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Veröffentlicht am 04.01.2023

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Misstrauen - Schatten der Vergangenheit
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Jane und Thomas leben mit ihrer kleinen Tochter Lily in Irland, die beiden sind Ärzte und in erster Linie wegen ihrem Kind aufs Land gezogen. Durch Zufall findet Jane heraus, dass Thomas nicht der ist, ...

Jane und Thomas leben mit ihrer kleinen Tochter Lily in Irland, die beiden sind Ärzte und in erster Linie wegen ihrem Kind aufs Land gezogen. Durch Zufall findet Jane heraus, dass Thomas nicht der ist, für den er sich ausgibt. Anscheinend wurde er vor Jahren des Mordes an seiner damaligen Freundin und deren Tochter beschuldigt, ist verschwunden und mit einem neuen Namen wieder aufgetaucht. Jane fängt an, eigene Ermittlungen anzustellen und bringt sich damit selbst in Lebensgefahr.

Der Anfang klang vielversprechend, das Buch konnte meine Erwartungen aber letztendlich leider nicht erfüllen. Lange Zeit plätscherte die Geschichte einfach nur vor sich hin, die Autorin verlor sich ein wenig in Nebensächlichkeiten, es gab einige Abzweigungen, die aber alle nach und nach versandeten. Es wurden genug Andeutungen gemacht, dass da etwas im Verborgenen liegt, aber bei mir kam dennoch nur wenig Spannung auf; es war eher nur die Neugier, die Auflösung zu erfahren, die mich bei der Stange hielt. Die Protagonistin hat mich durch ihre Handlungen nicht überzeugt, sie handelte unüberlegt und stellenweise etwas zu impulsiv für eine erwachsene Frau. Ich fand Ihre Vorgehensweise nicht immer logisch und durchführbar, sehr realistisch war dies bedauerlicherweise nicht. Alles in allem war dies eher ein Roman als ein Thriller für mich, dem ein wenig mehr Tempo gutgetan hätte.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Erinnern und Vergessen

Das Marterl
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Ich habe anfangs nur schwer ins Buch reingefunden, die ersten Kapitel waren sehr mühsam für mich. Das lag nicht am Schreibstil, sondern eher daran, dass ich eine andere Art der Erzählung erwartet habe. ...

Ich habe anfangs nur schwer ins Buch reingefunden, die ersten Kapitel waren sehr mühsam für mich. Das lag nicht am Schreibstil, sondern eher daran, dass ich eine andere Art der Erzählung erwartet habe. Erinnerungen des Autors als Kind wechseln sich ab mit der Gegenwart, die sich ebenfalls um die Vergangenheit dreht. Der Tod des Vaters vor über zehn Jahren bei einem Motorradunfall wirft seinen Schatten und die Verarbeitung braucht seine Zeit. Dies fand ich mal mehr, mal weniger interessant. Die Beschreibungen der Landschaft und überhaupt der Heimat des Autors, die dieser immer wieder mit geschichtlichen Episoden garnierte, konnten mich dabei ebenfalls kaum fesseln. Zu privat, zu einzigartig sind solche Erinnerungen, wo zum Beispiel ein bestimmtes Geschäft war oder ein Café, auch wenn mir die Begebenheiten oft vor den Augen standen, so eindringlich hat Johannes Laubmeier erzählt.

Sprachlich gefiel mir der Roman sehr, bemängeln möchte ich in diesem Zusammenhang jedoch die immer wieder eingestreuten englischen Worte, Sätze und Gedichte, die mich irritierten. Hier hätte ich mir eine Übersetzung gewünscht. Ich möchte bei der Lektüre nicht immer wieder überlegen und übersetzen müssen, um zu verstehen, was der Autor ausdrücken will, das sollte er mir bitte direkt sagen oder das Verstehen zumindest erleichtern.

Diese sehr persönliche Trauerbewältigung hat mich leider nicht erreicht, was ich selbst sehr schade finde. Vielleicht fehlt mir, die ich ohne Vater aufgewachsen und diesen nie persönlich kennengelernt habe, auch schlicht und ergreifend das Verständnis für diese emotionale Reise in die Vergangenheit und das Vorgehen des Autors bei der Verarbeitung seines Traumas. Die Gegenwart war mir zu ausschweifend, zu langatmig sowie schlicht und ergreifend nicht interessant genug. Die Rückblicke als Kind fand ich toll, oft rührend und unglaublich emotional. Leider reichen diese nicht aus, mein Gesamtbild zu verbessern. Dennoch danke ich dem Autor für diesen sehr persönlichen Einblick. Von mir gibt es zweieinhalb Sterne.

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Ruhet in Frieden

Morrow
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Eine namentlich nicht genannte Person kehrt mit zwei Begleitern in das Haus zurück, in dem sie vor zehn Jahren mit ihren Eltern ein Jahr verbracht hat. Sie erzählt den beiden Männern, die sich Notizen ...

Eine namentlich nicht genannte Person kehrt mit zwei Begleitern in das Haus zurück, in dem sie vor zehn Jahren mit ihren Eltern ein Jahr verbracht hat. Sie erzählt den beiden Männern, die sich Notizen und Kameraaufnahmen machen, was sie als Kind erlebt hat, als sie in der Nähe ihres damaligen Wohnhauses einen Spielplatz an einem alten Gebäude fand, dem Morrow Asylum, das einst ein Kinderheim war. Dort lernte sie Jack kennen, der mit ihr spielte, aber auch eigenartige Regeln und Verbote aufstellte. Seltsame Dinge gingen dort vor.

Lange habe ich nicht einmal das Geschlecht der Erzählerin gewusst, ihren Namen bis zuletzt nicht erfahren. Die Seiten flogen dahin, aber anfangs passierte einfach nichts. Das Kind spielte und spielte, tagein und tagaus, richtige Spannung kam so bei mir leider überhaupt nicht auf. Dann kam eine kurze Sequenz, die weit in die Vergangenheit ging, was dazu führte, dass ich kurzfristig vollkommen den Überblick verloren habe.
Ich kam leider gar nicht in die Geschichte rein, fand auch keinen Zugang zu der Erzählerin. Das Grundkonzept ist interessant, aber die Umsetzung hat mir bedauerlicherweise nicht gefallen. Es passte einfach nicht zwischen dem Buch und mir. Schade. Für Fans von ruhigen Grusel- und Geistergeschichten könnte dies aber sicherlich ein passendes Buch sein.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Farm des Grauens

Sechzehn Pferde
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Auf einer Farm werden sechzehn Pferdeköpfe entdeckt, die Pferdekörper fehlen, lediglich die Schweife liegen in der Nähe, abgeschnitten und verdreckt. Der zuständige Polizeibeamte Alec Nichols holt die ...

Auf einer Farm werden sechzehn Pferdeköpfe entdeckt, die Pferdekörper fehlen, lediglich die Schweife liegen in der Nähe, abgeschnitten und verdreckt. Der zuständige Polizeibeamte Alec Nichols holt die Veterinärforensikerin Dr. Cooper Allen hinzu, um diese Tat aufzuklären. Als sich herausstellt, dass sich durch die Kadaver in der Erde eine Infektion ausbreitet, läuft die Sache ein wenig aus dem Ruder.

Das Buch erinnert mich anfangs an einen Film; kurze Sequenzen mal hier, mal da, hier ein Gespräch, dort ein Gebäude, im hier und jetzt, damals und später. Es gefällt mir gut, weil ich davon ausgehe, dass diese jetzt noch unpassenden Teile irgendwann ineinandergreifen und mir das große Ganze präsentieren. Immer weiter tauche ich in die Erzählung ein und verstehe trotzdem immer weniger. Ich warte lange auf eine Erklärung, versuche der Story zu folgen, verliere aber immer mehr den Überblick und dadurch leider irgendwann auch die Lust. Ganze Passagen ziehen an mir vorbei, die Protagonisten bleiben blass und werden immer unwichtiger auf meiner Suche nach dem Grund. Schlimme Dinge passieren mit Menschen und Tieren, aber ich bleibe unbeteiligt, seltsam losgelöst. Es berührt mich nicht, nimmt mich nicht mit, geht mich fast nichts an. Die Auflösung dann, banal und für mich nicht nachvollziehbar, gibt mir den Rest. Die Erzählung wollte so viel geben, bekommen habe ich fast nichts. Das ist schade, denn es hätte so schön werden können zwischen dem Buch und mir. So aber bleibe ich enttäuscht zurück und trauere um das, was hätte sein können.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

mehr Drama als Thriller

Totentier: Psychothriller
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Als eine Reihe brutaler Morde die Stadt erschüttert, stellt sich schnell heraus, dass die Opfer allesamt Tierquäler sind, die der Täter bestraft. Der seit fast vier Monaten suspendierte Kriminalhauptkommissar ...

Als eine Reihe brutaler Morde die Stadt erschüttert, stellt sich schnell heraus, dass die Opfer allesamt Tierquäler sind, die der Täter bestraft. Der seit fast vier Monaten suspendierte Kriminalhauptkommissar Markus Penning wird zum Leiter der Sonderkommission ernannt. Dieser kämpft nicht nur mit den Auswirkungen des Mordes an seiner Frau, sondern auch mit sonderbaren Aussetzern, die ihn an Orten erwachen lassen, die ihm unbekannt sind. Als ein Gegenstand vor seiner Wohnung abgelegt wird, der eindeutig dem Täter oder der Täterin zuzuordnen ist, trifft er eine falsche Entscheidung.

Die ersten Seiten drehen sich um den Kriminalhauptkommissar und seine Alkoholsucht, das wird mir dann irgendwann fast zu viel. Überhaupt dreht sich weit über die Hälfte des Buches nur um Markus Penning, seine Familie und die neue Bekanntschaft, mit der er fast sofort im Bett landet, obwohl er nach dem Tod seiner Frau suspendiert und wegen dem Mord so verzweifelt ist, dass er sich fast zu Tode säuft. Ich habe das Gefühl, die Autorin ist sich nicht sicher, worauf sie mein Augenmerk richten möchte, fast chaotisch erscheint mir der Plot. Die Morde sind da nur ein Beiwerk, das ich beim lesen tatsächlich oft vergesse.

Ich kann die Verhaltensweisen der Beteiligten nicht nachvollziehen; weder der Kriminalhauptkommissar, noch sein Vorgesetzter, geschweige denn seine neue Freundin handeln logisch für mich. Die Arbeitsmoral des ersteren ist im übrigen außerordentlich schlecht, das ist mir einfach zu unrealistisch. Wenn er nicht im Suff Selbstgespräche führt, macht er sich Gedanken um seine Haustiere oder die Schwester, die plötzlich wieder Kontakt zu ihm und seinem Vater sucht. Da sind die bestialischen Morde verständlicherweise nebensächlich. Im übrigen auch dann, als ein möglicher Verdächtiger Kontakt zu ihm sucht und… Na, lassen wir das.

Erwartet habe ich einen Psychothriller, bekommen habe ich ein etwas chaotisches Gebilde, dem die Realität abhandenkommen ist und wo ein roter Faden fehlt. Ein Logikfehler jagt den anderen und ich bemühe mich, objektiv zu bleiben, obwohl ich längst den Überblick verloren habe. Mit zu viel Drama und zu wenig Thriller hat mich die Geschichte leider nicht überzeugen können. Für die Idee und das grandiose Cover vergebe ich 2,5 Sterne.

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