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Veröffentlicht am 20.09.2021

Wer fliegt, kommt den Sternen nah

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
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Im Penguin Verlag erscheint Sophie Villards Roman "Madame Exupéry und die Sterne des Himmels".

Paris 1930: Die Mittelamerikanerin Consuelo lernt nach dem Tod ihres ersten Manns, dem Maler Enrique Carrillo, ...

Im Penguin Verlag erscheint Sophie Villards Roman "Madame Exupéry und die Sterne des Himmels".

Paris 1930: Die Mittelamerikanerin Consuelo lernt nach dem Tod ihres ersten Manns, dem Maler Enrique Carrillo, auf einer Party den französischen Adligen Antoine de Saint-Exupéry kennen, beide verlieben sich auf Anhieb. Consuelo ist Malerin und wird zur Muse Antoines, der als Pilot und Schriftsteller arbeitet. Aus seiner Liebe zu Consuela entsteht die Geschichte »Der kleine Prinz«. Consuelo ist die empfindliche, geliebte Rose, die der Prinz (Antoine) mit der Glasglocke schützen möchte und an die er stets und überall denkt, ob in der Sahara oder auf einem fremden Planeten. Dieses Buch wurde weltberühmt, weil es eine übergroße Liebe liegt, doch die Wahrheit sieht anders aus. Consuelo litt unter Antoines Untreue und wollte selbst als Künstlerin anerkannt werden. 1944 machte sich Antoine zu seinem letzten Aufklärungsflug über das Mittelmeer auf.

"Der kleine Prinz" wurde von Antoine de Saint-Exupéry auf Long Island verfasst. Die herzergreifende Geschichte spiegelt die turbulente Liebesgeschichte des Ehepaars wieder, deren Leben quer über den Erdball führte und in der Antoine seine Gedanken versinnbildlicht.

Consuela stammt aus Venezuela und wird auf einer Kaffeeplantage groß, sie träumt von einem Studium der Malerei, heiratet den adligen Franzosen und landet in einem Leben, dessen Probleme durch finanzielle Probleme, Flugzeugabstürze und Geliebte ihres Mannes nur schwer zu ertragen war. Es ist ein Auf und Ab der Gefühle, immer wieder verzeiht Consuela ihrem Mann, fest davon überzeugt, das er immer zu ihr zurückkehrt, wie es der kleine Prinz seiner Rose versprochen hat. Doch kurz vor Kriegsende muss sie Antoine gehen lassen, er wird Aufklärungspilot und will seinem Land dienen. Es wird ein Abschied auf immer.

Durch diese Geschichte wird man dank des wunderbar flüssigen, emotionalen und lebendig wirkenden Schreibstils Sophie Villards förmlich getragen. Ergriffen von Consuelas Schicksal, von den anfänglich wunderbaren Liebesbriefen ihres Mannes, ihren enttäuschenden Erebnissen und Sorgen in ihrer Ehe nimmt man großen Anteil an ihrer Person, ohne sie je persönlich gekannt zu haben. Man fühlt und leidet mit ihr, reist durch die Welt, wird enttäuscht und kehrt dennoch wieder an Antoines Seite zurück. Antoine ist ein rastloser, eigenwilliger und sprunghafter Charakter, er entscheidet über Consuelos Kopf hinweg und macht auch vor Untreue nicht halt.

Casablanca, Paris, El Salvador, New York, Marseille, die vielen Ortswechsel zeigen die Rastlosigkeit Antoine de Saint-Exupérys. Die wechselnden Erzähl- und Zeitsprünge bringen abwechslungsreiche Spannung in den Roman und man kann sich der fesselnden Wirkung kaum entziehen.

Sophie Villard lässt uns einen eindringlichen Blick werfen auf die Hintergründe und wahren Gegebenheiten im Leben Consuelos. Aus der unsterblichen großen Liebe wurde eine tragische Beziehung mit vielen Schattenseiten, Consuelo hatte sich ihr Leben anders vorgestellt. Am Ende ging aus dieser Ehe als positives Ergebnis die Geschichte des kleinen Prinzen hervor und kündet von der Liebe, die man mit dem Herzen sieht.

Mit all seiner Ausdruckskraft und Tiefe hat mich dieser Roman sehr beeindruckt, ich konnte mit Consuelo mitfühlen, habe ihre Weggenossen kennengelernt, ihren Leidensdruck im Auf und Ab ihrer Ehe erlebt und ihr Handeln gespannt verfolgen können.

Dieser eindringlich berührende Roman hat mir die Entstehungsgeschichte von "Der kleine Prinz" im historischen Kontext vorgeführt und lässt die Geschichte nun in einem anderen Licht erscheinen. Eine empfehlenswerte historische Liebesgeschichte, die die Grundlage bildete für eines der berühmtesten Bücher der Welt. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Wunderbares Buch über die Swinging Sixties

Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen
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Der vierte Teil der erfolgreichen Ku'damm-Reihe von Bestsellerautorin Brigitte Riebe trägt den Titel "Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen" und führt in die Swinging Sixties.

Berlin 1966: Der ...

Der vierte Teil der erfolgreichen Ku'damm-Reihe von Bestsellerautorin Brigitte Riebe trägt den Titel "Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen" und führt in die Swinging Sixties.

Berlin 1966: Der wirtschaftliche Aufschwung weckt einen neuen Zeitge. Das macht sich auch im geteilten Berlin bemerkbar, die Gesellschaft verändert sich, die Jugend geht auf die Straße, der Musikstil und die Mode ändern sich gewaltig, es gibt laute Beats und kurze Miniröcke in knallbunten Farben. Auch die Schwestern Thalheim möchten diesen Mode-Trend anbieten, jetzt gilt es, ihren rückständigen Vater zu überzeugen. Wie schon ihre Mutter Ruth ist nun auch Miriam Feldmann Chefdesignerin im Modekaufhaus. Ihrer kleine Familie bekommt unerwarteten Zuwachs, wie wird Adoptivtochter Jenny darauf reagieren?


Die Töchter von Friedrich Thalheim heißen Silvie, Rike, Flori und Miri und halten seit Jahren dem Modehaus der Familie die Treue. Dabei wünschte sich der Patriarch Friedrich eigentlich einen Sohn. Im vierten Band der Reihe stellt Brigitte Riebe nun Miriam Feldmann in den Mittelpunkt, sie wurde als uneheliche Tochter von Friedrich Thalheim in der Familie aufgenommen und arbeitet nun als Chefdesignerin im Kaufhaus. Sie kennt die neuen Modetrends, nun muss sie Friedrich davon überzeugen, die Wünsche der Frauen nach Minikleidern und schreienden Farben auch anzubieten. Sie ist glücklich mit ihrem Mann und ihrer adoptierten Tochter Jenny, als sie mit über 40 ihr erstes leibliches Kind erwartet, stellt das ihr Leben auf den Kopf. Und sie trifft nach langer Zeit auf einen Mann, den sie aus der Kriegszeit kennt.

Auf diesen Band habe ich schon hingefiebert, als ich erfuhr, das sich ein weiterer Teil der geplanten Trilogie anschließen würde.

Der Roman spielt zwischen 1966 - 1971. Im Prolog blicken wir zurück ins Jahr 1933, Miriam wuchs als Kind einer jüdischen Angestellten der Thalheims auf, 33 Jahre später ist sie anerkanntes Mitglied der Familie. Sie arbeitet im Modehaus und hat mit dem Restaurantbesitzer Schani und Adoptivtochter Jenny ihr großes Glück gefunden. Doch es ziehen auch dunkle Wolken über Miris Leben, denn wir erfahren Dinge aus der Vergangenheit, die sie wieder einholt, als sie einen alten Bekannten wiedertrifft. Lange Zeit musste sie sich unter dem Naziregime auf entlegenen Bauernhöfen oder in Lauben verstecken, immer mit der Angst im Nacken, entdeckt und deportiert zu werden. Nun hat die starke Miri aber ganz andere Probleme, ihr Baby ist ein Schreikind und raubt ihr den letzten Nerv und ihre Tochter Jenny reagiert mit trotziger Eifersucht und rebelliert. Sie trifft einen alten Bekannten wieder, der sie wieder erdet und langsam kann sie ihrer Familie von diesen schrecklichen Erlebnissen erzählen. So vielseitig die Charaktere der Familie auch sein mögen, am Ende halten sie zusammen.

Brigitte Riebe kann einfach wunderbar schreiben und bringt flüssig, bildhaft anschaulich und mit viel historischem Hintergrund die Erlebnisse der Thalheims, das Alltagsleben und die Modewelt und Musikszene auf den Punkt, sodaß man direkt in die Zeit eintauchen kann und die Umbrüche der Zeit miterlebt. Die politischen Vorgänge und Veränderungen werden auch bei den Thalheims diskutiert, wie die Studentenbewegung, der Abtreibungsparagraf 218 und die Reformierung des Nichtehelichenrechts. Sehr interessant ist nebenbei gesagt auch der chronologische Abspann der Ereignisse in Berlin und der Welt zwischen 1966 und 1971. Die wichtigsten Ereignisse der Zeit hat man hier noch einmal wunderbar zusammengefasst vor Augen.


Ein wunderbares Lesevergnügen, das die Umbrüche der Zeit nachfühlbar beschreibt und den Kreis um die vier Schwestern nun abschließt. Über einen Folgeband der Kindeskinder freuen. Dieser Roman zeigt das Leben in den Swinging Sixties mit Politik, Modetrends und Musikgeschmack.

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Ein berührender Roman über das Leben und die Kraft der Natur

Der Zug der Nonnengänse
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Franka Michels Roman "Der Zug der Nonnengänse" erscheint im Droemer Knaur Verlag. Es ist das Pseudonym der Autorin Regine Kölpin.

Auf der Nordseeinsel Langeoog ist die Rückkehr der Nonnengänse ein besonderes ...

Franka Michels Roman "Der Zug der Nonnengänse" erscheint im Droemer Knaur Verlag. Es ist das Pseudonym der Autorin Regine Kölpin.

Auf der Nordseeinsel Langeoog ist die Rückkehr der Nonnengänse ein besonderes Naturspektakel und darauf freut sich die 60-jährige Amelie jedes Jahr wieder. Die Natur des Wattenmeers ist für sie ein Ruhepol, ihre Spaziergänge spenden ihr Kraft und Trost, selbst jetzt, wo sie weiß, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Eine Sache möchte sie noch in Ordnung bringen, doch sie weiß noch nicht wie...

Bente ist aus ihrer Ehe geflohen und sucht auf der Insel nach Antworten. Amelie versteht Bentes Zerrissenheit aus eigener Erfahrung, zwischen ihnen entwickelt sich eine Freundschaft.

Auf Langeoog lernen sich Amelie und Bente kennen, beide machen sich Gedanken über das wahre Glück im Leben. Vieles an Bente erinnert Amelie an sich selbst im gleichen Alter. Auch sie stand an einem Punkt im Leben, wo sie nicht weiter wußte. Die gemeinsamen Gespräche und Spaziergänge auf der Insel schweißen beide Frauen zusammen. Man bekommt das Gefühl, sie könnten Mutter und Tochter sein. Beide interessieren sich für die Natur des Watts, begeistern sich für Zugvögel und schauen den vorbeifliegenden Nonnengänsen zu, die auf Langeoog in ihr Winterquartier ziehen. Amelie beeindruckt an diesen Tieren ihr besonders ausgeprägtes Sozialverhalten, was ihr bei manchen Menschen schmerzlich gefehlt hat.

Diesen berührenden und unterhaltsamen Roman habe ich gern gelesen, ein flüssiger und angenehmer Erzählstil bringt uns die Gefühle und Gedanken der Frauen näher und lässt noch Platz für bildhafte Beschreibungen der Natur und der Vogelwelt. Man wird stiller Beobachter der Frauenfreundschaft und der Natur und erlebt die Momente von Traurigkeit und innerer Zufriedenheit, die ihnen die Natur schenkt.

Mit großer menschlicher Beobachtungsgabe hat Franka Michels die Frauenfiguren charakterlich ausgeschmückt und ihnen Leben eingehaucht. Man fühlt von Anfang bis Ende mit ihnen und erlebt ihre Sorgen und Nöte mit. Diese Lektüre erfragt, welche Situationen uns im Leben verzweifeln lassen und welche Entscheidungen und Wege wohl die richtigen sind für ein erfülltes und glückliches Leben. Es hat mich berührt und beeindruckt wie Amelie mit ihrer Krankheit umging und wie beide Frauen aneinander und in der Natur Halt finden. Und auch die immer wieder eingebauten Vogelbeobachtungen waren nach meinem Geschmack. Die schönen Naturbeschreibungen sorgen für eine tolle Atmosphäre vom Leben auf der Insel und runden die Geschichte gekonnt ab. Man möchte am liebsten selbst vor Ort sein und die Zugvögel beobachten.

Ein wunderbar berührender Roman über das Leben, die Liebe und den Tod und den immer wiederkehrenden Kreislauf der Natur.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Walter wird Hausmann

Barbara stirbt nicht
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Im Kiepenheuer & Witsch Verlag erscheint der neue Roman von Alina Bronsky "Barbara stirbt nicht".

Das Ehepaar Schmidt ist seit Jahrzehnten verheiratet, Walter ist ein Mann vom alten Schlag, er lässt sich ...

Im Kiepenheuer & Witsch Verlag erscheint der neue Roman von Alina Bronsky "Barbara stirbt nicht".

Das Ehepaar Schmidt ist seit Jahrzehnten verheiratet, Walter ist ein Mann vom alten Schlag, er lässt sich von Barbara rund um die Uhr bedienen. Sie ist für den Haushalt, die Küche und den Garten zuständig und als sie ihre Aufgaben nicht mehr wahrnehmen kann, bricht für ihn eine große Veränderung an.

Bei Alina Bronskys Büchern mag ich ihre wunderbare menschliche Beobachtungsgabe, den trockenen Witz und ihre treffend gezeichneten Charakterdarstellungen. Mit dieser Geschichte konnte sie mich wieder überzeugen, das Buch habe ich an einem Tag verschlungen.

Alina Bronskys Protagonist Walter ist ein ein ignoranter und schrulliger Mann, schroffe Antworten sind seine Spezialität. Er ist das Bild eines selbstgefälligen und unangenehmen Menschen, der nie im Leben für die Hausarbeit zuständig war. Man merkt schnell, Walter ist mit der Situation überfordert und will es nicht wahrhaben, dass seine Frau Barbara krank sein könnte. "Sie muss nur etwas essen", so tröstet er sich und hofft, dass sie bald wieder ihren Pflichten nachgehen wird. Also versucht er sich an verschiedenen Rezepten eines Fernsehkochs. Doch Barbaras Zustand wird immer schlechter. Seine Kinder versuchen ihn zur Einstellung einer Haushaltshilfe zu überreden, doch das lehnt Walter ab, seine Frau duldet keine weitere Frau im Haus. Hier könnte man ihm böswilligerweise unterstellen, das das wohl eher sein Wunsch wäre. Als Barbara immer schwächer wird, merkt Walter, der früher stets seine Wünsche vor die seiner Frau gestellt hat, was er an ihr hatte und ändert sich langsam, aber allmählich. Er lässt sich auf Neues ein, lernt Kochen und nimmt die Hausmannrolle an. Man freut sich mit seinen Back- und Kocherfolgen und muss häufig schmunzeln, auch wenn Barbaras Zustand eigentlich ernst ist. Aber man kann durchaus feststellen, Walter lernt dazu, wird einsichtiger und damit auch liebenswürdiger.

Der Erzählstil ist einfach wunderbar, Alina Bronsky verbindet ein wenig bissigen Humor, eine schrullige Klischeefigur und ihre besondere Beobachtungsgabe für das Menschliche zu einer in die Tiefe gehenden Geschichte, die einfach berührt. Sie zeigt die Bedeutung und schwere Verantwortung in Bezug auf Pflege und Abschied. Sie zeigt die Menschen, wie sie im Alter mit Veränderungen zu kämpfen haben. Ihr Held Walter hat so eine Veränderung geschafft, zu Beginn des Buches war er ein ablehnender und schrecklicher Mensch, am Ende hat er sich auf seine neue Rolle eingelassen und es wird deutlich, unter der rauhen Schale steckt ein weicher Kern.

"Barbara stirbt nicht" ist ein echter Lesegenuss über menschliches Verhalten. Das Buch zeigt, dass es für das Ablegen alter Gewohnheiten oder Ansichten nie zu spät ist. Der Blick auf menschliche Charakterzüge ist der Autorin auf wunderbare Weise gelungen.

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Veröffentlicht am 03.09.2021

Gesundheit und Wohlbefinden durch die Kraft der Kräuter

Die Gewürz-Apotheke
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Im Menssana Verlag erscheint der reich bebilderte Gesundheitsratgeber "Die Gewürz-Apotheke" von Christine Ferrari.

In ihrem Ratgeber stellt Christine Ferrari 20 Gewürze bzw. Heilpflanzen mit ihren Inhaltsstoffen ...

Im Menssana Verlag erscheint der reich bebilderte Gesundheitsratgeber "Die Gewürz-Apotheke" von Christine Ferrari.

In ihrem Ratgeber stellt Christine Ferrari 20 Gewürze bzw. Heilpflanzen mit ihren Inhaltsstoffen und ihrer Heilwirkung vor, sowie einfache Rezepte aus der orientalischen Heilkunde. Von den Berbern lernte sie ihr traditionelles Wissen über Naturmedizin und lässt uns in Wort und Bild daran teilhaben.

Ihren Lebenstraum erfüllte sich Christine Ferrari in Marokko mit einer Farm für den Anbau von Safran und Kräutern und sie betreibt zusätzlich einem botanischen Garten. Sie wollte ein Leben in der Natur führen und beschäftigt auf ihrer Farm Berberinnen, die den kostbaren Safran anbauen und ernten.

Das Heilwissen der Berber und des Orients wurde überwiegend mündlich weitergetragen, Christine Ferrari hat dieses Wissen kompakt zusammengefasst und erklärt, wie Kreuzkümmel, Minze und Ingwer wirken. Sehr informativ zeigt sie aber auch Pflanzen, die man nicht dem orientalischen Raum zuordnet, und was Duftgeranie, Rose, Weihrauch vermögen. Gewürznelke, Pfeffer, Olive und Thymian gehören ebenfalls zu den vorgestellten Gewürzen.

Die Heilrezepte wirken ganzheitlich, z.B. bei Verdauungsproblemen, Rückenschmerzen und Erkältungen. Mit Kräutern lassen sich aber auch Gewürzsirup und wohltuende Körperpflegeprodukte herstellen. Arganöl, Henna und Aloe Vera haben ihre besondere Pflegewirkung und sind in der Kosmetikbranche nicht wegzudenken.

Was kann die Pflanzenheilkunde und warum sind Gewürze so gesund? Die Antwort liegt in ihren natürlichen Inhaltsstoffen und Vitaminen, sie sind wichtige Bestandteile der ganzheitlichen Ernährung.

Sehr interessant erklärt Christine Ferrari welche Heilkräfte den verschiedenen Pflanzen zuzuordnen sind. Mit Tees, Tinkturen, Cremes gegen Kopf- und Zahnschmerzen, Hauptprobleme, als Hilfe bei Frauenleiden oder zur Stärkung des Immunssystem, für jedes Problem gibt es die passende Lösung auf Gewürzbasis. Die farbigen und detailreichen Bilder sind eine Augenweide, die gut verständlich gemachten Informationen sind in einzelne Sequenzen unterteilt, sodaß man beim Lesen nicht überfordert wird. Die Tipps sind sehr umfangreich, ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis erleichtert das Nachschlagen und die Suche nach bestimmten Anwendungsgebieten.

Wer sich für die Welt der Gewürze interessiert, findet hier umfangreiches Wissen mit praktischen Rezeptvorschlägen, die Gesundheit, Schönheit oder oder die Küche betreffen und die man durchaus mal ausprobieren sollte. Eine eigene Gewürzapotheke lässt sich nach diesem Buch perfekt auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten zusammenstellen.

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