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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2021

Ein echtes Highlight für mich!

Baby & Solo
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Als ich das erste Mal von „Baby & Solo“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Es klang einfach so gut und da es vor allem Fans von John Green ans Herz gelegt wird – zu denen ich zweifellos ...

Als ich das erste Mal von „Baby & Solo“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Es klang einfach so gut und da es vor allem Fans von John Green ans Herz gelegt wird – zu denen ich zweifellos gehöre – zögerte ich wirklich keine Sekunde lang und ließ das Jugendbuchdebüt von Lisabeth Posthuma bei mir einziehen.

Der 17-jährige Joel möchte nur eines in seinem Leben: Normal sein und seine schwere Vergangenheit hinter sich lassen. Er befolgt daher den Vorschlag seines Therapeuten und sucht sich einen Job. Die Stelle in der Videothek ROYO Video scheint einfach nur perfekt für seinen erhofften Neubeginn zu sein. Er darf sich dort sogar einen neuen Namen geben, denn im ROYO Video ist es Tradition, dass sich alle Mitarbeiter nach einer Filmfigur benennen. So wird Joel schließlich für alle zum Han Solo, oder kurz Solo. Mit seinen Kollegen versteht er sich auf Anhieb richtig gut, nur die scharfzüngige und sarkastische Baby scheint ihn zunächst nicht so recht zu mögen, allerdings scheint sie scheint irgendwie niemanden zu mögen. Als sie kurz nach seinem Start im ROYO Video Hilfe braucht und einen ziemlich verzweifelten Eindruck macht, beschließt Joel ihr zu helfen. Die beiden werden daraufhin sehr gute Freunde, doch während Baby viel über sich erzählt, gibt Joel nur wenig über sich preis. Wer ist Solo alias Joel eigentlich? Baby ahnt schnell, dass ihr neuer Freund ihr etwas Wichtiges verschweigt. Ob Joel wohl noch seine Angst überwinden und Baby von seiner Vergangenheit erzählen wird?

„Baby & Solo“ war mal wieder so ein Werk, bei welchem ich schon nach wenigen Zeilen wusste: Dieses Buch wirst du ganz bestimmt lieben. Tja, und wisst ihr was? Ich habe mit dieser Vermutung goldrichtig gelegen. Ich habe einfach genau das bekommen, was ich mir von dem Roman erhofft habe: Eine Geschichte, die mich auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitnimmt, durchweg mitreißt und nicht mehr loslässt. Solltet ihr gerne, wie ich, zu Jugendbüchern greifen, die schwierige und tiefgründige Themen mit viel Leichtigkeit und Humor behandeln, kann ich euch echt nur nahelegen das Jugendbuchdebüt von Lisabeth Posthuma kennenzulernen.

„Baby & Solo“ beinhaltet viele Aspekte, die es in meinen Augen zu einem ganz besonderen Werk machen. Da hätten wir zum einen die Zeit, in der es spielt. Das Buch entführt uns ins Jahr 1996, was ich genial fand. Das Setting war wirklich absolut meins, diesen einmaligen 90er-Jahre-Charme, der dank Dinge wie Videokassetten und alte Film- und Buchtitel aufkommt, habe ich richtig geliebt. Da ich selbst Anfang der Neunziger geboren wurde und daher mit so etwas wie VHS-Kassetten und Telefonzellen groß geworden bin und miterleben durfte wie ein Leben ohne Smartphones, Social Media und Netflix war, musste ich beim Lesen öfters an meine Kindheit denken und bin daher stellenweise ziemlich nostalgisch geworden.
Super fand ich auch, dass die Autorin als Hauptkulisse eine Videothek gewählt hat. Die Atmosphäre, die dadurch geschaffen wird, hat‘s mir irgendwie sofort voll angetan. Aber auch die anderen Schauplätze mochte ich sehr wie beispielsweise das Café von Babys Mum.

Was dieses Buch ebenfalls zu etwas Besonderem macht: Zwischen Joel (alias Solo) und Baby, unseren beiden Hauptfiguren, wird sich keine Romanze entwickeln, sondern eine innige Freundschaft. Für das YA-Genre ist das meinem Empfinden nach ja schon eher untypisch. Also mir hat dieser Punkt echt gut gefallen. Die freundschaftliche Beziehung zwischen Joel und Baby wird wundervoll beschrieben; ich mochte das Zusammenspiel zwischen den beiden unheimlich gerne.

Mit den Charakteren hat mich die Autorin ebenfalls vollends überzeugen können. Manche bleiben zwar recht blass, aber mich persönlich hat dies überhaupt nicht gestört. Ich habe es als vollkommen stimmig empfunden, dass wir über einige Personen nicht allzu viel erfahren und sie daher für uns Leserinnen ein bisschen farblos bleiben. Mir haben wirklich alle Charaktere sehr gut gefallen, sowohl die Haupt- als auch die Nebenfiguren. Manche sind so herrlich schräg drauf, Scarlet zum Beispiel, ist echt eine Nummer für sich, und allesamt sind sie einfach einzigartig. Besonders liebgewonnen habe ich Joel und Baby.

Joel, aus dessen Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Er ist so ein toller und liebenswerter Typ, ich mochte seine sympathische und selbstironische Art auf Anhieb und habe mich jederzeit problemlos in ihn hineinversetzen und sein Denken, Handeln und Fühlen nachvollziehen können. So habe ich es nur zu gut verstehen können, dass er sich aufgrund seiner dunklen Vergangenheit nach einem Neuanfang und Normalität sehnt, zugleich aber auch große Sorge hat, dass ihm dies aufgrund seiner Eigenheiten vielleicht nicht vergönnt sein könnte.
Was genau er durchmachen musste, erfahren wir erst am Ende. Bis zur Enthüllung spricht Joel immer nur von „das Schlimme“. Dass wir diesbezüglich so lange im Dunkeln gelassen werden, hat mir extrem gut gefallen. Die Handlung gewinnt dadurch eine gewisse Spannung, da man die ganze Zeit am überlegen ist, was damals nur Furchtbares passiert sein könnte, dass Joel so dermaßen aus der Bahn geworfen hat. Man ahnt zwar, was es in etwa sein könnte, aber aufgeklärt werden wie gesagt erst am Schluss. Wie die Antwort lautet, werde ich euch hier aber natürlich nicht erzählen. Nur so viel: Ich persönlich hätte eine Triggerwarnung eigentlich gar nicht so schlecht gefunden. Das Buch befasst sich mit teils ziemlich schweren Themen wie psychische Gesundheit und Homophobie und noch so einige weitere, die ich hier aus Spoilergründen lieber nicht nennen möchte.

Auch Baby hat mit Problemen zu kämpfen. Leider kann ich auch da nicht näher ins Detail gehen, da ich ansonsten vermutlich zu viel verraten würde. Das Päckchen, das sie zu tragen hat, ist jedenfalls auch ein äußerst großes.
Zu Babys Charakter möchte ich aber gerne noch ein paar Worte loswerden. Mit ihr hat die Autorin eine außergewöhnliche Figur skizziert. Baby ist tough, schlagfertig und manchmal ziemlich ruppig drauf, gleichzeitig wirkt sie aber auch sehr verletzlich und ist trotz ihrer Kratzbürstgkeit eine echte Sympathieträgerin. Also ich fand Baby klasse.

Zur Handlung kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Mich hat sie tief bewegt und nachdenklich gestimmt und obwohl gefühlt eigentlich gar nicht so viel passiert und ich die Story als recht ruhig bezeichnen würde, konnte sie mich dennoch so richtig packen und an die Seiten fesseln.
Neben dem Mitfiebern und Mitfühlen bin ich beim Lesen an vielen Stellen auch sehr ins Schmunzeln geraten. Trotz der teils sehr ernsten Themen verströmt die Geschichte eine herrliche Leichtigkeit und steckt voller Witz und Charme. So mochte ich vor allem die humorvolle und jugendliche Erzählweise total gerne und auch der Aspekt, dass Joel uns Leser
innen öfters direkt anspricht, hat gänzlich bei mir punkten können.

Was das Ende angeht, wurde ich ebenfalls nicht enttäuscht. Es hat mich in so mancher Hinsicht sehr überrascht (im positiven Sinne, versteht sich) und absolut zufriedenstellen können. Dies war also mein erstes Buch von Lisabeth Posthuma und es wird hoffentlich nicht mein letztes gewesen sein.

Fazit: Emotional, tiefgründig, witzig und ergreifend. Ein wunderbares und wichtiges Buch, das mitreißt, berührt und nachhallt.
Für mich hat sich „Baby & Solo“ von Lisabeth Posthuma zu einem echten Highlight entwickelt. Ich habe großartige Lesestunden mit diesem Buch verbracht und kann es jedem, der gerne Bücher im Stil von John Green liest und auf 90er Jahre Vibes steht, nur ans Herz legen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Ein weiterer wunderschöner Folgeband, ich bin total begeistert!

Sommerby 3. Für immer Sommerby
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Da ich die Bücher von der Kirsten Boie immer wahnsinnig gerne lese und vor allem ihre Sommerby-Reihe sehr liebe, habe ich dem Erscheinen des dritten Teils ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Dieses Mal ...

Da ich die Bücher von der Kirsten Boie immer wahnsinnig gerne lese und vor allem ihre Sommerby-Reihe sehr liebe, habe ich dem Erscheinen des dritten Teils ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Dieses Mal war meine Vorfreude zudem ganz besonders groß. Ich liebe Weihnachtsbücher, vor allem welche für Kinder, und da es sich bei „Für immer Sommerby“ um einen Weihnachtsband handelt, konnte ich es wirklich kaum mehr erwarten mich endlich darauf stürzen zu können.

Martha (12), Mikkel (8) und Mats (4) werden ihre Weihnachtsferien bei ihrer Oma Inge in Sommerby verbringen und dieses Mal kommen sogar ihre Eltern mit. Da ihr Papa nur leider noch in Dubai festsitzt, reisen die Geschwister zunächst nur mit ihrer Mama an. Alle freuen sehr auf ein gemütliches und besinnliches Weihnachtsfest. Mit Ruhe und Gemütlichkeit soll es dann aber vorerst nichts werden. Erst fallen ein paar von Omas Hühnern einem Marder zum Opfer, dann beschäftigt die Einwohner natürlich auch der geplante Verkauf der Steuermanninsel und als dann auch noch kurz vor Heiligabend ein heftiger Schneesturm aufzieht und der Ort auf einmal komplett ohne Strom und vollkommen eingeschneit ist, ist das Chaos perfekt. Nun ist zusammenhalten angesagt. Ob es wohl am Ende doch noch ein schönes und friedliches Weihnachtsfest für alle geben wird?

Endlich habe ich die Geschwister Martha, Mikkel und Mats wieder zu ihrer Oma Inge begleiten können und was soll ich sagen, ich habe mich zurecht so sehr auf meine Rückkehr nach Sommerby gefreut! Die Wartezeit von über einem Jahr hat sich definitiv gelohnt: Kirsten Boie hat mich auch mit dem dritten Band ihrer Sommerby-Reihe komplett verzaubern können. In meinen Augen ist ihr mit „Für immer Sommerby“ ein weiterer wundervoller Folgeband geglückt, der seinen beiden Vorgängern in nichts nachsteht und das perfekte Buch für die Adventszeit ist. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet in diese zauberhaft winterlich-weihnachtliche Geschichte einzutauchen und gemeinsam mit Martha, Mikkel, Mats und Co. ein unvergessliches Weihnachten in Sommerby zu erleben.

Nachdem wir bereits den Sommer und den Herbst in Sommerby verbringen durften, dürfen wir diesen Sehnsuchtsort an der Schlei nun also auch im Winter kennenlernen und sogar Heiligabend dort verbringen. Anders aber als bei ihren beiden vorherigen Besuchen bei ihrer Großmutter, bringen die drei Geschwister dieses Mal ihre Mutter mit und auch der Vater wird später noch dazustoßen. Wer die Vorgänger kennt, wird wissen, dass Oma Inge und ihre Tochter recht verschiedene Ansichten besitzen und leider nicht das beste Verhältnis zueinander haben – dass die Ferien nicht vollkommen harmonisch verlaufen werden, ist daher abzusehen.
Neben dem Familientreffen werden allerdings auch andere Vorkommnisse für jede Menge Trubel, Aufregung und so manche Unstimmigkeiten sorgen. Da hätten wir zum Beispiel einen heftigen Schneesturm, der ein absolutes Chaos anrichten wird und auch der eventuelle Inselverkauf wird einen ziemlichen Wirbel verursachen. Und dann wären da noch Martha, Mikkel und Mats, die alle drei ihr eigenes Problem mit sich herumtragen.
Mats wird einen Schatz finden, der seiner Meinung nach Wünsche erfüllen kann und ein streng geheimes Geheimnis ist. Mikkel, der ein großes Herz für Tiere hat, beschäftigt mal wieder das Wohl von Oma Inges Tieren und in Martha herrscht liebestechnisch gerade das reinste Gefühlswirrwarr. Eigentlich hat sie sich in Albert verguckt, ein Junge, den sie zu Hause kennengelernt hat, aber als sie in Sommerby Enes wiedertrifft, ist sie sich auf einmal gar nicht mehr so sicher, ob wirklich Albert ihre Liebe ist.

Da erneut alle drei Kinder in die Rollen der personalen Erzähler schlüpfen, werden wir bei allen dreien auf dem Laufenden gehalten und bekommen anschauliche Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelten. Wie es Kirsten Boie mal wieder gelungen ist aus den Blickwinkeln von Kindern zu schreiben, ist einfach großartig. Die deutsche Autorin kann sich wirklich bemerkenswert gut in Kinder hineinversetzen und stellt deren Fühlen, Denken und Handeln stets absolut authentisch und glaubwürdig dar.

Neben den drei Geschwistern wurden auch die weiteren Charaktere völlig realistisch und lebensecht skizziert. Zu meiner großen Freude dürfen wir im Verlauf des Buches auf lauter alte Bekannte und liebgewonnene Gesichter wiedertreffen wie die verschrobene Oma Inge, den herzlichen Enes und den Nachbar Krischan Boysen. Letzterer wird übrigens auch für eine große Überraschung sorgen, sodass dieses Weihnachten garantiert allen Beteiligten für immer im Gedächtnis bleiben wird. Um was es sich dabei handelt, werde ich hier jedoch nicht erzählen, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Ich persönlich würde allerdings sehr raten, zuerst die zwei Vorgänger zu lesen, ehe ihr in den dritten Band eintaucht. Zwingend erforderlich ist es meinem Empfinden nach, aber da die Bände aufeinander aufbauen, wäre es auf jeden Fall besser und sinnvoller, wenn man sie in der chronologischen Reihenfolge liest. Die Lesefreude ist dann einfach deutlich höher.

Mein Lesevergnügen war jedenfalls einfach nur perfekt. Für mich kam von den ersten Zeilen an eine herrliche Wohlfühlstimmung auf, es hat sich richtig angefühlt wie nach Hause kommen. Und dieses Mal hat sich neben dem heimeligen Gefühl auch noch eine große Portion wohliges Weihnachtsbauchkribbeln dazugesellt – sogar schon jetzt, im Herbst.
Für die Adventszeit ist der dritte Sommerby-Band wahrlich die ideale Lektüre. Die Geschichte steckt voller wunderbarem Weihnachtszauber und versetzt einen total in Weihnachtslaune. Sommerby, Winter und Weihnachten – diese Mischung stimmt einfach, ich liebe sie.

Apropos Mischung: Auch der Mix aus Spannung, Spaß und aktuellen Themen ist Kirsten Boie abermals hervorragend geglückt. Die Handlung lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen und lädt zum Mitfiebern ein, sie zaubert einem öfters ein breites Schmunzeln auf die Lippen, zugleich regt sie aber auch sehr zum Nachdenken an.
Wie die beiden vorherigen Bände, so vermittelt auch der dritte Teil auf eine kindgerechte Weise viele bedeutsame Themen und Botschaften wie Familie, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Migration und die heutige Abhängigkeit von Social Media, Handy und Co. Die Geschichte zeigt zudem auf, wie stark wir doch mittlerweile auf Strom angewiesen sind und uns viel zu selten an unsere eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten erinnern. Bei Oma Inge gibt es inzwischen zwar Telefon, Fernseher und sogar WLAN, aber dank eines Stromausfalls wird den Kindern, allen voran Martha, noch so richtig bewusst werden, dass man ohne Elektrizität heutzutage ziemlich aufgeschmissen ist.

Mit dem Ende hat mich Kirsten Boie ebenfalls gänzlich überzeugen können. Es ist rundum stimmig und zufriedenstellend und obwohl es sehr abgeschlossen ist, hat es in mir große Hoffnung auf einen vierten Band geweckt. Es fehlt schließlich noch der Frühling. Ostern in Sommerby – wäre das nicht toll? Also ich würde mich riesig darüber freuen, wenn wir Oma Inge auch noch während der Osterferien besuchen dürften. Na, lassen wir uns überraschen.

Und zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich unbedingt noch ein paar Worte zur Gestaltung loswerden. Verena Körting hat natürlich auch diesen Band mit zahlreichen stimmungsvollen schwarz-weiß Vignetten an den Kapitelanfängen versehen und hinsichtlich des Covers hat sie sich in meinen Augen mal wieder selbst übertroffen. Ich bin ganz hin und weg von der Coverillustration, ich finde sie unglaublich hübsch. Die Verena Körting kann einfach so schön zeichnen, ich liebe ihren Zeichenstil.

Fazit: Ein weiterer wunderbarer Folgeband, der einfach glücklich macht.
Kirsten Boie hat es mal wieder geschafft und mir den allerschönsten Lesespaß beschert. Ich bin total begeistert von dem dritten Teil ihrer beliebten Sommerby-Reihe. Die Geschichte steckt voller weihnachtlicher Glücksgefühle und Warmherzigkeit und vermittelt lauter wichtige Werte und Botschaften. Sie lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen und verzaubert einen von Beginn an mit einer hyggeligen Winter-Weihnachtsatmosphäre. Wer diese einzigartige Kinderbuchserie noch nicht kennt, hat eindeutig etwas verpasst! Ich kann sie jedem wirklich nur ans Herz legen. „Für immer Sommerby“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte

Trine sucht den Schnee
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Da ich ein großer Weihnachtsfan bin und wahnsinnig gerne Weihnachtsgeschichten lese, war ich sofort Feuer und Flamme als ich das erste Mal von „Trine sucht den Schnee“ hörte. Das Buch musste ich einfach ...

Da ich ein großer Weihnachtsfan bin und wahnsinnig gerne Weihnachtsgeschichten lese, war ich sofort Feuer und Flamme als ich das erste Mal von „Trine sucht den Schnee“ hörte. Das Buch musste ich einfach bei mir einziehen lassen.

Die junge Trine kann es kaum mehr erwarten bis Weihnachten. Dieses Jahr ist es endlich soweit: Sie darf ihren Vater, den Weihnachtsmann, beim Geschenke verteilen helfen. Als das Weihnachtsfest schließlich kurz vor der Tür steht, wird Trine jedoch unruhig. Warum liegt in der Menschenwelt denn noch kein Schnee? Wieso hat ihr Onkel Schnee die Felder, Straßen und Häuser noch nicht mit einer wattig weißen Decke überzogen und Onkel Frost die Fenster noch nicht mit Eisblumen verziert? Ohne Schnee und Frost scheint irgendwie gar keine Weihnachtsstimmung unter den Menschen aufkommen zu wollen. Trine macht sich immer größere Sorgen, dass Weihnachten dieses Jahr ausfallen könnte. Da das aber auf gar keinen Fall passieren darf, fasst Trine schließlich einen Entschluss: Sie wird sich zusammen mit ihrem Rentier Sternschnuppe auf die Suche nach ihren beiden Onkeln begeben. Eine magische Reise durch das Weihnachtsland beginnt...

Obwohl es bis zur Adventszeit noch ein bisschen hin ist, habe ich es mir schon diese Woche mit „Trine sucht den Schnee“ gemütlich gemacht und ich muss sagen, dass mich die Erzählung tatsächlich bereits jetzt, im Herbst, in Weihnachtsstimmung versetzt hat. Dieses Buch sprüht einfach nur so vor herrlichem Winter-Weihnachtszauber. In meinen Augen hat Nina Speyer mit ihrem Kinderbuchdebüt eine magisch schöne Adventsgeschichte für Jung und Alt aufs Papier gebracht, die voller Warmherzigkeit steckt und in der sie uns Leserinnen auf eine abenteuerliche Reise durch das winterliche Weihnachtsland mitnimmt.

Trine, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist ein herzensgutes Mädchen, sie ist mutig und aufgeweckt, man muss sie einfach gernhaben.
Genauso sieht es mit den weiteren Charakteren aus, auch diese wurden mit viel Liebe ausgearbeitet und verzaubern uns Leser
innen mit ihren herzlichen Eigenschaften. Da hätten wir zum Beispiel den Geist der Weihnacht, den ich persönlich besonders gerne mochte, und auch die Eltern von Trine, bei denen es sich um den Weihnachtsmann und die Weihnachtsfrau handelt, habe ich unheimlich liebgewonnen.
Es treiben allerdings nicht nur weihnachtliche Figuren ihr Unwesen in dieser Erzählung - auch alten Bekannten aus der Märchenwelt dürfen wir über den Weg laufen. Um wen es sich dabei handelt, werde ich euch hier jedoch nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Nina Speyer hat ihrem Einfallsreichtum zweifellos ihren freien Lauf gelassen und eine Geschichte voller fantasievoller Ideen aufs Papier gebracht. Auch die spannenden und spaßigen Szenen kommen nicht zu kurz und die warmherzigen Momente, die uns ein wohliges, weihnachtliches Glücksgefühl bescheren, können sich natürlich ebenfalls sehen lassen. Vor allem das Ende erwärmt einem so richtig das Herz. Mir hat das Ende sehr gut gefallen. Es verdeutlicht auf eine wundervolle Weise was Weihnachten wirklich bedeutet und schließt die Geschichte gelungen ab.

Für die Vorweihnachtszeit kann ich „Trine sucht den Schnee“ natürlich ganz besonders empfehlen. Die Geschichte ist einfach die perfekte Lektüre um die Vorfreude auf Weihnachten zu wecken und da sie in 24 Kapitel unterteilt ist, bietet sie sich zudem ideal als Adventskalenderbuch an.
Zum Vorlesen ist die Erzählung meiner Meinung nach prima geeignet. Ich selbst habe sie zwar für mich alleine gelesen, bin mir aber völlig sicher, dass sie für die tolle Vorlesestunden sorgen wird. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, die Kapitel sind sehr kurz gehalten und besitzen somit eine optimale Vorleselänge und es gibt zahlreiche farbige Bilder zum Bestaunen und Betrachten.
Vom Verlag wird „Trine sucht den Schnee“ ab 6 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich an. Kinder ab diesem Alter sollten der Handlung ohne Probleme folgen können und werden garantiert jede Menge Spaß beim Zuhören haben. Zum Selberlesen sollte man allerdings schon geübter im Lesen sein. Für Erstleser ist das Buch eindeutig noch zu schwierig, da die Schrift doch recht klein ist und manche Seiten etwas mehr Text enthalten.

Neben der Geschichte bin ich auch von der Innenaufmachung ganz verzückt. Laura Bednarski hat die Geschichte mit vielen farbigen Illustrationen versehen und egal ob die kleineren oder ganzseitigen Bilder – allesamt sind sie liebevoll und niedlich gezeichnet und schaffen eine großartige, winterliche Weihnachtsatmosphäre.

Fazit: Eine zauberhafte Weihnachtsgeschichte voller Wärme, Magie und Wunder!
Nina Speyer hat mit „Trine sucht den Schnee“ ein tolles Adventsvorlesebuch aufs Papier gebracht, mit welchem sie mich auf ganzer Linie überzeugen und sogar schon jetzt, im Herbst, in Weihnachtslaune versetzen konnte. Die Geschichte ist so wunderbar weihnachtlich und herzerwärmend und bezaubernd schön illustriert. Sie steckt voller liebenswürdiger Figuren und Fantasie und lässt keiner Stelle Langeweile aufkommen. Ich kann „Trine sucht den Schnee“ wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!


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Veröffentlicht am 23.09.2021

Ein großartiges und wichtiges Buch, unbedingt lesen!

Wie ein Schatten im Sommer
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Die Jugendromane von Adriana Popescu lese ich immer wahnsinnig gerne, für mich sind sie schon längst absolute Must-Reads. Dem Erscheinen von „Wie ein Schatten im Sommer“ habe ich daher ganz sehnsüchtig ...

Die Jugendromane von Adriana Popescu lese ich immer wahnsinnig gerne, für mich sind sie schon längst absolute Must-Reads. Dem Erscheinen von „Wie ein Schatten im Sommer“ habe ich daher ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert, auf das Buch war ich tierisch gespannt.

Vio zieht mit ihren Eltern von München in das beschauliche Walddorf auf dem Land, wo die kleine Familie einen Neuanfang wagen möchte. Andere Umgebung, andere Leute, weit weg von ihrem alten Zuhause und ihrer Vergangenheit – das ist es, was Vio jetzt braucht. Allerdings macht sie der Umzug, so kurz vor dem letzten Schuljahr, auch ziemlich nervös. Was ist, wenn sie keinen Anschluss findet? In einem Dorf, wo sich alle schon seit Ewigkeiten kennen? Zum Glück trifft sie aber bereits am ersten Tag ein paar nette Jugendliche in ihrem Alter, mit denen sie sich schnell anfreundet. Teil der Gruppe ist auch der schüchterne und freundliche Konstantin, der die Schmetterlinge in Vios Bauch zum flattern bringt. Der Sommer könnte eigentlich perfekt sein, wäre da nicht Vios rumänische Herkunft und die Clique von Konstantins großem Bruder Robin, die mit ihren fremdenfeindlichen Sprüchen einen dunklen Schatten über die unbeschwerte Sommeridylle werfen. Als sich dann auch noch immer wieder rassistische Straftaten ereignen, werden die dunklen Wolken über dem Dorf zunehmend größer und bedrohlicher.

Da mich Adriana Popescu mit ihren drei letzten Jugendromanen aus dem cbj Verlag so richtig aus den Socken hauen konnte, habe ich mir von „Wie ein Schatten im Sommer“ natürlich enorm viel erhofft. Ich bin also mit ziemlich hohen Erwartungen in das Buch eingetaucht – und wurde zum Glück nicht enttäuscht! Ich bin total begeistert von diesem Buch, für mich ist es ein echtes Highlight.

Bei mir trat von den ersten Zeilen an das ein, was eindeutig für eine richtig gute Story spricht: Einmal mit dem Lesen begonnen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Die Handlung konnte mich einfach umgehend packen und fesseln und in den Schreibstil von Adriana Popescu habe ich mich mal wieder sofort verliebt. Sehr gefreut hat mich zudem, dass die Geschichte im Wechsel von Konstantin und Vio erzählt wird, jeweils in der Ich-Perspektive. Wer meinen Lesegeschmack kennt, wird wissen, dass ich diese Erzählform ausgesprochen gerne mag. In meinen Augen ist sie hier auch die perfekte Wahl. Das Leseerlebnis wird durch die ständigen Sichtwechsel so schön mitreißend und abwechslungsreich gestaltet und dank der anschaulichen Einblicke, die wir in die Gefühls- und Gedankenwelten unserer zwei Hauptprotagonisten erhalten, fühlt man sich den beiden richtig nahe und lernt sie sehr genau kennen.

Mir waren sowohl Vio als auch Konstantin auf Anhieb sympathisch, vor allem Vio fand ich klasse. Ich mochte ihre aufgeschlossene, selbstbewusste und humorvolle Art unheimlich gerne und habe mich jederzeit hervorragend in sie hineinversetzen können. Ich persönlich habe ihre Kapitel ein klein wenig lieber gelesen, da ich mich mit ihr irgendwie ein bisschen mehr verbunden gefühlt habe, aber auch die Passagen aus Konstantins Blickwinkel habe ich überaus genossen und auch ihn habe ich super liebgewonnen. Konstantin ist ein herzensguter Kerl, man muss ihn einfach gernhaben. Leider ist er nur ziemlich zurückhaltend und unsicher und schweigt in der Regel lieber als den Mund aufzumachen, aus Sorge sonst jemanden zu verletzen oder zu enttäuschen. Ich habe Konstantins Verhalten stets vollkommen nachvollziehen können, auch wenn ich es nicht immer gut fand. Konstantin wird aber aus seinen Fehlern lernen und sich wunderbar weiterentwickeln, so viel sei schon mal verraten.

Mein heimlicher Star in diesem Buch war jedoch Mone, ein Mädchen, das zu Konstantins Bekanntenkreis gehört. Von Mone war ich richtig fasziniert, sie ist tough, mutig und stark und die beste Freundin, die man sich nur wünschen kann. Zwischen ihr und Vio wird sich im Verlauf der Geschichte noch eine tolle und innige Freundschaft entwickeln, was wunderschön veranschaulicht wird.
Zu den weiteren Charakteren kann ich mich ebenfalls nur positiv und begeistert äußern. Wie ich es von Adriana Popescu gewohnt bin, hat sie sämtliche Figuren mal wieder bemerkenswert authentisch und facettenreich skizziert. Im Erschaffen von realitätsnahen Charakteren ist die Adriana Popescu zweifellos eine wahre Meisterin. Die Personen in ihren Büchern wirken wirklich immer beeindruckend echt und machen stets völlig glaubwürdige Entwicklungen durch.

Auch mit der Handlung hat die Autorin auf ganzer Linie bei mir punkten können. Ihr ist es erneut vortrefflich geglückt eine ernste und brisante Thematik auf eine einfühlsame und leichte, zugleich aber auch aufrüttelnde Weise zu verpacken. Die Geschichte wird an keiner Stelle zu bedrückend oder heftig, regt aber extrem zum Nachdenken an und klingt nach.
Ausländerfeindlichkeit, Rassismus, Gruppenzwang, Vorurteile, Freundschaft, Mut, Loyalität und Liebe – von diesen Dingen handelt die Geschichte unter anderem. Die Erzählung zeigt auf, wie beeinflussbar und manipulierbar wir Menschen sein können und dass der Fremdenhass und das Schubladendenken gerade auf dem Land, in kleinen Dörfern, wo jeder jeden kennt, oft eine größere Rolle spielt als in Großstädten. Zudem führt sie uns vor Augen, wie wichtig es ist sich stets seine eigene Meinung zu bilden und für andere einzustehen. Gerüchten glauben schenken, zum Mitläufer werden, wegschauen und rassistische Äußerungen einfach so hinnehmen – wenn man dieses Buch liest wird einem nur zu bewusst wie schlimm und falsch so ein Verhalten ist.

Mich hat die Geschichte tief berührt und aufgewühlt und komplett abgeholt. Und als ich dann anschließend das Nachwort der Autorin gelesen habe, aus welchem hervorgeht, dass viele eigene Erfahrungen in diesem Buch stecken, ist meine Erschütterung, Begeisterung und Faszination nur noch größer geworden.
Ganz angetan bin ich auch von dieser einzigartigen Mischung aus sommerlicher Leichtigkeit, Ernst und Tiefgang. Trotz der schweren und teils harten Thematik verströmt die Erzählung dank der idyllischen Kulisse eine herrliche Sommerwohlfühlatmosphäre und macht total Lust auf sonnenwarme Tage auf dem Land und Badeurlaub am See. Das Setting wird einfach wundervoll beschrieben, überaus bildhaft, stimmungsvoll und lebensecht, mir hat es unglaublich gut gefallen.

Das Ende konnte mich ebenfalls gänzlich überzeugen. Es ist hoffnungsvoll und zufriedenstellend und schließt die Geschichte rundum gelungen ab.

Fazit: Eindringlich, fesselnd, tiefgründig. Ein großartiger Jugendroman, der mitreißt, bewegt und nachhallt.
Adriana Popescu hat es mal wieder geschafft und mir absolutes Highlight beschert. Ich habe „Wie ein Schatten im Sommer“ regelrecht verschlungen und eine unvergessliche Zeit mit Vio, Konstantin und Co. verbracht. Ich kann nur sagen: Unbedingt lesen! Dieses Buch öffnet Augen und behandelt so viele wichtige und aktuelle Themen. Egal ob Jugendliche oder Erwachsene - ich kann „Wie ein Schatten im Sommer“ jedem wirklich nur ans Herz legen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Eine zauberhafte und hexenstarke Fortsetzung!

Ein Mädchen namens Willow 2: Waldgeflüster
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Ich liebe die Kinderbücher von der Sabine Bohlmann und der erste Band ihrer Willow-Serie konnte mich im vergangenen Jahr vollauf begeistern. Mir stellt sich daher gar nicht erst die Frage ob ich auch ...

Ich liebe die Kinderbücher von der Sabine Bohlmann und der erste Band ihrer Willow-Serie konnte mich im vergangenen Jahr vollauf begeistern. Mir stellt sich daher gar nicht erst die Frage ob ich auch die Fortsetzung lesen möchte. Natürlich musste ich auch diese unbedingt bei mir einziehen lassen.

Junghexe Willow und ihre drei Hexenfreundinnen hatten sich riesig auf ihre Übernachtungsparty in ihrem Hexenhaus gefreut, doch als eine Gruppe Jungs ganz plötzlich in ihrem Wald auftaucht, vergeht den vier Mädchen die gute Laune. Diese drei Jungs, die sich den albernen Namen „Die Waldschrate“ gegeben haben, wollen sich ohne zu fragen ein Baumhaus im Wald bauen! Also das geht ja mal gar nicht. Willow, Valentina, Gretchen und Lotti sind sich sofort einig, dass diese drei Idioten unbedingt aus ihrem Wald vertrieben werden müssen. Und die blöde Gundula, die sich nach wie vor an Willows Vater rannmacht, muss ebenfalls endlich vergrault werden. Willow will diese dumme Pute und ihre beiden Kinder einfach nicht in ihrem Leben haben. Würde sich ihr Papa doch nur in Valentinas Mutter Amanda verlieben. Dann wären alle glücklich und Amanda würde nicht mehr darüber nachdenken mit ihren Kindern nach Australien auszuwandern. Die Liebe kann nur manchmal ganz schön kompliziert sein. Ob die Freundinnen vielleicht mal mit ein bisschen Liebestrank nachhelfen sollten?

Endlich habe ich mich gemeinsam mit Willow und ihren drei Freundinnen in ein neues tolles Hexenabenteuer stürzen können und tja, was soll ich sagen, die Wartezeit von über eineinhalb Jahren hat sich definitiv gelohnt: Ich finde die Fortsetzung absolut bezaubernd, mir persönlich hat sie sogar ein bisschen besser gefallen als der Vorgänger und bereits dieser war ein Highlight für mich. Mit „Ein Mädchen namens Willow“ hat die Sabine Bohlmann einfach eine ganz besondere Kinderbuchserie herausgebracht, voller Spannung, Spaß, Warmherzigkeit und magischem Hexencharme.

Solltet ihr gerne in Hexengeschichten eintauchen und noch nicht die Bekanntschaft mit Junghexe Willow gemacht haben, kann ich euch echt nur nahelegen dies schleunigst zu ändern. Für Hexenfans, egal ob Groß oder Klein, ist diese Reihe ganz klar ein großes Muss. Allerdings würde ich raten lieber zuerst zu Band 1 zu greifen. Zwingend erforderlich ist es zwar nicht – meinem Empfinden nach kann man die beiden Bücher gut unabhängig voneinander lesen – aber da die Bände aufeinander aufbauen, ist die Lesefreude zweifellos um einiges höher wenn man sie in der chronologischen Reihenfolge liest.

Bei mir trat auch dieses Mal von Beginn an das ein, was schon beim Serienstart der Fall war: Einmal nach dem Buch gegriffen und darin versunken, wollte ich es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Story konnte mich von den ersten Zeilen an mitreißen und begeistern und von Sabine Bohlmanns wunderschönem Schreibstil war ich mal wieder sofort ganz angetan; für mich hat er sich abermals angenehm flüssig lesen lassen. Da ich zum Glück gerade sehr viel Zeit zum Lesen hatte und diese natürlich ganz Willows neuem Abenteuer gewidmet habe, habe ich das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert.
Langeweile kam für mich dabei wahrlich an keiner Stelle auf. Die Geschichte sprüht nur so vor Witz, Charme und Einfallsreichtum und kann mit viel Spannung und lauter Überraschungen aufwarten. So sorgen unter anderem die teils sehr amüsanten Eigenarten der Figuren für die allerbeste Unterhaltung sowie die witzigen Hexereien von Willow und ihren Freundinnen. Ich bin stellenweise aus dem Schmunzeln gar nicht mehr herausgekommen – vor allem Gretchens ulkige Sprüche fand ich einfach wieder herrlich. Und als sie dank eines Zaubers eine Zeit lang nur noch ganz geschwollen und altmodisch reden kann, habe ich das vergnügte Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen, hihi.
Ins Mitfiebern bin ich aber natürlich auch geraten, und wie. So sorgt vor allem der Plan von Valentinas Mutter nach Australien auszuwandern für jede Menge Aufregung. Dass dieser verhindert werden muss, steht für die vier Freundinnen selbstverständlich sofort fest, sie wollen schließlich auf gar keinen Fall voneinander getrennt werden. Aber auch die drei Jungs, die plötzlich im Wald auftauchen, treiben die Handlung ordentlich voran. Ich kann euch versprechen: Einmal mit dem Lesen begonnen, mag man wirklich nicht mehr damit aufhören.

Neben den spannenden und unterhaltsamen Szenen kommen dann auch die berührenden und nachdenklich stimmenden Momente nicht zu kurz. Wie ich es von Sabine Bohlmann gewohnt bin, hat sie auch dieses Mal eine Geschichte aufs Papier gebracht, die voller bedeutsamer Botschaften und Werte steckt. Mit viel Herz und Wärme werden einem viele wunderbare Themen nähergebracht wie Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Ehrlichkeit. Zudem wird aufgezeigt, dass man sehr viel aus seinen Fehlern lernen kann und auch die Wichtigkeit und Schönheit von Natur wird auf eine kindgerechte Weise vermittelt.

Mit den Charakteren hat mich Sabine Bohlmann ebenfalls wieder vollends überzeugen können. Ob bekannte Gesichter oder neue Personen – alle wurden sie mit viel Liebe ausgearbeitet und machen das Leseerlebnis mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften zu einem ganz besonderem.
Da hätten wir zum Beispiel Junghexe Willow, unsere personale Erzählerin. Willow fand ich bereits im ersten Band wundervoll und auch dieses Mal hat sie sich sofort in mein Herz geschlichen. Sie ist liebenswert, mutig und aufgeweckt, man muss diesen pfiffigen rothaarigen Wuschelkopf einfach gernhaben.
Mit ihren drei Freundinnen Valentina, Gretchen und Lotti schaut dies ganz genauso aus. Die Mädchen sind einfach alle vier ganz reizend und einzigartig und ergeben gemeinsam ein erstklassiges und starkes Team.

Auch von der Gestaltung des Buches bin ich völlig hingerissen. Simona M. Ceccarelli, deren Zeichenstil ich wahnsinnig gerne mag, hat die Geschichte mit zahlreichen traumhaft schönen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die perfekt zu diesem fantasievollen Abenteuer passen und eine magische Atmosphäre schaffen.
Bezüglich des Covers brauche ich vermutlich gar nicht groß was sagen, oder? Sieht es nicht toll aus? Also ich liebe es.

Das Ende konnte mich ebenfalls vollkommen zufriedenstellen. Es ist herzerwärmend und absolut stimmig und obwohl es recht abgeschlossen ist, macht es dennoch große Hoffnung auf einen weiteren Folgeband. Also ich hoffe sehr, dass es auch noch einen dritten Teil geben wird. Ich würde unglaublich gerne noch viele weitere aufregende Abenteuer mit Willow und Co. erleben.

Fazit: Warmherzig, lustig, hexenstark. Eine zauberhafte Fortsetzung voller Abenteuer, Fantasie und turbulenter Hexenmagie!
Auf mein Wiedersehen mit Willow und ihren Freundinnen habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Mich hat Sabine Bohlmann mit dem zweiten Band ihrer „Ein Mädchen namens Willow“ - Serie sogar noch etwas mehr verzaubern können als mit dem Vorgänger. Ich finde diese Kinderbuchreihe ab 10 Jahren einfach großartig und kann sie jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen. „Waldgeflüster“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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