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Veröffentlicht am 17.09.2021

Eine zweite Chance für die Liebe

Herzklopfen unterm Sternenhimmel
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Hark Harksen ist überzeugter Single. Der Witwer arbeitet als Tierarzt auf Borkum und ist mit seinem Alltag im Großen und Ganzen zufrieden. Schon lange hatte er nichts mehr mit seiner Jugendliebe Ella Lübbens ...

Hark Harksen ist überzeugter Single. Der Witwer arbeitet als Tierarzt auf Borkum und ist mit seinem Alltag im Großen und Ganzen zufrieden. Schon lange hatte er nichts mehr mit seiner Jugendliebe Ella Lübbens zu tun. Aber plötzlich taucht die geschiedene Kneipenwirtin wieder in seinem Leben auf und alte Probleme treten erneut zutage…

„Herzklopfen unterm Sternenhimmel“ ist der zweite Teil der „Verliebt auf Borkum“-Reihe von Cornelia Engel.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 23 angenehm kurzen Kapiteln und endet mit einem Epilog. Erzählt wird in chronologischer Reihenfolge im Wechsel aus der Perspektive von Hark und der von Ella. Die Handlung spielt auf der Insel Borkum.

Der Schreibstil ist gewohnt anschaulich, einfühlsam und warmherzig. Viel wörtliche Rede macht das Geschehen lebendig. Gelungene Beschreibungen erzeugen Fernweh und schaffen ein tolles Setting. Dem Roman merkt man immer wieder an, dass die Autorin sorgsam recherchiert hat und sich an den Schauplätzen auskennt.

Inhaltlich ist die Geschichte mit dem Auftaktband der Reihe verbunden. Allerdings lässt sich der zweite Teil unabhängig lesen. Vorkenntnisse sind nicht vonnöten. Trotzdem empfiehlt es sich, die Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Dieses Mal stehen der sympathische Hark und die nicht minder sympathische Ella im Vordergrund. Die Innenwelt der beiden, ihre Gedanken und Gefühle, wird gut transportiert. Auch die übrigen Figuren sind interessant und liebenswert ausgestaltet. Natürlich trifft man erneut auf Personen aus dem ersten Band, was mir gefallen hat.

Der Roman umfasst etwas mehr als 300 kurzweilige Seiten mit gefühl- und humorvollen Passagen. Die Handlung ist abwechslungs- und facettenreich. Die Liebesgeschichte nimmt viel Raum ein. Sie wird realitätsnah dargestellt. Darüber hinaus streift der Roman weitere Themen, zum Beispiel bedenkliche Auswüchse des Tourismus und Demenz.

Das stimmungsvolle Cover ist traumhaft schön geworden und passt zum Inhalt. Der Titel fügt sich gut in die Reihe ein.

Mein Fazit:
Mit „Herzklopfen unterm Sternenhimmel“ ist Cornelia Engel eine unterhaltsame Fortsetzung der „Verliebt auf Borkum“ gelungen, die für schöne Lesestunden sorgt. Auf den dritten Teil bin ich schon jetzt gespannt.

Veröffentlicht am 16.09.2021

Den Wortschatz erweitern

ministeps: Mein erstes großes Wörterbuch
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Die Kleinen beim Sprechen lernen unterstützen und spielerisch den Wortschatz erweitern, dabei hilft das bunte Wörterbuch. So nehmen Kleinkinder alle die Begriffe in ihr Repertoire auf, die ihnen täglich ...

Die Kleinen beim Sprechen lernen unterstützen und spielerisch den Wortschatz erweitern, dabei hilft das bunte Wörterbuch. So nehmen Kleinkinder alle die Begriffe in ihr Repertoire auf, die ihnen täglich begegnen.

„Mein erstes großes Wörterbuch“ ist ein Band der Mini-Steps-Reihe von Ravensburger.

Meine Meinung:
Das Buch besteht aus 18 Doppelseiten, die je einem Thema gewidmet sind. Dazu befindet sich immer auf der linken Seite die Überschrift des Kapitels sowie manchmal ein kurzer Text. Jeder Abbildung ist ein Wort zugeordnet.

Die Texte von Hannelore Dierks sind kindgerecht in einer einfachen Sprache mit flotten, kurzen Sätzen formuliert. Sie sprechen die Kleinsten direkt an, was mir gut gefällt.

Das Wörterbuch umfasst mehr als 250 Begriffe. Die meisten Wörter sind alltagstauglich und daher sinnvoll ausgewählt. Manche der verwendeten Begriffe sind weniger geläufig: zum Beispiel „violett“ statt „lila“ oder „Blaubeere“ statt Heidelbeere.

Inhaltlich geht es um Alltagssituationen wie das Essen und Anziehen sowie um Örtlichkeiten wie Kita, Supermarkt und Bauernhof. Es werden unterschiedliche Themen wie die Jahreszeiten behandelt. Darüber hinaus werden Zahlen, Farben und Tierlaute vorgestellt.

Empfohlen wird das Wörterbuch für Kleinkinder ab zwölf Monaten. Die Seiten mit den Buchstaben des Alphabets sind für dieses Alter definitiv noch etwas zu anspruchsvoll. Die meisten anderen Themen finde ich jedoch gut geeignet. Was mir ebenfalls aufgefallen ist, ist, dass sich das Buch sehr an christlichen Traditionen orientiert. Eine muslimische Familie könnte sich daher beispielsweise beim Martinsfest oder Ostern nicht wiederfinden.

Die Zeichnungen von Monika Neubacher-Fesser sind liebevoll und mit einem Blick fürs Detail dargestellt. Sie sind auch für Kleinkinder gut zu erkennen und zuzuordnen. Allerdings wirken die Bilder teilweise etwas altbacken.

Die Gestaltung des Buches ist perfekt. Die Pappseiten machen einen sehr robusten Eindruck. Der Einband ist weich und ebenfalls widerstandsfähig. Auch die abgerundeten Ecken sind für Kleinkinder ideal.

Das bunte Cover passt zum Thema des Wörterbuchs. Es ist jedoch etwas zu kleinteilig für die Altersgruppe.

Mein Fazit:
Wer zu „Mein erstes großes Wörterbuch“ aus der Mini-Steps-Reihe greift, macht nichts falsch. Restlos begeistern konnte mich dieser Band bei genauer Betrachtung aber leider nicht.

Veröffentlicht am 08.09.2021

Was vor 25 Jahren geschah

Dein dunkelstes Geheimnis
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Was ist vor 25 Jahren mit ihrer besten Freundin Elsie Button passiert? Kathryn Starling (30) stellt diese Frage immer wieder ihrem Vater Patrick Bowen. Als Kindermörder sitzt er im Gefängnis. Doch ein ...

Was ist vor 25 Jahren mit ihrer besten Freundin Elsie Button passiert? Kathryn Starling (30) stellt diese Frage immer wieder ihrem Vater Patrick Bowen. Als Kindermörder sitzt er im Gefängnis. Doch ein Geständnis verweigert er nach wie vor. Und: Die Leiche der Fünfjährigen wurde nie gefunden…

„Dein dunkelstes Geheimnis“ ist ein Psychothriller von Jenny Blackhurst.

Meine Meinung:
Der Thriller besteht aus 58 angenehm kurzen Kapiteln. Erzählt wird einerseits im Präsens in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Kathryn und andererseits aus der Sicht von Maggie. Später kommen die Perspektiven weiterer Personen hinzu.

Der Schreibstil ist unspektakulär, aber anschaulich und - dank vieler Dialoge - lebhaft. Beim Korrektorat weist das Buch jedoch noch ein paar Schwachstellen auf.

Die Charaktere bleiben etwas undurchsichtig, wie es sich für das Genre gehört. Die Figuren sind interessant ausgestaltet.

Inhaltlich ist der Thriller kurzweilig und facettenreich. Auf 350 Seiten ist die Geschichte nicht durchgängig spannend. Aber es gibt falsche Fährten und einige Anhaltspunkte zum Miträtseln. Dabei schafft es die Geschichte zu überraschen. Die Auflösung ist weitestgehend schlüssig, wenn auch nicht in Gänze.

Das deutsche Cover hat zwar keinen direkten Bezug zum Inhalt. Es passt aber sowohl gut zum Genre als auch zu den übrigen Büchern der Autorin. Das Schmetterlingsmotiv verschafft ihm einen hohen Wiedererkennungswert. Der deutsche Titel ist ebenfalls treffend formuliert.

Mein Fazit:
Zwar ist „Dein dunkelstes Geheimnis“ nicht das beste Buch von Jenny Blackhurst. Dennoch hat mich die Geschichte gut unterhalten. Ein solider Psychothriller für spannende Stunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 01.09.2021

Die Große Pause

Die letzten Romantiker
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Frühjahr 1981 in Connecticut (USA): Ellis Avery Skinner ist tot. Mit nur 34 Jahren stirbt der Zahnarzt unvermittelt. Er hinterlässt seine Frau Antonia (31), genannt Noni, und die vier Kinder Renee (11), ...

Frühjahr 1981 in Connecticut (USA): Ellis Avery Skinner ist tot. Mit nur 34 Jahren stirbt der Zahnarzt unvermittelt. Er hinterlässt seine Frau Antonia (31), genannt Noni, und die vier Kinder Renee (11), Caroline (8), Joe (7) und Fiona (4). Die Witwe verliert sich in ihrer Trauer. Es beginnt eine Zeit, die als die „Große Pause“ in die Geschichte der Hinterbliebenen eingeht. Und es soll nicht die letzte schwierige Herausforderung für die Familie werden…

„Die letzten Romantiker“ ist ein Roman von Tara Conklin.

Meine Meinung:
Der Roman beginnt mit einem Prolog, der im Jahr 2079 spielt. Daran schließen sich vier Teile mit insgesamt 18 Kapiteln an. Die eigentliche Handlung fängt 1981 an und umfasst etliche Jahre. Allerdings gibt es zwischendurch immer wieder Zeitsprünge ins Jahr 2079. Die Geschichte spielt an unterschiedlichen Orten in den USA. Erzählt wird vorwiegend, aber nicht nur in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Fiona Skinner. Dieser Aufbau funktioniert prima.

Der Schreibstil ist recht unauffällig und unaufgeregt, aber sehr anschaulich, einnehmend und eindringlich.

Im Vordergrund der Geschichte stehen die vier Geschwister mit ihren recht unterschiedlichen Charakteren. Die Figuren werden mit psychologischer Tiefe dargestellt und wirken mit ihren Ecken und Kanten lebensnah.

Auf den mehr als 400 Seiten sind trotz des allgemein ruhigen Erzähltempos nur im Mittelteil Längen zu verzeichnen. Ansonsten sorgen unerwartete Wendungen für Unterhaltung und Kurzweil. Immer wieder konnte mich die Geschichte, die ohne Kitsch auskommt, emotional berühren und zum Nachdenken anregen.

Inhaltlich zeigt sich der Roman facettenreich, denn - anders als der Titel vielleicht zunächst vermuten lässt - handelt es sich keineswegs bloß um eine klassische Liebesgeschichte. Thematisch spielen vor allem zwischenmenschliche Konflikte und Beziehungen unterschiedlicher Art eine große Rolle. Es geht um Familie, um den Tod und das Leben mit seinen verschiedenen Wegen und Modellen, aber auch um Geheimnisse, Betrug und Enttäuschungen. Mit der Depression der Mutter rückt außerdem eine psychische Krankheit in den Fokus.

Die stilvolle Gestaltung des Covers gefällt mir sehr. Der deutsche Titel ist erfreulicherweise wörtlich vom Original („The Last Romantics“) übersetzt.

Mein Fazit:
„Die letzten Romantiker“ von Tara Conklin ist ein unterhaltsamer und bewegender Roman. Eine lesenswerte Geschichte mit Tiefgang.

Veröffentlicht am 25.08.2021

Halali und Weidmannsheil

Das Spiel – Es geht um Dein Leben
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Ein perfides Jagdspiel ist europaweit zugange, koordiniert über das Darknet. Die Opfer werden dabei - ohne es zu wissen - mit dem Tattoo eines Skorpions markiert, der nur unter UV-Licht sichtbar ist. Eine ...

Ein perfides Jagdspiel ist europaweit zugange, koordiniert über das Darknet. Die Opfer werden dabei - ohne es zu wissen - mit dem Tattoo eines Skorpions markiert, der nur unter UV-Licht sichtbar ist. Eine Joggerin ist eines der ersten Opfer. Auch die 17-jährige Schülerin Mavie von Nauenstein trägt ein solches Tattoo. Christian Brand (29) vom Einsatzkommando Corba und Inga Björk von Europol fangen an zu ermitteln. Sie ahnen noch nicht das Ausmaß der grausamen Mordserie…

„Das Spiel - Es geht um dein Leben“ ist das Thrillerdebüt von Jan Beck und der erste Band der Reihe um Brand und Björk.

Meine Meinung:
Der Thriller besteht aus 68 kurzen Kapiteln. Die Handlung umfasst vorwiegend sechs aufeinanderfolgende Tage. Erzählt wird in chronologischer Reihenfolge, jedoch mit mehreren Rückblenden zwischendurch. Zum Schluss gibt es darüber hinaus zwei Zeitsprünge. Einheitliche Orts- und Zeitangaben zu Beginn der Kapitel machen die Orientierung leicht. Die Perspektive wechselt allerdings oft zwischen etlichen Personen hin und her, was ein aufmerksames Lesen bedingt. Dieser Aufbau funktioniert gut.

Der Schreibstil ist unauffällig, aber anschaulich und dank vieler Dialoge recht lebhaft. Etwas gestört hat mich, dass der Autor selbst die brutalsten Szenen mit vielen Details ausschmückt. Das wirkt effekthaschend und unnötig blutrünstig, da es wenig zum Spannungsaufbau beiträgt.

Die Vielzahl an Charakteren hat mich überrascht. Gut gefallen haben mir insbesondere die beiden ermittelnden Protagonisten. Sowohl Inga als auch Christian sind interessant und mit psychologischer Tiefe ausgestaltet. Zugleich machen sie einen authentischen und klischeefreien Eindruck. Auch die weiteren Figuren werden vielschichtig und glaubwürdig dargestellt.

Die Ursprungsidee des Thrillers finde ich originell und vielversprechend. Auch die Umsetzung hat mich nicht enttäuscht. Inhaltlich ist die Story zwar nichts für schwache Nerven, jedoch nicht zu platt.

Trotz der beinahe 500 Seiten bleibt der Thriller fast durchgängig kurzweilig und spannend. Es werden viele Fragen aufgeworfen, die zum Miträtseln einladen. Am Ende laufen die unterschiedlichen Handlungsstränge gekonnt zusammen. Die Auflösung ist komplex, dennoch schlüssig und nur in einem Punkt zu konstruiert. Mehrfach konnte mich die Geschichte überraschen.

Die Eule (?) auf dem Cover ist wohl reine Willkür, denn der Bezug erschließt sich mir überhaupt nicht. Der Titel ist dagegen passend.

Mein Fazit:
Mit „Das Spiel - Es geht um dein Leben“ ist Jan Beck ein lesenswerter Reihenauftakt gelungen, der Lust auf die weiteren Bände erzeugt. Der Thriller ist spannend und bietet überraschende Momente.