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Veröffentlicht am 14.11.2021

Gelungener Science Thriller

Der große Knall
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Karen C. Mulladon und ihr Team von der Mordkommission der Alaska State Troopers stoßen bei der Untersuchung eines tödlichen Unfalls in einer Kohlenmine auf Ungereimtheiten. Auch der amerikanische Geheimdienst ...

Karen C. Mulladon und ihr Team von der Mordkommission der Alaska State Troopers stoßen bei der Untersuchung eines tödlichen Unfalls in einer Kohlenmine auf Ungereimtheiten. Auch der amerikanische Geheimdienst ist auf den Fall aufmerksam geworden und fordert Karen zur Unterstützung an, beeindruckt von ihren logischen, analytischen Fähigkeiten und ihrer schnellen Auffassungsgabe. Zusammen mit John Smith macht sich die Ermittlerin nach Deutschland auf, um die Hintergründe des merkwürdigen Vorfalls aufzudecken.

Sehr schnell fesselt dieser Wissenschaftsthriller mit seiner rasanten Action und dem unvermeidlich einsetzenden Kopfkino. Während Karens Persönlichkeit sich erst durch ihre Handlungen allmählich erschließt, werden die Gegenspieler – ein skrupelloser, nach immer mehr Reichtum und Macht strebender Wirtschaftsboss und von ihm angeheuerte Wissenschaftler – etwas detaillierter charakterisiert, so dass ihre Beweggründe und Vorhaben nachvollziehbar werden.

Erich H. Franke ist selbst Wissenschaftler und weiß, wovon er schreibt. Glaubhaft und gut verständlich vermittelt er wissenschaftliche Hintergründe und scheint sich auch mit Geheimdiensten auszukennen. Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd und angenehm zu lesen, sehr unterhaltsam mit augenzwinkerndem Humor. Die Geschichte ist eine Mischung aus Thriller und Science-Fiction. Die Anwesenheit Außerirdischer auf der Erde vor Millionen von Jahren liegt im Bereich des Möglichen – nachweisbar wäre das normalerweise nicht nach so langer Zeit.

„Der große Knall“ ist der erste Fall einer inzwischen auf 9 Bände angewachsenen erfolgreichen Reihe. Ich bin jetzt erst auf Karens Jobs gestoßen und freue mich auf die anderen Folgen!

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Veröffentlicht am 31.10.2021

witzig und besonders

Notizen aus dem Großstadt-Dschungel
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Das perfekte Buch für Berlinliebhaber und all die, die wieder einmal den jährlichen Notes of Berlin-Abreißkalender verpasst haben!

170 Seiten mit Fotos witziger, skurriler, frecher Notizen auf Häuserwänden, ...

Das perfekte Buch für Berlinliebhaber und all die, die wieder einmal den jährlichen Notes of Berlin-Abreißkalender verpasst haben!

170 Seiten mit Fotos witziger, skurriler, frecher Notizen auf Häuserwänden, Laternenmasten, Stromkästen, Bäumen, Fensterscheiben u.a. in Berlin.

Das Buch ist ein großes Vergnügen - zum selbst lesen oder verschenken.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Beglückendes Leben mit Pflanzen

Plant Tribe: Vom glücklichen Leben mit Pflanzen
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Das Buch fasziniert mit wunderschönen Fotos von Zimmerpflanzen und Fotostrecken von Wohnungen voller Pflanzen und deren Bewohnern, die mit kurzen Geschichten vorgestellt werden. Allen gemeinsam ist die ...

Das Buch fasziniert mit wunderschönen Fotos von Zimmerpflanzen und Fotostrecken von Wohnungen voller Pflanzen und deren Bewohnern, die mit kurzen Geschichten vorgestellt werden. Allen gemeinsam ist die Liebe zur Natur und bei allen leben neben den Pflanzen auch Tiere mit im Haushalt.
Pflanzen im Zuhause sorgen für Glück und Freude, geben Energie und sind wichtig für unser Wohlbefinden – das ist die Botschaft dieses Buches.

Die Pflege von Zimmerpflanzen wie das Umtopfen, Lichtbedürfnis oder Wässern wird nur kurz angesprochen – wie im Vorwort vorausgeschickt, geht es in diesem Buch vor allem um eine neue Sichtweise auf das Zusammenleben mit Pflanzen, die Bereicherung unseres Lebens durch ihre Nähe.
Es gibt Tipps für das Arrangieren von Pflanzen, ihre Vermehrung, das Herstellen von Elixieren für Zimmerpflanzen. Auch Pflanzen, die die Raumluft von Giftstoffen befreien, werden kurz aufgeführt und der Einfluss von Steinen und Kristallen auf Pflanzen wird anhand einiger Beispiele geschildert.
Es werden Pflanzen für die verschiedenen Räume einer Wohnung vorgeschlagen, ihre Vorzüge geschildert und immer wieder inspirieren bezaubernde Fotos.

Der Leser wird in der zweiten Person Singular als „du“ angesprochen, wodurch Nähe entsteht. Der Text ist angenehm zu lesen, kurze und längere Sätze wechseln sich ab, das erzeugt einen sehr lebendigen Stil - als spräche ein Freund zu Dir, der Ahnung hat und Dich an seinem Wissen teilhaben lässt.

Das Buch macht Freude, gibt viele Anregungen und ist eine beglückende Bereicherung für jeden Leser.

Veröffentlicht am 12.09.2021

Beeindruckende Sozialkritik

Diese Frauen
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Ende der 90er Jahre wurden entlang der Western Avenue im südlichen Los Angeles insgesamt 13 Frauen „aus dem Milieu“ ermordet und jetzt, nach 15 Jahren, scheint es eine neue Mordserie an nicht-weißen Frauen ...

Ende der 90er Jahre wurden entlang der Western Avenue im südlichen Los Angeles insgesamt 13 Frauen „aus dem Milieu“ ermordet und jetzt, nach 15 Jahren, scheint es eine neue Mordserie an nicht-weißen Frauen aus unterprivilegierten Gesellschaftsschichten zu geben. Es gab damals wie heute kaum Ermittlungen durch die Polizei, die „diese Frauen“ geringschätzt, ihnen gar eine Mitschuld am Verbrechen unterstellt und die Angehörigen nicht anhört und nicht ernst nimmt. Erst eine kleingewachsene Latina-Polizistin, der ebenfalls in der Vergangenheit von ihren Kollegen nicht geglaubt wurde, wird allmählich aufmerksam, hört zu und ermittelt, denn es gibt für jedes Rätsel eine Lösung und die einfache Antwort ist oft die richtige.

Das Cover zeigt eine „dieser Frauen“, jung und schön, im grün-roten Licht einer Neonreklame, es passt zum Roman.

Der Leser lernt 6 Frauen kennen, die alle mit den Morden zu tun haben, diese Frauen sind unkonventionell und kennen extreme Gewalt gegen Frauen, sie erleben die Verletzlichkeit, den Schrecken und die Wut in der unsicheren Stadt, die doch ihre Stadt ist.
Die Autorin passt ihren Schreibstil sehr gekonnt der jeweiligen Protagonistin an, sprach- und bildgewaltig werden die Charaktere lebendig und konfrontieren den Leser mit ihrem Leben. Ivy Pochoda beschreibt die Situation der Frauen authentisch, wie bei den Fotos einer der Protagonistinnen stehen sich Selbstsicherheit und Leere gegenüber, Macht und Verzweiflung, Stärke und Hoffnungslosigkeit.
Die Autorin zeichnet auch ein beeindruckendes, realistisches Bild des heruntergekommenen Viertels West Adams in South Central Los Angeles, das Lebensumfeld all dieser Frauen, das in der Vergangenheit auch bessere Tage gesehen, aber unter straßenbaulichen Maßnahmen und den Unruhen Anfang der 90er Jahre gelitten hat.

Das Buch beginnt mit einem Monolog und endet auch mit einem Monolog derselben Frau, die bedrückende und erschreckende Atmosphäre des Romans lässt am Ende Raum für einen kleinen Hoffnungsschimmer für zumindest diese eine Frau.

Ich empfehle den Roman nicht den Krimi-Fans, die auf Action und Ermittlungsarbeit aus sind, sondern eher Lesern, die sich für gesellschaftliche Probleme in westlichen Großstädten und für weibliche Selbstbestimmung interessieren.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Der Tod gehört zum Leben

Was bleibt, wenn wir sterben
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Das Cover gefällt mir gut, es passt zum Buch und steht für mich für Loslassen, Freiheit, Aufbruch in noch unbekannte Gefilde. Der Schreibstil ist flüssig, sehr angenehm zu lesen und hat mich mit seinen ...

Das Cover gefällt mir gut, es passt zum Buch und steht für mich für Loslassen, Freiheit, Aufbruch in noch unbekannte Gefilde. Der Schreibstil ist flüssig, sehr angenehm zu lesen und hat mich mit seinen klaren und doch einfühlsamen Worten von Anfang an mitgenommen.
Das Buch besteht aus vielen kurzen Kapiteln, in denen Louise Brown unterschiedliche Aspekte der Trauer anschaulich beschreibt.

Der Tod beider Eltern innerhalb weniger Monate konfrontierte die Journalistin Louise Brown mit einer tiefen Trauer. Bis dahin hatte sie sich kaum mit dem Tod geliebter Menschen auseinandersetzen müssen und sie empfand die Trauerfeiern bei den Beerdigungen der Eltern als unbefriedigend und den geliebten Menschen nicht gerecht werdend. Ihr eigener langer Trauerprozess, die Auseinandersetzung mit dem Tod und unserer Endlichkeit und die Begegnung mit einer Trauerbegleiterin führten dazu, dass sie als Trauerrednerin zu arbeiten begann.

Das Buch will kein Ratgeber sein, sondern erzählt von zahlreichen Begegnungen und persönlichen Gesprächen mit Trauernden, in denen die Verstorbenen durch Erinnerungen und Gefühle bei den Hinterbliebenen lebendig bleiben. Diese Erinnerungen spenden Trost und die immer individuelle Erfahrung der Trauer macht den Menschen verletzlicher und empathischer, die Sicht auf das Leben und darauf, was wichtig ist, kann sich ändern.
Die Autorin ermuntert uns, unsere Trauer zu leben und sie nicht zu verstecken, und uns mit dem Tod zu beschäftigen, darüber zu reden, denn dadurch wird er weniger groß und erschreckend.

Ich empfehle das Buch jedem, der bereit ist, sich mit dem Tod und der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen. Dieses Thema geht früher oder später jeden an.