Toller Schreibstil, aber eine Geschichte die für mich irgendwie nicht von der Stelle kommt
Eine Familie in Berlin - Paulas LiebeMeinung:
Mit einem ansprechenden Cover und einmal tollen Klappentext, habe ich mich auf das neue Buch von Ulrike Renk gefreut. Ulrike Renk hat schon den ein oder anderen Roman geschrieben, die gut bei ...
Meinung:
Mit einem ansprechenden Cover und einmal tollen Klappentext, habe ich mich auf das neue Buch von Ulrike Renk gefreut. Ulrike Renk hat schon den ein oder anderen Roman geschrieben, die gut bei den Lesern ankommen. Für mich ist "Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe" das erste Buch der Autorin, umso gespannter war ich auf die Geschichte.
Es geht um Paula Oppenheimer, die im 19. Jahrhundert mit ihrer jüdischen Familie mitten in Berlin. Schon immer hat sie sich für Kunst und Literatur begeistert und nachdem ihr Bruder sie mit dem jungen Dichter Richard Dehmel bekannt macht, verbindet sie die gleiche Leidenschaft. Doch durch Richards unkonventionelle Art, stößt ihre Liebe auf Widerspruch bei Paulas Eltern und sie steht vor der Frage, welchen Weg sie für eine glückliche Zukunft einschlagen muss.
Die Geschichte steigt im jungen Alter von Paula ein und der Leser bekommt einen schönen Einblick in die kleine Familie, die Mitten in Berlin lebt. Es werden verschiedene Aspekte aus ihrem Leben dargestellt und das über mehrere Jahre hinweg. Mir hat der Wandel von Paula mit den Jahren schön gefallen, dabei hat sich die Autorin schöne Szenen überlegt, die das Lesen sehr angenehm machen. Während mir die einzelnen Szenen in ihrem Inhalt und ihrer Gestaltung gefallen haben, bliebt das Gesamtbild leider auf der Strecke. Den Szenen fehlt es an Abwechslung und dadurch habe ich mich schnell ermüdet gefühlt. Die Geschichte startet im jungen Alter von Paula und dadurch sind einige Jahre aufzuholen, die durch Zeit Sprünge nach und nach dargestellt werden. Die Autorin greift dabei auf den immer gleichen Handlungen zurück und die Neuheiten verlieren sich dabei leider. Das Buch hat rund 500 Seiten und die ersten 250 Seiten sind nur der Kindheit und Jugend von Paula vorbehalten. Ich habe mich sehr lange gefragt, wann Paula denn nun Richard kennenlernt und bei der Hälfte ist es dann endlich so weit, was ich aber leider viel zu spät fand, denn immerhin soll es in dem Buch um Paulas Liebe drehen. Nachdem ich dann Richard kennengelernt habe, war ich auch hier sehr enttäuscht von der Umsetzung. Die Szenen in der Paula Richard kennenlernt, wird gar nicht beschrieben. Ganz im Gegenteil, denn plötzlich kennt Paula ihn einfach und das schon etwas länger. Da wurde ich von der Autorin und der Geschichte doppelt enttäuscht.
Der Schreibstil der Autorin und die Gestaltung bekommt für mich, im Gegensatz zu der Geschichte selber, ein großen Pluspunkt. Gleich von der ersten Seite an habe ich in die Geschichte gefunden und die Schwerpunkte in Paulas Charaktere wurden sehr schön gelegt. Paula ist mir mit ihrem Charaktere sehr ans Herz gewachsen und auch die anderen Protagonisten waren mir sehr sympathisch.
Mit der Umsetzung und den Protagonisten bin ich sehr zufrieden und sie machen die Geschichte durchaus Lesenswert. Leider kann die Geschichte, wie schon erwähnt, nicht mithalten. Für mich war leider schon vor der letzten Seite Schluss und ich habe das Buch nach rund 350 Seiten weggelegt, deswegen kann ich das Ende nicht weiter bewerten. Leider hat mir der gute Schreibstil und die tollen einzelnen Szenen zum weiterlesen nicht mehr gereicht.
Fazit:
Obwohl das Buch durchaus überzeugende Elemente hat, hat es für mich leider nicht zum beenden des Buches gereicht. Mit ihrem Schreibstil kann die Autorin überzeugen und zeigen was sie kann. Leider schafft es die Geschichte selber nicht da mitzuhalten. Während mir die Protagonisten noch gefallen haben, bin ich mit dem Verlauf nicht ganz warm geworden. Die Szenen machen mehrere Zeit Sprünge, ähneln sich dabei aber sehr im Inhalt. Eigentlich geht es in "Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe" um Paula und Richard, wobei Richard für mich zu spät in die Geschichte findet und auch das Kennenlernen der beiden nur als Rückblick dargestellt wird. Auch nach den 350 Seiten hatte ich immer noch das Gefühl das ich mich im Einstieg befinde.
Auch wenn ich das Buch nicht beendet habe, bin ich nicht perse gegen eine Empfehlung. Wer eine ruhige Geschichte sucht und dabei viel Wert auf einen tollen Schreibstil und liebevoll gestaltete Szenen legt und dabei keine bestimmten und hohen Erwartungen hat, macht mit dieser Geschichte nichts falsch.