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Veröffentlicht am 04.09.2021

Mit dem Rad durch Eis und Schnee

Eis. Abenteuer. Einsamkeit
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In "Eis.Abenteuer.Einsamkeit" von Richard Löwenherz erzählt er von seiner Reise mit dem Fahrrad in die sibirische Arktis. Das Buch ist wunderschön gestaltet und enthält viele Fotos, auch großformatige.
Der ...

In "Eis.Abenteuer.Einsamkeit" von Richard Löwenherz erzählt er von seiner Reise mit dem Fahrrad in die sibirische Arktis. Das Buch ist wunderschön gestaltet und enthält viele Fotos, auch großformatige.
Der Autor hat schon mehrmals Erfahrungen gesammelt mit Rad-und auch Boottouren in abgelegene, menschenleer Gebiete, in die Natur abseits unserer Zivilisation. Deshalb wußte er auch hier ganz genau, was auf ihn zukommt.
Das Buch beginnt mit der Schilderung, wie er sich auf die Tour vorbereitet hat, Kartenmaterial gesichtet, Ausrüstung und Proviant zusammengestellt und Genehmigungen beschafft hat. Wobei er hier alles ganz einfach und übersichtlich hält, eine Reiseausstattung mit kleinem Budget.
Es ist so beeindruckend, wie er die lange Reise ganz alleine bestreitet, nur er selber und die weiten weißen Landschaften. Dann auch die ständige Kälte und die Vorsichtsmaßnahmen, um Erfrierungen zu vermeiden, es ist beim lesen fast unbegreiflich, dass er hier von wohlfühlen schreibt.
Es ist eine Reise, die so nur im Winter möglich ist, weil die Straßen, auf denen er fährt, größtenteils aus gefrorenen Flüssen bestehen, sogenannten Zimniks.
Sehr schön fand ich auch die Begegnungen mit den Einwohnern geschildert, die alle sehr herzlich und durchweg hilfsbereit sind. Und immer wieder diese Schilderungen der einzigartigen Schönheit der Natur, dieses Ursprüngliche, Raue, die Polarlichter, vereiste Flüsse und sogar das gefrorene Meer.
Mich hat der Autor hier von Anfang an in seinen Bann gezogen, als wäre ich mit ihm unterwegs,
Es ist für mich definitiv keine Fahrt, die ich selber machen möchte, ich hatte aber sehr viel Freude beim sichten der tollen Bilder und der persönlichen Beschreibung des Erlebten.
Eine absolute Empfehlung für Extremsportler, Abenteurer oder einfach nur Interessierte und Naturliebhaber.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Was bleibt in Zeiten der Krise

Ohne Strom / Ohne Strom - Wo sind deine Grenzen? - Band 2
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"Ohne Strom-Wo sind deine Grenzen?-Band 2" von Markus Mattzick ist eine direkte Fortsetzung des ersten Bandes und deshalb ist es auch unbedingt empfehlenswert, diesen zuerst zu lesen.
Die Protagonisten ...

"Ohne Strom-Wo sind deine Grenzen?-Band 2" von Markus Mattzick ist eine direkte Fortsetzung des ersten Bandes und deshalb ist es auch unbedingt empfehlenswert, diesen zuerst zu lesen.
Die Protagonisten aus Band eins stehen weiterhin im Mittelpunkt. Es ist sehr erschreckend zu lesen, was in den drei Wochen seit dem Stromausfall alles geschehen ist, wie sich das Zusammenleben, ja das Leben insgesamt geändert hat.
Strukturen werden geschaffen, andere gehen kaputt. Menschen wachsen über sich hinaus und werden zu Helden, zu Beratern, zu Anführern, andere zu Verbrechern und Unruhestiftern.
Mir gefällt hier besonders, dass am Beispiel der schon bekannten Personen mitzuerleben, man leidet und freut sich mit ihnen. Malte und seine Familie bilden hier weiterhin den Mittelpunkt des Geschehens, die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Familienmitglieder erzählt. Weiterhin sehr spannend bleibt der Erzählstrang rund um Simone, Maltes Frau, die nicht im Dorf ist, sondern sich immer noch zu Fuß nach Hause durchschlägt. Und das mittlerweile im wahrsten Wortsinn.
Bei allen Personen ist eine Entwicklung zu beobachten, das ist vom Aufbau sehr gut gelöst und das Szenario ist zu jedem Zeitpunkt sehr spannend erzählt. Die Geschichte der Hauptpersonen ist hiermit fertig erzählt, aber die gesamte Situation im Ort und der weiteren Umgebung lädt dazu ein, sich weitere Gedanken zu machen.
Eine düstere und erschreckende, aber auch realitätsnahe Erzählung, die ich hiermit sehr gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Der Zufall wandert mit

Pacific Crest Trail Killer
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"Pacific Crest Trail Killer"von Christian Piskulla ist ein Thriller, der mir mit Sicherheit noch so einige Zeit im Kopf bleiben wird. Es ist aber auch ein Buch, bei dem es mir sehr schwer fällt, eine Wertung ...

"Pacific Crest Trail Killer"von Christian Piskulla ist ein Thriller, der mir mit Sicherheit noch so einige Zeit im Kopf bleiben wird. Es ist aber auch ein Buch, bei dem es mir sehr schwer fällt, eine Wertung abzugeben.
Angesprochen hat mich hier wirklich der Titel und das Cover dazu und ich wurde auch nicht enttäuscht.
Der Pacific Crest Trail, kurz PCT ist ein Fernwanderweg in den USA, der über 4300 km und durch drei verschiedene Bundesstaaten führt. Der Weg gilt als sehr anspruchsvoll und die Hiker, die ihn komplett gehen, sind auch ein halbes Jahr unterwegs. Ich lese sehr gerne solche Wander- und Sporterfahrungen und schon die Beschreibungen der Vorbereitungen und auch die Naturbeschreibungen auf dem Trail waren hier sehr gelungen.
Mark Stetson war als Militärpolizist im Einsatz und möchte sich den Traum dieser Wanderung erfüllen, ehe er in eine andere Tätigkeit wechselt. Er ist auch noch nicht allzu lange auf dem PCT, als er zufällig auf den Fundort einer Leiche und damit das zuständige FBI stößt. Kurzerhand wird er vom Einsatzleiter rekrutiert und ist damit im Team bei der Suche nach einem Serienmörder auf dem Trail.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben und besteht aus sehr vielen kurzen Kapiteln. Dadurch liest es sich sehr gut. Vorne im Buch befindet sich eine Übersichtskarte, auf dem man den Wanderweg gut verfolgen kann und hinten im Buch findet der Autor noch einige sehr wichtige, erklärende Worte.
Das Buch ist sehr facettenreich, teilweise waren es mir schon fast zu viele. Man begleitet den Mörder über einige Zeit und taucht mit ihm in seine düstere Welt ein und dann wiederum Mark bei seiner Wanderung. An anderer Stelle ist man bei den Opfern und den Angehörigen. Die Ermittlungsarbeit des FBI am Trail und auch im Hintergrund wird auch ausführlich beschrieben und was ich sehr interessant fand, waren die umfangreichen Berichte des Lebens im Abseits der Gesellschaft. Hier wird auf die Obdachlosen eingegangen und die vielen, die in Trailerparks mehr schlecht, als recht über die Runden kommen.
Dazwischen immer wieder die absolut genialen Beschreibungen der Natur am Wegesrand und die Ruhe, die die Wanderer hier finden. Einen großen Teil nimmt auch die erotische Beziehung zwischen Rebecca, einer Wanderbekanntschaft und Mark ein, die in sehr deutlichen Worten beschrieben wird.
Und über allem immer wieder die Frage, wie ein Mensch zu so einem Mörder, einem Monster wird und wie das mit unserer Lebensweise und unserem Medienumgang zusammenhängt. Hier gibt es viel Stoff zum drüber nachdenken.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Tod in Grubingen

Totentier: Psychothriller
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"Totentier" von Nicole Siemer ist der neueste Thriller der Autorin und von der ersten Seite an spannende Lesekost. Wir begleiten hier Kriminalhauptkommissar Markus Penning auf der Suche nach einem Täter, ...

"Totentier" von Nicole Siemer ist der neueste Thriller der Autorin und von der ersten Seite an spannende Lesekost. Wir begleiten hier Kriminalhauptkommissar Markus Penning auf der Suche nach einem Täter, der Täter grausam ermordet. Die Opfer des gesuchten Serienkillers haben alle selbst etwas mit dem Tod von Tieren zu tun.
Markus selber plagen während der gesamten Ermittlungen so seine ganz eigenen, düsteren Probleme. Er ist noch traumatisiert nach einem dramatischen Ereignis in der jüngeren Vergangenheit, trinkt deshalb zuviel und hat Albträume und Blackouts.
Manches hier in diesem Psychospiel ist nicht das, was es scheint.
Die Autorin spielt hier geschickt mit den Ängsten und Gefühlen der Leser und schafft es dabei, die Spannung weit oben zu halten. Im Grunde geht es hier um die Geschichte von Markus und was sich weiter daraus ergibt und dann der Kriminalfall um den Serienmörder, der Tierquäler grausam tötet.
Die beiden Storys nähern sich aneinander an und sind tiefer ineinander verflochten, als es den ersten Anschein hat.
Sehr gut gefällt mir, dass hier auf die Problematik mit dem Recht der Tiere hingewiesen wird und das viele Leid, dass es da gibt.
Einen ganz kleinen Abzug gibt es bei mir für das Finale, was dann ein wenig zu zeitig kam und dadurch für mich noch einige Fragen unbeantwortet ließ. Ich warte jetzt ganz gespannt auf das nächste Werk der Autorin.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Rund um den Wiener Zentralfriedhof

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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"Das Buch des Totengräbers" von Oliver Pötzsch ist der erste Band der neuen Reihe rund um den Totengräber Augustin Rothmayer.
Er ist der Totengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof und ein kauziges Urgestein. ...

"Das Buch des Totengräbers" von Oliver Pötzsch ist der erste Band der neuen Reihe rund um den Totengräber Augustin Rothmayer.
Er ist der Totengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof und ein kauziges Urgestein. Inspektor Leopold von Herzfeldt ist der Neue bei der Wiener Polizei und ermittelt in Fällen von Pfählung und Leichen, denen der Kopf geraubt wurde. Was liegt also näher, als das sich der Experte des Todes und der Experte der Mörder kennenlernen.
Wien im Jahre 1893 wird hier gut beschrieben und man bekommt auch so einiges in der typischen Mundart zu lesen, da es sich aber nur immer um einzelne Sätze handelt, kommt man gut damit zurecht. Leopold ist ein Piefke, da er hochdeutsch spricht und da er ganz moderne Ermittlungsmethoden wie Tatortfotografie und Vermessungen einsetzt, kommt er bei den Kollegen als eingebildet und hochnäsig rüber und ist sehr schnell unbeliebt.
Die Figuren, mit denen wir es hier zu tun bekommen, haben allesamt Charakter und auch die Atmosphäre der Stadt zu jener Zeit wird gut rübergebracht. Trotz der teils schaurigen Schauplätze und Details gibt es in diesem Buch eine tüchtige Portion Humor.
Das Buch ist sehr spannend und schafft es, so manche falsche Fährte zu legen bis sich alle Fäden am Ende entwirren und der Fall aufgeklärt ist.
Besonders gut gelungen ist hier die Figur des Totengräbers selbst und sehr spannend und interessant fand ich die Einblicke in den Almanch, an dem er grade schreibt. Ich freue mich sehr auf weitere Teile der Reihe und ein Wiedersehen mit Augustin und Leopold.

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