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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2023

überzeugend

Und morgen ein neuer Tag
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Meredith hatte mich schon auf den ersten Seiten am Wickel. Auf sehr lakonische und abgeklärte Art versucht sie mit ihrer großen Angst umzugehen. Das fällt ihr schwer, denn sie wagt es seit Jahren nicht ...

Meredith hatte mich schon auf den ersten Seiten am Wickel. Auf sehr lakonische und abgeklärte Art versucht sie mit ihrer großen Angst umzugehen. Das fällt ihr schwer, denn sie wagt es seit Jahren nicht mehr, vor die Türe zu treten. Und dann kommt Tom und versucht sie aus ihrem Schneckenhaus herauszulocken. Und sie möchte das gar nicht. Sie möchte, das er verschwindet. Irgendwie aber auch wieder nicht, denn eigentlich weiß sie ja, dass sie HIlfe braucht. Sie ist also hin und hergerissen. In Rückblenden erfährt man, warum Meredith diese Phobie entwickelt hat. Man kann mitleiden, aber man muss nicht mitleidig sein. Das fand ich wirklich toll, wie der Erzählstil das bei mir geschafft hat.

Das Buch ist ruhig und unspektakulär. Auch wenn ihre Erkrankung eine dramatische ist, hat es mich keineswegs runtergezogen. Vielmehr konnte man mitverfolgen, wie Meredith langsam aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht und wieder Zuversicht und Mut fasst. Das fand ich sehr angenehm erzählt und mich hat die Geschichte voll und ganz überzeugt.

Veröffentlicht am 02.02.2023

warmherzig und emotional

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Gleich vorneweg. Ich fand das Cover vor allem farblich zu bunt und nicht mein Fall. Und ich im Gegensatz zu vielen anderen Rezensenten hat es mich keineswegs gestört, dass es keine explizite Triggerwarnung ...

Gleich vorneweg. Ich fand das Cover vor allem farblich zu bunt und nicht mein Fall. Und ich im Gegensatz zu vielen anderen Rezensenten hat es mich keineswegs gestört, dass es keine explizite Triggerwarnung gibt, obwohl die anfänglich so romantische Liebesstory bald eine gehörige Portion Real-live-Dramatik bekommt. Endlich mal ein Buch, dass hinausgeht über das Rosarot und Himmelblau. Ich konnte mich gut darauf einlassen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie das Leben manchmal spielt und da ich die beiden Hauptdarsteller problemlos ins Herz geschlossen hatte, bin ich ihnen auch durch das tiefe Tal gerne gefolgt. Die Autorin verliert nie ihrem warmherzigen Erzählton. Die Liebe wird zur Stärke. Eine Krankheit kann das Liebespaar nicht unterkriegen. Ich mag solche Geschichten und finde es schön, dass die Autorin etwas gewagt hat.

Von mir volle Punktzahl für ein Buch, welches mich aufgewühlt und gleichzeitig auch wohlig warm umhüllt hat.

Veröffentlicht am 01.04.2022

einfach gut

Nebelopfer
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Mir hat der neue Krimi von Romy Fölck wieder sehr gefallen. Ich bin ein eingeschworener Fan der jungen engagierten Frieda Paulsen und ihres abgeklärten Kollegen Haverkorn. Diesmal bekommt Frieda einen ...

Mir hat der neue Krimi von Romy Fölck wieder sehr gefallen. Ich bin ein eingeschworener Fan der jungen engagierten Frieda Paulsen und ihres abgeklärten Kollegen Haverkorn. Diesmal bekommt Frieda einen neuen Kollegen. Optisch ein Gewinn aber zwischenmenschlich fliegen erst mal die Funken. Da wird schon mal das eigene Revier abgesteckt und der Neue auf Herz und Nieren abgeklopft. Dabei ist eigentlich keine Zeit bei den Ermittlungen zu verlieren, denn es bleibt nicht bei dem ersten Mord und als nach dem dritten eine Sonderkommission gebildet wird und Haverkorn ganz persönlich in den Fallv erwickelt wird, ist jedem klar, dass es hier um Leben oder Tod geht.

Mir gefällt diese Reihe vor allem, weil ich die Darsteller über mehrere Bände sehr ins Herz geschlossen habe. Das Familien- und Liebesleben spielt eine gleichwertige Rolle zum Kriminalfall. Das mag ich nicht immer. Aber in diesen Romanen passt es sehr gut. Dazu kommt noch eine Portion nordisches Flair, wobei das in diesem Fall etwas weniger war als im Letzten.

Erzählstil und Spannungsbogen sind hervorragend. Der Plot lässt dem Leser Raum zu spekulieren und wird logisch und überraschend gelöst.

Mir hat auch dieser Band wieder sehr gefallen.


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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 06.09.2021

Immer wieder ein Vergnügen dieser Autor

Das Schwarze Lied
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Für Fans der Rabenschatten-Trilogie ist natürlich auch dieser Band "Das schwarze Lied" ein Muss. Ich empfehle es nicht als Quereinstieg, weil einem da doch einiges am Lesevergnügen verschlossen bleibt. ...

Für Fans der Rabenschatten-Trilogie ist natürlich auch dieser Band "Das schwarze Lied" ein Muss. Ich empfehle es nicht als Quereinstieg, weil einem da doch einiges am Lesevergnügen verschlossen bleibt.

Ryan hält sich nicht mit langen Erklärungen des Vergangenen auf sondern schreitet stetig im Plot voran. Dabei liegt seine Stärke darin, diese phantastische Welt nicht nur gewohnt rau und plastisch zu beschreiben, sondern auch das Charakterbuilding voll auszuschöpfen. Seine Figuren sind voller Ecken und Kanten, voller Ängste und Sehnsüchte. Und wenn es in eine Schlacht geht, dann wird es blutig und dramatisch und er macht kein großes Federlesen mit seinen Helden. Der Krieg zwischen Gut und Böse wird bis aufs Äußerste geführt und man muss als Leser bangen um den Sieg von Vaelin al Sorna, der mit inneren und äußeren Feinden zu ringen hat.

Es hat Spaß gemacht, dieses dicke Schätzchen zu lesen. Schade, dass wir uns verabschieden müssen aus dieser Welt. Ich bin sehr gespannt auf Neues von Anthony Ryan. Seine Bücher machen sich gut in meinem Fantasy-Regal.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Innenansichten

Der Brand
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Daniela Krien erzählt wie immer in ihren Büchern über zwischenmenschliche Beziehungen. Diesmal eine Ehe, die bereits 30 Jahre währt. Und wie nicht anders zu erwarten hat sich nach so langer Zeit einiges ...

Daniela Krien erzählt wie immer in ihren Büchern über zwischenmenschliche Beziehungen. Diesmal eine Ehe, die bereits 30 Jahre währt. Und wie nicht anders zu erwarten hat sich nach so langer Zeit einiges abgeschliffen und eines eingeschliffen. Als ein Brand das ausgewählte Urlaubsdomizil vernichtet, reist das Ehepaar Rahel und Peter statt dessen zum Hof-Sitting in die Uckermark. Das einfache und reduzierte Leben wirft die beiden auf sich selbst und auf ihre komplizierte Beziehung zurück und beide beginnen unterschiedlich darüber zu reflektieren. Dem Alter geschuldet stellen sie sich fragen nach dem Ist-Zustand ihrer Liebe aber auch nach der Zukunft und welche Veränderungen ihre etwas eingeschlafenen Gefühle wieder wecken können.


Ich mochte die klare Sprache der Autorin. Völlig ohne Kitsch und oder übergroße Metaphern. Man fühlte sich berührt und durchaus auch an eigene Erfahrungen erinnert. Das Buch regt zum Nachdenken und Nachspüren an.

Das Einzige, was mir gar nicht gefallen hat, war diesmal das Cover. Es war mir zu nichtssagend.