Platzhalter für Profilbild

Mephistra

Lesejury-Mitglied
offline

Mephistra ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Mephistra über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2017

Auf Spurensuche im 19. Jahrhundert. Gibt es den sagenhaften Goldschatz wirklich?

Das blutige Buch
0

Luther lebt in einer nicht allzu fernen Zukunft. Er ist auf der Straße aufgewachsen und hat gelernt als Einzelkämpfer zurechtzukommen. Er hat nur eine einzige Marotte, er liebt und sammelt Bücher. Da er ...

Luther lebt in einer nicht allzu fernen Zukunft. Er ist auf der Straße aufgewachsen und hat gelernt als Einzelkämpfer zurechtzukommen. Er hat nur eine einzige Marotte, er liebt und sammelt Bücher. Da er in einer digitalen Welt fast ohne bedrucktes Papier lebt, kein leichtes Unterfangen. Als er eines Tages in einer alten verstaubten Buchhandlung stöbert, fällt ihm ein unscheinbares Buch in die Hände, dessen Buchdeckel mit frischem Blut bedeckt ist. Sofort ist sein Interesse geweckt. Das Buch scheint eine Art Tagebuch zu sein, in dem ein Mann, der vor ca. 200 Jahren gelebt hat, seine Geschichte von Mord und unermesslichen Goldschätzen erzählt.
Luther ist fasziniert und begibt sich auf Spurensuche, kann die Geschichte wahr sein? Die einzige Möglichkeit Gewissheit zu erlangen ist ein Zeitsprung, aber diese werden von der Regierung streng reglementiert? Wird Luther es schaffen den Geheimissen der Vergangenheit auf die Spur zu kommen?
Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Zu Beginn gibt es 2 Erzählstränge zum einen Luthers tägliches Leben im 21. Jahrhundert und zum zweiten die Geschichte aus dem Buch, die im 19. Jahrhundert spielt. Es macht Spaß diese 2 parallel laufenden Handlungsstränge zu lesen, da auch immer klar ersichtlich ist, um welche Erzählperspektive es sich gerade handelt. Auch wenn der Erzähler aus der Vergangenheit für mich nicht gerade ein Sympathieträger ist. Ab dem Zeitsprung wird dann nur noch aus Luthers Sicht geschildert. Die Beschreibungen des doch sehr kargen und anstrengenden Lebens in Nordamerika Ende des 19. Jahrhunderts sind sehr bildhaft und spannend geschrieben. Auf das was Luther dort erlebt, wen er trifft usw. möchte ich hier nicht näher eingehen, um nichts von der Spannung zu nehmen. Die Charaktere sind gut beschrieben, wenn mir auch Luther manchmal etwas zu griesgrämig und ungeduldig ist. Da mag ich persönlich andere Charaktere lieber, aber das muss jeder für sich entscheiden. Zum Ende bleiben zwar noch ein paar Fragen offen, aber da alles wichtige geklärt ist, stört mich das nicht weiter.

Veröffentlicht am 21.04.2017

In einer Welt, in der lesen und schreiben verboten ist, kann ein beschriebenes Blatt Papier den Tod bedeuten

Feuer und Feder
0

Inhalt:
Raisa, eine Sklavin aus dem Volk der Arnath, kann ihr Glück kaum fassen, denn sie ist auserwählt worden eine Tutorin zu werden. Zusammen mit Kronprinz Mati wird sie in die Kunst der hohen Schrift ...

Inhalt:
Raisa, eine Sklavin aus dem Volk der Arnath, kann ihr Glück kaum fassen, denn sie ist auserwählt worden eine Tutorin zu werden. Zusammen mit Kronprinz Mati wird sie in die Kunst der hohen Schrift eingeführt, ein Privileg, denn nur den Gelehrten und der Königsfamilie von Quilara ist es erlaubt Lesen und Schreiben zu erlernen. Mati und Rasi kommen sich näher als erlaubt und schon bald ist Raisa hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu Mati und dem Wunsch ihrem versklavten Volk zu helfen.

Rezension:
Als 6-Jährige wird Raisa nach Quilara verschleppt und kommt dort als Sklavin in den königlichen Palast. Das Leben ist hart, ein Sklavenleben zählt nichts. Die Kinder müssen z. B. die Bibliothek des Palasts von Staub befreien, dafür werden sie auf Plattformen in die Höhe gezogen, um die Fresken an der Decke zu säubern. Schon mehr als ein Kind ist dabei zu Tode gestürzt.
Als Raisa die Chance bekommt zur Tutorin ausgebildet zu werden, ist sie deshalb mehr als dankbar, denn Tutoren haben das Privileg Lesen und Schreiben zu lernen, um die zukünftigen Königskinder auszubilden. Lesen und Schreiben dürfen in Quilara nur die Gelehrten und selbst diese lernen nur die niedere Schrift, einzig dem König ist es vorbehalten die hohe Schrift zu erlernen, denn mit dieser kann man mit den Göttern in Kontakt treten. Raisa wird also fortan zusammen mit Mati, dem Kronprinzen unterrichtet. Die beiden sind fast im selben Alter und verstehen sich von Anfang an gut, nach und nach verlieben sich die beiden ineinander. Eine Liebe die nicht sein darf und die auf eine harte Probe gestellt wird, denn nes regt sich der Widerstand unter den Sklaven und Raisa muss sich entscheiden, ob sie an ihrer Liebe zu Mati festhält oder sich für ihr Volk einsetzt. Mehr möchte zum Inhalt hier nicht schreiben, um nicht zuviel vorab zu verraten.
Die Liebesgeschichte zwischen Mati und Raisa hat mich, zumindest zu Anfang, nicht hundertprozentig überzeugt. Warum Raisa sich in Mati verliebt konnte ich gut nachvollziehen, schließlich hat er sich ihr gegenüber als Erster gütig verhalten. Warum Mati sich aber zu ihr, einer Sklavin, hingezogen fühlt wurde für mich nicht ausreichend erklärt. Raisa war mir sofort sympatisch und auch Mati konnte mich in seinen Bann ziehen. Generell sind die Personen gut beschrieben und entwickeln sich logisch
Aufgrund des Klappentextes bin ich von einer rasanten Handlung ausgegangen. Da wurde ich leider enttäuscht, denn der Erzählstil der Autorin ist doch eher gemächlich und zunächst passiert nicht viel, es wird viel aus dem Alltag der Protagonistin erzählt. Es gibt allerdings einige Wendungen mit denen ich so nicht gerechnet hatte und so hat mich die fehlende Spannung nicht wirklich gestört, zumal die Autorin einen sehr angenehmen Schreibstil hat.
Besonders gefallen haben mir die kleinen Schnipsel aus der Göttersaga, die jedem Kapitel voran gestellt sind. Diese ist aber nicht, wie bei manch anderem Buch willkürlich, sondern ist für die Entwicklung um die Geschichte von Raisa wichtig, die Göttersaga und Raisas Geschichte gehören quasi zusammen.

Veröffentlicht am 21.04.2017

Von Pechvögeln und Schutzengeln

Warum Pechvögel fliegen können
0

Das Buch handelt von der 15-jährigen Manuela, genannt Manu. Sie ist ein typischer Teenager mit all den dazugehörenden Problemen und außerdem ein Riesenpechvogel. Als im Himmel auffällt, dass sie bisher ...

Das Buch handelt von der 15-jährigen Manuela, genannt Manu. Sie ist ein typischer Teenager mit all den dazugehörenden Problemen und außerdem ein Riesenpechvogel. Als im Himmel auffällt, dass sie bisher noch keinen Schutzengel hat, bekommt sie Janiel, einen Aushilfs-Schutzengel, an die Seite gestellt. Ob es ihr mit seiner Hilfe gelingen wird das tägliche Chaos in den Griff zu bekommen und ihre große Liebe Tobi für sich zu gewinnen?

Mit dem Schreibstil der Autorin habe ich mich anfangs ziemlich schwer getan. Es gibt nur äußerst kurze Sätze, mit vielen Anmerkungen in Klammern, die die Gedanken von Manu wiedergeben sollen. Dies störte mich zu Beginn sehr im Lesefluss. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran und die eingeschobenen Anmerkungen werden weniger. Dann kann man sich erst richtig in die Geschichte hineinfinden und mitfiebern. Manu war mir von Anfang an sehr sympathisch, sie ist ein ganz normaler Teenager, nicht eine von diesen traumhaft schönen Geschöpfen der alle sofort zu Füßen liegen. Sie hat in der Klasse so ihre Probleme und stolpert von einer peinlichen, gefährlichen oder lustigen Situation in die nächste. Das wird erst nach Janiels Ankunft etwas besser. Durch ihn gewinnt sie mehr Selbstvertrauen und macht so eine Entwicklung durch. Ich will hier nicht näher auf die Handlung eingehen, um nicht zu viel vorab zu verraten. Die Charaktere allen voran Manu, Janiel und die Oberzicke Nadine sind meist gut gestaltet. Lediglich bei Tobias, Manus heimlicher großer Liebe, bleibt einem verborgen was sie an ihm eigentlich findet. Er war mir nicht besonders sympathisch.
Die Idee der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es war interessant zu lesen, was passieren kann, wenn sich ein Schutzengel aktiv in das Leben der Person, die er schützen soll, einmischt. Vor allem, wenn es ein unerfahrener Schutzengel wie Janiel ist. Ich habe teilweise herzhaft gelacht. Auch wenn nicht immer alle Handlungen der Protagonisten nachvollziehbar waren, Teenager halt, hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich bin gespannt, wie es in Teil 2 weitergeht.