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Veröffentlicht am 06.09.2021

Eine berührende Geschichte mit Humor & Tiefgründigkeit

Stand by Me
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In der Geschichte geht es um Kailyn und Daxton, welche eine gemeinsame College Vergangenheit haben, die von Rivalität bis zu Fangirling reicht, schlussendlich aber zu einem Verrat seitens Daxtons führte. ...

In der Geschichte geht es um Kailyn und Daxton, welche eine gemeinsame College Vergangenheit haben, die von Rivalität bis zu Fangirling reicht, schlussendlich aber zu einem Verrat seitens Daxtons führte. Nach acht Jahren begegnen sich die beiden wieder, denn Dax benötigt Kailyns Hilfe als Anwältin. Doch aus Professionalität wird schnell Anziehung und Kailyn muss sich überlegen, ob sie sich noch einmal auf Dax einlassen möchte…

Der Anfang der Geschichte konnte mich sehr mitreißen, der Prolog war sehr humorvoll ohne flach zu wirken und die folgenden Kapitel wiesen eine Tiefgründigkeit auf, die ich nicht erwartet hätte. Den Schreibstil mochte ich gerne, er war unterhaltsam und gleichzeitig flüssig. Die erste Hälfte des Buches zog mich besonders in ihren Bann und ich hätte sie am liebsten in einem Stück durchgelesen, die zweite gefiel mir ebenfalls, jedoch fehlte mir noch der kleine Funke, den ich bei der ersten Hälfte gespürt habe. Die Kapitellänge empfand ich dafür durchgehend als angenehm und auch die Kapitelnamen waren passend gewählt.
Bei den Themen standen vor allem eine Sorgerechtsanklage und die Arbeit in einer Anwaltskanzlei bzw. Partner in dieser zu werden im Vordergrund, beide wurden aber sehr spannend behandelt! Dazu kommt noch die Trauerbewältigung und die Erziehung eines Teenagers, außerdem würde ich bei Kailyn auch ein wenig Selbstfindung in ihrem Beruf aufzählen.

Kailyn als Protagonistin mochte ich total gerne, da sie nicht nur extrem schlagfertig auftrat, sondern auch ein großes Herz, sowie eine mitfühlende Ader hatte. Generell war sie ein facettenreicher Charakter, auch ihren Ehrgeiz konnte man nachvollziehen. Bei ihr hätte ich mir an manchen Stellen noch mehr Bezug zu ihrer Familie bzw. ihren Eltern und dessen Tod gewünscht, diese wurden mir ein wenig zu selten erwähnt.

Zu Daxton konnte ich ebenfalls leicht eine Verbindung aufbauen, was nicht zuletzt an seiner enormen Entwicklung lag. Auch er war ein herzensguter Charakter und hatte gleichzeitig eine sehr ehrgeizige Seite, welche bei seiner Figur dazu führte, dass man abgesehen von seiner Beziehung von Emme und seiner Arbeit wenig über ihn erfuhr. Dies störte mich aber nicht, da es ihn authentisch wirken ließ, seine Arbeit erfüllte ihn nun mal und machte einen großen Teil seines Lebens aus.

Die Beziehung zwischen Kailyn und Daxton lässt sich wahrscheinlich mit einem einzigen Wort beschreiben: aufgeladen. Schon anfangs waren die Spannung und Chemie zwischen den beiden greifbar und im Laufe des Buches wurden diese noch intensiver! Bei etwa der Hälfte der Geschichte hatte ich kurz die Befürchtung, dass die Beziehung der beiden nur auf Sex basieren würde, jedoch legten sich diese Zweifel und vor allem die letzten Kapitel zeigten die tiefe Verbundenheit zwischen ihnen.

Emme als Nebencharakter war sehr gut eingebaut, sowohl ihre Beziehung zu Dax, als auch zu Kailyn rührte mich. Sie war insgesamt ein wirklich lieber Teenager und ihr Verhältnis zu Dax war dementsprechend auch die meiste Zeit über entspannt, dennoch wurden auch die Streitsituationen der beiden realistisch dargestellt. Genauso mochte ich die Szenen mit Kailyn, denn der Umgang mit ihr wirkte nicht gezwungen, sondern ganz natürlich und mir gefiel es, wie Kailyn unterbewusst die Rolle einer Ersatzmutter für Emme einnahm.
Das Trio aus Dax, Kailyn und Emme war sowieso einfach süß, denn alle drei gingen so behutsam und gleichzeitig unbefangen miteinander um.

Die weiteren Nebencharaktere wurde eher nur angerissen, sodass kaum einer von ihnen einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat, abgesehen von Tante Linda. Sie war die ideale Antagonistin der Geschichte und ihr Motiv am Ende überraschte mich, obwohl die restliche Storyline relativ vorhersehbar war.

Die Grundidee und den Höhepunkt konnte man also wie erwähnt ziemlich leicht erahnen, an manchen Stellen hätte ich mir also noch mehr unerwartete Wendungen gewünscht. Nichtsdestotrotz habe ich die Geschichte trotz der Vorahnungen gebannt verfolgt, die Spannung fehlte also nicht vollkommen.

Insgesamt hat mir das Buch vor allem aufgrund seiner Mischung aus Humor, Leichtigkeit und Tiefe gut gefallen. Die Charakterentwicklungen mitzuerleben war besonders schön, aber auch beim Konfliktpunkt fieberte ich mit, was nicht zuletzt am mitreißenden Schreibstil der Autorin lag. Einzig die Vorhersehbarkeit störte mich ein wenig.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 28.08.2021

Eine leichte Lektüre mit spannenden Themen!

Long Distance Playlist
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In der Geschichte geht es um Isy und Taylor, welche beste Freunde seit der Kindheit sind. Nach einem großen Streit herrschte jedoch Funkstille zwischen ihnen, umso überraschter ist Isy, als sie nach der ...

In der Geschichte geht es um Isy und Taylor, welche beste Freunde seit der Kindheit sind. Nach einem großen Streit herrschte jedoch Funkstille zwischen ihnen, umso überraschter ist Isy, als sie nach der Trennung ihres Freundes von Taylor hört. Die beiden kommen sich durch reihenweise E-Mails und stundenlange Telefonate näher, und dass obwohl hunderte von Kilometern zwischen ihnen liegen. Bald merken beide, wie aus Freundschaft mehr wird, doch gleichzeitig hat noch jeder mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen.

Ich bin nahezu ohne Erwartungen an das Buch herangegangen und ich glaube deshalb hat es mir auch so zugesagt! Der Schreibstil ist sehr locker und konnte mich sofort in seinen Bann ziehen, dazu kommen die kurze Kapitellänge, welcher ich als total erfrischend empfunden habe und die zahlreichen E-Mails, Chatverläufe und Playlist. Vor allem die Chatverläufe und E-Mails waren unterhaltsam und haben mich zum Lächeln oder Schmunzeln gebracht.

Die angesprochenen Themen fand ich ebenfalls interessant, besonders die Mischung aus Ballett und Snowboarden habe ich zuvor noch nicht kennengelernt. Beide Sportarten wurden authentisch und ohne viel Fachwissen vermittelt, an manchen Stellen hätte ich mir aber sogar noch ein wenig mehr Tiefe und Wissen gewünscht, um einen besseren Einblick in den Sport zu bekommen. So lag der Fokus eher auf der Leidenschaft der Protas zu den Sportarten und den verbundenen Gefühlen. Auch andere wichtige Themen wurden angesprochen, beispielsweise Probleme jeglicher Art im Familienleben und auch ein Merkmal von Taylor (das zu nennen würde spoilern). Wie mit diesem Merkmal umgegangen wurde gefiel mir und es geschah eine realistische Entwicklung.
Generell ist die Kombination der Themen ziemlich einzigartig und mal etwas Neues! Das Setting Australien war ebenfalls erfrischend, da hätte ich mir jedoch noch mehr Beschreibungen und Details gewünscht…

Die Protagonistin steckte in Bezug auf ihre Leidenschaft in einem ziemlichen Zwiespalt, den sie aber meisterte! Leider muss ich sagen, dass sie sehr auf das Ballett beschränkt wurde und mir im Nachhinein kaum andere Merkmale oder Eigenschaften von ihr einfallen… Gleichzeitig macht diese Beschreibung dennoch Sinn, da ihre Besessenheit vom Ballett auch ein einer ihrer inneren Konfliktpunkte war. Was ich zu Isy aber außerdem noch sagen kann ist, dass sie in ihren Emails Taylor gegenüber immer regelrecht aufgeblüht ist!

Taylor mochte ich wahrscheinlich sogar noch ein wenig mehr als Isy, auch weil ich mich mit ihm mehr identifizieren konnte. Schon am Anfang erfuhr man, welches Päckchen er mit sich herumtrug und danach bewunderte ich ihn einfach nur, denn er besitzt eine sehr starke Persönlichkeit. Seine Leidenschaft zum Snowboarden hat auf mich abgefärbt und das, obwohl ich mich zuvor nie für diesen Sport interessierte. Was mich besonders rührte, war die Idee mit den Playlists, welche von ihm kam, denn zuerst stellte er welche mit seinem Vater zusammen und anschließend waren Playlists
Isys und sein Ding. Außerdem legte Taylor eine enorme Entwicklung hin und es war schön ihn bei diesem Prozess zu begleiten.

Die Nebencharakter waren alle extrem vielschichtig, ich mochte auch Ana und Finn, weil sie ihre Rolle als beste Freunde unfassbar toll verkörpert haben. Vor allem bei Finn fiel mir auf, wie motivierend er Taylor unterstützte. Dass die beiden ein Paar werden hätte für mich nicht unbedingt Teil der Geschichte sein müssen, weil es so ein bisschen zu konstruiert herüberkam.

Auch die Konfliktlösung am Ende war in meinen Augen gelungen, nur war das Ende mir persönlich dann doch etwas zu kitschig.

Insgesamt war das Buch eine leichte Lektüre mit interessanten Themen und facettenreichen Protagonisten, die überraschend viel Tiefgang mit sich brachte. Es gibt von mir trotz der kleinen Kritikpunkte eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2021

Ruhige friends-to-lovers Geschichte

Fly & Forget
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In der Geschichte geht es um Noah und Liv, welche eine gemeinsame Vergangenheit teilen. Doch die Freundschaft der beiden endete abrupt, als Noah nach einem einschneidenden Ereignis den Kontakt zu Liv abbricht. ...

In der Geschichte geht es um Noah und Liv, welche eine gemeinsame Vergangenheit teilen. Doch die Freundschaft der beiden endete abrupt, als Noah nach einem einschneidenden Ereignis den Kontakt zu Liv abbricht. Drei Jahre später laufen sich die beiden erneut über den Weg und spüren direkt eine Anziehung, aber beide haben sich verändert. Außerdem steht die Vergangenheit weiterhin zwischen ihnen…

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und trotzdem nicht zu oberflächlich, er hat es mir erleichtert einen angenehmen Einstieg in die Geschichte zu finden. Zudem überschlagen sich die Ereignisse am Anfang schon direkt, weshalb man umgehend gefesselt wird und weiterlesen möchte.
Die Länge der Kapitel empfand ich anfangs nicht als störend, im Laufe der Geschichte störte sie mich dann jedoch und ich hätte mir weniger Längen an einigen Passagen gewünscht.

Thematisch konnte mich das Buch zwar begeistern, leider waren mir aber manche Stellen zu einseitig und das Thema von Rileys Tod verdrängte andere, ebenfalls wichtige, Themen.
Dass die Protagonisten schon relativ früh zusammenkamen gefiel mir sehr, es wurde anders als in anderen Geschichten nicht künstlich herausgezögert. Dennoch war das Ende dann sehr abrupt und für die Versöhnung der beiden hätte ich mir noch mehr Kapitel oder zumindest noch eines gewünscht.

Liv war ein total frischer Charakter, der nicht auf allen Ebenen perfekt war und dadurch unglaublich glaubwürdig wirkte. Man merkte, dass ihr das Schreiben bzw. der Journalismus am Herzen lag und ihr Verhalten in der Redaktion konnte ich immer nachvollziehen. Was mich besonders gefreut hat, ist, dass sie mit ihrer alten Redaktion am Ende abschließen konnte und sich im Hinblick auf ihre Haltung deutlich ins Positive verändert hat.
Auch, dass die Beziehung zu Josh im Laufe der Geschichte noch einmal aufgegriffen wurde und die beiden auch nach ihrer Beziehung ein gesundes Verhältnis beibehielten vermittelte für mich adäquate Werte. Genauso war ich erleichtert, dass hier nicht das Klischee des Betrügens als Trennungsgrund bedient wurde, die beiden gingen wegen etwas weniger Toxischem auseinander.
Charaktereigenschaften, die ich an Liv besonders schätze, waren ihre Lebensfreude und die Entschlossenheit, die sie an den Tag legte.
Vor allem mochte ich aber ihre Freundschaft zu Matilda und auch zu Briony, man merkte vom ersten Moment einfach, dass die Energie zwischen den dreien stimmte.

Noah war einerseits voller Klischees und andererseits so einzigartig, was man aber besonders durch seine Kapitel merkte. Wenn das Buch nur aus Livs Perspektive geschrieben wäre, hätte ich Noah bis zum Ende wahrscheinlich nicht wirklich gemocht und ihn als 0815 Fuckboy eingestuft. Durch seine tiefgründigen Gedanken schloss ich ihn dann aber sehr in mein Herz. Sein Problem mit Alkohol und Drogen erschien mir dafür wieder sehr basic und wurde meiner Meinung nach auch zu schnell abgehandelt.
Dafür liebte ich auch bei ihm die Art, wie er mit seinen Freunden, bzw. in diesem Fall mit Anthony umging. Die Freundschaft zwischen den beiden war mal etwas ganz anderes und nicht das typische Kumpel-Verhältnis, von dem man sonst häufig liest. In dieser Geschichte erschien sie mir zwar nicht sonderlich ausbalanciert, da Anthony sehr viel gab und Noah wenig zurückgab, aber ich kann mir vorstellen, dass sich das in Band zwei ändert.

Als letztes muss ich unbedingt auf die Nebencharaktere eingehen, denn die liebte ich abgöttisch und auf jeden Fall noch viel mehr als die Protagonisten. Matilda wirkt wie eine richtige Bad-Bitch, die aber anscheinend auch etwas erlebt hat, was sie zu jemandem Gefühlskalten im Hinblick auf Männer gemacht hat.
Anthony versprüht so viele Künstler-Vibes und scheint Millionen Masken zu besitzen, dieser Typ ist mir immer noch ein Rätsel und hat gleichzeitig etwas wirklich Anziehendes und Faszinierendes an sich.
Briony wirkte in diesem Band ein wenig schwach, sie wurde einfach am wenigsten behandelt, dennoch mochte ich auch sie und der Aspekt des Schauspielerns wurde bei ihrer Rolle total gefühlvoll aufgegriffen.

Insgesamt war das Buch eine ruhige Friends-to-lovers Geschichte, die nicht die krassesten Twists, dafür aber unglaublich facettenreiche Charaktere und ein tolles Setting hatte!


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Veröffentlicht am 07.06.2021

Eine klare Leseempfehlung

Everything I Ever Needed
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In „Everything I ever needed“ geht es um Dexter und Ava, die zusammen an der Preston University studieren. Jeder der beiden hat sein eigenes Päckchen zu tragen, Ava lebt mit einem neuen Herz und Dexter ...

In „Everything I ever needed“ geht es um Dexter und Ava, die zusammen an der Preston University studieren. Jeder der beiden hat sein eigenes Päckchen zu tragen, Ava lebt mit einem neuen Herz und Dexter kämpft mit Dämonen aus seiner Vergangenheit. Dennoch fühlen sich die beiden zueinander angezogen, doch etwas steht ihrer Liebe im Weg…

Der Schreibstil von Kim Nina Ocker ist sehr angenehm zu lesen, ich mochte sowohl die lebendigen Dialoge als auch die tiefgründigen Gedanken der Protagonisten. Mir hat auch gefallen, dass die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt wurde, denn es spoilerte den Plot nicht, der Twist hatte nämlich weniger mit den Gefühlen der Protagonisten zu tun und mehr mit einem anderen Element, das den Leser bis zum Ende auf die Folter spannte.
Zudem übte das Buch einen unglaublich krassen Suchtfaktor auf mich aus, da die Kapitel immer mit kleinen Cliffhangern endeten und ich deshalb nicht anders konnte als weiterzulesen und ein Kapitel nach dem anderen zu verschlingen.


Die angesprochenen Themen berührten mich und vor allem das Thema Organspende hat die Autorin unfassbar gut umgesetzt. Es war ein wichtiger Teil der Geschichte, aber wirkte trotzdem an keiner Stelle künstlich bzw. gewollt und verlieh der Storyline auch keine zu kitschige Note, was mir sonst oft bei Liebesgeschichten auffällt, in denen Organspenden eine Rolle spielen.
Bei einem Punkt wurde ich leider enttäuscht, ich hatte mir abgesehen von dem Thema Organspende noch Fokus auf Dexters Alkohol- und Drogenproblem gewünscht. Dieses war nämlich schon ein wesentlicher Bestandteil des ersten Bandes, weshalb ich dachte, dass es im zweiten bestimmt ausführlich behandelt werden würde. Wahrscheinlich hatte ich aber durch den ersten Band die falschen Erwartungen, denn es wurde ja schon angesprochen, nur nicht so tiefgehend, wie ich mir erhofft hatte.

Ava als Protagonistin war durchaus vielschichtig, jedoch kommt es mir im Nachhinein so vor, als wenn der/die Leser/in sie nie wirklich kennengelernt hat. Man kannte ihre Grundcharakterzüge, aber wenig ihrer tiefergehenden Gedanken. Im ersten Drittel beschränkten sich ihre Gedanken dazu nur auf ihre Sorgen und Zweifel gegenüber Nathan. Die Art und Weise, wie Nathan in das Buch eingebaut wurde gefiel mir leider gar nicht. Am Anfang führte Ava eine absolut toxische Beziehung mit ihm, die mit einem Betrug von beiden Seiten endete. Dieser wurde für mich auch etwas zu harmlos dargestellt, zumindest was Avas angeht, denn auch wenn sie Dexter nur geküsst hat, war es trotzdem nicht in Ordnung und ich hätte mir mehr Deutlichkeit bezüglich des Themas gewünscht. Jedenfalls war ich erleichtert, als es endlich zur Trennung von Ava und Nathan kam, danach verschwand Nathan aber komplett von der Bildfläche, was ich irgendwie als unauthentisch empfand. Die beiden hätten sich wenigstens noch am Campus über den Weg laufen können, eine Aussprache am Ende wäre natürlich auch schön gewesen, jedoch hätte mir Nathans Auftauchen in einigen Szenen im Hintergrund schon gereicht.
Doch zurück zu Ava, sie war eine sehr herzensgute und entschlossene Person, mir gefiel ihr Selbstbewusstsein, das immer mehr zunahm. Dadurch, dass der Fokus mehr auf Dexters Gefühlwelt lag, verlor ich den Anschluss zu Avas Gedanken ein wenig und muss nach wie vor sagen, dass ich nie tiefgehende Gedanken von ihr gelesen habe. Dennoch war sie mir nicht unsympathisch, ich hätte sie nur gerne näher kennengelernt.

Dexter war kompliziert. Und dabei meine ich in erster Linie nicht seinen Charakter, sondern seine Beziehung zu mir. Es kam einer Hass-Liebe schon ziemlich nahe, wobei die Liebe definitiv gewann. Ich liebte es, dass er ungefiltert sprach und genauso dachte, ich liebte aber auch seine schmutzigen und frechen Sprüche, dafür hasste ich sein besitzergreifendes Verhalten, wobei es auch schon süß war. Vor allem im letzten Drittel konnte er mich dafür vollkommen überzeugen, denn seine Gedanken berührten mich. Die Art, wie er dachte, dieses leicht selbstzerstörerische Gedankengut in Kombination mit Trauer, Wut, Zweifel und Angst sorgte dafür, dass ich ihn einfach in den Arm nehmen wollte. Dexter öffnete sich im Laufe der Geschichte immer mehr, nicht nur Ava und seinen Freunden gegenüber, auch den Lesern und das fand ich unglaublich schön, denn man konnte seine Entwicklung mitverfolgen.

Die Protagonisten kamen erst relativ spät im Buch zusammen, was mich aber nicht störte, denn alles andere hätte sich nicht richtig angefühlt. Das hin und her konnte ich gut nachvollziehen, vor allem weil sich dieselben Situationen nicht immer wiederholten, sondern da immer neue Probleme auftraten. Das Ende könnte man als schnell abgehandelt oder kitschig sehen, mich hat es aber einfach nur emotional abgeholt. Bei den letzten Seiten konnte ich komplett abschalten und habe gemerkt, wie ich diese Geschichte vermissen werde. Die Szene am Friedhof hat mir förmlich die Kehle zugeschnürt, ich kann selber nicht in Worte fassen warum genau. Die Atmosphäre hat bei mir einfach viele Gefühle hervorgerufen.

Generell lebte das Buch meiner Meinung nach von Gefühlen. Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass die Gefühle eher durch atmosphärische Beschreibungen und Gedanken der Protagonisten hervorgerufen wurden, denn die Gespräche waren meistens oberflächlich. Natürlich gab es auch tiefgründige Szenen zwischen den Protagonisten, jedoch dachten sie viel umfassender, als sie sprachen.

Insgesamt war die Geschichte eindrucksvoll und lebendig, doch vor allem sehr authentisch. Die Charaktere, sowohl die Protagonisten, als auch die Nebencharaktere, konnten mich mit ihrer Vielschichtigkeit für sich gewinnen und der Plot war in jeder Hinsicht überzeugen. Nur anfangs hatte ich einen etwas holprigen Start und noch Schwierigkeiten mit den Protagonisten, ansonsten überzeugte mich das Buch und ist eine klare Leseempfehlung.


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Veröffentlicht am 14.11.2020

Eine Bereicherung im Dark-Romance Bereich!

The Princess and the Beast - Dunkles Spiel
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In dem Debütroman von Sally Dark geht es um Katherine, die Prinzessin. Sie trifft auf Enzo, den Hunter, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Doch nicht nur er, auch Enzos bester Freund Aleks kommt ...

In dem Debütroman von Sally Dark geht es um Katherine, die Prinzessin. Sie trifft auf Enzo, den Hunter, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Doch nicht nur er, auch Enzos bester Freund Aleks kommt Katherine immer näher…
(Ich möchte hier auch eigentlich nicht zu viel verraten, der Klappentext ist ebenfalls relativ „geheimnisvoll“ und wenig detailliert.)

Ich muss ganz offen zugeben der Anfang konnte mich nicht ganz überzeugen, bzw. überforderte mich der Prolog etwas. Danach kam ich aber wirklich gut in die Geschichte hinein und deshalb sehe ich auch über die Startschwierigkeiten hinweg.

Was mir an dem Buch unfassbar gut gefiel war, dass die Kapitel aus drei Perspektiven geschrieben waren; die meisten waren aus der Sicht von Enzo und Katherine, einige jedoch auch aus der von Aleks. Manchmal, vor allem anfangs, störte mich die Kapitellänge, da ich generell kein Fan von zu langen Kapiteln bin. Dadurch zog sich die Geschichte an einigen Stellen, trotzdem blieb es immer spannend.
Die beiden (oder eher die drei?) Protagonisten Enzo, Katherine (und Aleks) wirkten auf mich sehr charakterstark und hatten alle etwas an sich, das mich faszinierte, etwas, das sie auszeichnete.
Mit Enzo wurde ich direkt warm, ich liebe seine direkte, offene, kalte Art, aber auch zugleich sein Verhalten Katherine gegenüber. Außerdem ist seine Entwicklung realistisch, das ist sonst oft ein Punkt, der mich bei männlichen düsteren Protagonisten stört.
Bei Katherine hatte ich anfangs meine Bedenken, weil sie mir nicht direkt sympathisch war, aber das änderte sich im Laufe der Geschichte! Leider war sie an einigen Stellen sehr naiv, aber gerade das machte sie aus und außerdem hatte sie auch ein unfassbares Feuer in sich.
Und über Aleks müssen wir eigentlich gar nicht reden. Wie kann ein Charakter so anziehend und toll sein? Umso schockierter und überraschter war ich über den Twist am Ende…
Die Nebencharaktere haben es mir ebenfalls angetan, Sophia insbesondere, da sie die einzige Frau der Big Four ist. Andere Charaktere mochte ich dann eher weniger, Abby beispielsweise. Anfangs war sie mir noch sympathisch, aber dann verlor sie leider immer mehr an Charakterstärke und verblasste für mich.

Die Storyline insgesamt war so gut ausgearbeitet, es gab wirklich keine Stelle im gesamten Buch, bei der ich keine Lust mehr hatte weiterzulesen oder, die plötzlich an Spannung verlor. Außerdem ist der Schreibstil von Sally echt schön und reißt einen in den Bann der Geschichte.
Am meisten gefreut hat mich jedoch, dass mir das Ende gefiel, denn wer mich ein wenig verfolgt weiß, dass ich den meisten Abschlüssen von Büchern sehr kritisch gegenüberstehe. Viele sind mir zu kitschig oder zu überstürzt, aber dieses hier war perfekt! Es ist zwar auch wirklich fies an so einer Stelle aufzuhören, trotzdem habe ich es geliebt.

Insgesamt ein wundervolles Buch mit Suchtfaktor und mitziehenden Charakteren. Ich kann es wirklich allen empfehlen und meiner Meinung nach ist es definitiv eine Bereicherung im Dark-Romance Bereich!

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