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Veröffentlicht am 27.04.2022

Typische Anfängerfehler

Todesfall
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In den norwegischen Ort Voss, der für seine Extremsportevents bekannt ist, findet ein großes Festival statt. Doch schon am ersten Tag kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Der Fallschirm einer Formationsspringerin ...

In den norwegischen Ort Voss, der für seine Extremsportevents bekannt ist, findet ein großes Festival statt. Doch schon am ersten Tag kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Der Fallschirm einer Formationsspringerin öffnet sich nicht, sie stürzt in den Tod. Die Journalistin Agnes Tveit, die erst kürzlich mit ihrem Mann in ihren Heimatort zurückgekehrt ist, kannte die Frauen aus der Formation und versucht die Hintergründe zu klären, während die Polizei zuerst von einem Unfall ausgeht. Doch dann ergeben sich Hinweise auf Manipulationen. Agnes erfährt nach und nach viele dunkle Geheimnisse.
Die erste Hälfte des Buches zieht sich sehr. Es geht nichts voran, die Ermittlungen treten auf der Stelle, es geht vor allem um persönliche Probleme und Problemchen. Erst im letzten Drittel kommt etwas Spannung auf. Dazu kommt, dass es viele handelnde Personen gibt, die recht willkürlich miteinander in Beziehung stehen, da hilft auch das Personenverzeichnis am Ende des Buches kaum weiter.
Eine Beschränkung auf weniger Personen und weniger Handlungsstränge wäre sicher sinnvoller gewesen und hätte den Spannungsgehalt erhöhen können. Die Person Agnes Tveit ist durchaus interessant und bietet noch Entwicklungsmöglichkeiten.
Man kann auf das nächste Buch hoffen, denn es sind noch eine ganze Menge Fragen offen!

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Langatmig

Der Panzer des Hummers
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Es geht um die drei erwachsenen Kinder der Familie Gabel, die nach dem Tod der Eltern zurückgeblieben sind und auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Verlust umgehen.
Während die älteste Tochter Ea ...

Es geht um die drei erwachsenen Kinder der Familie Gabel, die nach dem Tod der Eltern zurückgeblieben sind und auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Verlust umgehen.
Während die älteste Tochter Ea in San Francisco lebt und dort durch ein Medium Kontakt zu der Mutter aufnehmen will, schlägt sich ihr Bruder in Kopenhagen als Plakatierer durch und unterstützt seine jüngere Schwester Sidsel, die es als alleinerziehende Mutter nicht leicht hat. Die Geschwister sind sehr unterschiedlich und sie haben keinen engen Kontakt miteinander. Das ist eigentlich eine interessante Konstellation, aber sie macht das Buch auch sprunghaft und man kann manchmal nur schwer den einzelnen Erzählsträngen folgen. Auch hat mich irritiert, das immer wieder ganze Abschnitte von der "Seherin" handelten, die den Kontakt zu Eas Mutter im Jenseits herstellen soll.
Das Buch hat mich nicht wirklich begeistert, da gab es schon erheblich bessere Familiengeschichten. Schade!

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Zäh

SCHWEIG!
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Esther macht sich am Tag vor Heiligabend heftige Sorgen um ihre Schwester Sue, die allein in einer großen Villa im Wald lebt und an Weihnachten wahrscheinlich allein ist. Deshalb fährt sie zu ihr, um ihr ...

Esther macht sich am Tag vor Heiligabend heftige Sorgen um ihre Schwester Sue, die allein in einer großen Villa im Wald lebt und an Weihnachten wahrscheinlich allein ist. Deshalb fährt sie zu ihr, um ihr ein Geschenk zu bringen und nachzusehen, ob es ihr gut geht.

Was so harmlos beginnt, entwickelt sich zu einer echten Horrorstory, bei der am Ende jemand stirbt.

Abwechselnd berichten Esther und Sue ihre Sicht der Dinge und manchmal schaltet sich auch Esthers Mann Martin ein, dazu ein Mädchen aus der Kindheit der beiden, das sich als Esthers Kindheits-Ich entpuppt. Die beiden Mädchen hatten eine schwere Kindheit, der Vater nahm sich an Weihnachten das Leben.

Esther ist eine echte Psychopathin, manipulativ und narzisstisch. Sie wirkt zuerst harmlos und besorgt, hat aber ihre Umgebung voll unter Kontrolle. Dagegen ist Sue eher das Opfer, das sich nicht wehren kann. Auch Martin hat sich anscheinend mit seiner Opferrolle abgefunden, bevor er sich dann doch aufbäumt. Die Mechanismen einer toxischen Beziehung sind recht gut beschrieben.

Die ersten 200 Seiten des Buchs zogen sich allerdings endlos hin, erst danach kam so etwas wie Spannung auf. Für meinen Geschmack war das zu wenig, um ein wirklich gutes Buch auszumachen. Ich mag eigentlich diese wenig blutigen Psychothriller, wie sie die Skandinavier meisterhaft schreiben. Von diesem Buch war ich trotz der vielen Vorschusslorbeeren eher enttäuscht, zu langatmig, zu wenig spannend. Nur der überraschende Schluss hat mich einigermaßen versöhnt. Mit dem Buch bin ich einfach nicht warm geworden.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Brutal

Wild Card
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Weston Kogi kehrt nach vielen Jahren in London zur Beerdigung seiner Tante in sein fiktives westafrikanisches Heimatland zurück. Er will nur wenige Tage bleiben, doch dann trifft er einen alten Kumpel, ...

Weston Kogi kehrt nach vielen Jahren in London zur Beerdigung seiner Tante in sein fiktives westafrikanisches Heimatland zurück. Er will nur wenige Tage bleiben, doch dann trifft er einen alten Kumpel, der ihn in seiner Schulzeit massiv gequält hat, und erzählt ihm, er sei bei der Londoner Kriminalpolizei beschäftigt. Diese Information ruft zwei einheimische Rebellengruppen auf den Plan und sie zwingen Weston in einem alten Kriminalfall zu ermitteln. Damals wurde ein bekannter Politiker ermordet, der sich für den Frieden im Land einsetzte. Damit beginnen Westons Probleme, denn er gerät zwischen alle Fronten.
Weston ist eine eher sympathische Hauptfigur, doch seine Umgebung ist geprägt von Korruption und Gewalt. Menschenleben zählen nicht, wer zufällig im Weg steht, wird gnadenlos umgebracht. Die Unterschiede zwischen sehr armen und sehr reichen Menschen sind gewaltig und bedrückend, Gesetze zählen nicht und die Menschlichkeit bleibt auf der Strecke.
Obwohl ich das Buch spannend und die Personen interessant fand, war das Buch für mich doch zu brutal. Die grausamen Szenen häufen sich und bleiben im Gedächtnis.
Vermutlich wird es eine Fortsetzung mit Weston Kogi geben, doch das nächste Buch werde ich mir vermutlich nicht antun.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Noch Luft nach oben

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Das Buch ist wohl das erste in einer Reihe von Büchern über den Profiler Tom Bachmann, denn am Ende bleibt ein Cliffhanger.

Der vielgerühmte Profiler Tom Bachmann ist aus den USA nach Deutschland zurückgekehrt ...

Das Buch ist wohl das erste in einer Reihe von Büchern über den Profiler Tom Bachmann, denn am Ende bleibt ein Cliffhanger.

Der vielgerühmte Profiler Tom Bachmann ist aus den USA nach Deutschland zurückgekehrt und bekommt den Fall es "Blutkünstlers" auf den Tisch. Er foltert seine weiblichen Opfer lange und erschafft aus ihnen bizarre Kunstwerke, die er in der Öffentlichkeit präsentiert. Gemeinsam mit seinem frisch zusammengestellten Team versucht Bachmann den Mann zu stellen, aber immer wieder taucht der ab. Doch dann bekommt Tom einen Tipp.

Meyer macht in seinem Buch den Fehler, den viele Autoren bei ihrem Erstling machen: er packt zu viel in das Buch hinein. Die Geschichte von Tom, die Geschichte des Blutkünstlers, eine Nebengeschichte mit einem Mann, der Pädophile jagd, zahlreiche private und berufliche Probleme, das alles auf 360 Seiten. Da wäre weniger mehr gewesen, zumal die einzelnen Figuren blass bleiben und eher oberflächlich gezeichnet sind.

Tom Bergmann wird mit großen Vorschusslorbeeren ins Geschehen eingeführt, er ist der "Seelenleser", aber außer einigen psychologischen Plattitüden hat er nicht viel zu bieten. Da hätte der Autor mehr in die Tiefe gehen können.

Auch fand ich viele Schilderungen sehr grausam und unnötig brutal. Das ist nichts für schwache Nerven! Mich erinnerte das Buch an einige Fitzek-Krimis, die auch ähnlich brutal waren. Dabei erreicht Meyer aber (noch) nicht die gekonnte Routine wie Fitzek.

Insgesamt bin ich mit dem Buch nicht richtig warm geworden, Ob ich weitere Bücher des Autors lesen werde, muss ich mir gründlich überlegen.

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