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Veröffentlicht am 09.06.2022

Hmm

Die Diplomatin
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Das Cover hat mich leider von Anfang an mehr verwirrt als begeistern können. Da ich überhaupt nicht sagen kann was genau es darstellt. Auch ist mir der Bezug zum Inhalt des Buches nicht ganz klar. Aber ...

Das Cover hat mich leider von Anfang an mehr verwirrt als begeistern können. Da ich überhaupt nicht sagen kann was genau es darstellt. Auch ist mir der Bezug zum Inhalt des Buches nicht ganz klar. Aber zum Glück geht es ja nicht nur ums Äußere.
Das Buch lässt mich ehrlicherweise mit gemischten Gefühlen zurück. Es gibt glaube ich einen sehr realistischen Einblick in das echte Leben von Diplomaten. Viele Aspekte wie zum Beispiel die Thematisierung von Rückschlägen und der Einfluss von höher gestellten Persönlichkeiten fand ich gut und interessant dargestellt. Auch der Schreibstil war solid, ein wenig humorvoll, aber auch nicht mehr.
Mich hat besonders gestört und verwirrt das scheinbar wichtige Handlungsstränge einfach nicht weiterverfolgt wurden ohne jegliche Erklärung. Bei einigen Strängen dachte ich, das war total wichtig dazu muss es doch noch eine Lösung geben. Aber anscheinend hat die Autorin dies nicht so erachtet. Leider kam bei mir daher nicht so ein richtiger Lesefluss auf, da wir als Leser gefühlt von einer Sache zu anderen gesprungen sind ohne dass diese miteinander verbunden waren.
Eine andere Sache, mit der ich nicht so warm wurde waren die Charaktere und ihre Beziehungen. Fred, unsere Protagonistin, fand ich eine sehr realistische Persönlichkeit. Sie hatte Ecken und Kanten und hat auch nicht immer alles richtig gemacht. Leider blieben die Nebenfiguren für mich sehr blass und nichtssagend. Nach dem Lesen sind mir höchstens zwei in Erinnerung geblieben. Auch die Beziehungen zur Protagonistin und untereinander fand ich nicht wirklich greifbar. Und häufig konnte ich diese dann auch nicht wirklich nachvollziehen.

Fazit:
Tolle Grundidee, die aber unter farblosen Charakteren leidet und der ein roter Faden fehlt.

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Interessante Vermischung von Physik und Magie

Anarchie Déco
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1927 versuchen die Physik-Studentin Nike und der Künstler Sandor die neuauftretenden magischen Verbrechen auf den Straßen Berlins aufzuklären. In Berlin herrscht eine sehr explosive politische Stimmung, ...

1927 versuchen die Physik-Studentin Nike und der Künstler Sandor die neuauftretenden magischen Verbrechen auf den Straßen Berlins aufzuklären. In Berlin herrscht eine sehr explosive politische Stimmung, während die Menschen gleichzeitig heimlich in den Clubs ihre sexuelle Orientierung offenbaren und auch zelebrieren.
Meine Meinung:
Erst einmal muss ich sagen, dass ich das Cover ganz fantastisch finde. Es ist sehr ungewöhnlich und passt hervorragend zum Buch. Für mich sieht das Cover aus, wie so ein Filmplakat von diesen Stummfilmen der 20er.
Ich habe einige Zeit gebraucht, um mich an diese Rezension zu setzen, da es mir sehr schwer fällt dieses Buch zu bewerten. Dies liegt glaube ich vor allem daran, dass der Klappentext nicht zufriedenstellend den Inhalt darlegt. Als ich den Klappentext las, dachte ich dies wäre ein Krimi mit fantastischen Elementen, der in den 1920er Jahren spielt. Doch beim Lesen fiel mir recht schnell auf dass der Krimi-Part nur ein kleines Extra im Buch ist. Es geht sehr viel um Identitätsfragen und sexuelle Orientierungen. Gerade im Mittelteil des Buches geht es fast ausschließlich darum. Fast jede Orientierung wird im Buch behandelt, was ich überhaupt nicht schlimm finde, was mich aber sehr überrascht hat, da ich damit nicht wirklich gerechnet habe. Ein zweiter Punkt der sehr ausgiebig behandelt wurde und womit ich nicht gerechnet habe war die detaillierte Auseinandersetzung mit der damaligen Politik. Mir wurde hier zu viel erklärt und beschrieben. Ich glaube, dass viele Leser und Leserinnen einen guten Überblick über die damalige Zeit haben und daher nicht jedes kleinste Ereignis erklärt werden muss. Dies hat mich besonders gestört, da ich häufig nicht den direkten Zusammenhang zwischen diesem oder jenem politischen Ereignis, das gerade beschrieben wurde, und der Geschichte gesehen habe. Des Weiteren hatte ich mit einer mehr "fantastischeren" Version von Berlin gerechnet, die sich eher grob an wahren Ereignissen orientiert.
Der Schreibstil des Autorenpaares hat mir wirklich gut gefallen. Ich empfand alles als sehr flüssig und konnte auch immer gut zwischen den Perspektiven wechseln.
Zu den Figuren kann ich sagen, dass ich einige Zeit brauchte um mit Nike warm zu werden, da sie nicht unbedingt die sympathischste Figur ist. Was ich aber sehr gut fand und nachvollziehen konnte, war wie viel Nike kämpfen musste um an der Uni und im Beruf als Frau anerkannt zu werden. Ich habe sie sehr dafür bewundert, dass sie immer wieder die Kraft gefunden hat weiterzumachen. Sie kommt ja nicht aus einfachen Verhältnissen. Sie wohnt alleine mit ihrer ägyptischen Mutter in einer winzigen Wohnung. Ihre Mutter Rabea war eine meiner liebsten Nebenfiguren, da sie in ihrer besorgten, aber auch forschen Art, sehr realistisch wirkte. Ihre Sorge und Angst um ihre Tochter waren immer nachvollziehbar und ich konnte verstehen, warum sie es lieber hätte, wenn Nike einfach heiraten und sich niederlassen würde. Sandor, der andere Protagonist, hatte bei mir von Anfang an ein Stein im Brett, da ich nachfühlen konnte, wie schwierig es sein kann einen neuen Job anzufangen und nicht genau zu wissen was man da eigentlich tut. Sandor hat sich politisch engagiert, wobei ich immer irgendwie das Gefühl hatte, dass er nicht mit vollem Eifer und Herzen dabei war.
Fazit:
Alles in allem ein solider und gut geschriebener Roman, den ich aber eher als historischen Roman mit leichten Fantasieelementen bezeichnen würde. Wer gerne mehr über die damalige politische Situation lernen möchte und sich gerne mit dem Thema Identität auseinandersetzt für den ist dieser Roman perfekt!

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Sehr nett

The Comfort Book – Gedanken, die mir Hoffnung machen
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Meine Meinung:
Bevor ich das Buch begonnen habe, konnte ich mir gar nicht vorstellen, um was es genau geht in diesem Buch. Doch letztendlich war der Titel hier Program. Das Buch hat mir Hoffnung und ein ...

Meine Meinung:
Bevor ich das Buch begonnen habe, konnte ich mir gar nicht vorstellen, um was es genau geht in diesem Buch. Doch letztendlich war der Titel hier Program. Das Buch hat mir Hoffnung und ein wohliges Gefühl gegeben. Es war nicht zu philosophisch, sondern genau richtig einfühlsam, aber auch weise.
Das Cover gefällt mir nur so lala, da ich es etwas zu nichts-sagend finde. Für mich sieht es aus wie so ein Buch über Astrologie und Mondphasen.
Das Buch liest sich super super schnell, da die Kapitel häufig sehr kurz sind und die Sätze auch sehr kurz sind, aber einprägsam. Besonders wichtige Sätze/Weisheiten wurden im Verlaufe des Buches immer wiederholt.
Matt Haig spricht auch viel von seiner eigenen Depression und gibt immer wieder Tipps wie er es durch sie hindurch geschafft hat. Dabei tut er aber nicht so als würde er das Allheilmittel gegen Depressionen kennen, sondern macht immer wieder klar, dass das sein Weg war. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dieses Buch vielen Leuten helfen könnte, die in einer ähnlichen Lage sind.
Außergewöhnlich gut haben mir die kleinen Anekdoten über echte Personen gefallen, die irgendwas herausragendes gemacht haben oder eine schier unmögliche Situation gemeistert und überlebt haben. Einige Namen habe ich mir extra rausgeschrieben, um noch mehr über sie zu erfahren. Diese Geschichten fand ich wirklich inspirierend.
Das Buch hätte teilweise mit weniger Wiederholungen auskommen können und mehr Geschichten über tolle Persönlichkeiten beinhalten dürfen.

Fazit:
Kein weltbewegendes Buch, aber sehr nett für zwischendurch. Einige Stellen fand ich sehr inspirierend.

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Zu viel auf einmal

All Our Hidden Gifts - Die Macht der Karten (All Our Hidden Gifts 1)
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Mave entdeckt in ihrer Schule ein geheimnisvolles Tarot-Karten und beginnt daraufhin ihren Mitschülerinnen die Karten zu legen. Alles fühlt sich eher wie ein riesiger Spaß an bis eines Tages ein Mädchen ...

Mave entdeckt in ihrer Schule ein geheimnisvolles Tarot-Karten und beginnt daraufhin ihren Mitschülerinnen die Karten zu legen. Alles fühlt sich eher wie ein riesiger Spaß an bis eines Tages ein Mädchen nach dem Kartenlegen spurlos verschwindet.

Meine Meinung:

Vornweg muss ich sagen, dass die Autorin wirklich einen tollen Schreibstil hat. Ich flog nur so durch die Seiten und wurde total in die Geschichte hineingezogen. Gruseligere Stellen hat die Autorin sehr authentisch dargestellt und mir lief ab und zu ein Schauer über den Rücken.

Die Grundidee der Geschichte hat mich wirklich vollkommen überzeugt. Tarot-Karten sind ein Thema, das bisher noch nicht so häufig behandelt wurde in der Jugendbuchliteratur und ich hatte Freude daran so an das Thema heran geführt zu werden. Vorher wusste ich nämlich wirklich gar nichts darüber. Gemeinsam mit Maeve lernt man viel über diese andere Seite kennen. Mir war immer wieder sympathisch wie realistisch die Figuren an Situationen rangegangen sind. Zum Beispiel schaut Maeve sich erst einmal Videos auf Youtube an um mehr über das Kartenlegen zu erlernen.
Auch fand ich sehr toll, dass viele diverse Personen in der Geschichte vorkommen. Auch der Umgang mit diesen Personen von Seiten der Protagonistin war klasse. So sollte es immer ablaufen.
Leider waren mir zwar die Nebenfiguren sehr sympathisch (Fiona oder Joanne), aber Maeve konnte mich leider gar nicht begeistern. Sie sollte zwar schon 16 sein, hat sich aber häufig deutlich kindlicher verhalten. Darüber hinaus war sie sehr ich-bezogen und dachte mir persönlich viel zu häufig über ihren sozialen Status in der Schule nach. Mir war häufig nicht klar, warum sich überhaupt jemand in sie verlieben sollten oder einfach nur mit ihr befreundet sein sollte. Roe gefiel mir schon viel besser als Maeve, doch hier hat mich vor allem gestört, dass es zeitweise so aussah, als hätte er komplett vergessen, dass seine Schwester verschwunden ist...
Die zweite große Sache, die mich sehr gestört hat war, dass der Roman zu viele wichtige Themen angesprochen hat ohne ihnen richtig Raum zu geben. Ist es jetzt ein Jugendbuch oder ein Fantasyroman. Meiner Meinung hätte dieses Buch als Jugendbuch mit einem bisschen Kartenlegen besser geklappt. Das Ende war mir auch einfach viel zu abgefahren.

Fazit:
Ein klasse Grundidee, die sich aber in einem Genremix verliert. Die Fantasyelemente hätte es meiner Meinung nicht gebraucht.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Tolles Setting

Akademie Fortuna - Wenn Wahrsagen so einfach wäre
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Sorry möchte ihrer Familie als Visionistin alle Ehre machen an ihrer neuen Schule. Aber leider kann sie gerade mal 5 Minuten in die Zukunft schauen und hat dabei im Vergleich mit den anderen schlechte ...

Sorry möchte ihrer Familie als Visionistin alle Ehre machen an ihrer neuen Schule. Aber leider kann sie gerade mal 5 Minuten in die Zukunft schauen und hat dabei im Vergleich mit den anderen schlechte Chance große Dinge vorauszusagen.

Meine Meinung:

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und fließend und auch sehr angemessen für Kinder der Zielgruppe.

Die Idee und das Setting (die Akademie Fortuna) fand ich richtig klasse. Dass es nicht nur eine Art von Wahrsagern gibt, sondern viele verschiedene fand ich sehr originell und spannend. An der Akademie sind alle Arten von Wahrsager*innen aufeinander getroffen was auch für Konflikte gesorgt hat. Gerade diesen Aspekt habe ich sehr gemocht und hätten mir gewünscht noch mehr über die anderen Arten des Wahrsagens zu erfahren. Dieses einzigartige Setting ist meiner Meinung nach der Größte Pluspunkt dieses Buches.

Eine der größten Schwächen dieser Geschichte war für mich die Protagonistin (Sorry). Mit ihr wurde ich leider nie so richtig warm, da sie mir fast die ganze Zeit des Buches unsympathisch blieb. Dies lag einerseits an ihrem Verhalten gegenüber ihren Mitmenschen, das sehr von Vorurteilen durchtränkt war und anderseits an ihrem ständigem Bemühen ihrer Familie zu gefallen. Mir war dieses Gerede von Ehre ein wenig zu viel. Es gab dafür aber auch einige sehr ansprechende Nebencharaktere und zwar Ben und Missy. Beide schließt man aufgrund ihrer Art sofort ins Herz und möchte einfach mehr Zeit mit ihnen verbringen. Die anderen Nebencharaktere wie z.B. die Schwester blieben ein wenig farblos.

Fazit: Ein nette Geschichte über Wahrsager mit tollem Setting. Es bleibt aber viel Potenzial nach oben.

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