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Veröffentlicht am 20.09.2021

Where the Roots Grow Stronger – eine berührende Liebesgeschichte, die einen auf die bezaubernden Shetlands entführt

Where the Roots Grow Stronger
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„Where the Roots Grow Stronger“ ist der erste Teil der Shetland-Love-Reihe und erzählt die berührende Geschichte von Fiona und Connal. Als Fiona vor drei Jahren ihr Leben auf den Shetland-Inseln ohne jegliche ...

„Where the Roots Grow Stronger“ ist der erste Teil der Shetland-Love-Reihe und erzählt die berührende Geschichte von Fiona und Connal. Als Fiona vor drei Jahren ihr Leben auf den Shetland-Inseln ohne jegliche Erklärung hinter sich ließ, verletzte sie nicht nur ihre Schwestern sondern auch ihren damaligen Freund Connal zutiefst. Als plötzlich ihr Vater stirbt und sie für die Beerdigung zurück in ihre Heimat kehrt, wird sie mit all den Wunden konfrontiert und merkt erst da, dass sie ihre Geliebten stärker verletzt hat als gedacht. Nach nur wenigen Tagen weiß sie, dass sie in ihrer Heimat bleiben, und die alten Wunden kitten will, was sich jedoch als schwieriger herausstellt, als erwartet. Besonders ihre ältere Schwester Nessa und Connal lassen sich nur schwer davon überzeugen, dass Fiona wirklich bleiben will.
Ich habe „Where the Roots Grow Stronger“ als Hörbuch gehört und glaube, es ist das beste Hörbuch, was mir bisher zu Ohren gekommen ist! Die Stimme der Leserin war unglaublich angenehm und ein Highlight war, dass die Gedichte Connals von einem anderen (männlichen) Leser gelesen wurden, sodass sie noch persönlicher und emotionaler auf mich wirkten.
Zum Schreibstil der Autorin kann ich da nur ähnliches sagen: unglaublich emotional, flüssig und tief. Mir hat es super gut gefallen und auch wenn ich es „nur“ gehört habe, denke ich, dass sich das Buch sehr leicht lesen lässt und es definitiv ebenfalls sehr berührend sein wird (immerhin ändert sich ja nichts an der Geschichte selbst, sondern nur an dem Lese- bzw. Hörerlebnis).
Zu den Charakteren des Buches könnte ich jetzt eine ganze Menge schreiben, jedoch versuche ich mich auf das wichtigste zu beschränken.
Ich fange mal mit der Protagonistin Fiona an. Sie war mich von Anfang an sehr sympathisch und konnte mich total gut in sie hineinversetzten. Besonders gut gefallen hat mir ihr innerer Konflikt, in welchem sie sich eigentlich durchgehen befand. Ich habe ziemlich schnell geahnt, welcher Grund sich hinter ihrer Flucht verbirgt und auch wenn es erst viel später offen ausgesprochen wurde, konnte ich sie und ihr Handeln dadurch irgendwie verstehen. Ihren Mut und die Stärke die sie beweist, indem sie sich ihren Fehlern stellt und versucht, das Vertrauen ihrer Schwestern und Connals wiederzugewinnen, dabei trotz ständiger Rückschläge nicht aufgibt, finde ich bewundernswert und machen sie in meinen Augen zu einer tollen Protagonistin mit einer großen, starken Persönlichkeit.
Während Fiona zurück auf den Shetlands beginnt, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen und darüber zu reden, was vorgefallen ist, geht Connal ihr immer mehr aus dem Weg und schottet sich ab. Er wirkt unnahbar und einzig und allein seine emotionalen Gedichte zeugen davon, wie es wirklich in ihm ausschaut. Als Leser kennt man nur diese Seite von ihm, jedoch wird häufig erwähnt, dass er vor Fionas Flucht viel offener war. Diese Wesensveränderung wird immer wieder benannt und gerade Fiona merkt diese und weiß nicht so recht damit umzugehen. Ich finde es beeindruckend wie Kathinka Engel es hier geschafft hat, diese Veränderung Connals greifbar macht, ohne dass man ihn vorher „erlebt“ hat.
Die letzten beiden Charaktere welche ich hier ansprechen möchte, sind Fionas Schwestern Effie und Nessa. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein und ergänzen sich dadurch perfekt. Während Nessa die „strenge“ große Schwester ist, welche Fiona nicht so leicht verzeihen kann, ist Effie das fröhliche Nesthäkchen und freut sich unglaublich darüber, dass Fiona wieder in der Heimat ist und ihre Flucht bereut. Es ist toll zu sehen, wie die drei während der Geschichte miteinander umgehen und wie sich ihr Verhältnis ständig verändert.

Die Handlung der Geschichte ist sehr leicht zu erfassen, obwohl sie aus verschiedensten kleinen Handlungssträngen besteht, die hinterher zusammenfinden. Fiona lebt in Bristol und kehrt wegen dem Tod ihres Vaters zurück in ihre Heimat, wo sie einige Menschen erwarten, die unglaublich enttäuscht von ihr sind. Nach und nach freundet sie sich immer mehr mit dem Gedanken an, auf den Shetland-Inseln zu bleiben und nicht wieder nach Bristol zurückzukehren, jedoch gibt es noch einige Entschuldigungen und Erklärungen, die sie dafür aussprechen muss. Die Handlung ist sehr ausführlich und verständlich beschrieben und gespickt von einigen sehr emotionalen Momenten, die mich mehrfach sehr berührt haben.

Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)

Die Handlung ist sehr facettenreich und einige Szenen haben meinen Eindruck von der Geschichte besonders geprägt.
Da waren zum einen die Momente, in welchen Nessa auf Fiona zuging und ihr so vermittelte, dass sie langsam wieder Vertrauen zu ihr aufbaut. Diese Szenen haben mich auf eine ganz besondere Art berührt, denn anhand der detaillierten, emotionalen Beschreibung konnte ich erkennen, wie viel diese Kleinigkeiten sowohl Nessa als auch Fiona bedeuten.
Außerdem mochte ich die Szenen, in welchen Fiona von Marigold getröstet und umsorgt wurde. Sie ist in dieser Geschichte die Mutterfigur und gibt Fiona den Halt, den sie braucht und von ihrer eigenen Familie nicht bekommt. Die Herzlichkeit, welche Marigold verströmt ist einfach wundervoll!
Eine weitere Schlüsselszene hat mir ebenfalls sehr gut gefallen und auch wenn sie relativ typisch ist, konnte sie mich überzeugen. Und zwar meine ich die Szene, in welcher Fiona und Connal im Stall sitzen und sich das erste Mal seit Fionas Rückkehr wieder näherkommen. Ich kann nicht einmal genau sagen, warum mich diese Szene so berührt hat, aber sie hat es getan und das ist schließlich der ausschlaggebende Punkt.
Zu guter Letzt möchte ich auch hier noch einmal die Gedichte Connals erwähnen, welche ich allesamt berührend und atemberaubend fand. Sie waren so emotional und haben Connal von einer ganz anderen Seite gezeigt. Die Zeilen waren voller Gefühl und ich fand es toll, dass er so auch etwas von sich preisgegeben hat, ohne dass wirklich aus seiner Sichtweise erzählt wurde. Das fand ich sehr besonders und einen guten Schachzug der Autorin, da das Erzählen aus verschiedenen Perspektiven inzwischen beinahe ein Klischee ist und sie es durch die Gedichte geschafft hat, etwas (für mich) Neues zu schaffen und dennoch Connals Gefühle nicht außenvor zu lassen.

Einen einzigen Kritikpunkt habe ich zum Ende hin dennoch, welchen ich unbedingt loswerden möchte, da er in meinen Augen echt wichtig ist.
Ich habe schon von Anfang an vermutet, dass Fiona aus einem ganz bestimmten Grund geflohen ist und spätestens nach der Hälfte war mir klar, dass sie keine Kinder bekommen kann. Das dieses Thema erst aufgegriffen und benannt wird, als Fiona es das erste Mal ausspricht, finde ich vollkommen okay, jedoch hatte ich danach das Gefühl, dass alle damit sehr schnell abgeschlossen haben. Gerade von Connal hatte ich erwartet, dass es ihn trotz allem zumindest etwas beschäftigt, da er sich so sehr eine Familie gewünscht hat. Es kam mir in dem Moment einfach komisch vor, dass er so schnell mit dem Thema abgeschlossen hat und nicht nochmal ein tieferes Gespräch mit Fiona sucht.
Auch Effies und Nessas Reaktion fand ich zwar angemessen und für Fiona wünschenswert, aber ich hatte einfach erwartet, dass es stärker thematisiert wird, vor allem, da Fiona sich so sehr wünscht, dass es kein Tabu Thema mehr ist.

FAZIT

Alles in allem fand ich das Hörbuch toll und ich kann es nur jedem ans Herz legen! Fionas Geschichte ist unglaublich berührend und die Charaktere sind sehr vielschichtig, was mir sehr gut gefallen hat.
Ich habe mich gefühlt, als wäre ich während des Hörens auf die Shetlands gereist und ich habe es genossen, der Leserin zuzuhören, welche mir diese wundervolle Geschichte erzählt hat.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Wild like a river – ein Roman voller Gefühle

Wild like a River
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„Wild like a river“ von Kira Mohn ist jetzt schon auf der Liste meiner Jahreshighlights!
Die Autorin hat mich mit ihrem fesselnden Schreibstil in eine Welt entführt, aus der ich nicht mehr raus wollte. ...

„Wild like a river“ von Kira Mohn ist jetzt schon auf der Liste meiner Jahreshighlights!
Die Autorin hat mich mit ihrem fesselnden Schreibstil in eine Welt entführt, aus der ich nicht mehr raus wollte. Sie hat Bilder in meinem Kopf entstehen lassen, die mir so real vorkamen, als wäre ich bereits in Kanada gewesen und hat meinen Wunsch, einmal in dieses Land zu reisen, nur noch verstärkt.
Die gesamte Geschichte war voller Emotionen. Mut, Liebe, Vertrauen, Enttäuschung, Trauer und Wut spielten große Rollen und ich war mehrfach den Tränen nahe, dazu haben auch die vielschichtigen Charaktere beigetragen.
Haven ist eine super starke Protagonistin und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen, da ihre Gefühle so detailliert beschrieben wurden. Zu lesen, wie verloren sie zu Beginn in der Stadt ist, hat mich zudem mit ihr verbunden, da ich als Dorfkind selbst schon diese Erfahrung gemacht habe. Abgesehen davon ist Haven eine sehr sympathische Person, die unglaublich viel Mut aufbringt und ihren Weg geht, trotz all der Hindernisse, die ihr in den Weg gestellt wurden. Im Laufe des Buches hat sie damit meinen Respekt verdient.
Jackson hingegen weiß was er will, lässt sich jedoch von seinen Eltern und seinen Freunden zu einem Menschen verbiegen, mit dem er nicht zufrieden ist. Dies zu erkennen und dann dagegen anzukämpfen zeigt auch seinen Mut und seine Entschlossenheit. Die beiden sind ein richtiges DreamTeam und es ist toll, dass sie sich in dieser schwierigen Zeit gefunden und lieben gelernt haben.
Kira Mohn hat mit „Wild like a river“ eine wundervolle Liebesgeschichte geschaffen, die sehr in die Tiefe geht. Ich kann sie jedem nur ans Herz legen, denn Schreibstil, Handlung und Charakter sind etwas ganz besonderes und das Buch ist nun definitiv ein neues Highlight in meinem Bücherregal.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

I am Death - der Totschläger ~ ein echt spannender Thriller

I Am Death. Der Totmacher (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 7)
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Ich habe das Buch vor einigen Jahren geschenkt bekommen und immer wieder vor mir hergeschoben. Jetzt, nachdem ich es gelesen habe, wünschte ich, ich hätte es schon eher gelesen.



Der Thriller ist so ...

Ich habe das Buch vor einigen Jahren geschenkt bekommen und immer wieder vor mir hergeschoben. Jetzt, nachdem ich es gelesen habe, wünschte ich, ich hätte es schon eher gelesen.



Der Thriller ist so genial geschrieben, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte, zu lesen. Die Spannung hielt von der ersten bis zur letzten Seite an und der Schreibstil Carters ist unglaublich fesselnd.



Das Buch ist zugegebener Maßen nicht für jedermann, da es sehr detailliert beschreibt, wie die Leichen des Serienkillers ermordet und drapiert werden. Gerade das fand ich allerdings besonders an diesem Buch, da es das Gefühl beim Lesen nur noch verstärkt hat. Ich habe mich geekelt, habe Gänsehaut bekommen, mitgerätselt, wer der Killer ist und mich in die Irre führen lassen. Alles Dinge, die einen guten Thriller ausmachen.



Sehr interessant ist außerdem, dass die Erzählperspektive ständig wechselt und nicht nur über die Kommissare, sondern auch über die Opfer und den Killer selbst berichtet wird.



Die Charakterzüge sind sehr gut gezeichnet und vor allem die des Killers sind sehr geschickt gewählt. Besonders die Mordmotive sind sehr überzeugend, vermutlich, weil der Autor selbst Erfahrungen in der Kriminalpsychologie gesammelt hat.



Mich hat das Buch voll überzeugt und das nächste Buch des Autors liegt bereits auf meinem SUB!

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Love Letters to the Dead - ein ganz besonderes Buch

Love Letters to the Dead
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~ Lieber Kurt Cobain, ... ~

Ich bin unglaublich froh, dass ich damals so ewig auf meinen Bus warten musste… denn in der Kramkiste mit den Mängelexemplaren vor dem Buchladen an der Haltestelle fand ich ...

~ Lieber Kurt Cobain, ... ~

Ich bin unglaublich froh, dass ich damals so ewig auf meinen Bus warten musste… denn in der Kramkiste mit den Mängelexemplaren vor dem Buchladen an der Haltestelle fand ich einen wahren Schatz!

Nachdem ich „Love Letters to the Dead” beendet hatte, war mein Kopf für einen kurzen Moment wie leergefegt, bevor sich tausende Gedanken dort breit machen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich dieses Buch mehr beschäftigt als manch anderes, und dass, obwohl ich mich erst an den etwas ungewöhnlichen Stil gewöhnen musste.

Aber am besten fang ich mal ganz von vorne an. Ich hatte auf Instagram bereits von dem Buch gelesen und als ich es dann einige Wochen später zufällig im Bücherladen entdeckte, habe ich es mitgenommen. Ich muss sagen, dass ich etwas überrascht war, als ich gemerkt habe, dass das gesamte Buch tatsächlich eine Sammlung von Briefen ist, hatte ich doch erwartet, dass es um diese Briefe herum noch eine Geschichte gibt. Doch es stellte sich schon nach ein paar Seiten heraus, dass eben diese Geschichte, durch diese Briefe erzählt wird.

Und zwar geht es um Laurel, welche im Englischunterricht die Aufgabe bekommt, einen Brief an eine verstorbene, berühmte Persönlichkeit zu schreiben. Ihren ersten Brief, mit dem auch das Buch beginnt, schreibt sie an Kurt Cobain. Sie merkt schnell, dass der Brief viel zu privat ist, um ihn bei ihrer Lehrerin abzugeben. Stattdessen fühlt sie sich von dem toten Musiker verstanden und beginnt weitere Briefe zu schreiben. Nicht nur an Kurt Cobain. Auch Judy Garland, Elizabeth Bishop, River Phoenix, Amelia Earhart, Amy Winehouse, Janis Joplin, Allan Lane, Jim Morrison, John Keats, Heath Ledger und E.E. Cummings werden von der Teenagerin angesprochen.

Immer wenn sie einen Film sieht, einen Song hört oder ein Gedicht liest, von welchem sie berührt wird, beginnt sie zu schreiben. Sie vertraut den Toten ihre Sorgen, Ängste und Geheimisse an, von welchen sie eine ganze Menge hat.
Neben dem üblichen Highschool-Kram, von Freundinnen bis zum ersten Freund, kommen nämlich noch die Trennung ihrer Eltern, der Umzug ihrer Mutter ins entfernte Kalifornien und ihr Leben bei der streng religiösen Tante Amy dazu. Ganz besonders bedrückt sie jedoch der Tod ihrer älteren Schwester May, welchen sie vor ihren neuen Freundinnen verheimlichen will, um ihr großes Geheimnis zu bewahren.

Mich haben Laurels Briefe sehr berührt. Ich kann nicht mal wirklich sagen wieso genau, aber ihre Geschichte, ihre Gefühle und ihre Ausdrucksweise in den Briefen fand ich einfach besonders. Das ganze Buch ist einfach besonders und ich kann nicht anders, als es wärmstens weiter zu empfehlen.

Und weil mich diese Briefe nicht mehr loslassen und mich dieses Buch so sehr inspiriert hat, möchte ich mich einfach einmal bei Ava Dellaira bedanken.
Chapeau!

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Someone new - eine berührende, wichtige Geschichte

Someone New
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"Someone New" beschreibt die einzigartige Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten Micah und Julian. Die zwei Studenten begegnen auf ihrem Weg vielen Hindernissen. Da sind zum einen das Rätsel um Micahs ...

"Someone New" beschreibt die einzigartige Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten Micah und Julian. Die zwei Studenten begegnen auf ihrem Weg vielen Hindernissen. Da sind zum einen das Rätsel um Micahs Bruder und der Streit mit ihren Eltern, wodurch die Jurastudentin fast verzweifelt, aber auch Julian verbirgt Geheimnisse, welche den Beiden im Weg stehen.

Ich habe das Buch gekauft, da mir zum einen das Cover super gut gefiel (es wirkte auf mich irgendwie geheimnisvoll) und weil mich der Klappentext neugierig gemacht hat. Vor allem der Satz: „Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere von mir denken.“, denn so ist es doch. Jeder von uns hat dieses Satz schonmal gesagt oder zumindest gedacht.
Und ich muss sagen, der Kauf hat sich gelohnt:
Laura Kneidl hat mich mit ihrem Roman sehr berührt. Ich fand es beeindruckend, wie sie die Gefühle der Protagonistin Micah in Worte gefasst hat und auch wenn ich noch nie in einer ähnlichen Situation war, hatte ich doch das Gefühl, genau zu wissen, wie es Micah gerade geht. Das zu schaffen ist eine Meisterleistung!

Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)

Laura Kneidl hat sich mit dem Roman an Themen gewagt, die in unserer heutigen Gesellschaft oft Tabuthemen sind. Das ist ein sehr mutiger Schritt und meiner Meinung nach ein sehr wichtiger!
Es darf nicht sein, dass sich Leute nur wegen ihrer Sexualität verstecken müssen. Schwul oder lesbisch sein ist kein Defekt oder Fehler. Homosexuelle Menschen sind nämlich genau das: Menschen. In einer Zeit, in der sich alle für Meinungsfreiheit einsetzen, sollte es doch selbstverständlich sein, dass ein jeder seine Sexualität so ausleben kann wie er will, solange er anderen nicht schadet. Someone New befasst sich mit genau diesem Thema. Mit dieser Homophobie die in einigen Kreisen leider auch heute noch existiert. Ein anderes angesprochenes „Tabuthema“ ist das „Trans-Sein“. Dabei verhält es sich meiner Meinung nach genau wie beim „Schwul-Sein“.
Beides sollten keine Tabuthemen mehr sein. Beides sollte von allen akzeptiert, angenommen und wertgeschätzt werden. Laura Kneidl hat deshalb genau das richtige getan und in dem Buch auf die falsche Einstellung der Gesellschaft aufmerksam gemacht, denn ganz ehrlich, wer hat Julian während des Lesens nicht in sein Herz geschlossen? Und wer von denjenigen hätte ihn nach dem Lüften seines Geheimnisses nicht mehr mögen können? Ich auf keinen Fall, denn er ist auch auf der letzten Seite noch derselbe Mensch, der er auf der ersten Seite war, wenn auch etwas aufgeschlossener.

FAZIT

Ich empfehle Someone New jedem weiter, der gerne in lebendige Geschichten eintaucht. Laura Kneidl schafft es in ihrem Roman, ihre Leser in die Welt ihrer Protagonisten zu entführen. Sie schafft es, dass man als Leser mit ihren Charakteren mitfiebert und mitlacht, aber auch mitweint, wenn es mal bergab geht. Das reine Gefühlschaos und trotzdem ist es eins der Bücher, die in meinem Kopf bleiben. Die Geschichte hat mich persönlich sehr getroffen und zum Nachdenken angeregt und wird mich so schnell nicht wieder loslassen.