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Veröffentlicht am 24.09.2021

Toller Schreibstil, aber eine Geschichte die für mich irgendwie nicht von der Stelle kommt

Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe
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Meinung:

Mit einem ansprechenden Cover und einmal tollen Klappentext, habe ich mich auf das neue Buch von Ulrike Renk gefreut. Ulrike Renk hat schon den ein oder anderen Roman geschrieben, die gut bei ...

Meinung:

Mit einem ansprechenden Cover und einmal tollen Klappentext, habe ich mich auf das neue Buch von Ulrike Renk gefreut. Ulrike Renk hat schon den ein oder anderen Roman geschrieben, die gut bei den Lesern ankommen. Für mich ist "Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe" das erste Buch der Autorin, umso gespannter war ich auf die Geschichte.

Es geht um Paula Oppenheimer, die im 19. Jahrhundert mit ihrer jüdischen Familie mitten in Berlin. Schon immer hat sie sich für Kunst und Literatur begeistert und nachdem ihr Bruder sie mit dem jungen Dichter Richard Dehmel bekannt macht, verbindet sie die gleiche Leidenschaft. Doch durch Richards unkonventionelle Art, stößt ihre Liebe auf Widerspruch bei Paulas Eltern und sie steht vor der Frage, welchen Weg sie für eine glückliche Zukunft einschlagen muss.

Die Geschichte steigt im jungen Alter von Paula ein und der Leser bekommt einen schönen Einblick in die kleine Familie, die Mitten in Berlin lebt. Es werden verschiedene Aspekte aus ihrem Leben dargestellt und das über mehrere Jahre hinweg. Mir hat der Wandel von Paula mit den Jahren schön gefallen, dabei hat sich die Autorin schöne Szenen überlegt, die das Lesen sehr angenehm machen. Während mir die einzelnen Szenen in ihrem Inhalt und ihrer Gestaltung gefallen haben, bliebt das Gesamtbild leider auf der Strecke. Den Szenen fehlt es an Abwechslung und dadurch habe ich mich schnell ermüdet gefühlt. Die Geschichte startet im jungen Alter von Paula und dadurch sind einige Jahre aufzuholen, die durch Zeit Sprünge nach und nach dargestellt werden. Die Autorin greift dabei auf den immer gleichen Handlungen zurück und die Neuheiten verlieren sich dabei leider. Das Buch hat rund 500 Seiten und die ersten 250 Seiten sind nur der Kindheit und Jugend von Paula vorbehalten. Ich habe mich sehr lange gefragt, wann Paula denn nun Richard kennenlernt und bei der Hälfte ist es dann endlich so weit, was ich aber leider viel zu spät fand, denn immerhin soll es in dem Buch um Paulas Liebe drehen. Nachdem ich dann Richard kennengelernt habe, war ich auch hier sehr enttäuscht von der Umsetzung. Die Szenen in der Paula Richard kennenlernt, wird gar nicht beschrieben. Ganz im Gegenteil, denn plötzlich kennt Paula ihn einfach und das schon etwas länger. Da wurde ich von der Autorin und der Geschichte doppelt enttäuscht.

Der Schreibstil der Autorin und die Gestaltung bekommt für mich, im Gegensatz zu der Geschichte selber, ein großen Pluspunkt. Gleich von der ersten Seite an habe ich in die Geschichte gefunden und die Schwerpunkte in Paulas Charaktere wurden sehr schön gelegt. Paula ist mir mit ihrem Charaktere sehr ans Herz gewachsen und auch die anderen Protagonisten waren mir sehr sympathisch.

Mit der Umsetzung und den Protagonisten bin ich sehr zufrieden und sie machen die Geschichte durchaus Lesenswert. Leider kann die Geschichte, wie schon erwähnt, nicht mithalten. Für mich war leider schon vor der letzten Seite Schluss und ich habe das Buch nach rund 350 Seiten weggelegt, deswegen kann ich das Ende nicht weiter bewerten. Leider hat mir der gute Schreibstil und die tollen einzelnen Szenen zum weiterlesen nicht mehr gereicht.

Fazit:

Obwohl das Buch durchaus überzeugende Elemente hat, hat es für mich leider nicht zum beenden des Buches gereicht. Mit ihrem Schreibstil kann die Autorin überzeugen und zeigen was sie kann. Leider schafft es die Geschichte selber nicht da mitzuhalten. Während mir die Protagonisten noch gefallen haben, bin ich mit dem Verlauf nicht ganz warm geworden. Die Szenen machen mehrere Zeit Sprünge, ähneln sich dabei aber sehr im Inhalt. Eigentlich geht es in "Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe" um Paula und Richard, wobei Richard für mich zu spät in die Geschichte findet und auch das Kennenlernen der beiden nur als Rückblick dargestellt wird. Auch nach den 350 Seiten hatte ich immer noch das Gefühl das ich mich im Einstieg befinde.

Auch wenn ich das Buch nicht beendet habe, bin ich nicht perse gegen eine Empfehlung. Wer eine ruhige Geschichte sucht und dabei viel Wert auf einen tollen Schreibstil und liebevoll gestaltete Szenen legt und dabei keine bestimmten und hohen Erwartungen hat, macht mit dieser Geschichte nichts falsch.

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Hat mir leider nur eingeschränkt gefallen

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
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Meinung:

"Wer das Feuer entfacht" ist der neue Roman von Paula Hawkins, der Autorin, die mit "Girl on the Train" weite Kreise ziehen konnte und auch ihr neuer Roman ist schon vor erscheinen weit verbreitet ...

Meinung:

"Wer das Feuer entfacht" ist der neue Roman von Paula Hawkins, der Autorin, die mit "Girl on the Train" weite Kreise ziehen konnte und auch ihr neuer Roman ist schon vor erscheinen weit verbreitet und auch im Radio kam das Buch das ein oder andere mal zur Sprache.

In der Geschichte geht es um drei sehr unterschiedliche Frauen, die zunächst nichts verbindet. Doch als eines morgens die Leiche eines jungen Mannes auf dessen Hausboot gefunden wird, müssen sich alle drei aus unterschiedlichen Gründen den Fragen der Polizei stellen.

Der Inhalt klingt spannend und verspricht eine fesselnde Geschichte und der Einstieg der Geschichte unterstützt diese Erwartungen sehr gut. Leider wurde ich aber mit jeder Seite mehr und mehr enttäuscht, aber ich fange zunächst von vorne an. Die Geschichte startet gleich mit dem Auffinden des Opfers und kommt dadurch schnell zur Sache. Erzählt wird das ganze aus der Sicht der drei Frauen, aber auch von noch zwei weiteren Protagonisten erzählt, die im Laufe der Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Mir haben die verschiedenen Perspektiven gut gefallen und ich hatte keine Probleme damit, der Geschichte zu folgen. Die Kapitel sind nicht lang, aber auch nicht gerade kurz, wodurch ich nie das Gefühl hatte, durch einen Erzählwechsel, aus der Geschichte gerissen zu werden.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, aber hier komme ich auch zum ersten Punkt der mich doch sehr stark enttäuscht hat. Die Geschichte wechselt nicht nur bei den Perspektiven, sondern auch zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit. Prinzipiell finde ich das nicht schlimm, jedoch gibt es diesen Wechsel sehr häufig und schnell aufeinander, dass ich manchmal doch recht verwirrt war und immer ein Moment gebraucht habe um zu verstehe, was genau den jetzt passiert. Das mag auch daran liegen, dass es zunächst erst nur ein Gedanke der Protagonisten ist und dann wechselt es plötzlich in die entsprechende Szene. Für den Wechsel gibt es auch keine Einleitung sondern nur eine leere Zeile, die wiederum keine Garantie dafür ist, dass die neue Szenen ab da in der Vergangenheit spielt. Prinzipiell habe ich keine Probleme damit, wenn die Geschichte in der Zeit wechselt, aber hier ist es mir, durch die Häufigkeit und fehlenden Einleitung, doch negativ aufgefallen.

Wie schon erwähnt ist der Schreibstil gut, aber leider konnte die Autorin bei mir auch mit der Gestaltung der Szenen nicht besonders Punkten. Die Autorin nimmt sich sehr viel Zeit fürs Detail und hat einiges zu erzählen, aber leider wurde es mir schnell zu trocken. Es gibt Verhältnismäßig wenig Dialoge, die dazu noch recht kurz ausfallen. Mir persönlich gefällt sowas leider nicht ganz so gut. Dazu drehen die Szenen sich irgendwie im Kreis, sodass auch nicht viel spannendes oder neues rum kommt. Trotzdem möchte ich die Umsetzung nicht gänzlich schlecht reden, denn richtig langweilig wurde es trotzdem nicht.

Während ich dem Aufbau und der Umsetzung der Geschichte nur wenig abgewinnen konnte, konnten mich die Charaktere umso mehr überzeugen. Alle drei Protagonisten haben eine interessante und spannend Vergangenheit, die ich so noch in keinem Buch gefunden habe und auch das Verhalten fand ich sehr überzeugend. Die Charaktere werden sehr gut aufgebaut und gestaltet und es kommt nichts zu kurz. Hier bekommt die Autorin auf jeden Fall einen großen Pluspunkt.

In der Geschichte geht es darum herauszufinden, wer hinter dem Mord an einem jungen Mann steckt. Eine Grundlage, die durchaus viel Spielraum für eine spannende Geschichte bietet. Ich musste mir beim lesen mehrmals Vorhalten, dass es sich hier um einen Roman handelt und eben um kein Thriller, den das wurde mir beim Lesen sehr deutlich. Zwar sind die Protagonisten spannend und es hat mich interessiert welche Geheimnisse noch in ihren Vergangenheiten liegen, aber wer wirklich hinter dem Mord steckt, hat mich irgendwie wenig interessiert. Alle drei haben ein Motiv und viele Möglichkeiten für einen Schuldigen gab es nicht, somit hat mich die Auslösung auch nur wenig überrascht. Während die Autorin bei jedem Aspekt tiefe und Detail mitbringt, fertigt sie das Ende für mich zu schnell ab und ich habe die Auslösung fast überlesen und war förmlich perplex.

Fazit:

"Wer das Feuer entfacht" ist der neue Roman von Paula Hawkins, welcher mich leider im Gesamten enttäuscht hat. Positiv sind mir jedoch die Protagonisten mir ihrer Vergangenheit aufgefallen. Der Fokus liegt auf drei Frauen, die unterschiedlich sind, die ich aber auf ihre Weise beeindruckend fand. Auch die Gestaltung und das Verhalten der Charaktere hat mir sehr gut gefallen. Während bei den Protagonisten nichts zu kurz kommt, bleibt die Geschichte in der Gegenwart etwas auf der Strecke. Es gibt wenige Dialoge, die das Lesen für mich recht zäh gemacht haben. Zudem wechselt die Geschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart und zwischen verschiedenen Charaktere, was auch für Verwirrung sorgt. Die Autorin nimmt sich viel Zeit mit den Details, aber dafür ist der Verlauf zu wenig ausgereift. Spannung kam bei mir leider auch nicht auf. Das Ende hat mich wenig überrascht, was auch zum Teil daran liegt, dass ich es gar nicht richtig mitbekommen habe, aber auch so fand ich es wenig spektakulär.

Viele Leser werden sich sicher auf einen Thriller einstellen, was diese Geschichte aber auf jeden fall nicht ist. Für mich ist es auch kein Spannungsroman, denn ich habe nur wenig Spannung gefunden. Dennoch hat die Autorin deutliches Potenzial, denn sie hat interessante und unterhaltsame Ideen und auch die Gestaltung dürfte viele Leser ansprechen, solange man keinen hochspannenden Thriller mit Gänsehaut Garantie erwartet.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Sehr viel Luft nach oben

Billy Summers
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Meinung

Mit "Billy Summers" bietet Stephen King den zweiten Roman dieses Jahr und für mich ist es mein zweiter Roman des Autors überhaupt. Ich war sehr gespannt auf den Roman, den der Klappentext weckt ...

Meinung

Mit "Billy Summers" bietet Stephen King den zweiten Roman dieses Jahr und für mich ist es mein zweiter Roman des Autors überhaupt. Ich war sehr gespannt auf den Roman, den der Klappentext weckt Interesse.

Wie soll es auch anders sein, geht es in dem Roman um Billy Summers, ein Kriegsveteran, der nun als Auftragskiller durch das Land zieht. Er nimmt einen letzten Auftrag an und möchte danach ein neues Leben beginnen. Der letzte Auftrag gelingt jedoch nicht wie gewollt und er muss sich verstecken. Dabei trifft er auf Alice, die Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden ist und in vor eine schwierige Entscheidung stellt.

Nach den ersten etwa 100 Seiten wurde mir deutlich, dass der Verlauf der Geschichte anders wird als erhofft. Zunächst schreibt Stephen King sehr lange und ausführlich über Billy Summers und seinen letzten Auftrag. Ich hatte schnell das Gefühl, dass die Erzählung einige Seiten weniger vertragen hätte und das Lesen hat sich doch schon recht zäh gestaltet. Dennoch fand ich manche Szenen und Erzählung, die Stephen King einbaut, interessant gestaltet und einige Aspekte, die Billy Summers Charaktere betreffen, wurden sehr gut getroffen. Bei manchen Szenen hatte ich Gänsehaut Momente und war positiv überrascht. Leider hat mir aber auch ganz schnell Alice in der Geschichte gefehlt, die erst etwa bei der Hälfte in die Geschichte findet. Dafür das die Geschichte auf das Zusammentreffen von Billy Summers und Alice hinarbeitet, fand ich die Szene dafür zu kurz und es fehlte das Gewisse etwas. Nach dem mir ein paar Seiten, nach dem Zusammentreffen, sehr gefallen haben, wurde ich schnell enttäuscht. Ab der Hälfte plätschert die Geschichte vor sich hin und es passiert nichts spannendes und überraschendes. Allgemein ist die ganze Geschichte mit ihren fast 700 Seiten sehr vorhersehbar und das macht es sehr schwierig dran zu bleiben.

Auch wenn die Geschichte mich leider nur wenig überzeugen konnte, kann es der Schreibstil von Stephen King umso mehr. Ich hatte keine Probleme beim lesen und bin angenehm durch die Seiten gekommen. Wer gerne ausführliche Geschichten liest, ist bei diesem Roman richtig. Zum einen hat mir die ausführliche Gestaltung gut gefallen, aber zum anderen war es neben der eher langweiligen Geschichte doch schnell zäh. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob was einem besser gefällt. Was mir jedoch wieder sehr gut gefallen hat ist, dass es deutlich wird, dass Stephen King auf Kommando einen anderen Schreibstil darbieten kann, der schlecht ist, aber in bestimmten Abschnitten zur Geschichte gehört und passt. Wer das Buch liest wird wissen was ich damit meine.

Billy Summers hat mir als Charaktere sehr gut gefallen. Seine verschiedenen Fassetten werden deutlich und ich habe ihn in vielen Szenen gut nachvollziehen können. Zu Alice konnte ich leider keine Bindung aufbauen und ich fand sie an manchen Stellen etwas zu naiv. Auch die Beziehung zwischen Billy und Alice kam bei mir durch das Lesen leider nicht an.

Fazit:

Die Geschichte von Billy Summers ist sehr ausführlich Gestaltet und hat deutliche Längen. 200-300 Seiten weniger hätten der Geschichte nicht geschadet. Ich habe mir zudem auch einen anderen Verlauf gewünscht. Bis zur Hälfte des Buches geht es nur um Billy Summers und seinen letzten Auftragsmord und erst danach kommt Alice dazu. Ich habe sehr auf das Zusammentreffen von Billy und Alice hin gefiebert, aber leider hat mich die Geschichte danach nochmal mehr enttäuscht. Die 700 Seiten, die der Roman mit sich bringt, sind sehr vorhersehbar und es gibt keine Überraschungen. Leider schafft es der gute Schreibstil von Stephen King es nicht, nochmal etwas herumzureißen.

Wer einen ruhigen Roman sucht, der tolle Einblicke in das Leben und die Gedanken eines Auftragskillers bietet und auch nichts gegen einen vorhersehbaren Verlauf und eine ausführliche Gestaltung hat, ist mit diesem Roman an der richtige Stelle.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Die Kürze ist der Geschichte nicht zu Gute gekommen

Kaltes Land
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Ich habe die Thriller-Reihe um Paul Herzfeld nicht gelesen, deswegen war es für mich leider kein wiedersehen mit der Protagonistin Sabine Yao. Dennoch habe ich schon ein Thriller von Michael Tsokos gelesen ...

Ich habe die Thriller-Reihe um Paul Herzfeld nicht gelesen, deswegen war es für mich leider kein wiedersehen mit der Protagonistin Sabine Yao. Dennoch habe ich schon ein Thriller von Michael Tsokos gelesen und seine Thriller beinhalten spannende Aspekte aus der Rechtsmedizin. Leider konnte mich der Short Thriller aber nicht abholen. Mit Sabine Yao bin ich nicht warm geworden, wofür auch die benötigte länge gefehlt hat. Die Aspekte aus der Rechtsmedizin gibt es auch hier wieder und diese füllen viele Seiten. Das lässt die Geschichte sehr trocken und langweilig wirken.

"Kaltes Land" ist Short Thriller mit großen Teilen aus der Rechtsmedizin. Für mich war die Geschichte eher langweilig und wenig spannend, was auch an dem, im Vergleich zu längeren Thrillern, recht unkomplizierten Mordfall liegen mag. Wer die anderen Thriller von Michael Tsokos gelesen hat und Sabine Yao kennt, findet in dem Short Thriller eine tolle Bonus Geschichte. Auch wenn ich die Geschichte im Vergleich zu anderen Short Thrillern eher langweilig fand, macht man dennoch nichts falsch wenn man zu der Geschichte greift. Mit den recht wenigen Seiten ist es auch schnell durchgelesen.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Tolle Idee, schlechte Umsetzung, aber positiv überraschendes Ende

Der Nachlass
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Meinung:

"Der Nachlass" macht mit dem Cover auf sich aufmerksam und auch der Klappentext klingt sehr viel versprechend. Ich habe mich sehr auf das Lesen gefreut und war gespannt auf die Umsetzung und ...

Meinung:

"Der Nachlass" macht mit dem Cover auf sich aufmerksam und auch der Klappentext klingt sehr viel versprechend. Ich habe mich sehr auf das Lesen gefreut und war gespannt auf die Umsetzung und die Geschichte die mich erwartet. Von dem Autor habe ich noch kein Buch gelesen, umso neugieriger war ich.

Nach dem Tod von Hedda Laurent versammelt sich die gesamte Familie in Berlin. Noch in Trauer stellt sich schon schnell die Frage, wie das Erbe aufgeteilt wird, was mit 70 Million eine beträchtliche Menge ist und Hedda hat sich dafür etwas ganz besonderes überlegt. Die Angehörigen müssen sich 27 Aufgaben stellen, denn nur einer wird die gesamte Summer erhalten. Alles scheint harmlos und niemand kann die Entscheidung von Hedda verstehen, doch jeder setzt daran zu gewinnen und so bleiben Konflikte nicht aus und es wird gefährlich...

Der Inhalt hat mich direkt angesprochen und konnte mich für sich gewinnen. Ich war sehr gespannt auf die Umsetzung. Die Geschichte beginnt recht unspektakulär. Hedda liegt im sterben und ihre ganze Familie versammelt sich in Berlin für ihre letzten Tage. Bis es wirklich zur ersten Aufgabe kam, hat es etwas gedauert, was mich ein bisschen skeptisch gemacht hat, denn mit "nur" knapp 350 Seiten ist das Buch nicht sehr umfangreich. Mit kurzen Kapiteln kommt man auch recht schnell voran beim lesen. Ich war Skeptisch wie die Umsetzung der Aufgabe auf den wenigen Seiten gelingt und ich wurde leider etwas enttäuscht. Die Aufgaben sind banal und gehen für mich in dem Buch etwas zu sehr unter. Durch den Klappentext hab ich mir etwas mehr gewünscht. Auch die Wahl der Aufgaben konnte meine Enttäuschung nicht schmälern. Viel mehr möchte ich zu den Aufgaben nicht sagen, um nicht zu viel zu verraten, jedoch sollte man sich nicht allzu viel erhoffen. Es gibt 27 Aufgaben, die alle ihren Platz in der Geschichte möchten und somit kommt eine Aufgabe nach dem anderen und die tiefe fehlt.

Der Schreibstil lies sich von Anfang an sehr angenehm lesen und die Geschichte ist in recht kurzen Kapiteln aufgeteilt. Zeitlich springt die Geschichte viel zwischen der Vergangenheit und Gegenwart, aber auch der Zukunft, was zunächst etwas für Verwirrung führt, aber recht gut im Blick zu behalten ist und nach und nach klarer wird. Zudem wird die Geschichte auch aus der Sicht mehrerer Personen erzählt, was mir aber gut gefallen hat. Der Fokus der Geschichte liegt auf keiner Person und dadurch wird es nie langweilig und zäh. Zwar hat die Geschichte ein schnelles Tempo, was die Geschichte, wie erwähnt nicht nicht langweilig macht und sehr abwechslungsreich, dennoch hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte recht oberflächlich bleibt.

Während ich mir von den verschiedenen Aufgaben der Protagonisten mehr erhofft habe, konnte mich die Geschichte, die am Ende auf den Leser wartet, umso mehr überzeugen. Der Autor konnte mich sehr gut überraschen und ich musste am Ende erst einmal durch atmen. Die Geschichte, die hinter dem Buch steckt hat mir sehr gut gefallen und mit einer anderen Umsetzung, wäre es vielleicht ein Highlight gewesen. So schlecht gelungen ich den Aufbau der Geschichte durch die 27 Aufgaben fand, desto besser hat mir das Ende gefallen, welches sich für mich sehr zum lesen lohnt.

Fazit:

Für mich ist "Der Nachlass" das erste Buch des Autors und ich habe mich durch die tolle Idee, sehr auf das Buch gefreut. Eine Familie tritt in 27 Aufgaben gegeneinander an und jeder Angehörige möchte das Millionen schwere Erbe für sich alleine gewinnen. Leider kann die Umsetzung, mit der zunächst sehr interessanten Idee, nicht mithalten. Die Aufgaben sind banal und der Fokus verliert sich schnell. Die Geschichte springt zwischen verschiedenen Zeiten hin und her und wird auch aus der Sicht mehrerer Personen geschrieben. Dadurch gibt es zwar ein schnelles Tempo und die Geschichte wird nicht langweilig, dennoch fehlt die Tiefe der Geschichte und es zieht alles recht schnell am Leser vorbei. Mit knapp 350 Seiten ist das Buch recht schnell durchgelesen. So enttäuscht ich zunächst war, desto mehr konnte mich das Ende überraschen und überzeugen. Ich bereue keine Seite, die ich in dem Buch gelesen habe. Womöglich hätte die Geschichte mit einer anderen Gestaltung zu einem Highlight werden können.

Das Buch bekommt von mir im Gesamten gute 3 Sterne. Von der Idee mit dem Wettkampf um das Erbe sollte man sich nicht allzu viel erhoffen, dafür wird man am Ende mit einer interessanten Geschichte entlohnt.

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