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Veröffentlicht am 20.09.2021

Ein unglaublicher Flop

Backstage-Reihe / Backstage in Seattle
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Inhalt
Für Eliza beginnt bald ein neuer Lebensabschnitt. Bald beginnt ihr erstes Semester an der Universität in Seattle. Davor will sie noch etwas erleben. Mit ihren Mitbewohnerinnen geht sie deshalb ...

Inhalt
Für Eliza beginnt bald ein neuer Lebensabschnitt. Bald beginnt ihr erstes Semester an der Universität in Seattle. Davor will sie noch etwas erleben. Mit ihren Mitbewohnerinnen geht sie deshalb auf das Konzert von Allys Freund Tom und deren Brüdern. Finn ist neu in der Stadt und Eliza schon wahnsinnig gespannt ihn kennenzulernen. Und doch nimmt der Abend einen ganz anderen Verlauf. In der Bar angekommen trifft sie nicht nur auf den heißesten Kerl, den sie jemals gesehen hat, nein, sie landet auch noch mit ihm in einem Raum und knutscht mit ihm rum. Gut, dass sie ihn nie wieder sehen muss, denn es ist Eliza schon fast peinlich. Problem: der heiße Kerl stellt sich als Finn heraus, der zwar keine Beziehung möchte, Eliza aber um den Verstand bringt. Und bald beginnt ein Katz und Maus Spiel, wer der Anziehungskraft als erster verfällt. Eliza ist sich aber sicher. Um echt Gefühle handelt es sich hierbei nicht, denn sie hat nicht nur der Liebe für immer abgeschworen sondern beharrt auch darauf, dass sie für das Verliebtsein überhaupt nicht geschaffen ist. Und auch Finn hat Geheimnisse, die ihm eine wahre Beziehung erschweren. Er floh aus LA, um der Vergangenheit zu entkommen. Aber auch in Seattle lässt diese nicht lange auf sich warten…

Meine Meinung:
Den Schreibstil mochte ich sehr gerne. Er war sehr flüssig und das Buch war gut geschrieben. Er hat den ganzen Inhalt etwas erträglicher gemacht, aber dazu später mehr.
Das Cover finde ich traumhaft schön. Ich liebe das dunkle Lila und die Schrift. Vor allem, dass Seattle so schön in den Mittelpunkt gestellt wird.


Mein Unmut über das Buch fängt leider schon bei den Charakteren an. Ich finde sowohl Eliza als auch Finn schrecklich unsympathisch. Es gab ein paar Stellen, wo es besser ging aber im Großen und Ganzen war ich nur genervt von den beiden. Sie sind für mich nicht wirklich tief ausgearbeitet und ziemlich flach und blass geblieben.
Eliza macht anfangs einen netten Eindruck und im Grunde ist sie das vielleicht auch, aber ihr Beharren, dass sie für Gefühle ungeeignet ist nervt schon nach 200 Seiten. Etwas anderes kann sie nämlich auch nicht sagen. Für mich war sie ein ziemlich wankelmütiger Charakter, der innerhalb einer Seite ihre gesamten Prinzipien und das, was sie gesagt hat über einen Haufen wirft und etwas Neues beginnt. Ihre ganzen Entscheidungen waren für mich unverständlich und nicht nachvollziehbar. Zudem fehlt mir bei ihr ein bisschen eigene Geschichte und eigene Vergangenheit. Ihre Gedanken drehen sich nur um Finn. Man erfährt zwar ein bisschen, aber doch viel zu wenig über ihren eigenen Charakter, ihre Träume oder ihre Vergangenheit. Für mich fehlt ihre Persönlichkeit. Gegen Ende wurde es mit ihr ein bisschen besser und ich hab wirklich mit ihr mitgefühlt.
Finn hatte zwar etwas mehr Vergangenheit, aber auch bei ihm fehlt mir eine eigene Geschichte. Ich hatte das Gefühl, auch er lebt nur für Eliza und hat nichts anderes zu tun. Gedanken und Taten haben sich immer nur um sie gedreht. Dazu kam noch seine Art. Er hat sich aufgeführt als wäre er der unwiderstehlichste Gott auf Erden. Wenn er Eliza in Ruhe gelassen hätte, wie sie gebeten hat, wäre auf jeden Fall viel unnötiges Drama weggefallen. Finn macht irgendwann eine 180 Grad Drehung durch, die ihm leider auch nicht besonders gut tut. Ab da wird es um ihn eigentlich nur noch abgedreht und unverständlich. Er macht Sachen bei denen mir der Mund von Schock aufgefallen ist. Aber das macht der auch von Anfang an. Aber gegen Ende bleibt bei mir nur ein großes Fragezeichen. Denn ich kam bei ihm und seinen ständigen Stimmungsschwankungen nicht mehr mit. Finn ist wahnsinnig anstrengend. Seine Vergangenheit, auf die man wirklich neugierig wird war für mich ziemlich seltsam. Dafür, dass er sich selbst so hasst und sich Psychopath nennt hätte ich etwas Schwerwiegendes erwartet. Es war für mich etwas überdramatisiert.
Wer solche Freunde wie Eliza hat braucht echt keine Feinde mehr. Ich war wirklich geschockt, was die sich geleistet haben. Anstatt mal ihrer besten Freundin beizustehen und ihre Gefühle und Entscheidungen zu unterstützen, fällt wirklich jeder ihr in den Rücken. Also ehrlich. Ally, Sam und Jenny haben bei mir echt für Fassungslosigkeit gesorgt.


Bücher schlecht zu bewerten tut mir immer sehr weh, aber bei Backstage in Seattle kann ich nicht lügen. Es hat mir echt nicht gefallen. Das ist meine Meinung, ihr könnt es gerne anders sehen und mir eine Nachricht schreiben, aber das was darin geschrieben wird, kann ich nicht unterstützen.
Der Anfang war noch ganz cool. Vielleicht etwas langgezogen, aber das bleibt das ganze Buch über so. Man lernt die Charaktere kennen und die erste Begegnung ist ganz nett. Aber spätestens ab Seite 120 musste ich mich wirklich zwingen. Es war langweilig. Handlung hat für mich in dem Buch eigentlich vollkommen gefehlt. Gespräche drehten sich immer um das gleiche Thema und es war ein Hin und Her zwischen Eliza und Finn, dass man irgendwann nur noch genervt sein kann. Eliza hat sich mit ihrem ständigen „Fass mich nicht an“ und dann dem darauffolgenden Übereinanderherfallen keinen Gefallen getan. Irgendwann konnte man ihre Worte nicht mehr ernst nehmen. Das, was passiert hätte man auch gut auf 300 Seiten festhalten können. Immer wenn ich dachte es wird besser kam der nächste Scheiß, der einen echt aggressiv macht.
Die Beziehung von Finn und Eliza ist für mich nur eins: wahnsinnig toxisch. Die beiden tun sich nicht gut. Ständige Eifersucht, das Ignorieren wenn der andere etwas „Falsch“ gemacht hat. Und wie die beiden sich behandelt haben. Ich konnte nur den Kopf schütteln. Von sich entwickelnden Gefühlen habe ich kaum etwas gespürt. Ich war fast froh wenn sie mal Pause gemacht haben. Auch das nicht Eingestehen von Gefühlen. Es war einfach nur noch nervig. Sie sind Weggelaufen und haben sich immer wieder gegenseitig wehgetan.
Am schlimmsten finde ich aber ehrlich aber das, was durch das Buch moralisch rüberkam. Betrug ist okay. Aber natürlich nur für Männer. Ab der Stelle war das Buch für mich eigentlich gelaufen. SPOILER: Finn schläft mit einer anderen, weil er eifersüchtig ist. Eliza soll ihm verzeihen und sie will das eigentlich nicht. Und als sie mit einem anderen schläft will er nichts mehr mit ihr zu tun haben, hasst sie und will ihr Leben zerstören? Da wird doch mit zweierlei Maß gemessen. Ich war schockiert. Und ihre Freunde waren für mich da auch nicht mehr cool und freundlich. Als ihre beste Freundin ihm nach seinem Betrug sagt, dass er sich keine Sorgen machen soll: weil sie sich schon wieder einkriegt und sie ein Sturkopf ist. Sie wird ihm schon verzeihen. Sorry, aber nein.
Zumindest zum Ende hin ist es etwas spannender geworden. Das Drama war leider omnipräsent und immer wieder gegeben, aber am Ende war es doch sehr interessant. Das Ende macht Lust auf Band 2, das muss man sagen.

Fazit
Eine unheimliche Enttäuschung. Es tut mir echt im Herzen weh, einem Buch eine schlechte Bewertung zu geben aber Ehrlichkeit währt am längsten. Das Buch romantisiert eine toxische Beziehung und bringt eine Moral rüber, die ich nicht unterstützen kann. Die Charaktere waren blass und hatten keine Persönlichkeit. Ich war eher genervt von dem Buch und musste mich zwingen, es zu lesen. Band 2 wird wahrscheinlich nicht gelesen, auch wenn ich sehr neugierig bin wie es nach dem Ende weitergeht.

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