Profilbild von thisisher

thisisher

Lesejury Profi
offline

thisisher ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit thisisher über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2022

Gut komponiert

Die Feuer
1

Summer, Ivy und Margot sehen sich ein Theaterstück an während draußen vor der Stadt die Buschbrände wüten. Sie sinnieren während des Stückes über ihr jeweiliges Leben und kommen alle drei zu Entschlüssen, ...

Summer, Ivy und Margot sehen sich ein Theaterstück an während draußen vor der Stadt die Buschbrände wüten. Sie sinnieren während des Stückes über ihr jeweiliges Leben und kommen alle drei zu Entschlüssen, die ihr weiteres Leben beeinflussen wird. Summer arbeitet im Theater, um sich ihr Schauspielstudium zu finanzieren und ist besorgt über ihre Freundin, die in die Berge gefahren ist, um nach ihren Eltern zu schauen. Ivy war Margots Studentin und ist jetzt erfolgreiche Kunstmäzenin und Margot, Literaturprofessorin, erlebt Gewalt von ihrem Ehemann, bei dem eine Demenzerkrankung diagnostiziert wurde. In der Pause des Stückes treffen die drei aufeinander.
Der Roman wird aus den drei Sichten der drei Frauen erzählt. Gemeinsam ist allen drei Erzählperspektiven jedoch, dass sie das auf der Bühne Geschehene sehen und erzählen und dadurch in ihren Gedanken beeinflusst werden. Keine der drei ist wirklich auf das Stück konzentriert, sondern dieses dient eher als roter Faden und Stichwortgeber für die inneren Monologe, die wir hier lesen können.
Mir hat die Sprache und die Erzählweise gut gefallen. Sie wirkt erfrischend und spannend, es wird nie langweilig, weil die Perspektive oft wechselt und man sich wieder in andere Gedanken hineinversetzen muss. Das Ende ist relativ offen, was aber zu dem Buch passt, da wir hier nur einen sehr kurzen Moment im Leben der drei Figuren erleben, das ganze Buch spielt eigentlich an einem Abend.
Die Figuren sind rund gut erzählt, ihre Schicksale miteinander verbunden, aber jede hat eine eigenständige Geschichte, die ihre jeweilige Daseinsberechtigung hat. Mir hat gut gefallen, wie sie miteinander verbunden sind, dass nicht jede Kleinigkeit erzählt wird, sondern auch Raum für Interpretationen lässt. Claire Thomas ist ein gut durchkomponierter und spannend erzählter Roman gelungen, der die großen und die kleinen Probleme wahrnimmt und sie gelungen erzählen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.12.2021

Eindrucksvoll

Schwarzes Herz
0

Das ist ein Buch über Gewalt. Das sollte einem klar sein, bevor man mit dem Lesen anfängt. Es geht um Gewalt in einer Beziehung, Gewalterfahrung in der Familie, Gewalterfahrung über Generationen hinweg. ...

Das ist ein Buch über Gewalt. Das sollte einem klar sein, bevor man mit dem Lesen anfängt. Es geht um Gewalt in einer Beziehung, Gewalterfahrung in der Familie, Gewalterfahrung über Generationen hinweg. Das ist aufwühlend und bedrückend zu lesen, schwierig zu bewältigen und hängt lange nach.

Jasmina Kuhnke ist hier ein sehr drastisches Buch gelungen, in der die Ich-Erzählerin ihre Gewalterfahrungen schildert, die gesellschaftlich und persönlich an ihr verübt werden. Die psychische und physische Gewalt ist unglaublich eindrücklich geschrieben und wirkt so tief, weil es einfach nicht nachlässt und immer und immer wieder irgendetwas passiert.

Mich hat dieses Buch auch lange nach der Lektüre nicht losgelassen und die Erlebnisse der Ich-Erzählerin lange beschäftigt. Denn obwohl es ihr am Ende gelingt aus der Beziehung zu entkommen und ihre Erfahrungen in einem Buch zu verarbeiten, bleibt ein ungutes Gefühl nach der Lektüre.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.12.2021

Empfehlenswert!

Fanny und die Liebe
0

Fanny geht in die Schule und spielt dort am liebsten mit ihrer Freundin Ester. Eines Tages sagt Ester, dass sie verliebt in Fanny ist. Fanny will herausfinden was verliebt sein überhaupt bedeutet und fragt ...

Fanny geht in die Schule und spielt dort am liebsten mit ihrer Freundin Ester. Eines Tages sagt Ester, dass sie verliebt in Fanny ist. Fanny will herausfinden was verliebt sein überhaupt bedeutet und fragt ihre Mama und ihre Oma um Rat.
Dieses Buch ist eine süße Geschichte vor allem von Fanny und ihrer Oma, die beide einen Hang zum Chaos teilen und am liebsten den ganzen Tag Sachen entdecken würden. Ihre Oma steht Fanny aber auch mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um die alltäglichen Dinge geht, wie wenn die beste Freundin einem erzählt, dass sie in einen verliebt ist! Fanny teilt ihre Gefühle aber nicht und findet jetzt heraus wie sie am besten damit umgehen kann, ohne Esters Gefühle zu verletzen.
Ich mochte an dem Buch die Sprache, mit der aus Fannys Sicht erzählt wird und die sehr gut zu ihr passt. Schön fand ich auch, dass Fannys Mama ganz selbstverständlich mal eine Beziehung mit einer Frau hatte. Alles in allem ein Buch, das empfehlenswert ist und das eine schöne Geschichte erzählt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2021

Hübsch und kurzweilig

Generation Z
0

Valentina Vapaux hat mit ihrem Buch Generation Z ihre persönliche und subjektive Sicht auf die Probleme, Herausforderungen und Ziele der Generation Z geschrieben. Sie erzählt kapitelweise von immer anderen ...

Valentina Vapaux hat mit ihrem Buch Generation Z ihre persönliche und subjektive Sicht auf die Probleme, Herausforderungen und Ziele der Generation Z geschrieben. Sie erzählt kapitelweise von immer anderen Themen, spricht dabei über alles was sie denkt, was die Generation Z beschäftigt und bewegt.
Ihr Schreibstil hat mir dabei sehr gut gefallen, ich mag die lockere, leichte Art mit der sie erzählt. Es ist sehr angenehm zu lesen und entspricht auch einer aktuellen und modernen Art des Erzählens. Alles was sie dabei erzählt, ist ihre eigene Sicht auf die Dingen, also wenn man hier eine objektive Beschreibung der Generation Z erwartet, ist man fehl am Platz. Valentina Vapaux schreibt einfach über die Dinge, die sie wichtig findet und die sie bewegen.
Mir hat das stellenweise sehr gut gefallen, an anderen Punkten war ich eher raus und hab die Kapitel nur überflogen. Die Gedichte waren auch nicht so meins. Richtig viele neue Erkenntnisse hatte ich jetzt nicht, es war mehr eine Bestätigung über viele Dinge, die im Moment so zu sein scheinen. Das Cover mag ich schon, die Illustration ist echt schön, nur der Titel und Untertitel hätte etwas poetischer sein können, weil das hier kein Sachbuch über eine Generation ist, sondern eher eine Sammlung persönlicher Essays.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2021

Aus der Ferne

Das Glashotel
0

Also. Am Anfang habe ich das Buch gelesen mit der Erwartung, dass ich die Geschichte einer jungen Frau namens Vincent lese. Doch schnell merkte ich, dass es weniger um Vincent sondern mehr um Menschen ...

Also. Am Anfang habe ich das Buch gelesen mit der Erwartung, dass ich die Geschichte einer jungen Frau namens Vincent lese. Doch schnell merkte ich, dass es weniger um Vincent sondern mehr um Menschen geht, die in Vincents Leben eine mehr oder weniger große Rolle spielen. Vincent kommt dabei nur so im Vorübergehen vor. Als würde man sie draußen vor dem Fenster vorbeigehen sehen oder aus großer Entfernung am Ende der Straße erblicken.

Davon abgesehen hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen. Die Geschichte entwickelt sich in eine Richtung, die am Anfang nicht so wirklich klar ist und mäandert so vor sich hin. Das ist aber nicht störend oder langweilig, weil über weite Teile, der Stil des Erzählens so gut und so elegant ist.

Am Ende war es jedoch eine Geschichte über einen Finanzskandal, die schön und gekonnt in Szene gesetzt wurde. Ein bisschen schade jedoch, da ich lieber eine Geschichte, die eine individuellere Figurenzeichnung hat, gelesen hätte. Also 10 Punkte für den Erzählstil und 7,5 für die Geschichte ergeben doch eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere