Profilbild von MyCalmingSpace

MyCalmingSpace

Lesejury Profi
offline

MyCalmingSpace ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MyCalmingSpace über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2021

*Manchmal ist es auch gut, wenn etwas zu Ende geht*

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung
0

Inhalt:
Das Fraktionssystem wurde aufgelöst und die Welt, wie Tris und ihre Freunde sie zu kennen glaubten, ist eine ganz andere. Denn hinter dem Zaun existiert noch eine Welt, andere Städte. Four und ...

Inhalt:
Das Fraktionssystem wurde aufgelöst und die Welt, wie Tris und ihre Freunde sie zu kennen glaubten, ist eine ganz andere. Denn hinter dem Zaun existiert noch eine Welt, andere Städte. Four und Tris wollen die unbekannten Orte erkunden, treffen in den eigenen Reihen jedoch auf Widerstand. Ein letztes Mal wird die Liebe der beiden und die Freundschaften zu den anderen auf eine harte Probe gestellt.

Meinung:
Nachdem ich nun auch den dritten Band dieser Trilogie beendet habe, kann ich für mich zusammenfassen, dass mir der Schreibstil der Autorin nicht liegt. Das ist natürlich immer Geschmackssache und anderen mag er durchaus gefallen, ich bin damit allerdings nicht wirklich warm geworden. Unterstützt wurde dieses Gefühl vor allem auch noch einmal dadurch, dass man zwar zwei verschiedene Perspektiven bekommen hat, aus denen die Geschehnisse erzählt wurden – nämlich die von Tris und Tobias – , allerdings klangen diese für mich absolut gleich. Die Figuren haben sich in ihrer Stimme überhaupt nicht unterschieden, was ich sehr, sehr schade fand.
Auf der anderen Seite hat dies aber auch dazu geführt, dass man insbesondere Tobias deutlich besser kennenlernen konnte. Besonders seine Ängste und Sorgen habe ich so viel besser nachvollziehen können als in den vorherigen Bänden. Doch auch seine Gefühle gegenüber Tris erschienen mir nun erstmalig wirklich greifbar.
In Bezug auf ihre gemeinsame Beziehung lässt sich allerdings auch sagen, dass mir das eifersüchtige Getue der beiden ziemlich anstrengend erschien. Insbesondere die erste Hälfte des Buches war mehr von Eifersucht als von einer gesunden Beziehung geprägt, was aufgrund der instabilen Gesamtsituation vielleicht noch verständlich ist, beim Lesen dennoch gestört hat. Denn häufig konnte ich diese Gefühle auf beiden Seiten nicht wirklich nachvollziehen. Es besteht meiner Meinung nämlich kein Grund vor Eifersucht zu vergehen, nur weil der Partner gerade mal mit einer Person des anderen Geschlechts spricht.
Dadurch hat sich auch die erste Hälfte des Buches für mich sehr gezogen. Ich hatte somit arge Schwierigkeiten, das Buch nicht einfach abzubrechen. Tatsächlich ist das auch nur deshalb nicht passiert, weil ich grundsätzlich jedes angefangene Buch beende. Ansonsten wäre dieses nach den ersten 100 Seiten wohl wieder unbeendet im Regal gelandet. Glücklicherweise hat sich das Ganze dann aber in der zweiten Hälfte enorm gebessert. Denn es kam wieder mehr Spannung auf und auch Tris und Four erschienen mir deutlich angenehmer. Zudem haben auch die Nebencharaktere noch einmal Entwicklungen durchmachen dürfen, die ich zuvor doch ein wenig vermisst habe.
Schade fand ich tatsächlich, dass die actiongeladenen Szenen immer sehr schnell abgehandelt wurden. Bei einer dystopischen Geschichte hätte ich mir an solchen Stellen einfach mehr Inhalt gewünscht. Das war dann doch immer wieder sehr schnell vorbei.
Letzten Endes ist es aber der Schluss, der das gesamte Buch für mich noch einmal rausgerissen hat, denn dieser hat mir wirklich enorm gut gefallen. Nachdem ich bereits mit Band zwei der Reihe so meine Probleme hatte und auch die erste Hälfte des dritten mich nicht für sich gewinnen konnte, war ich wirklich positiv überrascht, dass die Autorin dieses Ende gewählt hat.
Ob man die Reihe nun mag oder nicht, wird wohl wie immer eine Geschmackssache sein. Ich für meinen Teil zähle sie nicht zu meinen Lieblingen, nichtsdestotrotz bin ich froh, dass ich sie nun tatsächlich endlich gelesen habe, nachdem ich die Filme bereits alle kannte.

Lieblingszitat:
Von klein auf habe ich eines gewusst: Das Leben beschädigt uns alle. Und niemand kann sich dem entziehen.
Aber jetzt lerne ich eines dazu: Wir können geheilt werden. Wir heilen einander.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2021

*Gelungenes Buch für Dark Romance Einsteiger*

DESTROYED Souls
0

Inhalt:
Nach dem furchtbaren Tod ihrer Eltern steht Kaycee quasi alleine dar. Nur ihre jüngere Schwester, die gegen Krebs kämpft, und sie sind nun noch in einem Land übrig, in dem sie sich nicht gänzlich ...

Inhalt:
Nach dem furchtbaren Tod ihrer Eltern steht Kaycee quasi alleine dar. Nur ihre jüngere Schwester, die gegen Krebs kämpft, und sie sind nun noch in einem Land übrig, in dem sie sich nicht gänzlich zu Hause fühlen. Um weiterhin alle Rechnungen zahlen zu können, ist Kaycee schon bald dazu gezwungen sich einen neuen Job zu suchen. Einen überdurchschnittlich gut bezahlten als Kellnerin findet sie schließlich im Heavenly’s, dem Club des berüchtigten James. Auch er trägt eine dunkle Vergangenheit mit sich, gegen die er tagtäglich anzukämpfen versucht – ebenso wie gegen seine Anziehung Kaycee gegenüber.

Cover:
Das Cover wirkt durch seine dunklen Farben reichlich düster und gleichzeitig etwas geheimnisvoll und spiegelt somit ziemlich gut die Geschichte wider, die sich darunter verbirgt.

Meinung:
Annie Tears hat direkt für den Beginn dieser Geschichte ein Thema gewählt, das es in sich hat. Sie lässt ihre Protagonistin den Verlust beider Elternteile erleiden und als Erziehungsberechtigte für ihre schwer kranke Schwester Darina zurück. Dennoch muss ich zugeben, dass mir die ersten Kapitel, in denen diese Thematiken im Fokus standen, emotional nicht wirklich etwas abverlangt haben, was auf den Schreibstil zurückzuführen ist. Zu Beginn erschien mir dieser recht abgehackt und teilweise etwas hölzern, sodass ich mich nicht wirklich in die Geschichte hineinfallen lassen konnte. Das besserte sich zwar nach einer gewissen Zeit und wurde flüssiger, dennoch hat das wohl den Grundstein dafür gelegt, dass ich auch für den Rest des Buches nicht gänzlich an die Charaktere herankam.
Positiv fiel allerdings auf, dass wir sowohl Kaycees Sicht der Dinge erfahren haben als auch James‘. So erhält man einen deutlich besseren Einblick in die jeweiligen Realitäten der beiden. Dennoch erschienen mir die beiden ein wenig oberflächlich dargestellt, obwohl sie durchaus vielschichtig schienen. Ich kam beim Lesen an beide emotional kaum heran, daher konnte ich leider nicht wirklich mit ihnen mitfühlen. Im letzten Viertel jedoch hatte ich zumindest bei Kay das Gefühl, dass sie begann eine Veränderung durchzumachen und sich nicht mehr alles gefallen ließ. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie sich das in dem nächsten Band entwickeln wird.
Wenn ich auch ein paar Probleme mit den beiden Protas hatte, so mochte ich die Nebencharaktere umso mehr. Insbesondere Stella und Darina sind mir beide recht schnell ans Herz gewachsen, sodass ich mit jedem Arztbesuch von Kaycees Schwester mitgefiebert und –gefeiert habe, wenn es gute Nachrichten gab. Doch auch Jason und Charlie erschienen mir gegen Ende deutlich relevanter, als ich zu Beginn gedacht habe. Ich glaube, dass man die beiden sehr schnell unterschätzt, bin mir nun aber sicher, dass da im nächsten Buch noch einiges kommen wird.
Insgesamt muss ich sagen, dass ich es für ein gelungenes Buch für den Einstieg in Dark Romance halte. Denn zwischen Kaycee und James baut sich mit der Zeit etwas auf und passiert, gerade auch sexuell, nicht alles von Null auf Hundert. In Anbetracht der Tatsache, dass Kaycee auf diesem Gebiet eher unerfahren ist, war das sehr gut gewählt. Außerdem möchte ich hervorheben, dass Verhütung hier durchaus eine Rolle gespielt hat, ohne aufgesetzt zu wirken, was mir in vielen anderen Büchern häufig fehlt.
Letzten Endes kann man diese Geschichte gut lesen, um sich an das eher düstere Genre heranzutasten und spätestens nach dem Abschluss dieses Buches, möchte man unbedingt den Folgeband lesen, um zu erfahren, wie es mit allen Charakteren weitergehen wird.

Lieblingszitat:
Ich hatte alles auf eine Karte gesetzt und alles verloren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.09.2020

Der schwächste Band der Reihe und trotzdem lesenswert

Clockwork Prince
0

Inhalt:
Tessa hat nun bei den Schattenjägern im Londoner Institut ein neues Zuhause gefunden und fühlt sich zunehmend angekommen. Doch noch immer ist ihre Herkunft ein Geheimnis und der Magister für sie ...

Inhalt:
Tessa hat nun bei den Schattenjägern im Londoner Institut ein neues Zuhause gefunden und fühlt sich zunehmend angekommen. Doch noch immer ist ihre Herkunft ein Geheimnis und der Magister für sie eine Bedrohung. Nun droht ihr auch noch der Verlust ihres neuen Zuhauses, sollte die Institutsleitung nicht innerhalb von zwei Wochen Mortmain ausfindig machen können. Die Schattenjäger haben also keine Zeit zu verlieren, um nicht nur das Institut, sondern auch Tessa und die gesamte Nephilimgemeinschaft zu schützen.

Cover:
Das Cover passt hervorragend zum ersten Band und spiegelt durch die dunkle Farbgebung auch die eher düstere Atmosphäre sehr gut wieder. Allerdings bin ich persönlich kein großer Fan von Gesichtern oder Menschen auf Covern, von daher finde ich die Gestaltung dieser Reihe nicht so gelungen wie bspw. die Chroniken der Unterwelt.

Meinung:
Ich mag die Geschichten um die Schattenjäger von Cassandra Clare wirklich gerne, habe auch alle sechs Bänden von den „Chroniken der Unterwelt“ gelesen und doch hatte ich mit diesem Band der Clockwork-Trilogie so meine Schwierigkeiten. Das lag zum einen an den langen Kapiteln, häufig dreißig oder mehr Seiten – und ich weiß, dass das bei ihren anderen Büchern auch so ist, aber da hat es mich nicht so gestört. Ich war trotzdem im Lesefluss und die Seiten flogen an mir vorbei, doch bei diesem Band war das leider nicht so. Immer wieder habe ich geschaut, wie viele Seiten es denn noch bis zum Ende des jeweiligen Kapitels sind. Das lag vor allem daran, dass Clare unglaublich viel an äußerlichen Gegebenheiten beschrieben hat, im gesamten Buch aber insgesamt nur sehr wenig Handlung war. Die Absätze oder gar ganze Seiten mit detaillierten Beschreibungen habe ich nach den ersten hundert Seiten nur noch überflogen und dennoch fehlte mir nichts an relevantem Inhalt, um der Storyline folgen zu können. „Clockwork Prince“ wurde für mich ausschließlich von seinen Charakteren getragen, die entgegen der Handlung unglaublich gut ausgearbeitet waren.
Man merkt, dass Tessa sich im Institut zunehmend wohl und angekommen fühlt. Sie wirkt losgelöster und zunehmend auch selbstbestimmter, wobei sie aber ihre behütete, leicht naive Art nicht verliert. Letzteres zeigt sich auch in Hinblick auf ihre Gefühle zu Jem und Will sehr deutlich. Das Ganze lässt sich für mich ganz gut mit „immense sexuelle Spannung bei völliger Ahnungslosigkeit“ zusammenfassen. Denn sowohl zwischen Jem und Tessa als auch zwischen ihr und Will knistert es und obwohl die Autorin hier eine Dreiecksgeschichte aufbaut, hat man nicht das Gefühl sofort zu wissen, auf wen es am Ende hinauslaufen wird, wie es in anderen Büchern oft der Fall ist. Denn sie wird beiden gleichermaßen gerecht und das auf eine so liebevolle Art, dass man sich sicher ist, dass sie beide jungen Männer tatsächlich das gleiche Maß an Zuneigung entgegen zu bringen scheint.
Auch die inneren Kämpfe von Jem und Will werden sehr gut herausgearbeitet. Beide könnten kaum unterschiedlicher sein und doch ist das Leiden der beiden und der Wunsch nach endendem Schmerz in zumindest einer Hinsicht sehr ähnlich.
Aber auch die anderen Charaktere kommen nicht zu kurz. So bahnt sich bei Jessamine ein Geheimnis an, dessen Lüftung mich durchaus überrascht hat und auch Sophie wächst einem zunehmend ans Herz. Sie scheint zunehmend ihre eigene Stimme zu finden und zu nutzen, ohne dabei jedoch aus ihrer Rolle zu fallen. Als besonders starke Figur ist mir in diesem Band Charlotte aufgefallen, denn auch wenn sie nicht im Fokus steht, wird ihr ordentlich zugesetzt und ihr Umgang mit der Gesamtsituation verdient einen gewissen Respekt.
Der Band endet mit einer Menge Schmerz, den die Autorin so roh und echt darstellt, dass man mit der Figur mitfühlen muss. Insgesamt hat sie in diesem Buch sehr viel Wert auf die Schilderung der Gefühlswelten ihrer Charaktere gelegt, was sie für mich alle sehr greifbar gemacht hat – sogar verhasste Nebencharaktere.
Der Cliffhanger am Ende war durchaus unerwartet, aber gut gewählt, wodurch sie sich meinen Wunsch nach Band 3 definitiv gesichert hat. Wenn dieser Teil auch nicht der stärkste der Reihe war, so lohnt es sich dennoch ihn zu lesen, allein schon der wundervollen Charaktere wegen.

Lieblingszitat:
„Wir leben nur für das geschriebene Wort. Denn es waren Bücher, die mich davon abgehalten haben, mir das Leben zu nehmen, als ich dachte, ich würde niemals jemanden lieben können, niemals geliebt werden. Es waren Bücher, die mir das Gefühl schenkten, dass ich vielleicht doch nicht ganz allein auf der Welt bin. Bücher konnten mir die Wahrheit sagen und ich ihnen.“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.12.2021

Die Charaktere waren blass

Regenglanz
0

Inhalt:
Parallel zu ihrem Kunststudium arbeitet Alissa als Tätowiererin – und sie ist gut in ihrem Job. Allerdings scheint ihr neuer Kunde Simon das anzuzweifeln, da er sich auf keinen Fall von einer ...

Inhalt:
Parallel zu ihrem Kunststudium arbeitet Alissa als Tätowiererin – und sie ist gut in ihrem Job. Allerdings scheint ihr neuer Kunde Simon das anzuzweifeln, da er sich auf keinen Fall von einer Frau ein Cover Up stechen lassen will. Jedoch weiß sie nicht, dass ihm der Gedanke daran, dass sie sein Fiasko von Tattoo erblickt, die Schamesröte ins Gesicht treibt und nicht riskieren will, sie damit zu verschrecken. Denn an ihre Fähigkeiten glaubt er durchaus und oben drauf findet er sie attraktiv. Letzten Endes begibt er sich allerdings dennoch in ihre Hände und während der Tattoo-Sitzungen haben sie genug Zeit, um einander besser kennenzulernen und vor allem dem Knistern zwischen ihnen nachzuspüren.

Meinung:
Die Geschichte von Alissa und Simon hat wirklich gut gestartet und ließ sich durchgehend wunderbar lesen. Der angenehm lockere Schreibstil hat es einem sehr leicht gemacht, dass die Seiten förmlich an einem vorbei flogen. Es war eine schöne Mischung aus tiefgründigeren und sanfteren Formulierungen, die sich allesamt schön lesen ließen.
Dennoch hat mich das Buch nach den ersten 200 Seiten immer mehr verloren und die letzten 100 Seiten sind wirklich schwer gefallen. Das lag vor allem daran, dass ich die Charaktere überhaupt nicht greifen konnte – sowohl die Protas als auch die Nebenfiguren blieben mir allesamt verschlossen. Zudem erschien mir Simon als Protagonist auch nicht in sich stimmig. Beim Lesen hatte ich stattdessen eher das Gefühl, von zwei verschiedenen Personen zu lesen. Hinzu kommt, dass auch sein Verhalten, welches er angeblich in der Vergangenheit an den Tag gelegt haben soll, überhaupt nicht ins Bild passte und wenig glaubhaft erschien.
Durch diese Probleme mit den Figuren konnte ich emotional leider auch kein bisschen mitfühlen, was ich unglaublich schade finde, da die Geschichte durchaus Potential gehabt hätte. Statt jedoch in sich stimmige oder greifbare Charaktere zu schaffen, hat man ständig detaillierte Beschreibungen über die Nutzung der Bus- und U-Bahn-Linien bekommen, was mir nicht nur überflüssig erschien, sondern irgendwann auch den Lesefluss beeinträchtigt hat.
Ein Lichtblick war hingegen der Plottwist, den man hätte vorausahnen können, der mich aber doch unvorbereitet getroffen und entsprechend überrascht hat. Entsprechend gut vorbereitet wurde diese Wendung und auch als diese eintraf, wurden die damit verbundenen Elemente toll eingebracht und umgesetzt.
Gegen Ende des Buches war es mir dennoch etwas zu viel Drama und nicht alles davon erschien mir nachvollziehbar, was jedoch auch wieder auf die wenig bis gar nicht greifbaren Charaktere zurückzuführen ist.
Trotz meiner Kritikpunkte und meiner abschließenden Bewertung glaube ich, dass man mit „Regenglanz“ ein tolles Buch in den Händen halten kann, sofern man Zugang zu den Figuren findet, da dies vor allem im Bereich New Adult einen Großteil der Geschichte ausmacht. Und nur, weil es mich nicht berühren konnte, muss das nicht für jede:n gelten. Macht euch am besten – und das gilt generell immer – selbst ein Bild des Buches.

Lieblingszitat:
„Das Herz hat ein verdammt gutes Gedächtnis, wenn es um Schmerz, Verlust und Trauer geht.“
Alissa nickt. „Verdammtes Elefantenherz.“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2021

Cozy Romance mit schwachen Charakteren

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
0

Inhalt:
Nach ihrer Scheidung möchte Avery mit ihrer autistischen Tochter Hailey einen Neuanfang starten, fernab der hektischen Stadt. Daher zieht sie in den kleinen Ort Redwood, Oregon. Sie ist fest entschlossen, ...

Inhalt:
Nach ihrer Scheidung möchte Avery mit ihrer autistischen Tochter Hailey einen Neuanfang starten, fernab der hektischen Stadt. Daher zieht sie in den kleinen Ort Redwood, Oregon. Sie ist fest entschlossen, sich auf ihre kleine Familie zu konzentrieren, allerdings machen ihr nicht nur die Bewohner:innen der Kleinstadt einen Strich durch diese Rechnung, sondern vor allem auch der Tierarzt Cade. Und es fällt ihr äußerst schwer, diesen attraktiven Mann und seinem Charme zu widerstehen.

Meinung:
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich mit meiner Meinung unbeliebt mache, doch „Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick“ hat mich leider enttäuscht. Vielleicht hatte ich wegen der vielen positiven Meinungen zu hohe Erwartungen an das Buch, vielleicht waren es auch die falschen. Jedenfalls konnte mich die Geschichte leider nicht begeistern.
Das lag jedoch nicht an der Atmosphäre, denn die war wirklich sehr gemütlich und hat absolut zu Cozy Romance gepasst. Genauso wie das Setting der Kleinstadt, was mir enorm gut gefallen hat. Ich hatte beim Lesen einen wirklich niedlichen Ort vor Augen und in dieser Hinsicht habe ich es sehr gemocht.
Es waren eher die Charaktere, die es mir schwer gemacht haben. Angefangen damit, dass ich die Emotionen zwischen Avery und Cade nicht wirklich spüren und daher auch nicht nachempfinden konnte. Stattdessen erschien es mir, als hätte sie mit seinen beiden Brüdern Flynn und Drake mehr Chemie. Und wenn schon die Gefühle der beiden Protagonisten zueinander nicht nachvollziehbar erscheinen, fällt es mir sehr schwer, trotzdem einen Zugang zur Geschichte zu finden.
Zudem hatte ich arge Probleme mit Cades Inkompetenz bezüglich des Respekts von Averys Grenzen. Häufiger hatte ich das Gefühl, dass er sich ihr in verschiedenen Formen aufgedrängt und ihr so den Entscheidungsfreiraum genommen hat, den sie nach ihrer Ehe so dringend gebraucht hätte. Zwar schien sie auf sein Alphamännchen-Getue anzuspringen, wirklich reflektiert wurde das allerdings von keinem der beiden.
Auch mit Brent bin ich nicht warm geworden, denn er erschien mir wie das wandelnde Klischee eines homosexuellen Mannes. Natürlich gibt es Personen, die diesem Klischee entsprechen, allerdings empfand ich es hier doch als übertrieben und recht plakativ. Außerdem schien auch er es nicht so mit persönlichen Grenzen zu haben. Das allerdings ist ein Problem dieser gesamten Kleinstadt, denn was die Einmischung in die Privatsphäre ihrer Einwohner anging, schien niemand wirklich an Zurückhaltung zu denken. Selbst für einen kleinen Ort war mir das dann doch zu extrem.
Positiv zu benennen ist allerdings der Umgang mit Flynns Taubheit und Haileys Autismus, denn beide wurden respektvoll und angenehm in der Geschichte untergebracht. Besonders schön fand ich aber, dass die beiden mit ihren Einschränkungen vorgestellt, jedoch nicht darauf beschränkt wurden. Beide haben einen eigenen Charakter erhalten und genau das hätte ich mir beispielsweise auch für Brent gewünscht.
Der Schreibstil war angenehm zu lesen und man kommt flüssig durch die Seiten, doch mir sind einfach zu viele Punkte negativ aufgefallen, als dass mich das Buch wirklich hätte begeistern können. Daher setze ich nun meine Hoffnung in die Folgebände.

Lieblingszitat:
„Du hast Richard nie geliebt. Ich glaube, jetzt, wo die echte Liebe Einzug in dein Leben gehalten hat, ist dir das bewusst geworden.“ Mom grinste. „Er trägt blaue Arbeitskleidung und ein Stethoskop, nur für den Fall, dass du dich fragst, von wem ich rede.“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere