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Veröffentlicht am 24.02.2022

Kindliche Streitereien im Fokus

Der Tattoosammler
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Eigentlich wollte Tattooartist Marni Mullins nur die Messe hinter sich bringen, doch in einer Kaffeepause entdeckte sie eine übel zugerichtete Leiche. Als eine wenig später eine zweite Leiche auftaucht, ...

Eigentlich wollte Tattooartist Marni Mullins nur die Messe hinter sich bringen, doch in einer Kaffeepause entdeckte sie eine übel zugerichtete Leiche. Als eine wenig später eine zweite Leiche auftaucht, wird klar, dass es sich vermutlich um einen Serienkiller handelt. Denn eines haben die Leichen gemeinsam: Ihnen wurde jeweils ein Stück Haut entfernt, auf dem sich ein Tattoo befand.
Auf der Suche nach dem eiskalten Killer bittet Detective Francis Sullivan um Marnis professionelle Hilfe, da sie die Szene wie kaum eine andere kennt. Doch begibt sie sich damit selbst in Gefahr?

Der Start der Geschichte war wirklich gut und begann extrem grausam und detailliert, was die Erwartungen meinerseits extrem in die Höhe schraubt. Jedoch merkte ich bald, dass meine Erwartungen nicht erfüllt werden würden.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven geschrieben. Jedes einzelne Kapitel trägt den Namen der Person, die uns mit auf die Suche nach dem Killer nimmt. An sich eine tolle Technik, um dem:der Leser:in verschiedene Einblicke in die Gedanken und Gefühlswelt der einzelnen Charaktere zu bringen und diese nahbarer zu machen. Jedoch schlug der Teil bei mir komplett fehl. Ich fand keinen der Charaktere sonderlich sympathisch, was durch das Hinzufügen ihrer Gedanken nur noch bestätigt wurde. Keiner, außer vielleicht Francis, konnte Sympathie in mir wecken, sondern sie alle riefen eher das Gegenteil in mir hervor.
Die ewigen Streitereien aller Beteiligten langweilten mich relativ schnell. Jeder schoss gegen jeden und alle schienen sie in ihrer kindlichen Blase aus nichtigen Streitigkeiten festzustecken. Es gab keine einzige Charakterkonstellation, die ohne extreme Meinungsverschiedenheiten und Keifereien auskam, weswegen ich ziemlich schnell die Lust an dieser konstruierten und dadurch nicht wirklich authentisch wirkenden Geschichte verlor.

Normalerweise find ich es extrem spannend, wenn aus Sicht des Mörders geschrieben wird, aber auch hier konnte mich die anfängliche Begeisterung nicht lange packen. Vielmehr wiederholten sich Floskeln, womit keine neue Spannung aufkommen konnte und ich auch hier relativ schnell das Interesse verlor, herauszufinden, wer denn der Killer sein könnte.

Starker Start, der wirklich viel hoffen ließ, aber für mich ist es leider komplett verschenktes Potenzial, weil sich die Autorin mehr auf die kindischen Streitigkeiten der Personen konzentrierte als auf den Fall oder die Tat an sich. Schade.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Verwirrend bis zum Schluss

Wicked Game
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Trevor, ein eher erfolgloser Autor verliebt sich in die wunderschöne Skylar und gewinnt ein Date mit ihr. Doch was von außen als harmlose Schwärmerei beginnt, nimmt ziemlich schnell an Fahrt und psychopathischen ...

Trevor, ein eher erfolgloser Autor verliebt sich in die wunderschöne Skylar und gewinnt ein Date mit ihr. Doch was von außen als harmlose Schwärmerei beginnt, nimmt ziemlich schnell an Fahrt und psychopathischen Zügen auf.

Durch die Handlung führt uns Trevor, dessen Gedankenkarussel absolut beängstigend ist.

Doch nicht nur Trevor ist ein äußerst fraglicher Charakter, auch Skylar und alle folgenden Personen sind allesamt sehr flach gehalten. Ich fand leider keinen einzigen Charakter, zu dem ich eine persönliche Bindung aufbauen, Sympathien empfinden oder Empathie entwickeln konnte. Das machte es mir letztendlich auch so schwer, mich durch das Buch zu kämpfen. Da ich mit keiner der Personen mitfühlen konnte oder wollte, spielte sich vieles für mich recht emotionslos ab.

Es war oft wirklich schwierig, der Handlung zu folgen. Oft passierten so viele Dinge, dass weder meine Finger beim Umblättern noch mein Hirn beim aufnehmen hinterher gekommen ist. Hier wäre ein wenig Zeit zum Durchschnaufen für den:die Leser:in und die Charaktere echt gut gewesen.

Bis zum Ende blieb die Handlung ein wabernder Nebel, der absolut undurchsichtig ist. Aber braucht es denn immer ein zu 100 % aufgeklärtes Ende oder ist das gerade das Spannende daran?

Der Schreibstil hat es mir anfangs schwer gemacht, mich gut in das Buch einzufinden. Per se ist aber etwas Neues gar nicht schlecht und man gewöhnt sich natürlich im Laufe des Buches daran. Die Sätze sind oft abgehakt, wahrscheinlich um die Dynamik der Handlung zu unterstützen, jedoch fehlte mir einfach das Flüssige und Leichte, das mich durch die Seiten trug.

Alles in allem eine wahnsinnig gute Idee, die einfach noch ein wenig weiter ausgebaut werden sollte.

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Veröffentlicht am 20.12.2021

Unbesiegbare Protagonistin führte zu Irritation

Ich weiß, wo sie ist
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Zehn Jahre ist es bereits her, dass Francines Tochter Autumn verschwunden ist. Fast auf den Tag genau erhält sie einen Zettel, der ihr ohne Absender durch den Briefschlitz geschoben wurde, auf dem steht: ...

Zehn Jahre ist es bereits her, dass Francines Tochter Autumn verschwunden ist. Fast auf den Tag genau erhält sie einen Zettel, der ihr ohne Absender durch den Briefschlitz geschoben wurde, auf dem steht: Ich weiß, wo sie ist.
Am Tag darauf steht ein übel mitgenommenes und sichtlich verstörtes, junges Mädchen vor ihr und behauptet, den Brief geschrieben zu haben. Zunächst hält Francine die Nachricht für einen geschmacklosen Scherz, doch das Mädchen weiß Dinge über ihre Tochter, die Francine hält es für einen grausamen Scherz. Doch das Mädchen weiß erschreckend viel über ihre Tochter. Ist Autumn noch am Leben?

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist fesselnd, spannend und reißt einen mit in das Geschehen.

Die Charaktere sind ausreichend beschrieben, sodass man schnell Sympathien bzw. Antipathien entwickelt.

Jedoch wurde ich absolut nicht warm mit dem Buch. Was anfangs noch nachvollziehbar für mich schieb, wurde für mich immer konstruierter und artifizieller. Francine scheint eine Frau zu sein, die nicht nur unfassbares Glück, sondern auch unbesiegbar ist. Nicht nur, dass viele ihrer Reaktionen und Handlungen nicht wirklich nachvollziehbar sind, alles scheint ihr wie aus dem Nichts zuzufliegen, was es für mich leider schwer machte, die Geschichte für authentisch zu halten.

Ein guter Ansatz, aber durch die allem erhabene Protagonistin, ging für mich leider jegliche Glaubwürdigkeit verloren.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Escape-Room die Zweite

Stadt des Zorns
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Hannah ist Janus gerade erst entkommen, trifft sich mit ihrer Schwester in der Stadt und versucht, ein wenig Normalität in ihr Leben einkehren zu lassen. Doch ein vermeintliches Verkehrschaos bringt nicht ...

Hannah ist Janus gerade erst entkommen, trifft sich mit ihrer Schwester in der Stadt und versucht, ein wenig Normalität in ihr Leben einkehren zu lassen. Doch ein vermeintliches Verkehrschaos bringt nicht nur die Stadt in Aufruhr, sondern ist auch der Start für das Wiedersehen von Hannah und ihrem Peiniger Janus, sie hat etwas von ihm, dass er unbedingt wiederhaben möchte.

Die Geschichte wird auf zwei Handlungsebenen erzählt: bei der einen liegt der Fokus auf Hannah und die andere setzt sich mit den Ermittlungsarbeiten von dem uns schon bekannten Hauptkommissar Kappler auseinander.

Der Schreibstil an sich hat mir sehr gut gefallen. Die kurzen Kapitel bieten einem das perfekte Maß an Häppchen an, ohne schwer konsumierbar zu sein. Ebenso muss man sich nicht mit komplizierten Satzstrukturen auseinandersetzen, was einem die Möglichkeit gibt, sich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen.

Ich hatte mich gefreut, eine Fortsetzung des starken ersten Teiles zu lesen, was mir jedoch geliefert wurde, war überwiegend ernüchternd. Die Protagonistin schien in diesem Teil aus Teflon zu sein, zumindest kamen weder Angst noch sonstige Gefühle rüber. Es schien, als sei Hannah so abgeklärt, dass ihr auch die Lösung der Rätsel erschreckend leicht fiel.
Ich hatte auf mehr Knobeln und Todesangst gesetzt. Auch wenn sie schon einmal in der gleichen Situation war, konnte mich die Abgeklärtheit leider nicht überzeugen.
Ebenso schienen die anderen Charaktere zwar augenscheinlich erstmal ihren Zweck zu erfüllen (der Misstrauische, die Panische, die Zicke etc.), aber über das Ausscheiden ihrer Freunde schienen sie keinesfalls berührt zu sein. Und wenn doch, waren die Emotionen auf der nächsten Seite schon wieder vergessen.

Die Emotionslosigkeit war für mich so unnachvollziehbar, dass mich der zweite Teil leider nicht annähernd so sehr überzeugen konnte wie der erste Teil. Schade.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Blackout

Das Landhaus
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Toms Traum vom Eigenheim auf dem Land geht endlich in Erfüllung. Auch wenn seine Frau Isabel kein gutes Gefühl dabei hat, verlässt sie London, um mit ihm in das alte Haus zu ziehen. In der Remisse hinterm ...

Toms Traum vom Eigenheim auf dem Land geht endlich in Erfüllung. Auch wenn seine Frau Isabel kein gutes Gefühl dabei hat, verlässt sie London, um mit ihm in das alte Haus zu ziehen. In der Remisse hinterm Haus, die für Isabel als Atelier dienen soll, stößt sie jedoch auf etwas, dass ihr Unbehagen noch steigen lässt.

Die Geschichte wird sowohl aus der Sicht von Izzy als auch der eines Unbekannten geschrieben. Dabei springen die Zeitebenen von früher zu jetzt, sodass dieder Leserin nach und nach immer mehr Puzzleteile zusammensetzen kann.

Die Charaktere blieben, bis auf die Protagonistin sehr blass und wurden lediglich kurz beleuchtet, was in meinen Augen aber durchaus ausreichend war. Nur von Tom hätte ich mir ein wenig mehr gewünscht, da seine Handlungen und seine Gefühlsumschwänge für mich oft nicht wirklich nachvollziehbar gewesen sind. In der einen Sekunde will er Izzy helfen, in der anderen behandelt er sie äußerst abwertend.
Auch Isabel ist nicht wirklich greifbar, weswegen es mir sehr schwer war, Sympathie oder eine sonstige Verbindung zu ihr aufzubauen.

Ich weiß nicht genau, woran es lag, aber ich kam nur sehr schwer ins Buch rein. Der Schreibstil an sich ist unaufgeregt, eine gewisse Bedrohung schwingt zwischen jeder Zeile mit, aber ich musste mich jeden Tag aufs Neue motivieren, das Buch zu Ende endlich zu Ende zu lesen.

Die Spannungskurve ist leider relativ flach gehalten. Lediglich am Ende steigt sie kurz ein wenig an, um dann aber wieder zu verebben. Bereits ab der Hälfte formt sich der Gedanke, wer der Täter sein könnte, sodass die Auflösung am Ende wenig überraschend ist.

Ein Thriller, dessen Idee sehr gut ist, der mich aber leider nicht überzeugen konnte.

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