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Veröffentlicht am 11.03.2022

Was für eine Enttäuschung!

Wo dein Herz zu Hause ist
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Schon zum zweiten Mal lässt Harri Ryan ihren Verlobten vor dem Traualtar sitzen. Eine Panikattacke vor der Kirche und sie landet wieder im Krankenhaus. Hat Harri ein verstecktes Leiden oder woher rührt ...

Schon zum zweiten Mal lässt Harri Ryan ihren Verlobten vor dem Traualtar sitzen. Eine Panikattacke vor der Kirche und sie landet wieder im Krankenhaus. Hat Harri ein verstecktes Leiden oder woher rührt ihre Bindungsangst? Ihre Eltern, Gloria und Duncan halten sich bedeckt. Doch Harri und ihr Zwillingsbruder George spüren, dass etwas im Busch ist.



Beginnen wir mit dem positiven: Das Cover gefällt mir außerordentlich gut und hat Wiedererkennungswert für die Bücher von Anna McPartlin. Das wars leider auch schon mit positiven Aspekten zu diesem Buch.

Der Plot ist abstrus. Kann eine Frau, die eine liebevolle und behütete Kindheit erlebt hat mit 30 Jahren noch so traumatisiert sein für etwas, was als Baby geschehen ist? Was dieses „etwas“ ist, kann ich hier leider nicht verraten. Doch es ist eine an den Haaren herbeigezogene und mehr als abenteuerliche Geschichte. Damit kann man den Plot kippen.

Dann die Figuren: Harri ist theatralisch und nervig. Freunde, Familie und ihr Verlobter sollen nach ihren Launen tanzen. Harri hätte ich am liebsten ordentlich durchgeschüttelt und ihr gesagt, dass sie keine 5 Jahre mehr alt ist. Zudem scheint Harri nicht so viel zu arbeiten, wie sie ihren Lebensunterhalt verdient, bleibt im Dunklen. Arbeit hätte der Frau gutgetan, so wäre sie weniger auf sich konzentriert und hätte was zu tun. Denn sie heult, klagt und hadert das ganze lange Buch über. Ihre Eltern Gloria und Duncan hüpfen, wenn Harri mit dem Finger schnippt. So bekommt Harri an ihrem Geburtstag das Frühstück ans Bett serviert, ihr Zwillingsbruder George jedoch nicht.

Der Schreibstil ist einfach nur langatmig. Es wurden zum Beispiel kurze Kapitel, die 1975 handeln eingeschoben. Die sind nicht nur mühsam und langatmig, sondern auch noch langweilig. Diese Kapitel habe ich großzügig überschlagen. Aber auch die Hauptgeschichte zieht sich wie Kaugummi und ich habe mich immer öfters ertappt ganze Seiten grosszügig zu überlesen.

Schade, ich kenne die Romane von Anna McPartlin als gefühlvolle und fesselnde Bücher. „Wo dein Herz zu Hause ist“ hat mich einfach nur enttäuscht.

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Enttäuschend!

Wundmal
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Artur Lasarew und seine Grossmutter Galina Lasarew werden gefangen genommen, getötet und in ihrem Haus aufgefunden. Kurz darauf wird nach einem Unfall in Lemansheim, einem beschaulichen Ort im hessischen ...

Artur Lasarew und seine Grossmutter Galina Lasarew werden gefangen genommen, getötet und in ihrem Haus aufgefunden. Kurz darauf wird nach einem Unfall in Lemansheim, einem beschaulichen Ort im hessischen Spessart, in einem Unfallwagen die Tatwerkzeuge entdeckt. Kommissarin Jennifer Leitner und Oliver Grohmann führen die Ermittlungen in die Untergründe des organisierten Verbrechens.





So kann alles ändern: Einer der Vorgänger „Seelenweh“ mit denselben Ermittlern war vor sieben Jahren einer der besten Thriller, den ich damals gelesen habe. Deshalb habe ich mir „Wundmal“ aus meinem SuB vorgenommen und mir keine Sorgen gemacht, dass dieses Buch mir nicht gefallen könnte. Ich wurde eines Besseren belehrt. Was die Autorin hier als Thriller verkauft ist jede Menge Blut mit den dazugehörenden brutalen Tatortsbeschreibungen und eine mehr als dünne Handlung. Ich habe mich gelangweilt durch das Buch gequält und schlussendlich nach 250 Seiten genervt aufgegeben.


Zwar beginnt die Geschichte mit der Gefangennahme von Großmutter und Enkel und es wird auch ab und zu ermittelt. Als Leser muss man sich jedoch über lange Seiten die Erziehungstipps von Oliver Grohmann an Jennifer Leitner gefallen lassen. Jennifer, die ihren verhaltensauffälligen 17-jährigen Bruder in Obhut genommen hat, um die Eltern zu entlasten und nun heillos überfordert ist. Dann ist man Zeuge, als das Ermittlerteam Mobbing betreibt gegen eine Praktikantin, die eine mögliche Bewerberin für einen frei gewordenen Posten ist. Bis die Entscheidung fällt, wird getuschelt, interne Abendessen abgehalten um „die Sache“ zu besprechen und gemobbt. Dass ich diesem Kindergarten nicht mehr zugetraut habe, einen Fall wie Erwachsene zu lösen, erstaunt wohl nicht.

Das Team ist groß, hier hätte abgespeckt werden dürfen. Denn viele sind auch sehr blass charakterisiert, sodass ich immer wieder mit den Namen durcheinanderkam.

Schade, ich hatte den Schreibstil von Saskia Berwein anders in Erinnerung. Aber in „Wundmal“ hat mir weder der Plot, noch die langatmige Handlung oder die Charakterisierung der Figuren gefallen.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Authentizität?

Gebrochen ist dein Herz
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Laurie Moran ist die Produzentin einer Reality-TV- Serie, seit dem brutalen Mord an ihrem Mann alleinerziehend und wieder verliebt. Mit ihrem Verlobten Alex Buckley will sie in den Hamptons erst seinen ...

Laurie Moran ist die Produzentin einer Reality-TV- Serie, seit dem brutalen Mord an ihrem Mann alleinerziehend und wieder verliebt. Mit ihrem Verlobten Alex Buckley will sie in den Hamptons erst seinen Geburtstag, dann die Hochzeit feiern. Zu diesem Anlass sind im South Shore Resort auch Alex Bruder Andrew, seine Frau Marcy und ihre Kinder dabei. Als die Erwachsenen eine Runde Golf spielen, passt eine Babysitterin auf Lauries Sohn Timmy, Chloe, Emely und Johnny, die Kinder von Andrew und Marcy, auf. Die Aufregung ist groß, als Johnny spurlos verschwindet. Sehr schnell erhärtet sich der Verdacht, dass er entführt wurde. Da Johnny als Baby adoptiert wurde, steht die Frage im Raum, ob seine leiblichen Eltern etwas mit seinem Verschwinden zu tun haben. Lauries Vater Leo, ein pensionierter Polizist, denkt jedoch, dass ein vor Jahren verurteilter Mörder Rache an der Familie genommen hat.







Ein siebenjähriges Kind verschwindet, an einem ihm fremden Ort am Meer. Was bei vielen Eltern und dem Umfeld Beklemmung, Panik und Verzweiflung auslösen würde, lässt die Eltern in diesem Buch ziemlich kalt. Sie gehen seelenruhig mit den Schwestern des verschwundenen Johnny im Hotelrestaurant essen und man erlebt keine großen Emotionen. Die größte Sorge der Mutter ist, dass sie und ihr Mann sich in dieser Krise voneinander entfremden können. Das hat sie so in einer Broschüre für Eltern vermisster Kinder gelesen. Zum Glück spricht sie ihren Mann darauf an, bevor dieser seelenruhig einschlummert.



Doch auch Laurie und ihr Mann Alex, die nicht nur das Verschwinden von Johnny hautnah miterleben, sondern auch noch die Babysitterin empfohlen haben, sind kalt wie eine Hundeschnauze. Am Tag nach dem Verschwinden gehen sie an den Strand, an dem der Junge verschwunden ist, sprechen über die bevorstehende Hochzeit und den Umbau ihrer Wohnung. Mehr und mehr habe ich den Eindruck gewonnen, die Figuren führen ein Theaterstück auf. Von Authentizität keine Spur, sie wirkten gekünstelt und agierten nicht nachvollziehbar.



Die fehlende Emotionalität, die eine Geschichte mit diesem Hintergrund den nötigen Pfeffer verleihen würde, war der Grund dafür, dass mich dieser Entführungsfall mehr und mehr gelangweilt hat. Die Autorin schweift zudem mehr und mehr ab in Nebengeschichten, was mich oft aus der Handlung gerissen hat.



Ein 18 Jahre zurückliegender Fall einer Messerstecherei, der aus irgendeinem Grund der Auslöser sein soll für das Verschwinden des kleinen Jungen, empfand ich an den Haaren herbeigezogen. Warum sollte erst nach 18 Jahren ein Kind entführt werden, nur weil sein Großvater maßgeblich an der Verhaftung beteiligt war? Es wurde jedoch noch absurder. Passenderweise sind zwei potenzielle und eventuell interessante Zeugen tot. Eine ist bei einer Überdosis gestorben, die andere bei einem Autounfall. Auch darf man gewisse Details nicht zu sehr hinterfragen. Ein Pfarrer arrangiert einfach so eine "Inkognito- Adoption" eines Babys? Wohlverstanden, dies mitten in Europa in der heutigen Zeit!



„Gebrochen ist dein Herz“ ist das neu veröffentlichte Buch der mittlerweile verstorbenen Mary Higgins Clark. Ich habe schon Bücher der Autorin gelesen, vor allem sehr frühe Werke, die haben mir sehr gefallen. Dieses Buch, das zu der letzten Geschichten gehört, bestätigt das, was ich schon eine Weile denke. Die Autorin hatte nonstop Bücher geschrieben und nahm es mit dem Plot und der Authentizität nicht mehr so genau. Mich hat dieser, ihr siebter Band der Laurie Moran Reihe enttäuscht.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Ermüdend!

Der unschuldige Mörder
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Zack Levin bekommt als Journalist in Stockholm die Kündigung und muss wohl oder übel wieder bei seiner Mutter einziehen. Diese drängt ihn, endlich auf eigenen Füssen zu stehen und so sieht sich Zack gezwungen, ...

Zack Levin bekommt als Journalist in Stockholm die Kündigung und muss wohl oder übel wieder bei seiner Mutter einziehen. Diese drängt ihn, endlich auf eigenen Füssen zu stehen und so sieht sich Zack gezwungen, sich etwas einfallen zu lassen. Er beschließt ein Buch zu schreiben und will dafür ein Verbrechen, das sich vor 12 Jahren ereignet und in das Zack persönlich involviert war, neu aufzurollen. Damals ist der Schriftsteller Leo Stark spurlos verschwunden und einer von Zacks Freunden wurde verdächtigt damit etwas zu tun zu haben. Adrian Mollberg, der mit Zack an der Universität in Lund die Literaturausbildung absolvierte, wurde des Mordes verurteilt.





Die Geschichte handelt zum großen Teil in Literaturkreisen, da immer wieder Passagen in der Vergangenheit, in der die Ausbildung an der Universität in Lund im Mittelpunkt steht, handeln. So stehen Prosa, Gedichte und das Schriftstellermilieu im Zentrum der Geschichte. Es entwickelt sich jedoch in der Studentengruppe auch eine bedrohliche Eigendynamik, die ich lange Zeit nicht einordnen konnte. Leider geht diese bedrohlich Entwicklung bei all dem eher trockenen Studium oft unter. Ich empfand es einfach als langweilig, seitenlang Diskussionen über in der Literaturgruppe geschriebene Gedichte zu lesen.

Aber auch die Gegenwart, in der Zack sein Buch schreibt …. oder soll ich besser sagen, sich ein Viertel des Buches lang, überlegt, ob er es schreiben soll, fand ich ermüdend. Hier haben einzig die trockenen und oft zynischen Dialoge mit seiner Mutter bei mir für Erhellung und Interesse gesorgt.



Zwei Schlüsselfiguren in der Geschichte, die Dozentin Li Karpe und der berühmte und äusserst exzentrische Autor Leo Stark, sind so klischeehaft charakterisiert, dass ich eigentlich immer ahnte, wie ihre Reaktion auf gewisse Handlungen der Literaturgruppe war. Leider hat sich das auch noch immer bestätigt.

Was für eine langatmige und langweilige Story!

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Veröffentlicht am 16.08.2021

War nicht mein Ding...

Die Siedlung der Toten
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Eine Bewohnerin der Bungalowsiedlung „Unter den Kiefern“ in Forstham wird ermordet und Kriminalkommissarin Eva Schnee nimmt die Ermittlungen auf. Die 81-jährige Angela Börne war die letzte Bewohnerin der ...

Eine Bewohnerin der Bungalowsiedlung „Unter den Kiefern“ in Forstham wird ermordet und Kriminalkommissarin Eva Schnee nimmt die Ermittlungen auf. Die 81-jährige Angela Börne war die letzte Bewohnerin der Siedlung, die zwanzig Jahre zuvor für Aufsehen gesorgt hat. Damals wurden achtzehn Bewohner tot auf der Ebnerwiese in der Nähe der Siedlung aufgefunden. Alle Ermittlungen verliefen im Sande und die Tat konnte nie aufgeklärt werden.



Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt. Man erfährt einmal in der Gegenwart Details rund um den Mord an der alten Dame. Hier mischt ab und zu auch die Kommissarin Eva Schnee mit, wenn sie denn nicht mit ihren privaten Dingen beschäftigt ist. Eva Schnee empfand ich als sehr anstrengend, denn über grosse Teile dieser Passagen in der Gegenwart liest man über ihre psychischen Probleme, Kontakte zu einem Inhaftierten, der absolut keine Berührungspunkte zu dem aktuellen oder dem alten Fall hat und ihre pubertären Schwärmereien für einen Mann, mit dem sie eine Amour fou erlebt. Doch auch während ihrer beruflichen Kontakte braucht es nur einen schönen Mann und einen längeren Blick und Frau Kommissarin stellt sich gleich vor, wie es wäre sich in diesen Mann zu verlieben. Nervig! Dazu kommen ganze Seiten, die sie mit ihrem 7-jährigen Sohn Jakob verbringt, dem sie Lügenmärchen über Hasen, die Wünsche erfüllen und Männern, die eine Rakete statt eine Auto zu Hause haben, erzählt. Da hat mich nicht mehr erstaunt, dass Jakob bei seinem Vater und nicht bei ihr aufwächst.



Dann gibt es Passagen, die zwanzig Jahre in der Vergangenheit handeln und bei denen man Stück für Stück erfährt, was genau geschehen ist und weshalb achtzehn Menschen sterben mussten. Zum Glück, denn wenn man als Leser auf die Frau Kommissarin warten müsste, bis sie mal in die Gänge kommt, um zu ermitteln, müsste das Buch doppelt so dick sein.



Sehr kryptisch sind kursiv gehaltene Tagebucheinträge eines Mannes geschrieben, der, wie ich mir zusammenreimen konnte, früher in der Bungalowsiedlung gelebt hat. Die empfand ich als langatmig und wirr. Ich gestehe, dass ich die oft grob überlesen habe.



Der Schreibstil war mir zu abgehakt und dadurch sehr distanziert. Ich fand ihn mühsam zum lesen, war leider nicht mein Ding.

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