die Ausschmückungen darum herum haben es aber wieder etwas gebessert. Generell wurde sehr schön die Geschichte einer Jugendbande ins Erwachsenenleben übertragen. Da hatte ich schon mal richtiges Pech gehabt. Hier wurde ich positiv überrascht.
Zu Beginn werden alle vier Hauptcharaktere kurz vorgestellt, was gerade demjenigen hilft, der die ersten beiden Bücher der Reihe nicht gelesen hat (wie mir). Leider sind die VIER am Anfang sehr stereotyp an die üblichen Jugendbanden angelehnt. Wir finden u.a. das Technikgenie und die gutmütige/häusliche Person. Das zog sich durch einen Großteil des Buches. Zum Glück gibt es dann am Ende doch noch Entwicklungen.
Das Cover finde ich allerdings sehr unpassend. Es erinnert mit seinen hellen Farben und der idyllischen Landschaft nicht an einen Krimi, sondern mehr an einen seichten Roman. Klar ist, dass das Grün wegen Irland gewählt wurde, aber es wirkt alles sehr weichgespült bzw. weichgezeichnet.

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